DE1504256C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Hartkunststoffolien auf Kalandern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Hartkunststoffolien auf KalandernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor- des letzten Walzenspaltes des Kalanders eine in den
richtung zur Herstellung von Hartkunststoffolien auf Spalt gerichtete Arbeitskante zum Abtragen der über-
Kalandern, bei denen der Folienverlauf von unten schüssigen Kunststoffmenge des Knets angeordnet ist,
nach oben erfolgt und die Foliendicke von Walzen- welche sich nach außen in einem Ableitblech fort-
spalt zu Walzenspalt verringert wird. 5 setzt, wobei die Arbeitskante außer Berührung sowohl
Es ist bekannt, daß bei der Herstellung von Hart- mit den Walzenoberflächen als auch mit den sich auf
kunststoffolien auf Kalandern, bei welchen der diesen bewegenden Folienbahnen steht.
Folienverlauf von unten nach oben erfolgt und die Die Arbeitskante dieser Einrichtung kann die Form Foliendicke von Walzenspalt zu Walzenspalt verrin- eines oder mehrerer parallel zum Walzenspalt hingert wird, der vor den Walzenspalten, insbesondere io und hergehender Schermesser oder einer ebenfalls vor dem letzten Walzenspalt, stehende überschüssige parallel zum Walzenspalt umlaufenden Kettensäge Knet die Qualität, der Folien nachteilig beeinflußt. oder Kettenfräse haben. Besonders vorteilhaft ist die Durch das Verweilen größerer Partien des Knetes vor Gestaltung der Arbeitskante als stationäre Vorrichdem Walzenspalt kühlt sich vor allem dessen Außen- tung in Form eines sich über den ganzen Walzenspalt seite ab, wobei die Knetmasse verhärtet und zeitlich 15 erstreckenden Kammes oder aber eines feststehenden und örtlich unregelmäßig in erkaltetem Zustand von stumpfkantigen Bleches. Die Arbeitskante hat in den Kalanderwalzen eingezogen wird, wodurch fol- jedem Fall die Aufgabe, den sich innerhalb des Spalgende Nachteile entstehen: Der eingezogene kalte tes bildenden, stehenden Knet nicht über eine ge-Knet hebt die Auslaufwalze an, wodurch Dicken- wisse Größe anwachsen zu lassen, sondern auf einer Schwankungen in der Folie entstehen; der erkaltete 20 gleichbleibenden Größe zu halten. Zu diesem Zweck Knet wird durch den Walzenspalt gezogen und ver- muß die Arbeitskante laufend einen gewissen Teil des ursacht auf der Oberfläche der Folien Knetstreifen, zunehmenden Knetes mechanisch abtragen. Dieses Schlieren und Aufrisse, wodurch die Oberflächen- Abtragen muß aber so geschehen, daß die abgetrage- (^ qualität der Folie erheblich verschlechtert wird; nen Teile keinesfalls zwischen die Arbeitskante und außerdem ergeben sich nachteilige Unterschiede im 25 die untere Walze gelangen und infolgedessen auf der inneren Gefüge der Folie mit unterschiedlichen physi- über die untere Walze, aufsteigenden Folienbahn sich kaiischen Eigenschaften innerhalb der Folienbahn, festsetzen können; vielmehr muß die Arbeitskante so welche die Weiterverarbeitung der Folie, wie z. B. funktionieren, daß sie die abgetragene Kunststoff-Bedrücken und thermisches Verformen, wesentlich masse über ihre obere Kante auf die obere Seite des erschweren. 30 Ableitbleches abgibt, und zwar in einem zusammen-
Folienverlauf von unten nach oben erfolgt und die Die Arbeitskante dieser Einrichtung kann die Form Foliendicke von Walzenspalt zu Walzenspalt verrin- eines oder mehrerer parallel zum Walzenspalt hingert wird, der vor den Walzenspalten, insbesondere io und hergehender Schermesser oder einer ebenfalls vor dem letzten Walzenspalt, stehende überschüssige parallel zum Walzenspalt umlaufenden Kettensäge Knet die Qualität, der Folien nachteilig beeinflußt. oder Kettenfräse haben. Besonders vorteilhaft ist die Durch das Verweilen größerer Partien des Knetes vor Gestaltung der Arbeitskante als stationäre Vorrichdem Walzenspalt kühlt sich vor allem dessen Außen- tung in Form eines sich über den ganzen Walzenspalt seite ab, wobei die Knetmasse verhärtet und zeitlich 15 erstreckenden Kammes oder aber eines feststehenden und örtlich unregelmäßig in erkaltetem Zustand von stumpfkantigen Bleches. Die Arbeitskante hat in den Kalanderwalzen eingezogen wird, wodurch fol- jedem Fall die Aufgabe, den sich innerhalb des Spalgende Nachteile entstehen: Der eingezogene kalte tes bildenden, stehenden Knet nicht über eine ge-Knet hebt die Auslaufwalze an, wodurch Dicken- wisse Größe anwachsen zu lassen, sondern auf einer Schwankungen in der Folie entstehen; der erkaltete 20 gleichbleibenden Größe zu halten. Zu diesem Zweck Knet wird durch den Walzenspalt gezogen und ver- muß die Arbeitskante laufend einen gewissen Teil des ursacht auf der Oberfläche der Folien Knetstreifen, zunehmenden Knetes mechanisch abtragen. Dieses Schlieren und Aufrisse, wodurch die Oberflächen- Abtragen muß aber so geschehen, daß die abgetrage- (^ qualität der Folie erheblich verschlechtert wird; nen Teile keinesfalls zwischen die Arbeitskante und außerdem ergeben sich nachteilige Unterschiede im 25 die untere Walze gelangen und infolgedessen auf der inneren Gefüge der Folie mit unterschiedlichen physi- über die untere Walze, aufsteigenden Folienbahn sich kaiischen Eigenschaften innerhalb der Folienbahn, festsetzen können; vielmehr muß die Arbeitskante so welche die Weiterverarbeitung der Folie, wie z. B. funktionieren, daß sie die abgetragene Kunststoff-Bedrücken und thermisches Verformen, wesentlich masse über ihre obere Kante auf die obere Seite des erschweren. 30 Ableitbleches abgibt, und zwar in einem zusammen-
Man hat bereits versucht, durch verschiedene Maß- hängenden Fell. Für diesen Zweck hat es sich als
nahmen, beispielsweise Beheizen des Walzenspalt- günstig erwiesen, die Arbeitskante nicht als scharfe
knetes mittels Strahlern oder Heißluft, diese Störun- Schneide- oder Meißelkante auszubilden, sondern ihr
gen zu verringern, jedoch ohne wirklich befriedigende ein konvex gerändertes Profil zu geben. Auch wenn
Ergebnisse zu erreichen. Ein manuelles Beseitigen des 35 die Arbeitskante aus der obenerwähnten hin- und
überschüssigen, stehenden Knetes verbietet sich allein hergehenden bzw. umlaufenden Kettensäge gebildet
schon aus dem Grunde, daß hierzu mindestens eine wird, ist es zweckmäßig, den Ableitblechen diese
zusätzliche Bedienungskraft erforderlich ist, welche Profilierung zu geben.
bei der durchzuführenden Arbeit Unfallgefahren aus- Zweckmäßigerweise wird hinter dem Ableitblech
gesetzt ist. 4° eine Sammelvorrichtung und/oder eine Fördervor-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der richtung angeordnet, durch welche die abgetragene
Herstellung von Hartkunststoffolien auf Kalandern Kunststoffmenge erneut in den Kalander eingespeist
die Qualität der Folien hinsichtlich Dickengleich- . werden kann.
mäßigkeit, Oberflächengestalt und Homogenität des In der Zeichnung, in welcher der Produktver-
Foliengefüges vor allem durch Vermeidung der BiI- 45 lauf A-B hervorgehoben ist, ist beispielsweise eine
dung von Knetstreifen, Schlieren und Aufrissen zu Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfin-
verbessern. dung im senkrechten Schnitt dargestellt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge- Zwischen den Walzen 1 und 2 eines üblichen Mehrlöst,
daß man bei der Herstellung von Hartkunststoff- walzenkalanders ist in der Eingangsseite des Walzenfolien
auf Kalandern, bei welchen der Folienverlauf 50 spaltes3 eine konvex geränderte Arbeitskante 4 einvon
unten nach oben erfolgt und die 'Foliendicke von geordnet, welche sich nach außen in dem Ableitblech 5
Walzenspalt zu Walzenspalt verringert wird, rhinde- fortsetzt. Der Abstand der Arbeitskante 4 von der
stens dem letzten Walzenspalt eine über das zur engsten Stelle des Walzenspaltes bestimmt den maxi-Folienbildung
notwendige Maß hinausgehende Kunst- malen Durchmesser des stehenden Knetes, über den
stoffmenge zuführt und den sich vor dem Walzenspalt 55 hinaus «ich derselbe erfindungsgemäß nicht verbildenden
überschüssigen, stehenden Knet mecha- größert.
nisch abträgt und in einem mehr oder weniger zu- Die Größe dieses Abstandes und der Einstellwinsammenhängenden
Fell ohne Berührung mit der auf- kel der Arbeitskante gegenüber der Mitte des Walzensteigenden
Folie ableitet. Spaltes können je nach den Eigenschaften des im
Unter Hartkunststoffolie im Sinne der Erfindung 60 einzelnen Fall zu verarbeitenden Kunststoffes variiert
werden Folien aus Polyvinylchlorid und/oder Misch- werden, um optische Gleichheiten der Folie und mögpolymerisaten
verstanden, welche keinen oder sehr liehst hohe Produktionsgeschwindigkeiten zu erwenig
Weichmacher enthalten und bei der Verarbei- reichen.
tung mit den üblichen Mehrwalzenkalandern stehende Um auch an den Enden des Walzenspaltes ein Auf-Knete
in den Walzenspalten bilden. 65 treten von abgescherten Masseteilchen auf der Folien-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine bahn zu verhindern, empfiehlt es sich, in diesem
Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens mit dem Bereich die Kante der Einrichtung seitlich leicht nach
wesentlichen Kennzeichen, daß innerhalb mindestens oben zu krümmen.
1 5D4
In erster Linie wird der Kalander im letzter.
Walzenspalt mit der eben beschriebenen Vorrichtung versehen. Es kann aber auch vorteilhaft sein, eure
ebensolche Einrichtung auch in den vorherigen Walzenspalten anzuordnen, falls sich bereits in diesen ί
Spalten ein störendes Anwachsen des stehenden Knetes bemerkbar macht.
In einer besonders günstigen Ausführungsform ermöglicht das Verfahren der Erfindung mit einer start
vergrößerten Einspeisung von Kunststoff mit einer bis si
zu mindestens 100% höheren Kalandergeschwindigkeit zu arbeiten und die Leistung einer Kalandereinheit
beträchtlich zu erhöhen. Dabei liefert das erfindungsgemäße Verfahren Folien einer wesentlich
verbesserten Qualität infolge größerer Dickengleich- :r
mäßigkeit, glatterer Oberflächengestaltung und besserer Homogenität des Foliengefüges über die gesamte
Ausdehnung der Fläche im Vergleich zu früher erhaltenen Produkten.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Hartkunststofffolien
auf Kalandern, bei denen der Folienverlauf von unten nach oben erfolgt und die Foliendicke von Walzenspalt zu Walzenspalt verringert
wird, dadurchgekennzeichnet, daß man mindestens dem letzten Walzenspalt eine über das
zur Folienbildung notwendige Maß hinausgehende Kunststoffmenge zuführt und den sich
vor dem Walzenspalt bildenden überschüssigen, so stehenden Knet mechanisch abträgt und in einem
mehr oder weniger zusammenhängenden Fell ohne BermEnia mit der aufsteigenden Folie ab ·
leitet
2. Voiinänmg zur Durchführung des Verfahrens
nach Aispnich 1 an einem Kalander, dadurch
geksmzschnet, daß innerhalb mindestens
des letzten Walzenspaltes des Kalanders eine in den Späh sichtete Arbeitskante zum Abtragen
der übersdmssgen Kunststoffmenge des Knets
angeordnsi 5s; welche sich nach außen in einem
Ableitblecn ibrtsetzt, wobei die Arbeitskante
außer Berüinmg sowohl mit den Walzenoberflächen
als ssch mit der sich auf diesen bewegenden
Folienhicn steht.
3. Voniänmg nach Anspruch 2, dadurch gekennzeiclmsi
daß die Arbeitskante von parallel zum Walzspalt hin- und hergehenden Schermessern
oöer von einer umlaufenden Kettensäge oder -fräse E&üdet wird.
4. Vonidning nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnsi
daß die Arbeitskante von einem feststehendem Kamm oder einem feststehenden
Blech gebücfe: wird.
5. Vonicimng nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnsi
daß die Arbeitskante ein konvexes Profil besitzL
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß für die abgetragene
Knnststoffmenge hinter dem Ableitblech eine Sammelvorrichtung und/oder eine
Fördervorrichtung angeordnet ist, durch die die abgetragene Kunststoffmenge erneut in den Kalander
einspeisbar ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1504256C true DE1504256C (de) | 1971-12-02 |
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