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Planiergerät. Die Erfindung bezieht sich auf motorgetriebene Planiergeräte
und insbesondere auf eine Einrichtung zum Steuern der Stellung der Schaufel-Tragvorrichtung
eines motorgetriebenen Planiergerätes.
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Motorgetriebene Planiergeräte haben sich infolge ihrer besonders vorteilhaften
Zugstange, Schaufelanordnung und Steuerung als außerordentlich vielseitige Bodenbewegungsmaschinen
erwiesen. Derartige Planiergeräte können in einem weiten Bereich Grobplahierungs-
und Feinplanierungsarbeiten wirksam ausführen, was sie zu sehr beliebten Maschinen
gemacht hat. Bei maximaler Verstellung der Planierschaufel, wie sie erforderlich
ist, um einen Böschungsschnitt von 900 oder einen verlängerten Seitenschnitt
zu erhalten, werden jedoch infolge der Wirkung längerer Hebelarme alle Teile des
Steuergestänges sehr hohen Belastungen unterworfen, die oft zu einem vorzeitigen
Versagen dieser Teile führen.
Die für eine größere Leistung erforderliche
ständige Erhöhung der Maschinenstärke hat eine beträchtliche Verstärkung der Grundstruktur
der Maschine erforderlich gemacht, damit sie diesen Belastungen erfolgreich widerstehen
kann. Diese größere Stabilität ist jedoch allzu oft lediglich durch die Anordnung
zusätzlicher sperriger Trag- oder Stützvorrichtungen in Bereichen oder Räumen erreicht
worden, in^ denen an sich schon kaum noch Platz vorhanden ist, wodurch die Herstellungskosten
erhöht werden, zahlreiche Stellen erhöhter Beanspruchung entstehen, wie beispielsweise
durch Schweißverbindungen an kritischen Punkten des Hauptrahmens, die Licht vermindert
sowie das Gesamterscheinungsbild der Maschine verschlechtert wird.
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Untersetzungs-Planetengetriebe haben sich bei Traktor-und Fahrzeugendantrieben
zum Begrenzen hoher Belastungen auf beschränkte Bereiche als sehr wirksam erwiesen.
Bei motorgetriebenen Planiergeräten sind Untersetzungs-Planeten-. getriebe in Verbindung
mit der Anhebevorrichtung der Schaufel verwendet worden, um der Schaufel ein Arbeiten
gegen hohe Belastungen ohne Beschädigung des Schaufelsteuermeehanismus zu gestatten.
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Demgemäß besteht ein Zweck der Erfindung darin, eine verbesserte Anhebevorrichtung
für die Planierschaufel zu schaffen, bei welcher ein Untersetzungs-Planetengetriebe
verwendet wird. =-Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht darin, ein zusammengesetztes
Untersetzungs-Planetengetriebe
für die Anhebevorrichtung der Planierschaufel eines motorgetriebenen Planiergerätes
zu schaffen, durch welches die Sicht der Bedienungsperson nicht beeinträchtigt wird,
das ferner kompakt aufgebaut ist und eine wirksame Getriebeuntersetzung liefert,
wodurch die Anhebevorrichtung der Planierschaufel gegen große Belastungen arbeiten
kann.
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Weitere und besondere Zwecke und Vorteile der Erfindung gehen aus
der nachstehenden Beschreibung hervor, in welcher eine Ausführungsform der Erfindung
an Hand der Zeichnung beispielsweise erläutert wird.
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Fig. 1 ist eine halbschematische Seitenansicht eines motorgetriebenen
Planiergerätes, welches mit der Planicrschaufelanhebevorrichtung gemäß der Erfindung
ausgerüstet ist.
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Fig: 2 ist eine Draufsicht auf die Planierschaufel eines motorgetriebenen
Planiergerätes, den der Schaufel zugeordneten Tragaufbau und die Anhebevorrichtung
mit dem Untersetzungs-Planeten-Betriebe.
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Fig. 3 ist eine in vergrößertem Maßstab gehaltene Teilansicht des
Verbund-Untersetzungs-Planeten-Betriebes, welches einen Teil der Planierschaufelanhebevorrichtung
bildet, wobei einige Teile im Schnitt dargestellt und andere Teile weggebrochen
sind, um die wesentlichen Elemente klarer
zu offenbaren.
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In den Figuren 1 und 2 ist ein motorgetriebenes Planiergerät 10 dargestellt,
welches allgemein einen von Rädern getragenen, die Maschine enthaltenden Teil 11,
einen sich vorw&;ärts zu einem Achsenträger 13 erstreckenden, von Rädern 14
getragenen bogenförmigen Hauptrahmen 12, eine Planierschaufel 16, einen Planierschaufeltragaufbau
17 und eine Zugstange 18 aufweist.
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Ein Teil des Planierschaufeltragaufbaus 17 wird durch einen Drehkranz
bzw. Drehkreis 19 gebildet, der mit einem Querteil 21 versehen ist, der auf der
Oberseite des Drehkreises 19 befestigt ist. Ein Paar Lenkhebel 22, von ddnen jeweils
einer an jedem Ende des Teiles 21 befestigt ist, verbinden ein Paar Hebel 23 derart
mit den Enden des Teiles 21, daß eine gewünschte Schrägstellung der Planierschaufel
16 durch eine entsprechende Drehung eines Hebels erreicht werden kann. Der Mechanismus
zum wahlweisen Drehen der Hebel 23 weist energiegetriebene Antriebswellen 24a und
24b, ein Verbund-Untersetzungs-Planetengetriebe 26 und Antriebswellen 27a und 27b
für die Hebel zum Schrägstellen der Schaufel auf.
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Die Wellen 24a und 24b werden von einer zweckentsprechenden Energiequelle
(nicht dargestellt) angetrieben und übertragen Energie auf' das Untersetzungsgetriebe
26, welches sei-, nerseits Energie mit stark verminderter Drehzahl an eine der Wellen
27a arler 27b abgibt, um die gewünschte Schrägstellung
der Planierschaufel
16 zu bewirken. Die Wellen 24a und 24b haben ihre angetriebenen Enden an dem vorderen
Abschnitt des die Maschine enthaltenden T(2iles 11 des motorgetriebenen Planiergerätes
und erstrecken :j::h durch den bogenförmigen Rahmen 12 zu dem Untersetzungsgetriebe
26, das an einer in beträchtlichem Abstand vor dem Planierschaufel-Tragaufbau 17
liegenden Stelle angeordnet ist.
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Das Untersetzungs-Planetengetriebe 26 gemäß der Erfindung unterscheidet
sich von den in bekannten motorgetriebenen Planiergeräten vorhandenen dadurch, daß
es am vorderen Ende des Rahmens 12 angeordnet ist. Bisher ist es übliche Praxis
gewesen, das Untersetzungsgetriebe in bezug auf die Längsrichtung an einer Stelle
anzuordnen, die im allgemeinen derjenigen der Enden des Teiles 21 entspricht. Wenn
das Untersetzungsgetriebe derart angeordnet ist, ist es erforderlich, für das Untersetzungsgetriebe
einen sich quer erstreckenden Tragaufbau vorzusehen, wodurch sowohl ein beträchtlicher
Teil des Tragaufbaus als auch das Untersetzungsgetriebe sich an einer Stelle befinden,
in welcher die Sicht des Fahrzeugführers stark beeinträchtigt wird. Dadurch, daß
das Untersetzungs-Planetengetriebe an einer sehr weit vorn liegenddn Stelle angeordnet
ist, weist die Erfindung zahlreiche Vorteile auf. Da es nur in einer extremen Vorderstellung
möglich ist, das Untersetzungsgetriebe unmittelbar auf dem Rahmen 12 anzuordnen
:;t-tt iri weit seitlich von dem Rahmen liegenden Stellungen,
kann
gemäß der Erfindung das Untersetzungs-Planetengetriebe mittels einfacher Tragvorrichtungen,
beispielsweise eines Sattelträgers 28, sicher an dem Rahmen 12 befestigt werden.
Ein weiterer sich aus der weit vorn vorgesehenen Anordnung des Untersetzungsgetriebes
26 ergebender Vorteil ist die Möglichkeit, die Antriebsenergle über Wellen zu übertragen,
die innerhalb des Rahmens 12 aufgenommen sind. Dadurch werden nicht nur die Wellen
vor einer Beschädigung durch Steine od.dgl. geschützt, sondern es wird auch verhindert,daß
die Wellen das Arbeiten anderer Teile des motorgetriebenen Planiergerätes stören.
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Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß das Verbund-Untersetzungs-Planetengetriebe
26 zwei im allgemeinen gleiche unabhängig voneinander angetriebene Untersetzungsgetriebeeinheiten
26a und 26b aufweist. Wenn z.B. die Welle 24a von der Energiequelle angetrieben
wird, wird Drehkraft über ein Paar im Winkel zueinander angeordneter Zahnräder 31
und 32 auf die mittlere Welle 33 der Getriebeeinheit 26a übertragen. Die Welle 33
wird von einem koaxial mit ihr angeordneten Träger 34 umgeben, an welchem ein Satz
von drei Doppel-Planetenrädern 36 (von denen nur zwei wiedergegeben sind) drehbar
angeordnet ist. Die Doppel-Planetenräder 36 weisen erste Zahnräder 36a und zweite
Zahnräder 36b auf, die fest oder einstückig miteinander verbunden sind. Auf das
Ende der Welle 33 ist ein Sonnenrad 37 aufgekeilt, welches mit jedem der ersten
Planetenräder 36a kämmt. Es ist zu bemerken, daß die WelLe 53 1ediglich
an
einem ihrer Enden abgestützt ist, so daß das Sonnenrad 37 eh freischwimmendes Zahnrad
darstellt. Dadurch werden vollständig ausgeglichene Belastungen an den Planetenrädern
geschaffen, und die Herstellung und der Zusammenbau wird vereinfacht, da die Einhaltung
enger Toleranzwerte nicht notwendig ist. Es ist zu bemerken, daß der Träger 34 ebenfalls
frei schwimmt, wodurch auch hier der Vorteil der ausgeglichenen Belastungen und
leichteren Herstellung erhalten wird.
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Die Planetenräder 36a, die mit dem Sonnenrad 37 kämmen, kämmen an
ihrer Außenseite .mit eineu; den Träger 34 umgebenden Zahnring 38. Der Zahnring
38 ist, beispielsweise durch Bolzen 39, mit einem Flansch 41 verbunden, der mit
der Welle 27a fest verbunden oder einstückig ausgebildet ist. Die Planetenräder
36b kämmen mit einem Zahnring 42, welcher ebenfalls den Träger 34 umgibt und, beispielsweise
durch Bolzen 43, derart mit dem Gehäuse 44 verbunden ist, daß er an einer Drehung
gehindert ist. Die Zahnringe 38 und 42 haben gleiche innere Abmessungen, jedoch
hat der Zahnring 42 einen Zahn weniger als der Zahnring 38, wodurch es erforderlich
ist, daß die mit dem Zahnring 42 kämmenden Zähne der Planetenräder 36b gegenüber
den Zähnen der mit ihnen fest verbundenen oder einstückig ausgebildeten Planetenräder
36a zunehmend versetzt sind. Wenn eine spezielle Untersetzung gewünscht wird, kann
der Unterschied in der Anzahl der Zähne größer als eins sein.
Wenn
die Welle 33 angetrieben wird, wird durch das Sonnenrad 37 eine Drehung der Planetenräder
36 bewirkt. Da jedes der Planetenräder 36b mit dem feststehenden Zahnring 42 kämmt,
wird der Träger 34 in Bewegung gesetzt, während die mit dem Zahnring 38 kämmenden
Planetenräder 36a eine Drehung der Welle 27a bewirken. Infolge des Unterschieds
in der Zahnzahl um einen Zahn zwischen den Zahnringen 38 und 42, ist die Drehzahl
des Zahnringes 38 und damit der Welle 27a gegenüber der Eingangsdrehzahl der Welle
33 stark untersetzt bzw. verkleinert.
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Die Untersetzungsgetriebeeinheit 26b entspri,:lit der beschriebenen
Getriebeeinheit 26a, so daß eine besondere Beschreibung nicht erforderlich ist.
Je nach der Stellung, in welche die Planierschaufel 16 gebracht werden soll, werden
die eine der beiden Wellen 24a, 24b oder beide Wellen 24a, 24+b mit der Energiequelle
verbunden, bis die gewünschte Stellung erreicht ist.
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Durch die Erfindung wird der Vorteil erhalten, daß da:; Untersetzungsgetriebe
in einer sehr wünschenswerten Stellung angeordnet ist, und sie bringt weiterhin
den Vorteil, daß das Untersetzungsgetriebe von verhältnismäßig einfacher Ausführung
ist und eine wirksame Drelizahluntersetz«rig schafft.