DE149446C

DE149446C -

Info

Publication number: DE149446C
Application number: DE1903149446D
Authority: DE
Filing date: 1903-01-03
Anticipated expiration: 1923-01-04

Description

SERLICHES

PATENTAMT.

Die zur Zeit bekannten Signalvorrichtungen für Pappenmaschinen sind höchst primitiv. Dieselben beschränken sich darauf, daß ein Schleifrad, sobald die verlangte Pappenstärke erreicht ist, den Hebel einer mechanischen Glocke anschlägt. Will der Arbeiter nicht rechtzeitig abschneiden, also Ruhe haben und durch die Glocke nicht verraten werden, so braucht er nur an der vorhandenen Stellschraube eine stärkere Nummer einzustellen oder er setzt den Glockenhebel, der ihm ja jederzeit erreichbar ist, einige Zeit ganz außer Tätigkeit.

Außerdem sind noch elektrische Glockensignale an Pappenmaschinen bekannt, die in Verbindung mit einem Zeigerwerk stehen. Aber auch diese weisen viele Übelstände, wie erschwertes Einstellen, ungleichmäßiges, durch die Anwendung von Zugfedern bedingtes Arbeiten, Abstellungsmöglichkeit durch den Arbeiter selbst usw. auf, auch fehlt ihnen eine Einrichtung, welche die genaue Befolgung des gegebenen Signales kontrolliert.
Alle diese Übelstände werden durch die vorliegende Signalvorrichtung beseitigt, indem der Arbeiter die Vorrichtung nicht mehr beliebig einstellen kann und eine im Meisterzimmer, Betriebsbureau oder sonst an geeigneter Stelle vorgesehene Kontrollvorrichtung in Tätigkeit tritt; schließlich kann noch eine besondere Kontrollvorrichtung., für die Maschinenleistung mit dem Apparat verbunden werden.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist die neue Erfindung dargestellt.

An dem Lagerbock α für die Formatwalze ist das Gehäuse b befestigt, dieses nimmt in sich die Lagerung c für den Hebel e mit seiner Laufrolle d auf. Am Hebel e ist der Steg f angelenkt, welcher einstellbar durch im Deckel des Gehäuses vorgesehene Löcher die Kontakthälften g und h sowie die Fußlagerung für die Zugstange i trägt. Diese Zugstange i greift an den Zeiger k, der vor der Skala / schwingt. Die Kontakthälften m und η sind auf dem Boden des Gehäuses befestigt. Die Kontakte können beliebiger Art sein, also auch Flüssigkeitskontakte.

Der Kontakt h η dient dazu, bei Stromschluß, hervorgerufen von der Bewegung des Steges f und des Hebels e, nach Erreichung der jeweils vom Aufsichtsführenden eingegestellten Pappenstärke das Läutewerk 0 in Tätigkeit zu setzen, wobei gleichzeitig der Zeiger k die Stärke der Pappe auf der Skala / angibt. Beachtet der Arbeiter dieses Signal nicht, so senkt sich die die Zugstange i tragende Spitze des Steges f noch weiter und bringt hierdurch den Kontakt g m zum Schluß, was zur Folge hat, daß das in der Nähe des Aufsichtsführenden angebrachte Läutewerk ρ ertönt und ein Tableau q gleichzeitig angibt, welche Maschine unaufmerksam bedient wird.

Um eine fortlaufende' Kontrolle der Arbeitsweise jeder Maschine, gewissermaßen ein Diagramm der Tagesleistung jeder Maschine zu haben, befindet sich in dem hinteren Teile des Gehäuses b ein Zylinder r, auf welchen ein in Zeitfelder und Stärkenlinien geteilter Papierstreifen aufgewickelt wird und welcher, durch ein Uhrwerk getrieben, in 24 Stunden

eine oder mehrere Umdrehungen macht. An dem Kontakthebel/befindet sich der federnde Schreibstift s, welcher auf der Nullinie steht, so lange der Zeiger auf Null und das Schleifrad d auf der Formatwalze oder der Formatwalzenwelle ruht. Sobald das Schleifrad d durch die sich aufwickelnde Stoffbahn gehoben wird, sinkt der Schreibstift s unter die Nullinie im gleichen Verhältnis und fällt, sobald eine Lage abgenommen wird, auf Null zurück. Da der Zylinder r sich gleichzeitig dreht, entsteht für jeden Bogen Pappe ein Diagramm. Das Diagramm läßt genau erkennen, wie viel Bogen und von welcher Stärke in 24 Stunden gearbeitet wurden. Auch ist daraus zu ersehen, wie lange eine Maschine leer gegangen, zu welcher Stunde und in welchem Umfange Unregelmäßigkeiten vorgekommen sind.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Signal- und Kontrollvorrichtung für Pappenmaschinen mit elektrisch betriebenem Läutewerk und Zeigervorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Ende des Kontakthebels (e) mit seiner Rolle (d) auf der Formatwalze oder deren Achse aufliegt, während das andere Ende des Hebels (e) in einen verschließbaren Behälter '(b) führt und hier an einen mit Kontakthälften (gh) versehenen, einen Zeiger (k) beeinflussenden Steg (f) angreift, bei dessen Niedergang die Kontakthälften (g h) .mit Kontakthälften (m n) in Berührung kommen, wodurch nacheinander beliebige Signale an beliebigen Standorten derart in Tätigkeit gesetzt werden, daß das zweite Kontrollsignal erst eintritt, wenn das erste Signal nicht beachtet worden ist.
2. An Signal- und Kontrollvorrichtungen nach Patent-Anspruch 1 die Anordnung einer Registriervorrichtung (r), deren markierender Teil (s) an dem schwingenden Steg (f) befestigt ist, zwecks zeichnerischer Darstellung der Tagesleistung der betreffenden Maschine.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.