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Indikatorverfahren für das Auftragen einer Wellmittellösung auf die
Haare.
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Bein Dauerwellen der Harre mittels mercaptanhaltigen Lösungen wird
vorzugsweise so verfahren, daß die Haare in Strähnen abgeteilt und einzeln nach
Anfeuchten mit Wasser auf Wickler aufgewickelt werden.
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Nachdem das ganze Haur @ewickelt ist, ird mit Hilfe eines geeigneten
Auftragegerätes, meistens mit einer deformierbaren Plastikflasche mit Spritztülle,
jeder Wickel mit der Kaltwellflüssigkeit getränkt.
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Dies Verfahren ist der beste theg die Hände des Ausführenden zu schonen.
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Es ist erforderlich, die Kaltwellflüssigkeit möglichst gleichmä#ib
auf das Haar zu verteilen, vor allem darf natürlich kein Wickel übergangen worden.
Dies wird für den Ausführenden dadurch erschwert, daß einerseits für die verschiedenen
Haarpartien, wie Schläfen-, Naoken-und deckhaare, verschiedene Einwirkzeiten angebracht
sind, die Wickel also nioht in streng fortlaufender Reihenfolge getränkt werde ko
-nen, und andererseits den ohnehin schon nassen Haaren auf dem Wickler nioht anzusehen
ist, ob sie bereits mit Kaltwellflüssigkeit getränkt sind oder nicht.
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Bisher sind für da Dauerwellverfahren mit Mercaptanlösungen soge -nannte
Indikator-Spitsenpapiere bekannt geworden, die um die Haar -spitzen gelegt und mit
diesen Zusammen aufgewickelt werden, sich also ii Innern des Haarwickels befinden.
Diese Papiere sind mit einer Indikatorlösung getränkt und zeigen durch Farbveränderung
an, ob die Kaltwellflüssigkeit bis in du Innere des Haarwickels eingedrungen ist
und ebenfalls, ob bein nachfolgenden Fixieren das Fixiermittel auch die innen liegenden
Spitzen erreicht hat.
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Is ist aber bei Jeder Machprüfung erforderlich, den Wickel aufzu -wickeln,
un die Färbung des Indikator-Spitzenpapieres festzustellen.
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Verwendet man Kaltwellmittel in dünnflüsiger Emulsionsform, so dringt
die Lösung so so schnell in die Haarwickel ein, daß getränkte und ungetränkte Wickel
optisch nicht zu unterscheiden sind.
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Ein Dau@rwellmittel in Oremeform Jedoch kann nioht auf schon gewikkelte
Haare aufgebracht werden, weil das Eindringungsvermögen nicht ; ausreicht.
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Es wurde nun @efunden, daß man eine einfache und sichere optische
Anzeige durch intensive Schaumbildung kurz nach dem Auftragen der dauerwellflüssigkeit
erzielen kann, die mit Sicherheit vermeiden läßt, daß Wickel doppelt oder £ar nicht
getränkt werden. Auch läßt sich an Hand der Sohauamenge beurteilen, ob die ickel
gleichmä#ig viel zellmittel orhalten haben. in den Schaum sind besondere in -forderungen
zu stellen; a) Der Schaux@ mu# kurz nach Auftragen der Kaltwell-Lösung entstehen
und mindestens so lange bestehen bleiben, bis sämtliche Wickel getränkt sind. Da
d s Auftragen der Kaltwell-Lösung auf sämt -liche Wickel eines Xopfes ca@ 3 ninuten
benötigt, mu# der Sohaum länder als 3 Minuten bestehen bleiben. b) Der Schaum darf
nioht zu schnell entstehen. Die Kaltwellflüssigkeit muß flüssig appliziert werden,
um ein raschem und tiefea Kindringen zu gewährleisten.
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@m die Bedingungen zu erfüllen, müssen den Wellmittel-Lösungen Schaumbildner
und Schaumstabilisatoren zugesetzt werden.
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Beispiel 1 Das Haar wird zumächzt mit einer zi tronensauer singestellten
Lösung eines gaeigneten synthetischen Wanch@ittels gewaschen. Das Waschmittel wird
nur unvollkommen aus dem Haar genpült. Die hanutuchtrockenen Haare werden wie üblioh
strähnenweise aufgewickelt. Als Wellflüssigkeit, die kein Netzmittel u enthalten
braucht, dient eine Lösung von 10% Thioglykolsäure und 10 - 15 % Ammoniumbikarbonat
und 2-5* Kokosfettalkohol, äthoxyliert mit 24 Mol Äthylenoxyd in 78 ; 70% Wasser.
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Wird diese Lösung auf die die saure Metzmittellösung enthaltenden
Haare aufgetragen, so bildet sich bald ein kleinporiger Schaum, der an die Oberfläche
des Haarwickels steigt und uort einige Minuten erhalten bleibt.
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Beispiel 2 Die Haare werden mit einem üblichen Shampoon neutraler
oder schwach alkalischer Reaktion gewaschen und anschlieseend mit einer zitronensauer
reagierenden Spülflüssigkeit behandelt. Als Wellflüssigkeit kann die in Beispiel
1 besohriebone dienen.
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Das Wellmittel läßt sich auch mit Hilfe einer sogenannten Aerosol-Packung
auf die Wickel auftragen, wobei das Treibmittel sowohl zum Austreiben aus dem Behälter,
ale auch zur Erzeugung des Schaumes dient.
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Damit dieser Schaum wiederum die eingangs gestellten Forderungen erfüllt,
müssen Schaumstabilisator und Treibmittel nach Art und menge setir genau aufeinander
abgestimmt sein.
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Es sind zwar schon Dauerwellmittel in Aerosolfora mit verflüssigten
Treibgasen bekannt, Jedoch diente das Treibmittel entweder nur dazu, die Wellflüssigkeit
in flüssiger Emulsionsform aus tre ton zu lassen, oder - gemä# USP 3.099.603 - das
Weilmittel wurde damit als lockerer, leicht brechender Schaum aufgetragen, der nach
wenigen Sekunden zerfallen war und nicht die Möglichkeit bietet, dem Friseur als
Indikator für die Benetzung der Wickel zu dienen, sondern vielmehr die Aufgabe hat,
das Abtropfen der Wellmittel-Lösung zu verhindern, bevor sie in den Wickel eingedrungen
ist.
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Ferner ist aus der DBP 1 136 057 ein Dauerwellmittel in Aerogoltorx
bekannt bei dem iz 2-Kammer-System Kohlensäure als Druckgas vor der Anwendung erzeugt
wird, Jedoch heißt es in der Beschreibung ausdrücklich, Spalte 3, Zeile 15-18, da#
#das Reaktionsprodukt als schaumige Masse aus tritt, aber schon nach kurzer Zeit
als mit Kohlensäure angereicherte Flüssigkeit vorliegt,# und somit nicht dem Zweck
der vor -liegenden Erfindung dienen kann.
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Nun wurde aber gefunden, da# mit einem bestimmten Treibmittelgemisch,
das der Wellmittel-Lösung wiederum in bestimmter Menge zugesetzt werden muß, auch
mit einem Dauerwellmittel in Aerosolform ein als Indi -kator geeigneter Schaum kurs
nach dem Auftragen auf die Haare entsteht und geneügend lange erhalten bleibt, wenn
die Wellmittel-Lösung gleichzeitig 0,5 - 1% eines nichtionogenen Netzmittels enthält.
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Das Treibmittelgemisch besteht zu 40% aus Difluor-dichlor-methan und
zu 60% aus Tetrafluo@-dichlor-äthan. Es können 2 - 3 Teile des Treibmittelgemisches
70 Teilen der Wellmittel-Lösung zugesetzt werden.
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Als nichtionogenes Netzmittel wird vorzugsweise ein äthoxylierter
höherer Fettalkohol mit mindestens 20 ol Äthylenoxyd verwendet.
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Beispiel 3 Eine Wellmittel-Lösung folgender Zusamensetzung: 10% Thioglykosläure
5 - 7% Ammoniumbikarbonat 2% Ammoniak 0,5 - 1% Kokosfettalkohol mit 24 @ol Äthylenoxyd
82,5 -80% Wasser ird als Aerosol-Präparat abgepackt mit einem Treibmittelgemisch
aus 40% Dafluor-dichlor-methan 60% Te trafluodichlor-äthan und zwar im VerhLltnis.
2,5 Teile Treibmittelgemisch auf 70 Teile Wellmittel-Lösung.
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Beim Auf tragen tritt dieses Wellmittel unter dem Druck der flüssigen
@reibgase in flüssiger Form aus der Dose aus und dringt schnell in den Haerwickel
ein. Durch das gleich darauf einsetzende Verdampfen des -irelbmittels wird ein Teil
des Lösung zu einem feinporigen Schaum aufgebläht, der an die Oberfläche steigt
und dort mehrere Minuten sibat -bar bleibt.