DE1479735B2 - Verfahren zur herstellung von innensterilen gefaessen vorzugsweise flaschen aus thermoplastischem kunststoff - Google Patents
Verfahren zur herstellung von innensterilen gefaessen vorzugsweise flaschen aus thermoplastischem kunststoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von innensterilen Gefäßen, vorzugsweise
Flaschen aus thermoplastischem Kunststoff, die zum sterilen Abfassen von Nahrungs- und Genußmitteln,
insbesondere Milch, Fruchtsäften und dergleichen flüssigem Füllgut bestimmt sind, durch Blasen eines
plastischen Vorformlings in der Hitze mittels steriler Luft bzw. sterilen Gases.
Leicht verderbliche Nahrungs- und Genußmittel, wie z.B. Milch, Fruchtsäfte u.gl., werden in zunehmendem
Maße in abgepackter Form zum Verkauf angeboten, wobei das Bestreben immer mehr dahin geht, diese Nahrungs- und Genußmittel in sogenannten
verlorenen Packungen, die nach Gebrauch fortgeworfen werden können, in den Verkehr zu
bringen. Das verkaufsfertige, haltbare Abfassen von leicht verderblichen Nahrungs- und Genußmitteln in
verlorenen Packungen bietet jedoch Schwierigkeiten, die sich unter anderem aus der Notwendigkeit der
Sterilhaltung der Packungen vor und während der Füllung und damit der verpackten Nahrungs- und
Genußmittel ergeben.
Es sind verlorene Packungen aus kunststoffbeschichtetem Papier bekannt, die zur Erfüllung der
Forderung nach Sterilität durch ein Wasserstoffsuperoxydbad gezogen, danach aufgeheizt und anschließend
mit dem Nahrungs- und Genußmittel gefüllt werden. Diese Art der Sterilisierung ist umständlich
und bedarf, insbesondere bei Milch, einer Ausnahmegenehmigung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von zum Abfassen von
Nahrungs- und Genußmitteln in fließbarem Zustand bestimmten Gefäßen aus thermoplastischem Kunststoff,
die im Inneren absolut steril sind und auch beim Lagern in leerem Zustand unbeschränkt lange
steril bleiben, zu schaffen. Unter Nahrungs- und Genußmitteln in fließbarem Zustande sind zu verstehen
flüssige und pastöse Nahrungs- und Genußmittel, wie z. B. Milch, Fruchtsäfte, Pasten u. dgl., pulverförmige
Nahrungs- und Genußmittel und auch Nahrungs- und Genußmittel, die in der Wärme oder
auf andere Weise verflüssigt und zum Erweichen gebracht werden können und in der Packung fest werden
oder erhärten.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Gattung erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß das Gefäß bei der Blasherstellung bzw. in unmittelbarem Anschluß daran in dem ihm durch
die Hitzeeinwirkung und das eingeblasene sterile Gas erteilten Sterilzustand durch Heißzupressen der Einblasöffnung
vor dem Abfassen des Füllgutes luftdicht verschlossen wird.
Die Herstellung von Gefäßen aus thermoplastischem Material durch Blasformung mittels
inerten Gasen ist bekannt. Die Gefäße werden nach den bekannten Verfahren im Anschluß an die Blasformung
jedoch nicht verschlossen, sondern nach ihrer Herstellung mit Milch oder einem anderen Getränk
gefüllt und dann erst verschlossen. Hierdurch unterscheidet sich das bekannte Verfahren grundsätzlich
von dem neuen Verfahren, nach dem ein auf Dauer steriles Gefäß hergestellt wird, das auf Lager
genommen und zu einer beliebigen Zeit gefüllt werden kann. Bei der bekannten Arbeitsweise ist auch
ein steriles Füllen selbst dann nicht gewährleistet, wenn es unmittelbar nach Herstellung der Gefäße
vorgenommen wird.
Die Verwendung von steriler Luft oder sterilem Edelgas kann in der Weise erfolgen, daß der ganze
Blasvorgang unter Verwendung eines dieser Gase ausgeführt wird. Es kann aber auch das Blasen mit
normaler Luft erfolgen und danach sterile Luft oder ein steriles Edelgas in das Gefäß eingeblasen werden.
Das Verschließen erfolgt in beiden Fällen im letzten Stadium des Blasvorganges. Das Verschließen kann
aber auch nach Beendigung des Blasens mit steriler
ίο Luft erfolgen. In diesem Falle ist es jedoch erforderlich,
dafür Sorge zu tragen, daß der innensterile Zustand bis zum Zeitpunkt des Verschließens nicht verlorengeht,
was dadurch verhindert werden kann, daß man in das Gefäß am Ende des Blasvorganges ein
steriles Edelgas, z. B. Argongas, einfüllt, das schwerer als Luft ist und das Gefäß unter Verdrängung der
sterilen Luft ausgefüllt hält.
Nach dem neuen Verfahren hergestellte, luftdicht verschlossene Kunststoffgefäße sind infolge der
Hitzeeinwirkung in Verbindung mit der Verwendung steriler Luft oder sterilem Edelgas während ihrer
Blasherstellung innen absolut steril und bleiben dies auch für unbeschränkte Zeit, so daß sie beliebig lange
gelagert werden können. Dieser Sterilzustand bleibt auch erhalten, wenn das Gefäß unmittelbar nach
seiner Formung mit einem Edelgas gefüllt und erst dann luftdicht verschlossen wird.
Das Füllen innen steril gemachter und verschlossener Kunststoffgefäße unter weiteren sterilen
Bedingungen bietet keine Schwierigkeiten. Es kann beispielsweise unter Verwendung eines steril geführten
Füllrohres mit beigeordnetem Entlüftungsund gegebenenfalls Blasrohr erfolgen, mit dem das
geschlossene Gefäß an einer durch Erhitzen weichgemachten Stelle durchstoßen wird, die nach dem
Füllen durch weiteres Erhitzen und Zusammendrücken der Öffnungsränder wieder verschlossen wird.
Das Füllen und Verschließen kann in einer geeigneten Vorrichtung erfolgen, die gegen den Zutritt
von Fremdluft abgesichert ist. Ist das Gefäß mit Argongas od. dgl. gefüllt, so kann dieses vermittels
eines Blasrohres, das innen im Füllrohr angebracht sein kann, vor dem Einfüllen eines Nahrungs- und
Genußmittels mit steriler Luft herausgeblasen werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von innensterilen Gefäßen, vorzugsweise Flaschen aus thermoplastischem
Kunststoff, die zum sterilen Abfassen von Nahrungs- und Genußmitteln, insbesondere
Milch, Fruchtsäften und dergleichen flüssigem Füllgut bestimmt sind, durch Blasen
eines plastischen Vorformlings in der Hitze mittels steriler Luft bzw. sterilen Gases, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gefäß bei der Blasherstellung bzw. in unmittelbarem Anschluß
daran in dem ihm durch die Hitzeeinwirkung und das eingeblasene sterile Gas erteilten Sterilzustand
durch Heißzupressen der Einblasöffnung vor dem Abfassen des Füllgutes luftdicht verschlossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Blasen mittels Argongas
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Blasen mit normaler Luft
erfolgt und danach sterile Luft oder ein steriles Edelgas in das Gefäß eingeblasen wird.
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