DE14894C

DE14894C - Neuerungen in der Herstellung von Oelfarbendruckbildern

Info

Publication number: DE14894C
Application number: DENDAT14894D
Authority: DE
Original assignee: E. L. HODERMANN in Dresden

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Behufs Herstellung von Oelfarbendruckbildern mit solchen feinen Schattirungen, wie sie der Photographie eigen sind, wird das nachstehend beschriebene Verfahren angewendet.

Es ist bekannt, dafs zur Anfertigung von Oelfarbendruckbildern nach dem bisherigen Herstellungsverfahren eine grofse Anzahl von Platten (Steinen) angewendet werden müssen, um alle diejenigen feinen Abstufungen in den Farbentönen hervorzubringen, welche das Original besitzt, von dem durch den O elfarb endruck Copien hergestellt werden sollen. Zu einem sehr einfachen Bilde gehören mindestens schon ca. 15 Platten, und nimmt mit der Anzahl der Farben und der Feinheit der Abstufungen in den Farbentönen die Zahl der angewendeten Platten beträchtlich zu.

Um denselben Zweck durch ein viel einfacheres Verfahren zu erreichen, werden zunächst nach einer Photographie des Originals Lichtdruckbilder in derjenigen Gröfse hergestellt, in welcher das verbesserte Oelfarbendruckbild angefertigt werden soll. Von einem solchen Lichtdruckbilde werden hierauf in bekannter Weise die Conturen auf so viel Platten übertragen, als Farben und gröbere Schattirungen in demselben vorhanden sind. Mit diesen Platten wird nun das Oelfarbendruckbild hergestellt, welches selbstverständlich aller feineren Schattirung entbehrt. Um diese dem Oelfarbendruckbild zu geben, wird das Lichtdruckbild mittelst weifsen Copallackes auf der Rückseite transparent gemacht und mittelst dieses Lackes auf das vorher getrocknete Oelfarbendruckbild aufgezogen. Die feinen Schattirungen, welche dem Oelfarbendruckbild fehlten, werden durch das aufgezogene, transparent gemachte Lichtdruckbild in viel gröfserem Mafse ersetzt, als wie dies durch eine beträchtlich vergröfserte Anzahl von Platten zu erzielen sein würde.

Gegenüber den bekannten Verfahren, in welchen zwei Photographien auf einander geklebt werden, von denen die obere transparent gemacht und die untere colorirt ist, sowie dem bekannten Verfahren, eine transparent gemachte Photographie auf der Rückseite zu präpariren, um sie dann auf derselben coloriren zu können, hat das gegenwärtig beschriebene Verfahren die wesentlichen Unterschiede und Vorzüge, dafs ein Coloriren mit der Hand nicht stattfindet, dafs vielmehr das bunte Untergrundbild, der Oelfarbendruck, auf mechanische Weise hergestellt und vervielfältigt wird und dafs das aufzuziehende, ebenfalls auf mechanische Weise hergestellte und vervielfältigte, transparente Lichtdruckbild auf jedem beliebigen, zu dem vorliegenden Zwecke passenden Papiere gedruckt sein kann, was bei der Photographie nicht der Fall ist, da man behufs Herstellung derselben ■ an gewisse Papiersorten gebunden ist. Zur Herstellung der Oelfarbendruckbilder mit matter Oberfläche kann das aufzuziehende Lichtdruckbild vor dem Aufziehen durch OeI transparent gemacht werden und erfolgt das Aufziehen mittelst Lackes.

Bilder mit glänzender Oberfläche dagegen werden mittelst des Lackes, der das Lichtdruckbild transparent gemacht hat, direct auf das Oelfarbendruckbild aufgezogen, und erhält das fertige Bild nochmals einen Lacküberzug.

Bei dem hier beschriebenen Verfahren ist die gröfste Genauigkeit bei der Uebertragung

der Conturen vom Lichtdruckbild auf die OeI-druckplatten anzuwenden. Es enthält das fertige, rait dem transparenten Lichtdruckbilde bedeckte Oelfarbendruckbild sämmtliche feinen Farbenabtönungen und Schattirungen des Originals, nach welchem gearbeitet ist, durch die Schattenabstufungen des Lichtdruckbildes.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Die Vereinigung zweier, auf mechanische Weise hergestellter Bilder (von denen das eine mittelst Lichtdruckverfahrens, das andere nach den Conturen des Lichtdruckbildes . mittelst Oeldruckverfahrens hergestellt worden ist) durch Aufziehen des Lichtdruckbildes auf das Oelfarbendruckbild mittelst eines Lackes, welcher das Lichtdruckbild transparent macht.
2. Das Verfahren der Fertigstellung von OeI-farbendruckbildern dadurch, dafs man die feinen Schattirungen desselben durch Aufziehen eines identischen, transparent gemachten Lichtdruckbildes hervorbringt.
3. Die nach dem angegebenen Verfahren hergestellten Bilder.