DE150087C - - Google Patents

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DE150087C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06BTREATING TEXTILE MATERIALS USING LIQUIDS, GASES OR VAPOURS
    • D06B5/00Forcing liquids, gases or vapours through textile materials to effect treatment, e.g. washing, dyeing, bleaching, sizing impregnating
    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06BTREATING TEXTILE MATERIALS USING LIQUIDS, GASES OR VAPOURS
    • D06B2700/00Treating of textile materials, e.g. bleaching, dyeing, mercerising, impregnating, washing; Fulling of fabrics
    • D06B2700/18Passing liquid through fibrous materials in closed containers with a form not determined by the nature of the fibrous material

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

Dem eigentlichen Bleichen gehen bekanntlich die Verfahren des Bäuchens und Kochens in Lauge voran, welche den Zweck haben, die Faser des zu bleichenden Gespinstes aufzuschließen und zu reinigen. Bisher hat man das Gespinst in offenen Kesseln oder auch in Druckgefäßen bei erhöhtem Druck mit Lauge gekocht. Da aber die Lauge nicht auf einmal die Faser durchdringt, sondern nur oberfläch-Hch in die Faser einzieht, so ist es notwendig, immer wieder die mit Harz, Pflanzenschleim, Schmutz und Farbstoffen beladene Lauge zu entfernen, um die allmählich geöffnete Faser ganz von Lauge und darauf von der Bleichflüssigkeit durchdringen zu lassen. Diese Entfernung der verbrauchten Laiige erfolgt durch Auswaschen mit frischem Wasser und Bearbeiten des Gespinstes auf mechanischem Wege. In der Regel wird das Gespinst dabei
ao 20 bis 30 mal mechanisch bearbeitet; dadurch wird die Faser aufgedrieselt, der Faden wollig, filzig, in seiner Struktur verändert, kurz die Widerstandsfähigkeit der Faser geschwächt. Dieselbe mechanische Bearbeitung findet auch während des eigentlichen Bleichens, des ChIorens, statt.
Dieses nur in Form einer Oberflächenwirkung fortschreitende Eindringen der Lauge- und Bleichflüssigkeit ist darin begründet, daß die Faser neben den sie umgebenden Bast- und Schmutzsubstanzen in ihren kapillaren Hohlräumen Luft enthält, welche dem Eindringen von Flüssigkeiten energischen Widerstand entgegensetzt; man muß deshalb durch oft wiederholte mechanische Behandlung allmählich die Luft aus der Faser entfernen und diese durchdringungsfähig gestalten, um die Koch- und Bleichwirkung zu einer vollständigen zu machen.
Man hat bereits, um die Fasern besser zu reinigen und durchdringungsfähiger zu machen, die Flüssigkeiten unter Druck in den das Material enthaltenden geschlossenen Behälter eingetrieben oder vorher den Behälter luftverdünnt gemacht und die Flüssigkeit darauf eintreten, oder abwechselnd Vakuum und Druck auf zu reinigenden Fasern einwirken lassen.
Mit diesen Verfahren und Vorrichtungen bewirkt man · aber nicht eine vollständige Durchdringung der Faser, ohne diese gleichzeitig anzugreifen und zu schwächen. Dieses Ziel wird nur durch einen vollständigen Ausschluß der Luft während des gesamten Bleichverfahrens erreicht.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Bleichen von Fasern, Gespinsten und Geweben in geschlossenen Kesseln, bei welchen das Arbeitsgut zunächst zum Zweck des Entlüftens und Aufschließens unter abwechselnder Erzeugung von Drti'ck und Vakuum im Bleichkessel mit kreisender, beim Kreislauf luftleer gemachter Kochflüssigkeit und unmittelbar hierauf mit aufeinander folgenden, in gleicher Weise kreisenden, luftleer gemachten Bleich- und Wasserflüssigkeiten behandelt wird, welche beständig mit höherem atmosphärischem Druck durch die Vorrichtung geschickt werden, wodurch bewirkt wird, daß jeder Luftzutritt zu dem Bleichgut während des Verlaufs des gesamten Verfahrens vermieden wird.
In Ausübung desselben drückt man die für die einzelnen Arbeitsgänge notwendigen Flüssigkeiten (Wasser, Lauge, Säure usw.), nachdem sie durch Kochen luftleer gemacht worden sind, in einen luftdicht verschließbaren, mit einem Durchgangsventil versehenen Kessel, in dem das Bleichgut lagert, von unten ein, läßt sie durch das Bleichgut aufsteigen und durch das Durchgangsventil oben wieder
ίο austreten, um sie nach Entfernung der aus dem Bleichgut aufgenommenen Luft wiederum in den Kessel eintreten zu lassen. Beim « Durchgang der Flüssigkeiten durch das Material wird der Inhalt des Kessels mittels des Durchgangsventils unter einem höheren atmosphärischen Druck (etwa 2 bis 3 Atmosphären) gebracht.
Durch die darauf von außen durch Überrieseiung erfolgende Abkühlung des Kessels wird in diesem ein Vakuum von i/i bis x/., Atmosphäre erzeugt, welches ein intensives Entweichen der Luft in Form von Gasperlen aus der Faser und ein energisches Eindringen der Flüssigkeiten in dieselbe verursacht.
Unter dem höheren Druck der darauf wieder in Umlauf gesetzten Flüssigkeit wird die aus der aufgequollenen Faser frei gewordene Luft mit der durch das Durchgangsventil austretenden Flüssigkeit abgeführt, während das Bleichgut in luftfreiem Zustande bleibt und dadurch für die nachfolgenden, auf gleichem Wege durchtretenden Bleichflüssigkeiten empfänglicher wird. Die während des Durchganges der Flüssigkeit hervorgerufene abwechselnde Wirkung von höherem und niederem Druck wird entsprechend der Art des Bleichgutes nach Bedarf wiederholt. Bei dem sich an diesen vorbereitenden Entlüftungsprozeß anschließenden eigentlichen Bleich- verfahren werden Bleichgut wie die das Bleichgut bedeckenden Flüssigkeiten, welche, teils kalt, teils heiß, aber stets luftleer gemacht, durch den Kessel von unten nach oben hindurchgedrückt werden, den Kessel stets ge-
+5 füllt halten und ständig mittels des Durchgangsventils unter höherem Druck (etwa 2 bis 3 Atmosphären) stehen.
Da das Bleichgut während der einzelnen verschiedenen Arbeiten, des Kochens, ChIorens, Säurens und Answaschens, stets mit Flüssigkeit voll bedeckt ist und durch das Durchgangsventil ständig unter einem höheren Druck als dem atmosphärischen steht, so kann es weder zwischen den einzelnen Arbeiten noch während derselben mit atmosphärischer Luft in Berührung kommen.
Durch diesen vollkommen durchgeführten Luftausschluß während der Vorbereitung der Faser und der Daner des gesamten eigentliehen Bleichverfahrens wird eine bisher unerreichte tiefgehende, völlig gleichmäßige Einwirkung der Bleichflüssig'keiten bewirkt unter größter Schonung der Faser. Gleichzeitig zwingt der gleichbleibende Druckwiderstand die Flüssigkeiten, über die ganze Breite des Kessels durch das Bleichgut aufzusteigen.
Die Durchführung des Verfahrens, bei welchem jede Berührung des Bleichgutes mit Luft während des ganzen Bleichprozesses sorgfältigst vermieden wird, verläuft in folgender Weise bei Benutzung der in der Zeichnung abgebildeten Vorrichtung, welche keinen Teil der Erfindung bildet.
Das Bleichgut wird in den Kessel α fest eingesetzt, der Deckel luftdicht verschraubt und das Durchgangsventil b mit einer Scheibe schwach belastet. Hierauf wird durch ein der Größe des Kessels angepaßtes Pumpwerk c angewärmtes Wasser aus dem dem Kessel a vorgesetzten, mit Heizschlange versehenen Heizbehälter d von unten eingeführt. Dieses von unten einströmende Wasser treibt bereits den größeren Teil der in dem Bleichgut eingeschlossenen Luft vor sich her (nach oben), welche, sobald der Druck im Gefäß a so stark geworden ist, daß das Durchgangsventil b gehoben wird, durch dasselbe ausströmt. Sobald nun das nachströmende Wasser eben dort austritt, wird dieses mittels Rohrschlauch e oder dergl. nach dem Heizbehälter d geführt, von neuem erwärmt, um dann wiederum mittels Pumpwerk c durch den Kessel geführt zu werden. Während dieses nun fortdauernden Kreislaufes wird je nach Art des Bleichgutes das Wasser, dem bereits zweckentsprechende Zusätze gemacht werden können, schneller oder langsamer erhitzt und dabei das Durchgangsventil b mehr und mehr belastet, bis der Kessel selbst unter einem Druck \ron 2 Atm. und höher steht und das Wasser während dieses Druckes durch den , Kessel gepreßt wird.
Nachdem vollkommen heißes Wasser im Kessel α "ist, wird das Pumpwerk c abgestellt und das im Zuleitungsrohr eingeschaltete Ab-Sperrventil f geschlossen, womit der Kessel vollkommen luftdicht abgeschlossen ist. Der Kessel enthält nun heißes, luftfreies Wasser — unter Wasserdruck (nicht Dampfdruck) —· und wird nun von außen mittels Mantel g dmeh kaltes Wasser abgekühlt, bis sich ein A^akuum in dem Kessel σ eingestellt hat. Ist dieses in genügender Weise erfolgt, so wird das Absperrventil f im Zuleitungsrohr wieder geöffnet und wiederum bei Kochtemperatur befindliches Wasser aus dem Heizbehälter d durch Pumpwerk c durch den auf den ursprünglichen Druck steigenden Kessel hindurchgeführt, bis sich wieder im Fleizbehälter d abermals völlig ausgekochtes Wasser im Kessel befindet.
Nachdem dieseArbeit durchgeführt ist, deren
Beendigung daraus zu ersehen ist, daß das aus Abflußventil h ausströmende Wasser keine Luft und Gasblasen mehr abgibt, \vird nach der letzten Erzeugung eines verminderten Druckes frisches heißes Wasser aus Heizbehälter d durch Pumpwerk c eingepumpt, während der Rohrschlauch e nach dem Abwasserkanal gelegt ist, so daß nun, nachdem der vorher bestandene Druck wieder erreicht
ίο ist, das jetzt meist sehr verunreinigte Wasser wegläuft. Sobald vollkommen klares Wasser .eintritt, wird Rohrschlauch e wieder an den Heizbehälter d angeschlossen.
Bei dem sich an den Eiitlüftungsprozeß unmittelbar anschließenden Bleichprozeß (Erhitzen, Chloren, Säuren) wird das im Kessel a befindliche heiße Wasser durch Pumpwerk c in Kreislauf gesetzt, und zwar vom Heizbehälter d aus durch Pumpwerk c, Kessel a, Durchgangsventil b, Ausfluß h, Rohrschlauch e zurück nach d, und währenddessen die erforr derliche Menge Laugenflüssigkeit (Ätznatron, Soda usw.) durch Trichter i im Heizbehälter d auf die kreisende Flüssigkeitsmenge verteilt.
Hiermit ist der sogenannte Kochprozeß eingeleitet. Während desselben wird die Laugeflüssigkeit durch Anwärmen im Heizbehälter d auf hoher Temperatur erhalten.
Das Chloren erfolgt in dem immer unter einem Druck von 2 Atm. und höher stehenden Kessel in ähnlicher Weise wie das Erhitzen, indem der Kreislauf von dem Chlorflüssigkeitsbottich k aus mittels Pumpwerk I durch Kessel a, Durchgangsventil b bezw. Ausfluß m, Rohrschlauch η zurück nach k geschieht.
Sobald das Chloren vollendet ist, wird reines Wasser aus dem Wasserbottich 0 mittels Pumpwerk I durch den Kessel nach dem Abwasserkanal. geführt, um das Bleichgut von der Chlorflüssigkeit auszuwaschen.
Das Bleichgut wird nun, nachdem das Wasser aus dem Kessel abgelassen wurde, aus demselben entnommen und je nach Art des Bleichgutes auf einer Spül- oder Waschmaschine mit reinem Wasser gewaschen, wonach die weiteren Arbeiten des Schleuderns, Trocknens oder dergl. folgen.

Claims (1)

  1. Pate nt-An s PRU c H :
    Verfahren zum Bleichen von Fasern, Gespinsten und Geweben in geschlossenen Kesseln, dadurch gekennzeichnet, daß das Arbeitsgut zunächst zum Zwecke des Entlüftens und Aufschließens unter abwechselnder Änderung des Druckes im Behändlungsgefäße mit kreisender, beim Kreislauf luftleer gemachter Kochflüssigkeit und unmittelbar hierauf mit in gleicher Weise . kreisender, luftleer gemachter Bleich- und Waschflüssigkeit unter steter Innehaltung 6u eines höheren als des atmosphärischen Druckes im Behandlungsgefäße behandelt wird zwecks Vermeidens des Zutritts von Luft.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1053463B (de) * 1951-08-15 1959-03-26 Pluria Ab Verfahren zum Bleichen, zum Faerben und zu jeder anderen Fluessigkeitsbehandlung von korn-, faden- oder faserfoermigem Material

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1053463B (de) * 1951-08-15 1959-03-26 Pluria Ab Verfahren zum Bleichen, zum Faerben und zu jeder anderen Fluessigkeitsbehandlung von korn-, faden- oder faserfoermigem Material

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