DE149461C - - Google Patents

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DE149461C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
    • C09J197/00Adhesives based on lignin-containing materials

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)
  • Dental Preparations (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Nach den Patentschriften 4178 und 4179 (Kl. 12) ist es bekannt, daß-in den Sulfitablaugen Gerbstoff enthalten ist und es für manche Zwecke erforderlich ist, diesen vor der Verwendung des durch alleiniges Eindampfen der Lauge hergestellten Gummis zu entfernen. In der britischen Patentschrift 1548/1883, in den Patentschriften 34420 und 54206 (Kl. 55) wird gleichfalls mitgeteilt, daß die Lauge einen durch Leim fällbaren Bestandteil enthält. Auch Brück bestätigt in der Chemiker-Zeitung 18922, 16, 1782, Sp. 2, daß sie mit Hautleim eine milchige Ausscheidung einer Gerbsäure-Leimverbindung gibt.
Nach der Patentschrift 63042 (Kl. 22) wird diese Eigenschaft benutzt, um aus den Sulfitlaugen durch Zusatz von Proteinsubstanzen einen in Wasser unlöslichen Klebstoff abzuscheiden, wobei ungefähr der vierte Teil der in den Laugen enthaltenen organischen Substanz als unlöslicher Klebstoff gewonnen wird. Das im Nachstehenden beschriebene Verfahren ermöglicht es nicht nur, den ganzen in den Laugen enthaltenen Klebstoff nutzbar zu machen, sondern auch aus diesen Laugen einen mit Proteinsubstanzen ohne Ausscheidungen in jedem Verhältnis mischbaren, wasserlöslichen Klebstoff von vorzüglicher Beschaffenheit zu gewinnen.
In Ausübung des Verfahrens wird der gereinigten, von schwefliger Säure und schwefligsauren Salzen durch Oxydation in bekannter Weise befreiten Sulfitablauge — in normalem oder bereits konzentriertem Zustande — eine deren Gerbstoffgehalt überschreitende Menge eines Chlorates (am besten Kalium- oder Natriumchlorat) zugesetzt und mit ihr in geeigneten, mit Rührwerk und Vorrichtung zur Probeentnahme versehenen Kochgefäßen unter Druck und bei höherer Temperatur so lange erhitzt, bis die starke, mit dem Kochen eingetretene Reaktion vorüber ist und die Flüssigkeit, ohne zu schäumen, ruhig siedet und an einer, herausgenommenen Probe erkannt wird, daß die vorhanden gewesene Gerbsäure in Gallussäure und Zucker übergeführt ist. Die Oxydation wird hierbei durch das Chlorat in Verbindung mit den noch in den Ablaugen vorhandenen Mengen organischer und anorganischer Säuren bewirkt. Reichen diese Mengen nicht aus, so wird, wie üblich, bei der Oxydation mit Kaliumchlorat je .nach Bedarf Säure zugesetzt.
Darauf wird zweckmäßig — je nach Bedarf unter weiterem Zusatz von Chlorat — noch so lange gekocht, bis die Flüssigkeit durch Zerstörung der sie dunkelfärbenden, insbesondere der huminartigen Stoffe, eine gleichartig schöne, lichtrotgelbe Färbung aufweist.
Mit dem Eintritt der letzten Erscheinung ist die Reaktion beendet. Es ist nun erzielt:
a) die Überführung der Gerbsäure in Gallussäure und Zucker und somit die Erhöhung des Glykosegehaltes der Lauge;
b) die Zerstörung der huminartigen Stoffe und die dadurch bewirkte lichte Färbung der Flüssigkeit;
c) die Ausscheidung der etwa nicht durch den Kochprozeß in Gallussäure übergeführten Gerbsäure durch das während des Kochprozesses · entstandene Chlorid, teils sofort.
teils bei der weiteren Konzentration der Flüssigkeit;
d) die gänzliche Befreiung der Lauge von dem ihr sonst anhaftenden unangenehmen Gerüche.
Das Verfahren bezweckt, die in den Laugen enthaltene Gerbsäure so zu verändern, daß die Bildung von Gerbsäureleimverbindungen verhütet wird. Deshalb wird der Kochprozeß
ίο nur so lange durchgeführt, bis durch Probenahme und Reaktionen festgestellt- worden ist, daß die Gerbsäure vollständig in Gallussäure und Zucker umgewandelt ist. Da dieser Prozeß unter den beschriebenen Bedingungen leicht und glatt ausführbar und deshalb die Kochdauer eine kurze ist, so ist keine Gefahr vorhanden, daß auch die klebstoffhaltige Substanz zerstört wird. Jedenfalls ist diese Gefahr bei dem hohen Gehalte an klebstoffhaltiger Substanz in der Lauge sehr gering, umsomehr, als ein etwaiger Verlust hieran leicht durch den bei diesem Verfahren möglichen Zusatz an Proteinsubstanzeii ersetzt werden kann.
Ist der Kochprozeß beendigt und zeigt die Flüssigkeit saure Reaktion, so wird die Säure vorsichtig in bekannter Weise abgestumpft, ohne jedoch alkalische Erscheinung eintreten zu lassen. Nachdem die Flüssigkeit je nach Bedarf filtriert oder geklärt worden ist, wird sie in heißem Zustande mit einer Lösung von 10 bis 30 Prozent Haut- oder Knochenleim oder eines sonstigen löslichen Proteinstoffes versetzt und entweder in Vakuumapparaten oder sonstigen geeigneten Gefäßen behufs weitgehender Konzentration eingedampft. Nicht die geringste Ausscheidung tritt hierbei ein und beide Flüssigkeiten vereinigen sich
zu einer homogenen, stets gleichbleibenden, in Wasser löslichen Substanz. Statt des Leimes oder auch neben diesem kann man der wie vorstehend präparierten Lauge auch 5 bis 20 Prozent und darüber eines pflanzlichen Leimes oder eines anderen, reichlich Gallert bildenden Natur- oder Kunstproduktes zusetzen und wie üblich weiter verfahren.
In beiden Fällen erhält man ein Präparat mit großer Klebkraft, das sich völlig klar in Wasser löst, sich an der Luft nicht verändert, keinen Schimmel ansetzt, in Petroleum, Benzin und dergl. unlöslich ist, das Lösungsmittel festhält und selbst bei —200 C. kein Wasser' ausscheidet und nicht gefriert.
Das Präparat kann in bekannter Weise bei höherer Temperatur getrocknet werden, ohne sich zu verändern, besitzt dextrinartiges Aussehen und kann als völliger und wohlfeiler Ersatz für Leim, Gummi, Dextrin und dergl. Anwendung finden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Herstellung eines Kleb- und Verdickungsmittel aus den Laugen der Sulfitzellulose, dadurch gekennzeichnet, daß die Laugen, nachdem sie in bekannter Weise von schwefliger Säure und deren Salzen befreit worden sind, mit einem Chlorat, event, unter Druck, so lange gekocht werden, bis die vorhandene Gerbsäure in Gallussäure und Zucker umgewandelt und die färbenden und riechenden Stoffe zerstört sind, und so vorbereitet mit Proteinsubstanzen und Gallert bilden- ~den Stoffen in jedem Verhältnis gemischt und konzentriert werden können, ohne Ausscheidungen hervorzurufen.
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