DE1471726B2 - Verfahren zum Bedrucken von Gegenständen aus synthetischen thermoplastischen Harzen - Google Patents
Verfahren zum Bedrucken von Gegenständen aus synthetischen thermoplastischen HarzenInfo
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Description
wobei das Medium in flüssigem Zustand den Farbstoff löst und gleichzeitig das Harz quillt, und (3) 30 bis·
70 Gewichtsprozent einer schutzfilmbildenden Substanz, die einen trockenen Film zu bilden vermag,
5 der an dem synthetischen thermoplastischen Harz selbst unter Wärmeeinwirkung nicht haftet, besteht,
auf eine 1 bis 500C unterhalb des Erweichungspunktes
des thermoplastischen Harzes liegende Temperatur erhitzt, oder den Harzgegenstand mit der Druckfarbe
dann durch Erwärmen in das Harz eindringt. Das Bedrucken nach diesem Verfahren führt jedoch leicht
zu einem Verlaufen des Farbstoffs, weil zwischen dem Farbstoff und dem Harz keine Affinität besteht.
Die schweizerische Patentschrift 349 904 betrifft ein
Verfahren zum Bedrucken von Polyolefinharz, bei dem
ebenfalls ein öllöslicher Farbstoff verwendet und das Verlaufen des öllöslichen. Farbstoffs durch einen
Gegenstände aus synthetischen Harzen werden im
allgemeinen in der Weise bedruckt, daß man auf den
Oberflächen der Gegenstände Druckfarbenfilme bindet,
denen Farbstoffe einverleibt sind. Im Falle von Polyolefinen und Polyacetalen, die eine hohe chemische io in Berührung bringt, nachdem entweder der Harz-Beständigkeit aufweisen, ist jedoch die Bindung der gegenstand oder die Druckfarbe oder beide auf die Druckfarbenfilme so schwach, daß sich ein zufrieden- obengenannte Temperatur erhitzt worden sind, und stellender Druck nur schwierig erreichen läßt. den bedruckten Gegenstand abkühlt und dann die
allgemeinen in der Weise bedruckt, daß man auf den
Oberflächen der Gegenstände Druckfarbenfilme bindet,
denen Farbstoffe einverleibt sind. Im Falle von Polyolefinen und Polyacetalen, die eine hohe chemische io in Berührung bringt, nachdem entweder der Harz-Beständigkeit aufweisen, ist jedoch die Bindung der gegenstand oder die Druckfarbe oder beide auf die Druckfarbenfilme so schwach, daß sich ein zufrieden- obengenannte Temperatur erhitzt worden sind, und stellender Druck nur schwierig erreichen läßt. den bedruckten Gegenstand abkühlt und dann die
Es ist bereits ein Druckverfahren bekannt, bei dem bedruckte Oberfläche mit einem Lösungsmittel abein
Polyolefinharz mit Farbe, die einen öllöslichen 15 wischt. Dabei wird also nicht die Oberfläche des aus
Farbstoff enthält, bedruckt wird und der Farbstoff dem synthetischen Harz bestehenden Gegenstandes
mit einem Druckfarbefilm verbunden, sondern der aus
dem synthetischen Harz bestehende Gegenstand selbst gefärbt, so daß ein Druck erhalten wird, der höchst
20 abriebbeständig und lösungsmittelbeständig ist. Weiterhin variiert bei dem erfindungsgemäßen Druckverfahren
der Farbton der Gegenstände infolge der Tatsache, daß die aus den synthetischen Harzen bestehenden
Gegenstände durch Eindringenlassen des Dispersions-Zusatz von Chlordiphenylharz zu der benutzten Farbe 25 farbstoffe gefärbt werden in Abhängigkeit von der
verhindert wird. Eindringtiefe. Eine Regelung des Farbtons läßt sich
Bei einem Verfahren zum Bedrucken, bei dem ein durch eine Regelung der Erhitzungstemperatur und
kohlenwasserstofflöslicher Farbstoff mit Gegenständen -zeit und durch Verwendung eines flüssigen Mediums
aus thermoplastischem synthetischem Harz in Beruh- erreichen. Je höher die Erhitzungstemperatur und je
rung gebracht wird und die so behandelten Gegen- 30 länger die Erhitzungszeit ist, desto mehr dringt der
stände auf eine Temperatur unter dem Erweichungs- Farbstoff in den Körper des Harzgegenstandes ein,
punkt des genannten Harzes erhitzt werden, damit der so daß dementsprechend eine tiefere Färbung erzielt
Farbstoff in das Harz eindringt, ist es ebenfalls er- wird. Bei konstanter Temperatur und Zeit ist die
forderlich, Mittel und Wege zu ersinnen, damit die Tiefe der erhaltenen Färbung von der Konzentration
Farbe in ausreichendem Maße in das Harz eindringt 35 der Farbstofflösung, die mit dem Harzgegenstand in
und das Verlaufen verhindert wird. Berührung gebracht wird, abhängig.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll diese Pro- Eine Druckfarbe, die das erfindungsgemäß vorge-
bleme durch Verwendung eines geeigneten Flüssig- sehene Flüssigkeitsmedium enthält, ist nichttrocknend
keitsmediums, das zum Lösen und Eindringen des und neigt beim Erhitzen zum Fließen. Aus diesem
Farbstoffs geeignet ist und durch besondere Wahl des 40 Grunde wird der Druckfarbe nach der Erfindung eine
Farbstoffs, der, nachdem er einmal in das Harz ein- Substanz zugesetzt, die einen Schutzfilm zu bilden
gedrungen ist, nicht verlaufen soll, lösen. Auf der vermag, um der Druckfarbe trocknende Eigenschaften
Oberfläche des Harzes zurückbleibender Farbstoff soll zu verleihen und sie am Fließen zu hindern. Dieser
außerdem in geeigneter Weise entfernt werden können. Schutzfilm dringt weder in den Körper des aus dem.
Das Verlaufen des Farbstoffs wird durch.Wandern 45 synthetischen Harz bestehenden Gegenstandes ein,
des in das Harz eingedrungenen Farbstoffs verursacht. ..,■ noch haftet er fest auf dessen Oberfläche. Er kann
Daher kann das Verlaufen durch Verwendung eines daher nach dem Eindringen des Farbstoffs bzw.
Farbstoffs, der nur schwer wandern kann, verhindert Pigments und bei Beendigung des Druckverfahrens
werden. Unter normalen Bedingungen kann der Färb- zusammen mit dem flüssigen Medium mit Hilfe eines
stoff nicht oder kaum wandern. Daher wird das Ver- 50 geeigneten Lösungsmittels entfernt werden,
laufen nur durch den Farbstoff verursacht, der sich Der Gehalt an Farbstoff richtet sich nach der gewünschten
Farbtiefe, doch ist die Zugabe von mehr als 50 % Farbstoff ohne Wert, da es in bezug auf die Menge
des Farbstoffs, die eindringen kann, einen Grenzwert 55 gibt. Liegt die Menge des Flüssigkeitsmediums unterhalb
des oben angegebenen Bereichs, läßt sich keine Wirkung des Flüssigkeitsmediums feststellen, während
bei Verwendung von Mengen oberhalb des angegebenen Bereichs die erhaltene Druckfarbe ihre
Druckfarbe, die aus (1) 2 bis 50 Gewichtsprozent eines 60 trocknenden Eigenschaften verliert. Weiterhin wird,
Dispersionsfarbstoffs, der in einem Flüssigkeits- wenn die Menge der filmbildenden Substanz unterhalb
medium löslich ist und in den Harzgegenstand beim des obengenannten Bereichs liegt, kein trocknender
Erhitzen einzudringen vermag, (2) 10 bis 30 Gewichts- Film erhalten werden, während bei Verwendung von
prozent eines Flüssigkeitsmediums, das das Eindringen Mengen oberhalb des genannten Bereichs der Farbdes
Farbstoffs erleichtert und nichtflüchtig oder schwer- 65 stoff in der filmbildenden Substanz absorbiert und sein
flüchtig sowie normalerweise flüssig oder fest ist, wobei Eindringen in den aus dem thermoplastischen Harz
das Medium, wenn es sich normalerweise um eine feste bestehenden Formkörper gestört wird.
Substanz handelt, beim Erhitzen flüssig wird, und In der britischen Patentschrift 813 930 wird ein
in der Schicht nahe der Oberfläche befindet. Die Farbstoffe, die in einem tieferen Bereich als der
Oberflächenschicht vorhanden sind, können nicht nach oben zu der Oberfläche wandern.
Es wurde nun', ein Verfahren zum Bedrucken von
Gegenständen aus, synthetischen thermoplastischen Harzen gefunden,'1 das dadurch gekennzeichnet ist,
daß man den Gegenstand in Berührung mit einer
Druckverfahren beschrieben, bei dem Polyäthylen mit einem Öllöslichen Farbstoff entweder als solchem
oder nach Verdicken mit einer viskosen Substanz bedruckt und sodann das bedruckte Polyäthylen erhitzt
wird, um den Farbstoff eindringen zu lassen. Als Verdickungsmittel wird in dem Beispiel der genannten
britischen Patentschrift Polyisobutylen verwendet, wobei es sich um ein kautschukartiges Polymerisat
handelt, das dem Polyäthylen in seiner Struktur ähnlich ist. Das Polyisobutylen schmilzt beim Erhitzen
und wird auf dem Polyäthylen fixiert und mit ihm vereinigt. Die gemäß der genannten britischen
Patentschrift verwendeten Verdickungsmittel wirken jedoch nicht wie die bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren verwendeten Flüssigkeitsmedien, die in flüssiger Form vorliegen, den Farbstoff lösen und
gleichzeitig das synthetische Harz quellen, um das Eindringen des Farbstoffs durch den Flüssigkeitsdruck
zu erleichtern. Die schutzfilmbildende Substanz wird erfindungsgemäß, wie oben dargelegt wird,
deshalb zugesetzt, um die Druckfarbe am Fließen zu hindern sowie um ihr trocknende Eigenschaften zu
verleihen, und wird nach der Beendigung des Drückens entfernt. Die erfindungsgemäß, verwendete filmbildende
Substanz kann daher nicht als Verdickungsmittel angesehen werden.
Bei der obenerwähnten schweizerischen Patentschrift 349 904 werden chlorierte aromatische Kohlenwasserstoffe
verwendet, um synthetische Harze zu quellen und Farbstoffe zum Eindringen in das Harz zu veranlassen.
Erfindungsgemäß werden jedoch keine chlorierten Kohlenwasserstoffe verwendet, da sie
stimulierend wirken. Obgleich gemäß der genannten schweizerischen Patentschrift pulverförmige Substanzen als das Fließen verhindernde Mittel verwendet
werden, bilden diese Substanzen keinen Schutzfilm.
Bei dem erfinduhgsgemäßen Druckverfahren wird, wie oben ausgeführt wird, der aus dem synthetischen
Harz bestehende Gegenstand mit der Druckfarbe bedruckt und sodann erhitzt, um die Druckfarbe
dem Körper des aus dem synthetischen Harz bestehenden Gegenstandes einzuverleiben. Das Erhitzen kann
unter Verwendung von beliebigen Heizquellen, wie elektrischen Öfen, Infrarotheizöfen od. dgl., vorsieh
gehen. Wenn man nur auf Temperaturen unterhalb von 1000C erhitzen will, kann man ebensogut unter
Verwendung von Wasserdampf oder heißem Wasser arbeiten. Weiterhin kann das Erhitzen in jedem
beliebigen Stadium entweder von oder nach dem Bedrucken des aus dem synthetischen Harz bestehenden
Formgegenstandes erfolgen. In einigen Fällen kann eine erhitzte Druckfarbe aus den auf dem synthetischen
Harz bestehenden Gegenstand aufgebracht werden.
In jedem Falle dringt die Druckfarbe in den Körper des aus dem synthetischen Harz bestehenden Gegenstandes
ein. Dies bietet große Vorteile insofern, als das erfindungsgemäße Verfahren zusammen mit dem
Erhitzen und Schmelzen des thermoplastischen Harzes und seiner Ausformung zu Formgegenständen durchgeführt
werden kann. Wenn die Druckfarbe auf das synthetische Harz nach dem Ausformen und vor der
Beendigung des Abkühlens, wenn das Harz also noch
ίο heiß ist, aufgebracht wird, dringt die Druckfarbe in
den Harzformgegenstand ein, wodurch eine besondere Erhitzungsstufe entbehrlich wird.
Je höher die Erhitzungstemperatur ist, desto leichter geht das Eindringen des Farbstoffs vonstatten. Im allgemeinen
wird jedoch auf eine 1 bis 500C unterhalb des Erweichungspunktes des verwendeten synthetischen
Harzes liegende Temperatur erhitzt, wie z. B. auf 80 bis 12O0C im Falle von Polyäthylen, auf 120 bis 1600C
im Falle von Polypropylen, auf 120 bis 180°C im Falle von Polyacetalen, auf 50 bis 8O0C im Falle von Polystyrol,
Polyvinylchlorid und Methylmethacrylat und auf 140 bis 180°C im Falle von Polyamiden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann unter Anwendung beliebiger Druckmethoden, wie z. B. Siebdruck,
Reliefdruck, Lithographiedruck, Intagliodruck usw., durchgeführt werden. In einigen Fällen ist es
auch möglich, die Druckfarbe mit einer Schreibfeder aufzubringen.
Das erfindungsgemäße Druckverfahren ist auf sämtliehe
synthetischen thermoplastischen Harze anwendbar, wie z. B. auf Polyolefine, Polyamide, Polyvinylchloridharze,
Polyacetale, Polystyrol, Polymethylmethacrylatharze und Polycarbonate. Das Eindringen
des Farbstoffs bzw. Pigments verläuft jedoch im Falle von Polyolefinen, die weich sind, leicht und ist im
Falle von Polymethylmethacrylatharzen, die starr sind, schwierig. Weiterhin muß sich die Auswahl des
verwendeten flüssigen Mediums je nach der Art des verwendeten Harzes richten.
Ein öllöslicher Farbstoff, der leicht in Öl oder Fett
löslich ist, kann durch Erwärmen leicht in ein synthetisches Harz eindringen, verläuft andererseits aber
leicht, weil die Molekülstruktur des öllöslichen Farbstoffs relativ einfach ist und der Farbstoff leicht in dem..
Harz wandern kann. Demgegenüber ist ein Dispersionsfarbstoff
in Öl oder Fett fast unlöslich und sind eine hohe Temperatur und ein Quellmittel für das
Harz erforderlich, damit der Dispersionsfarbstoff in das Harz eindringt. Der auf diese Weise einmal eingedrungene
Farbstoff wandert jedoch fast gar nicht. Beispiele für bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
brauchbare Farbstoffe sind in der folgenden Tabelle angegeben.
Herstellerfirma | Name des Farbstoffs | Color-Index Nr. | Färbe- eigen- sehaftea |
E.I. Du Pont de Nemours & Co. |
Latyl ■ , Acetamine |
Blue FLW C. L Disperse Blue 27 Red MG C. I. Disperse Red 65 Blue LS C. I. Disperse Blue 62 Brill. Blue BG C. I. Disperse Blue 60 Yellow 3 G C. L Disperse Yellow 54 Red RP C. I. Disperse Red 61 Red BE C. I. Disperse Red 17 Rubin B C. I. Disperse Red 13 Yellow CG C. I. Disperse Yellow 3 Yellow N C. I. Disperse Yellow 32 |
3 4 3 5 4 ■ 5 ·:. 4 5 5 5 |
(Fortsetzung der Tabelle)
Name des Farbstoffs | Color-Index Nr. | Färbe | |
Herstellerfirma | eigen | ||
Celanthrene | Brill. Blue B — | schaften | |
Miketon | Blue B C. I. Disperse Blue 3 | 5 | |
Mitsui Chemical | Fast Yellow 7 G C. I. Disperse Yellow 31 | 4 | |
Fast Green BL — | 5 | ||
Fast Orange 5 R C. I. Disperse Orange 1 | 5 | ||
Sumikaron | Yellow 5 G C. I. Disperse Yellow 5 | 5 | |
Sumitomo | Orange B C. I. Disperse Orange 13 | 5 | |
Chemical | Red 3 B C. I. Disperse Red 11 | 5 | |
Blue BRCI. Disperse Blue 26 | 5 | ||
Violet RR C. I. Disperse Violet 18 | 4 | ||
4 | |||
Es muß beachtet werden, daß die Konturen des erhaltenen Druckes um so unschärfer bzw. undeutlicher
werden, je größer die Eindringtiefe ist. Im allgemeinen wird eine Tiefe von 0,05 bis 0,5 mm bevorzugt. Da bei
dem erfindungsgemäßen Druckverfahren ein Eindringen des Farbstoffs erfolgt, führt die Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens auf durchsichtige Gegenstände aus synthetischen Harzen zu einem Transparentdruck.
Weiterhin wird bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf dünne Filme aus synthetischen
Harzen, die eine Dicke von 0,01 bis 0,02 mm aufweisen, nur ein hellgefärbter Druck erhalten. Der
erhaltene Druck weist jedoch eine hohe Echtheit auf und läßt sich mit Lösungsmitteln, wie z. B. Benzol,
nicht abwaschen. In die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Druckfarben werden, wie bereits
ausgeführt, 2 bis 50 % eines Dispersionsfarbstoffs einverleibt.
Es ist wichtig, daß die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Flüssigkeitsmedien die Harze
quellen. Wenn die Harze erweicht bzw. gequollen sind, dringt der Dispersionsfarbstoff leicht in das Harz
ein. Wird kein Flüssigkeitsmedium verwendet, muß das Harz auf seinen Erweichungspunkt erhitzt werden,
wobei die Harzformgegenstände leicht Verformungen erleiden.
Das Flüssigkeitsmedium sollte weiterhin die Fähigkeit besitzen, den Farbstoff zu lösen. Wenn sich der
Farbstoff nicht in gelöstem, sondern nur in dispergiertem Zustand befindet, wird das Eindringen des Farbstoffs
schwierig. Bei Verwendung von Druckfarben, die den Farbstoff in einem solchen Zustand enthalten,
wird der gewünschte Farbton nicht erhalten.
Unter den zahlreichen organischen Lösungsmitteln gibt es solche, die Farbstoffe bzw. Pigmente lösen und
synthetische Harze quellen bzw. ebenfalls lösen. Organische Lösungsmittel, die die synthetischen Harze
lösen, sind erfindungsgemäß nicht als Flüssigkeitsmedien verwendbar, da bei ihrer Verwendung Drucke
erhalten werden, die nicht den gewünschten Glanz aufweisen. Selbst im Falle von organischen Lösungsmitteln,
die die synthetischen Harze nur quellen, sind diejenigen, die flüchtig sind, erfindungsgemäß als Flüssigkeitsmedien
nicht verwendbar, da sie sich zu leicht verflüchtigen und keine Zeit zum Eindringen der Farbstoffe
lassen. Im Gegensatz dazu befinden sich unter den nichtflüchtigen oder schwerflüchtigen Kohlenwasserstoffverbindungen
solche, die weder synthetische Harze quellen noch Farbstoffe lösen, wenn sie nicht erhitzt werden. Diese Verbindungen sind bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren als Flüssigkeitsmedien
ao verwendbar. Einige dieser Verbindungen sind bei normaler
Temperatur fest, werden jedoch bei höherer Temperatur flüssig und quellen dann synthetische Harze,
wodurch dann das Eindringen der Farbstoffe durch den während des Quellens auftretenden Flüssigkeitsr
druck gefördert wird. Die Fließfähigkeit der Flüssigkeitsmedien ist bei ihrer Einverleibung in die Druckfarben
nicht erwünscht, da die erhaltenen Drucke, wenn außer den Farbstoffen lediglich diese Flüssigkeitsmedien verwendet wurden, fließen wurden. Weiterhin
stören die nichtflüchtigen bzw. schwerflüchtigen Eigenschaften des Flüssigkeitsmediums das Trocknen der
Druckfarbe. Aus diesem Grunde werden, wie ausgeführt wurde, den erfindungsgemäß verwendeten
Druckfarben Substanzen einverleibt, die einen Schutzfilm zu bilden vermögen.
Die erfindungsgemäß verwendeten Flüssigkeitsmedien sind auf den Farbton des erhaltenen Druckes
von Einfluß. Wenn eine helle Farbe gewünscht wird, wird das Verhältnis von Farbstoff zu Flüssigkeitsmedium
entsprechend variiert, um den erhaltenen Farbton zu regeln. Die filmbildende Substanz selbst
hat kein Eindringvermögen und ist daher nicht als die Farbe regelndes Mittel verwendbar, sondern hemmt
im Gegenteil das Eindringen des Farbstoffs. Druckfarben,
die lediglich aus einem Farbstoff und einem Flüssigkeitsmedium hergestellt worden sind, besitzen keine
trocknenden Eigenschaften. Wenn eine Druckfarbe trocknende Eigenschaften aufweisen soll, wie es erfindungsgemäß
der Fall ist, muß ihr eine filmbildende Substanz einverleibt werden, und das Flüssigkeitsmedium sollte in einer Menge von nicht mehr als 30%
zugegeben werden. Es werden jedoch wenigstens 100/0
des Flüssigkeitsmediums zugegeben. Die filmbildende Substanz andererseits sollte in einer Menge von mindestens
30 % verwendet werden, um eine ausreichende Schutzwirkung zu erzielen. Wenn sie im Überschuß
einverleibt wird, absorbiert die filmbildende Substanz den Farbstoff sowie das Flüssigkeitsmedium, wodurch
das Eindringen des Farbstoffs beeinträchtigt wird. Die einzuverleibende Menge an filmbildender Substanz
beträgt daher nicht mehr als 70°/0. Durch die Einverleibung
der filmbildenden Substanz wird das Fließen des erhaltenen Druckes verhindert und seine Oberfläche
getrocknet. Der gebildete Schutzfilm dringt weder in den Körper des aus dem synthetischen Harz
bestehenden Gegenstandes ein noch haftet er auf dessen Oberfläche, und zwar selbst beim Erhitzen nicht.
Nach der Beendigung des Drückens wird der Film da-
her mit Hilfe geeigneter Lösungsmittel entfernt. Geeignete filmbildende Substanzen sind Lacke, wie sie
beim gewöhnlichen Drucken verwendet werden.
Als Flüssigkeitsmedium können erfindungsgemäß unter anderem Erdölprodukte, wie z. B. Petrolatum,
Schmieröl, Schmierfett, flüssiges Paraffin und Paraffinwachs; tierische und pflanzliche Öle und Fette, wie
z. B. Waltran, Fischöl, Rindertalg, Schweineschmalz, Hammeltalg, Sojabohnenöl und Reisöl; Weichmacher,
wie Dibutylphthalat, Di-(2-äthylhexyl)-phthalat, Butylbenzylphthalat und Trikresylphosphat verwendet
werden.
Als schutzfilmbildende Substanzen werden solche verwendet, die nach dem Verdampfen des Lösungsmittels
einen Film bilden und sich selbst beim Erhitzen nicht mit den aus den synthetischen Harzen bestehenden
Gegenständen verschweißen. Geeignete filmbildende Substanzen sind im allgemeinen die Druckfarbenlacke
der Nitrocellulose-, Phenolharz- und Vinylharzreihe.
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Ein Blatt- bzw. Folienmaterial aus Polypropylen wird in der folgenden Weise bedruckt: 5 g »Du Pont
Acetamine Red« werden mit 3 g Petrolatum und 10 g Phenolharzlack vermischt, um eine Druckfarbe herzustellen.
Das Polypropylenfolienmaterial wird mit der auf diese Weise hergestellten Druckfarbe bedruckt und
sodann 2 bis 3 Minuten unter einer Infrarotlampe vorbeigeführt. Der Farbstoff dringt in den Polypropylengegenstand
bis auf eine Tiefe von etwa 0,3 mm ein, und die auf der Oberfläche des Folienmaterials verbleibende
Druckfarbe wird mit Hilfe eines Lösungsmittels abgewischt.
Der Phenolharzlack wird durch gründliches Vermischen von 75 Teilen 100°/0igem Phenolharz bzw.
mit Baumharz modifiziertem Phenolharz mit 25 Teilen eines trocknenden Öles, Kochen des Gemisches bei
260 bis 290° C, bis eine durchsichtige Masse erhalten worden ist, und Zugeben des Gemisches zu Vaseline,
so daß das Gemisch eine geeignete Viskosität erhält, hergestellt.
• B e i s ρ i e 1 2
Ein starres Vinylchloridharzprodukt wird in der folgenden Weise bedruckt:
3 g »Du Pont Celanthrene Blue Β«, 2 g Di-(2-äthylhexyl)-phthalat
und 2 g Calciumstaufferfett werden mit 10 g Phenolharzlack vermischt, um eine Druckfarbe
herzustellen. Das starre Vinylchloridharzprodukt wird mit der Druckfarbe bedruckt und sodann 20 Minuten
auf 70° C erhitzt. Der Farbstoff dringt in das Harz bis auf eine Tiefe von etwa 0,05 mm ein, und der auf der
Oberfläche des Produktes zurückgebliebene Film wird abgewischt.
Ein Polyäthylenfolien- bzw. -blattmaterial kann weiterhin
in der folgenden Weise bedruckt werden:
Die Druckfarbe vom Beispiel 1 wird auf 150 bis 160°C erhitzt und. die erhitzte Druckfarbe auf das
Folienmaterial aufgebracht, wodurch der Farbstoff in das Folienmaterial bis auf eine Tiefe von 0,3 mm eindringt,
ehe sich die Druckfarbe abgekühlt hat. Die auf der Oberfläche zurückgebliebene Druckfarbe wird mit
Hilfe von Benzol abgewischt.
Claims (8)
1. Verfahren zum Bedrucken von Gegenständen aus synthetischen thermoplastischen Harzen, dadurch
gekennzeichnet, daß man den Gegenstand mit einer Druckfarbe aus (1) 2 bis
50 Gewichtsprozent eines Dispersionsfarbstoffs, der in einem Flüssigkeitsmedium löslich ist und in den
Harzgegenstand beim Erhitzen einzudringen vermag, (2) 10 bis 30 Gewichtsprozent eines Flüssigkeitsmediums,
das das Eindringen des Farbstoffs erleichtert und nichtflüchtig oder schwerflüchtig sowie
normalerweise flüssig oder fest ist, wobei das Medium, wenn es sich normalerweise um eine feste
Substanz handelt, beim Erhitzen flüssig wird, und wobei das Medium in flüssigem Zustand den Farbstoff
löst und gleichzeitig das Harz quillt, und (3) 30 bis 70 Gewichtsprozent einer schutzfilmbildenden
Substanz, die einen trockenen Film zu bilden vermag, der an dem synthetischen thermoplastischen
Harz selbst unter Wärmeeinwirkung nicht haftet, in Berührung bringt, dann auf eine 1 bis
50° C unterhalb des Erweichungspunktes des thermoplastischen Harzes liegende Temperatur erhitzt
oder den Harzgegenstand mit der Druckfarbe in Berührung bringt, nachdem entweder der Harzgegenstand oder die Druckfarbe oder beide auf die
obengenannte Temperatur erhitzt worden sind, anschließend den bedruckten Gegenstand abkühlt und
dann die bedruckte Oberfläche mit einem Lösungsmittel abwischt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Farbstoff bzw. Pigment ein in
Kohlenwasserstoffen, wie z. B. Benzol, löslicher Lösungsmittelfarbstoff, ein Dispersionsfarbstoff
oder ein öllösliches Pigment verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Flüssigkeitsmedium ein
Erdölprodukt, wie Vaseline, Schmieröl, Schmierfett, flüssiges Paraffin oder Paraffinwachs, verwendet
wird. '
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das FJüssigkeitsmedium ein
tierisches oder pflanzliches Öl, wie Waltran, Fischöl, Rindertalg, Schweineschmalz, Sojabohnenöl
oder Reiskleieöl, verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als Flüssigkeitsmedium ein Weichmacher, wie Dibutylphthalat, Di-(2-äthylhexyl)-phthalat,
Butylbenzylphthalat oder Trikresylphthalat, verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als filmbildende
Substanz ein Drucklack vom Nitrocellulosetyp, Phenolharztyp oder Vinylharztyp verwendet
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das synthetische thermoplastische
Harz ein Polyolefin-, Polyacetals Polystyrol-, Polyamid-, Polyvinylchlorid-, PoIycarbonat-
oder Poly-(methylmethacrylat)-Harz ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzungszeit
1 Sekunde bis 30 Minuten beträgt.
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