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Vorrichtung zur elektrolytischen Behandlung von Waren.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur elektrolytischen Behandlung
von Waren mit in nehreren Reihen parallel und im Abstand zuehander zzYischen Je
zwei Gegenelektroden angeordneten Warengestellen.
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Elektrolytische Behandlangsanlagen bestehen in der Regel aus einer
Reihe von Bädern, in denen chemische, elektrochemische und Spül-VorgEnge in bestimmter
Reihenfolge nacheinander vollzogen werden. Um bei zeitlich länger dauernden Vorgängen
nicht zu lange Behandlungsbehälter zu erhalten, werden in vielen Fällen mehrere
Warengestelle parallel durch die Anlage transportiert. Bei de meisten elektrochemischen
Behandlungsvorgängen liegen die parallelen Warengestelle zwischen Je zwei Reihen
von Gegenelektroden, beispielsweise bei der Galvanisierung in Form von Anoden, bei
der anodischen Behandlung in Form von Kathoden. FUr elektrochemlsche Dehanqlungen
ist der
Abstand zwischen Ware und Gegenelektrode ein ausschlaggebender
Faktor. Er kann beispielsweise in einer elektrochemischen Behandlungsanlage für
Aluminium im Oxydationsbad sehr klein sein, muss aber bei verschiedenen anodischen
Polierbädern wesentlich grösser sein. In den bei diesem Verfahren noch erforderliehen
chemischen Vorgängen und Sptllvorgängen muss zwischen den parallelen Warenreihen
kein Mindstabstand sein.
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Genauso verhält es sich bei Galvanisieranlagen, in denen mehrere Metalle
nacheinander abgeschieden werden. Bei alkalischen Kupferbädern kann der Abstand
zwischen Ware und Anode verhältnismässig klein sein, sollte bei einer anschliessenden
Glanzvernickelung grösser sein und muss bei einer eventuell weiter folgendefl Verchromung
gross sein. Bei den vor-, nach-und dazwischen liegenden chemischen Vorgängen nder
Sptlvorgängen könnte dieser Abstand auf Null verringert werden.
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Bei den bekannten Anlagen, beinen mehrere Warengestelle parallel transportiert
werden, ist man gezwungen, den einmal fUr den ungünstigsten Fall eingesetzten Mindestabstand
zwischen den parallelen Warenreihen in der ganzen Anlage beizubehalten. Dadurch
müssen in vielen Fällen chemische Behandlungsbäder, Spfllbäder und auch elektrochemische
Behandlungsbäder viel zu breit gewählt, oder, falls dies vermieden werden soll,
der parallele Transport unterbrochen werden. Beide Fälle sind nur mit einem verhältnismässig
hohen Kostenaufwand durchzuf129hren und mit technischen Nachteilen behaftet, wie
beispielsweise
einem grösseren Badwiderstand, dem damit verbundenen Energieverlust und der damit
eintretenden Erwärmung des Elektrolyten, der dann u. U. sogar gekühlt werden muss.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die fUr bestimmte elektrochemische
Behandlungsvorgänge günstigten Abstände zwischen Ware und Gegenelektrode in den
einzelnen elektrochemischen Behandlungsverfahren beiaubehalten und trotzdem sei
chemischen Vorgängen und Spülvorgängen mit kleineren Behandlungsbädern auszukommen.
Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass die Abstände der Warengestelle
voneinander in Richtung der Gegenelektrode veränderlich sind.
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Grundsätzlich unterscheidet man beim Paralleitransport zwei Systeme.
Bei dem einen werden bei länger dauernden elektrochemischen Behandlungavorgängen
die parallelen Warenträger zwischen den Gegenelektrodenreihen abgesetzt und verbleiben
dort während der ganzen Expositionszeit. In anderen Fällen werden die parallelen
Warenreihen im Behandlungsbad selbst gleichförmig oder schrittweise weiter transportiert,
wobei der Transport parallel zu den im elektrochemischen Behandlungsbad sich befindlichen
Gegenelektrodenreihen erfolgt.
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Die Erfindung ist bei beiden Systemen anwendbar. Bei dem einen System
sind die Abstände der Warengestelle in Förderrichtung der Warengestelle durch die
Anlage veränderlich, bei dem anderen
System senkrecht zur Förderrichtung.
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Falls beispielsweise nur ein einzelnes oder einige elektrochemische
Behandlungsbäder einen grösseren Abstand zwischen Ware und Gegenelektrode erforderlich
machen, ist es zweXckmässig, die Verschiebeeinrichtung nur an einem bzw. einigen
Badbehältern anzubringen. In diesem Fali werden die parallelen Warengestelle in
gerafftem Zustand in das elektrochemische Behandlungsbad ohne Strom eingetaucht,
durch die Verschiebeeinrichtung am Bad in die Mitte von jeweils zwei Gegenelektrodenreihen
gespreizt und dann der Behandlungsetrom eingeschaltet. Nach Ablauf des elektrochemischen
Prozesses wird dann erst wieder der Behandlungsstrom abgeschaltet, die parallelen
Warengestelle auf den ursprtngllchen Abstand gerafft und dann in diesem Zustand
aus dem elektrochemischen Behandlungsbad ausgehoben. Dabei werden die Warengestelle
mittels Haltevorrichtungen an den Hubwagen aufgenommen. Die parallelen Warengestelle
können auch mittels Verschiebeeinrichtungen an heb- und senkbaren Auslegern angebracht
sein.
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Die Errindung ist in der Zeichnung an mehreren AusfGhrungsbeispielen
veranschaulicht. Es zeigen
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einer elektrolytischen
Behandlungsanlage mit VerschiebeeinrichtungfUr die Warengestelle an Hubwagen in
Ansicht, Fig. 2 eine abgewandelte Ausführungsform mit den Verschiebeeinrichtungen
an den Badbehältern in Ansicht und Fig. 3 eine weitere Abwandung mit senkrecht zur
Förderrichtung der Warengestelle durch die Anlage veränderlichen Abständen der Warengestelle
voneinander.
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Wie Fig. 1 zeigt, sind an einer Laufschiene lo mehrere Vorschubwagen
11 verfahrbar, die aus Je einer FUhrungssäule 12 und einem Hubwagen 13 bestehen.
Jeder Hubwagen 13 ist mit einer Verschiebeeinrichtung 14 versehen, die aus einem
Querhaupt 15 besteht, auf dem zwei Aufnahmevorrichtungen 16 fUr die Warengestelle
17 gegenläufig zueinander bewegbar sind, beispielsweise mittels einer Gewindespinde
18 mit einem Rechts- und einem Linkagewindeteil l8a bzw. 18b. Die Gewindespindel
18 ist mittels zweier Zahnräder 19 von einem Motor 20 aus antreibbar. Im linken
Teil der Fig. 1 sind die Warengestelle 17 auf einem kurzen Abstand voneinander gerafft
und in ein Bad 21 getaucht. Im mittleren Teil der Fig. 1 sind die Warengestelle
17 in geraffter Zustand aus einem zweiten Bad 22, beispielsweise einem SpUlbad,
ausgehoben. In den beiden Modern 21 und 22 kann der Abstand zwischen den Warengestellen
verhältnismässig gering sein. Bei dem folgenden Bad 23r muss
der
Abstand der Warengestelle dagegen grösser sein. Dazu wird dann die Verschiebeeinrichtung
14 betätigt, und die Warengestelle 17 werden auf den erforderlichen Abstand gespreizt
und in das Bad gesenkt. Diese Ausführungsform ist zweckmässig, wenn zahlreiche Bäder
aufeinander folgen, die teils schmal sein können, teils breit sein müssen.
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Braucht nur in einigen elektrochemischen Behandlungsbädern der Abstand
zwischen Ware und Gegenelektroden gross zu sein, genügt es gemäss Fig. 2, die Verschiebeeinrichtung
14 nur an den Badbehältern anzubringen. Dazu ist am oberen BehElterrand eine Traverse
24 angeordnet, in der die Gewindespindel 18 mit ihrem Rechts- und Linksgewindeteil
18a bzw. 18b drehbar gelagert ist. Angetrieben ist die Gewindespindel 18 über Antriebsräder
25 und ein Ubertragungsglied 26, beispielsweise eine Kette, von dem Motor 20. Die
Warengestelle 17 hängen parallel zueinander in Aufnahmevorrichtungen an Armen 27
und 28 und eines Querbalkens 29 und haben einen festen Abstand voneinander. Dieser
feste Abstand ist so kurz, dass die Warengestelle 17, wLe im linken Teil der Fig.
2 dargestellt ist, in ein schmales Bad 33 getaucht werden können. In diesem gerafften
Zustand werden sie mittels des Hubwagens 13 ausgehoben, mittels des Vorschubwagens
11 an der Schiene lo über das Bad 34 gefahren und in das Bad gesenkt. Dabei greifen
die Areme 27 und 28 des Querbalkens 29 in die Aufnahmevorrichtungen 16.
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Nach den Absetzen der Warengestelle 17 verlässt der Hubwagen diese
Badstelle in Pfeilrichtung. Anschliessend werden die Warengestelle 17 mittels der
Verschiebeeinrichtung 14 auf den erforderlichen Abstand gespreizt, wie aus dem rechten
Teil in Fig. 2 ersichtlich ist. Vor den Ausheben aus dem Bad 34 werden die Warengestelle
17 wieder gerafft, damit sie mittels eines anderen Hubwagens ausgehoben und erneut
in einen schmalen Badbehälter getaucht werden können.
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Während bei den Ausführungsbeispfelen nach Figo 1 und 2 die Abstände
der Warengestelle in Förderrichtung der Waren stelle durch die Anlage veränderlich
sind, sind sie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 senkrecht zur Förderrichtung
veränderlich. Bei dieser Ausführungsform ist zwischen zwei Wannenreihen 35 und 36
eine Tragkonstruktion aufgebaut, die aus einem Grundrahmen 37 und Führungssäulen
38 besteht. Auf dem Grundrahmen 37 ruhen Querträger 39 und am oberen Ende der Führungssäulen
38 sind Querträger 4o befestigt. Die Querträger sind dwrch Führungsschienen 41 miteinander
verbunden, die sich entlang den Wannenreihen 35,36 erstrecken. Zwischen den Fuhrungaschienen
41 bewegen sich von Transportketten 42 angetriebene senkrechte Führungsstangen 43,
di auf denen Ausleger 44 mittels einer Hubbrücke 45 auf- und abbewegbar aind, die
von einem Motor 46 über Zugstangen 47 angetrieben ist. Die Transportketten 42 sind
Aber ein nicht dargestelltes
Getriebe von einem Motor 48 angetrieben.
Während die Waren stelle 17 in den Auslegern 44 unbeweglich eingehängt sind, hängen
die Warengestelle 17a an je einer Verschiebeeinrichtung 49, die aus je einem auf
den Auslegern 44 verfahrbaren Wagen 49a besteht, der mittels eines Motors, 50 antreibbar
ist.
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Mit den Wagen 49a kann der Abstand zwischen den Warengestellen 17,17a
gerafft werden, wie im linken Teil der Fig. 3 ersichtlich ist, oder gespreizt werden,
wie der rechte Teil der Fig. 3 zeigt. Demzufloge kommt man bei chemischen Behandlungsbädern,
Spülbädern oder auch elektrochemischen Behandlungsbädern mit viel kleineren Badbehältern
und weniger Badmengen aus, als bei bestimmten Galvanisierbildern, bei denen der
Abstand zwischen Ware und Gegenelektrode gross sein muss. Da diejenigen Behandlungsbäder,
bei denen die Warengestelle eng aneinandergerückt werden können, in einer Galvanisieranlage
zahlreich sind, wird and Behältervolumen und Badmenge erheblich gespart.