DE1469472A1 - Verfahren zur Behandlung von keratinhaltigen Fasern zur Behebung der Verfilzungsneigung - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von keratinhaltigen Fasern zur Behebung der VerfilzungsneigungInfo
- Publication number
- DE1469472A1 DE1469472A1 DE19641469472 DE1469472A DE1469472A1 DE 1469472 A1 DE1469472 A1 DE 1469472A1 DE 19641469472 DE19641469472 DE 19641469472 DE 1469472 A DE1469472 A DE 1469472A DE 1469472 A1 DE1469472 A1 DE 1469472A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- treatment
- bath
- fibers
- acid
- treated
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06M—TREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
- D06M13/00—Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
- D06M13/322—Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with compounds containing nitrogen
- D06M13/35—Heterocyclic compounds
- D06M13/355—Heterocyclic compounds having six-membered heterocyclic rings
- D06M13/358—Triazines
- D06M13/364—Cyanuric acid; Isocyanuric acid; Derivatives thereof
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06M—TREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
- D06M2101/00—Chemical constitution of the fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, to be treated
- D06M2101/02—Natural fibres, other than mineral fibres
- D06M2101/10—Animal fibres
- D06M2101/12—Keratin fibres or silk
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06M—TREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
- D06M2200/00—Functionality of the treatment composition and/or properties imparted to the textile material
- D06M2200/45—Shrinking resistance, anti-felting properties
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)
- Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)
- Coloring (AREA)
- Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)
Description
Societe dite PRODUÜES OHIMIQUES PECHINEY-SAINT-GOBAIN
16, Avenue Matignon, Paris, Frankreich.
Verfahren zur Behandlung von keratinhaltigen Pasern zur Behebung der Verfilzungsneigung
Die vorliegende Erfindung "betrifft ein Verfahren zum Behandeln
von keratinhaltigen Fasern (insbesondere WoIl-" fasern) unter Verwendung von Alkalimetallsalzen der Dichlorisocyanursäure,
das dazu dient, die Neigung solcher Fasern zum Verfilzen zu "beheben.
Nach einem bekannten Verfahren wird die Behandlung von keratinhaltigen Fasern unter Verwendung von Alkalisalzen
von Dichlorisocyanursäure in einem Medium durchgeführt, dessen pH-Wert in der Nähe des Neutralpunktes
9098 30/124 3
BAD ORIGINAL - 2 -
Bankkonto: Dresdner Bank AG Herne 243β · Postscheckkonto: Dortmund 65868 · Telesjrammanschrlft: Bahrpatente Hemeweatfalen/Babetzpat Manchen
neue Kto.-Nr. 202 436
NüUtt
gehalten wird. Die Lösungen besitzen eine derartige Konzentration
an aktivem Chlor, daß4bezogen auf das Gewicht der
Wolle, 1 bis 10 # aktives Chlor vorliegen. Das Gewichtsverhältnis der behandelten Textilmaterialien zu dem Bad
liegt in der Größenordnung von 1 : 30. Die Behandlung dauert 20 Minuten. Bei diesem Verfahren wird ein Teil
des aktiven Chlors der Lösung während der Behandlung verbraucht. Eine derartige Behandlung bei einem neutralen
pH-Wert erfordert eine erneute Konzentrierung der verwendeten Lösungen, die noch einen hohen Gehalt an aktivem
Chlor besitzen. Es ist erforderlich, die Behandlung schnell zu unterbrechen, um ein übermäßiges Gelbwerden zu verhindern,
das bei einer länger ausgedehnten Behandlung auftritt. Die Anwendung dieses Verfahrens zeigt, daß eine
bei einem pH-Wert in der Nähe des Neutralpunktes durch geführte Behandlung die Gewinnung eines Materials zur Folge
hat, das nur eine mäßige Antifilzausrüstung besitzt.
Nach einem anderen bekannten Verfahren wird die Behandlung von keratinhaltigen Fasern unter Verwendung von Dichlorisocyanursäure-Alkalisalzlösungen
bei einem sauren pH-Wert durchgeführt. Die verwendeten Lösungen besitzen eine derartige
Konzentration, daß die Menge des aktiven Chlors, bezogen auf das Gewieht der behandelten Wolle, zwischen
1 und 3 Gew.fo liegt. Das Gewichtsverhältnis der behandelten Textilmaterialien zu dem Behandlungsbad liegt in der
909830/1243 - 3 -
U69472
Größenordnung von 1 : 30. Die Behandlungsdauer beträgt 30 Minuten.
Eine derartige Behandlung bei einem sauren pH-Wert verbessert zwar die Antifilzeigenschaften, es hat sich jedoch
gezeigt, daß bei einem derartigen Verfahren die Behandlung ungleichmäßig erfolgt. Dies ist dakrauf zurückzuführen
, daß zu Beginn der Behandlung eine sehr starke Fixierung des Chlors an den Fasern erfolgt. Hieraus ergibt
sich, daß die Antifilzausrüstung der Fasern inhomogen ist, da bestimmte Stellen der Fasern überbehandelt,
andere hingegen unterbehandelt sind.
Es ist weiterhin ein Verfahren bekannt, nach dem die Behandlung von Wolle unter Verwendung von N-chlorierten
Verbindungen, wie beispielsweise Dichlorisocyanursäure, durchgeführt wird. Die Behandlung erfolgt nacheinander
in zwei Bädern. In einem ersten Bad wird die Wolle mit einer wässrigen Dichlorisocyanursäure behandelt, wobei der
pH-Wert in der Nähe des Neutralpunktes liegt. Die imprägnierte
Wolle wird anschließend in ein zweites Bad eingebracht, das einen pH-Wert von weniger als 3 aufweist sowie
Chloridionen und Bromidionen, beispielsweise in Form von Chlorwasserstoffsäure oder Bromwasserstoffsäure enthält.
Es hat sich gezeigt, daß das erste Behandlungsbad keinerlei
909830/1243 - 4 -
U69472
Wirkung auf die Wolle ausübt, sondern die Behandlung im
wesentlichen im zweiten Bad erfolgt. Infolge der äußerst kurzen Kontaktzeit der Pasern mit dem Dichlorisooyanursäurebad
kann in dem ersten Bad keine Umsetzung erfolgen. Sie geht vielmehr in dem sauren Bad in mehr oder weniger
großem Ausmaß vor.
Hinzu kommt, daß das vorgenannte Verfahren für eine kontinuierliche
Behandlungsweise vorgeschlagen wird, hierfür jedoch wenig Eignung besitzt. Da das saure Bad kontinuierlich
mit Dichlorisocyanursäure beschickt wird, welche durch die Jastr eingeschleppt wird, ist es schwierig oder
unmöglich, den pH-Wert und den Gehalt an aktivem Chlor des sauren Bades zu stabilisieren. Eine Stabilisierung
könnte höchstens durch kräftiges Umrühren erreicht werden. Unter diesen Bedingungen erhöht sich jedoch der Gehalt
an aktivem Chlor konstant und erfordert eine Unterbrechung der Behandlung, so daS es unmöglich istr das
Verfahren kontinuierlich durchzuführen.
Bei diesem Verfahren ibt die unregelmäßige Chlorierung
tinen nachteiligen Einfluß auf die Gleichmäßigkeit auf
dir AntifilsausrUstung aus. Es treten lokalisierte, unzureichend behandelte Stellen an dem Material auf, so
daß es unmöglich ist, Nachbehandlungen, insbesondere Färbeverfahren, anzuschließen.
909830/1243 " 5 "
BAD ORIGINAL
U69472
Nach einem weiteren bekannten Verfahren zur kontinuierlichen
Behandlung von keratinhaltigen Pasern erfolgt die Behandlung des in Bewegung gehaltenen Materials in
einem Bad, das eine wäßrige, konzentrierte Lösung (20 - 100 g/l) eines Alkalisalzes von Dichlorisocyanursäure
enthält, wobei der pH-Wert in der Nähe des Neutralpunktes liegt.
Die Behandlung wird durch eine Nachbehandlung in einem sauren Bad vervollständigt, welches eine wäßrige Mineralsäure
oder organische Säure enthält. Der pH-Wert dieses Nachbehandlungsbades liegt zwischen 1,5 und 5. Die Durchleitungsgeschwindigkeit
des Textilmaterials durch die einzelnen Bäder liegt vorzugsweise zwischen 0,5 und 15 m/min.
Auch hier wird, wie bei dem vorstehend erwähnten Verfahren, das Material in dem ersten Bad mit einer bestimmten
Menge der konzentrierten Lösung, aus welcher das erste Bad gebildet ist, beladen, wobei die Freisetzung des
aktiven Chlors im wesentlichen in dem sauren Bad erfolgt. Dies hat zur Folge, daß eine sehr schnelle Freisetzung
einer erheblichen Menge an aktivem Chlor erfolgt, wobei die Menge derart hoch ist, daß die Freisetzung schwierig
zu steuern ist.
Dieses kontinuierliche Verfahren erfordert infolge der
909830/1243 - 6
ORiGlNAU
U69472
äußerst kurzen Behandlungszeitspannen hohe Salzkonzentrationen.
Daher ist dieses Verfahren nur in besonders geeigneter Weise zur schnellen Behandlung großer Mengen
keratinhaltiger Materialien mit homogener und robuster Qualität geeignet. Für derartige Materialien ist keine
gleichmäßige und intensive Behandlung erforderlich.
Es ist schließlich bekannt, daß Bäder mit einem sauren pH-Wert ihr aktives Chlor schneller in Freiheit seibzen als Bäder
mit einem neutralen oder alkalischen pH-Wert. Die unter Verwendung von sauren Bädern behandelte Wolle besitzt jedoch
u. a. wegen des zu schnellen Angriffs des aktiven Chlors auf die Wolle keine befriedigende Qualität.
Es ist daher erforderlich, Behandlungen von keratinhaltigen Fasern zur Behebung der Verfilzungsneigung in Bädern,
die aktives Chlor enthalten, derart durchzuführen, daß es möglich ist, die Fixierung des Chlors auf der Wolle zu
steuern.
Hierfür wird erfindungsgemäß ein Verfahren unter Verwendung von Lösungen von Alkalisalzen der Dichlorisocyanursäure
vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Fasern in einer ersten Stufe in einem Bad behandelt
werden, dessen pH-Wert in der Nähe des Neutralpunktes liegt, wobei das Bad die genannten Lösungen der Alkalisalze der
9 0,9 83 0/124 3 ~ 7 "
Dichlorisocyanursäure in einer solchen Menge enthält, daß der Gehalt des Bades an aktivem Chlor 2-6 Gew.$,
vorzugsweise 2,5-3 Gew.$, bezogen auf das Gewicht der
Fasern beträgt, die Behandlung in dem Bad solange fortgeführt wird, bis die Hälfte oder höchstens Dreiviertel
des aktiven Chlors verbraucht sind, anschließend das Behandlungsbad durch Zugabe einer Säure angesäuert wird
und die Behandlung der Fasern in dem angesäuerten Bad bis zum praktisch vollständigen Verbrauch der restlichen Chlormenge
fortgesetzt wird.
Der pH-Wert der Badflüssigkeit während der ersten Behandlungsstufe
soll vorzugsweise etwa 6 bis 8 und während der zweiten Behandlungsstufe etwa 1 bis 4, vorzugsweise
um 2 betragen, und der niedrige pH-Wert in der zweiten Verfahrenestufe soll vorzugsweise durch Zugabe einer Säure
eingestellt werden.
Erfindungsgemäß wird ferner vorgeschlagen, daß für die erste Verfahrensstufe 2/3 bis 4/5 der gesamten Zeitdauer
des Verfahrens angewendet werden. Außerdem soll das Verfahren
insgesamt 20 - 90 Minuten lang durchgeführt werden, und zwar vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 5 - 35° C.
Dem Bad wird vorteilhafterweise ein oberflächenaktive» Mittel zugegeben.
90983 0/12 4 3
BAD ORIGJNAL
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Fasern
in einem Bad behandelt, das Alkalisalze der Dichlorisocyanursäure enthält, wobei der pH-Wert in der Nähe
des Neutralpunktes gehalten wird. Die Behandlung wird so lange durchgeführt, bis ungefähr wenigstens die Hälfte
und höchstens Dreiviertel des aktiven Chlors von dem behandelten Material verbraucht sind. Anschließend wird
das Bad durch Zugabe von beispielsweise Chlorwasserstoffsäure bis auf einen pH-Wert in der Nähe von 2 angesäuert.
In einer anreiten Stufe wird die Behandlung in dem angesäuerten Bad so lange fortgeführt, bis das ganze restliche
Aktivchlor verbraucht ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt eine sehr vorteilhafte Steuerung der Fixierung des Chlors auf der Wolle
in einer diskontinuierlichen Behandlung zu, bei welcher ein Verbrauch an aktivem Chlor in der ersten Stufe bei
einem neutralen pH-Wert erfolgt. Die zweite Stufe dient zur Regelung der Absorptionsgeschwindigkeit des Chlors
und ermöglicht die Erzielung des gewünschten Grades der Antifilzausrüstung, ohne daß dabei ein Gelbwerden des
Materials auftritt. Die gute Steuerungsmöglichkeit nach der Erfindung und die anpassungsfähige Regulierung der
Herstellungsbedingungen machen es möglich, kleine Mengen an Fertigfabrikaten zu behandeln, die besondere Sorgfalt
erfordern, insbesondere halbfertige Textilprodukte mit
_, 909830/1 243 - 9 -
BAD
U69472-
- 9 lokalen Zugaben infolge von Nähten, Doppelfalten usw.
Der Chlorverbrauch in der ersten Behandlungsphase läßt sich in einfacher Weise durch die Bauer des ersten
Behandlungsvorganges regulieren. Man kann beispielsweise die Gesamtdauer der Behandlung bestimmen und davon
dann Dreiviertel der Zeit für die erste Behandlungsphase ansetzen.
Pur die Behandlung von Textilstoffen nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren verwendet man vorteilhaft solche wäßrigen Lösungen, deren Konzentration an Alkalisalzen der Dichlorisocyanursäure
so bemessen ist, daß die Menge an aktivem Chlor etwa 2 bis 6 Gew.^, bezogen auf das Gewicht an Wollfasern,
ausmacht.
Das Gewichtsverhältnis der der Behandlung unterworfenen
Pasern und der Badflüssigkeit wird zweckmäßig zwischen 1/5 und 1/60 gehalten.
Man erreicht eine gute Verminderung der Pilzneigung, wenn man die Behandlung etwa 20 bis 90 Minuten lang
durchführt. Mit Vorteil arbeitet man bei Temperöaturen
^wischen 5 und 35° C, vorzugsweise etwa bei Zimmertemperatur.
- 10 -
909830/1243 BAD ORIGINAL
Man kann das erfindungsgemäße Verfahren noch dadurch variieren, daß man dem Behandlungsl)ad neben der das aktive Chlor
enthaltenden Substanz ein oberflächenaktives Mittel, und zwar ein anionisches, cationisches oder nicht-ionisches
tensioaktives Mittel zugibt.
Die erfindungsgemäße Behandlung zum Beheben der Filzneigung der keratinhaltigen Fasern wird vervollständigt
durch eine übliche Ent Chlorungsbehandlung. Dazu kann man
wäßrige Lösungen von Natriumbisulfit, Natriumhydrosulfit
oder alle üblicherweise in der Textilindustrie verwendeten Entchlorungsmittel verwenden.
Wenn man ein oberflächenaktives Mittel zusetzt, so versteht
es sich, daß man ein unter den verwendeten Verfahrensbedingungen stabiles Mittel benutzt. Weiterhin dürfen
die verwendeten oberflächenaktiven Mittel keinen Einfluß auf die Stabilität der Behandlungslösungen und deren Verhalten
gegenüber den zu behandelnden keratinhaltigen Fasern ausüben. Als s&che tensioaktiven Mittel, die diese
Bedingungen erfüllen, seien beispielsweise die Kondensate von Äthylenoxyd und Laurylalkohol genannt.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß die wäßrigen Lösungen der Alkalisalze von Dichlorisocyanursäure
sehr gleichmäßig auf die keratinhaltigen Fasern zur
909830/1243 - 11 -
BAD
U69472
Einwirkung kommen. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß man die keratinhaltigen
Fasern vollständig behandeln und dabei quasi das gesamte in den Bädern enthaltene aktive Chlor
ausnutzen kann, und zwar in einer einzigen Apparatur.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur Behandlung von allen Artikeln, die teilweise oder vollständig aus
keratinhaltigen Fasern bestehen, wie beispielsweise Wollflocken, Kammzug- oder Krempelbänder, Garne, Gewebe,
Gewirke, Strickwaren und konfektionierte Artikel.
In den nachfolgenden Beispielen wird die vorliegende Erfindung näher veranschaulicht, ohne daß eine Begrenzung
der Erfindung dadurch beabsichtigt ist.
Die Versuche wurden an folgenden Textilmaterial!en durchgeführt:
a) Wollkammzugbänder, mit einer Feinheit von 45m/kg,
australischen Ursprungs, in der Qualität 100/105, mit einem Durchmesser von im Mittel 21,55 Micron.
b) Garne von Wollkammzugbändern Nm 1/28 der Merino-Qualität,
nicht gefärbt, entfettet.
Die verringerte Filzneigung der behandelten Wolle wurde wie folgt festgestellt:
- 12 909830/1243
BAD ORiGlNAL
U69472
- 12 -a) Für Wollkammzugbänder
Es wird an dem Wollkammzugband eine Länge von 23 cm abgemessen,und an jedes Ende und jedes Viertel im Verhältnis zu den Enden knüpft man einen Baumwollfaden. Der
abgetrennte Teil zwischen den äußeren Knotenpunkten zeigt nach der Fertigstellung des Probestückes beim Hessen unter einer gleichmäßigen Spannung von 100 g eine Länge von
21 cm.
der Weise, daß sie in einen Behälter mit 1000 cm3 Inhalt
getaucht wird, in dem sich 10 Kautschukkugeln und 150 cnr
einer Lösung folgender Zusammensetzung befinden:
Seife 5 g/l
Ein Antisaummittel auf
Basis einer Silikon- , Verbindung 2 cm-yl
Der Behälter wird auf einer Drehscheibe befestigt, die mit einer Geschwindigkeit von 44 Umdrehungen/Min, in
einem auf 40° C gehaltenen Wasserbad umläuft. Der Walktest wird 15 Minuten lang durchgeführt.
Nach diesem Versuch wird die Probe gespült, ausgewrungen und an der Luft frei ohne Spannung getrocknet. Alsdann
wird die Länge zwischen den äußeren Knotenpunkten wiederum
909830/12 43 -13-
H69472
unter einer Spannung von 1000 g gemessen.
Der Widerstand gegen Verfilzung wird durch den Prozentgehalt der Verkürzung angegeben, der wie folgt berechnet
wird!
/-Verkürzung = (21 -L) χ 100
21
und in dieser Formel bedeutet L die Länge der Probe nach dem Walktest.
Weiterhin werden mit einigen der Wollkammzugband-Proben Gewebe der Numerierung Wm 2/28 hergestellt, auf denen
man 18 Teilstücke vorsieht, die man in derselben Weise abteilt und verknüpft, wie dies bei den Wollkammzugbändern
beschrieben ist und die man dem gleichen Walktest unterwirft. Man kann auf diese Weise eine Relation
zwischen der Verkürzung herstellen, die man an dem WoIlkammzugband
bzw. an dem aus diesem Faden hergestellten , Garn erhält.
b) Für die Wollgame
Man arbeitet wie bei den aus dem Wollkammzugband hergestellten Garnen. Ohne sonstige Angaben beziehen sich
die angegebenen Prozentgehalte auf Gew.$.
909830/1243 BAD ORIQiNAt
Wollkammzugband, wie unter a) definiert, wurde 60 Minuten
lang bei Zimmertemperatur mit einer wäßrigen Lösung behandelt, die folgende Zusammensetzung hatte:
Natriumsalz von Dichlorisocyanursäure. 3 i° an aktivem
Chlor
oberflächenaktives Mittel, wie es durch
Kondensation von 9 Molen Äthylenoxyd und einem Mollaurylalkohol erhalten worden war ................... ". -1 g/l
pH-Wert der Lösung ..... 7,4
Nach einer Behandlungszeit von 45 Minuten konnte man
feststellen, daß 75 ia des eingesetzten aktiven Chlors von der
Faser aufgenommen war. Alsdann wurden 5 cm~/l an Salzsäure mit 20° Be zugegeben, womit dan einen pH-Wert von 2,5 einstellte.
Alsdann wurde die Behandlung noch 15 Minuten weitergeführt. Das Material wurde auf Spule aufgewickelt in einer
UmlaufVorrichtung behandelt, und das Gewichtsverhältnis
von behandeltem Textilmaterial zu der Menge der Badflüssigkeit betrug 1/7.
Nach der Behandlung wurden die Proben einer Entchlorung mittels einer 3 $-igen Lösung an Bisulfit von 36° Be
unterzögen und dam gewaschen.
Der Walktest ergabbei Wollkammzugbändern die folgenden
Ergebnisse:
9098 3 0/1243
- 1 5 -
Proben Verkürzung in
%
nicht behandelte Probe 47 % ,
Nach Beispiel 1 behandelte Probe 9,5 i°
Diese Resultate entsprechen denjenigen an Garnen mit Nm 2/28,
bei denen das gemäß Beispiel 1 behandelte Material eine Verkürzung von 1,9 i° und das unbehandelte Probestück eine
solche von 45 i<> zeigte. Das so behandelte Material besaß
einen sehr guten Griff und zeigte keinerlei Gelbfärbung.
Wollgarne, wie unter b) beschrieben, wurden 60 Minuten lang
bei Zimmertemperatur mit einer wäßrigen Lösung behandelt, die folgende Zusammensetzung hatte:
Natriumsalz von Dichlorisocyanursäure ...... 2,5 % an
aktivem
oberflächenaktives Mittel,, das ,ein Kon- Chlor
densationsprodukt aus 9 Molen Äthylenoxyd und 1 Mol-Laurylalkohol darstellte 1 g/l
pH-Wert dieser Lösung 6,7
Es wurde festgestellt, daß 70 % des aktiven Chlors nach
einer Behandlungsdauer von 45 Minuten von der Faser aufgenommen wurden. Alsdann schüttet man 2 CI117I Salzeäur·
von 20° Be hinzu und erhielt einen pH-Wert von 2,3· Danach
wurde die Behandlung 15 Minuten lang fortgesetzt. Das Material wurde Xn Form von Strängen in einer einlauf enden Vorrichtung
behandelt, die als Strangbarke ("barque a echaveaux")
bezeichnet wird, und das Gewichtaverhältnis des behandelten
909830/ 1 2 A3
- 16 -
Textilmaterials zu der Menge an Badflüssigkeit "betrug 1/30,
Nach dieser Behandlung wurden die Proben mittels einer 3 $-igen Lösung von Bisulfit von 36° Be entchlort und
danach gewaschen. Der Walktest erbrachte folgende Resultate:
unbehandelte Probe 46,6 i»
gemäß Beispiel 2 behandelte Probe 3 # .·>.·;
Das so behandelte Material hatte einen sehr guten Gritt und zeigte keinerlei Gelbfärbung.
909830/1243
Claims (6)
1. Verfahren zur Behandlung von keratinhaltigen Fasern
zur Behebung der Verfilzungsneigung unter Verwendung von Lösungen von Alkalisalzen der Dichlorisocyanursäure,
dadurch gekennzeichnet , daß die Fasern in einer ersten Stufe in einem Bad behandelt werden,
dessen pH-Wert in der Nähe des Neutralpunktes liegt, wobei das Bad die genannten Lösungen der Alkalisalze
der Dichlorisocyanursäure in einer solchen Menge enthält, daß der Gehalt des Bades an aktivem Chlor 2 bis
6 Gew.^, vorzugsweise 2,5 bis 3 Gew.^1 bezogen auf das
Gewicht der Fasern, beträgt, die Behandlung in dem Bad solange fortgeführt wird, bis die Hälfte oder höchstens
Dreiviertel des aktiven Chlors verbraucht sind, anschließend das Behandlungsbad durch Zugabe einer Säure
angesäuert wird und die Behandlung der Fasern in dem angesäuerten Bad bis zum praktisch vollständigen Verbrauch der restlichen Chlormenge fortgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der pH-Wert der Badflüasigkeit
während der ersten Behandlungsstufe etwa 6 bis 8 und während der zweiten Behandlungsstufe etwa 1 bis 4,
vorzugsweise um 2, beträgt, und daß der niedrige pH-Wert in der zweiten Verfahrensstufe durch Zugabe einer Säure
eingestellt wird.
909830/1243 ι ν01 iö
- Io - Unterlagen (Art 711 Ab». 2 Nr. I Sate 3 d«g Ändarunasges. v. 4.9. 19<j7;
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch g e k β η η zeichnet
, daß man für die erste Verfahrensstufe 2/3 bis 4/5 der gesamten Zeitdauer des Verfahrens
anwendet.
anwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß das Verfahren insgesamt 20 bis
90 Minuten lang durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß man bei einer Temperatur zwischen
etwa 5 - 35° C arbeitet.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch g e k e η η zeichnet
, daß man dem Bad zusätzlich ein oberflächenaktives Mittel zugibt.
90 9-8 30/1243
ORIGINAL INSPECTED
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR948185A FR1376756A (fr) | 1963-09-20 | 1963-09-20 | Procédé de traitement des fibres kératiniques pour les rendre infeutrables |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1469472A1 true DE1469472A1 (de) | 1969-07-24 |
DE1469472B2 DE1469472B2 (de) | 1973-08-23 |
DE1469472C3 DE1469472C3 (de) | 1974-03-28 |
Family
ID=8812796
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1469472A Expired DE1469472C3 (de) | 1963-09-20 | 1964-09-18 | Verfahren zur Behebung der Verfilzung sneigung von keratin ha !tigen Fasern |
Country Status (11)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3397943A (de) |
BE (1) | BE653287A (de) |
CH (1) | CH467896A (de) |
DE (1) | DE1469472C3 (de) |
DK (1) | DK111742B (de) |
ES (1) | ES304216A1 (de) |
FI (1) | FI42948B (de) |
FR (1) | FR1376756A (de) |
GB (1) | GB1071255A (de) |
NL (1) | NL144347B (de) |
SE (1) | SE306072B (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4129415A (en) * | 1976-10-15 | 1978-12-12 | American Cyanamid Company | Method for removing permanent dyes from hair and other keratinaceous materials |
EP1164219A1 (de) * | 2000-06-15 | 2001-12-19 | Sumitomo Corporation | Verfahren zur Herstellung von waschbaren Wollgeweben |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2993747A (en) * | 1955-02-18 | 1961-07-25 | Monsanto Chemicals | Shrinkproofing wool textiles with trichlorocyanuric acid or dichlorocyanuric acid and mixtures thereof |
US3071431A (en) * | 1959-09-26 | 1963-01-01 | Basf Ag | Process for feltproofing and shrink-proofing wool and textiles containing wool in alkaline baths and treatment baths therefor |
US3144300A (en) * | 1960-12-01 | 1964-08-11 | Saint Gobain | Treatment of keratinous fibers |
US3236585A (en) * | 1962-09-05 | 1966-02-22 | Prec Processes Textiles Ltd | Process for reducing tendency of wool to felt |
-
1963
- 1963-09-20 FR FR948185A patent/FR1376756A/fr not_active Expired
-
1964
- 1964-08-28 US US392940A patent/US3397943A/en not_active Expired - Lifetime
- 1964-09-18 FI FI1994/64A patent/FI42948B/fi active
- 1964-09-18 CH CH1215864A patent/CH467896A/fr unknown
- 1964-09-18 DE DE1469472A patent/DE1469472C3/de not_active Expired
- 1964-09-18 DK DK460164AA patent/DK111742B/da unknown
- 1964-09-18 GB GB38235/64A patent/GB1071255A/en not_active Expired
- 1964-09-18 SE SE11268/64A patent/SE306072B/xx unknown
- 1964-09-18 NL NL646410912A patent/NL144347B/xx unknown
- 1964-09-18 BE BE653287A patent/BE653287A/xx unknown
- 1964-09-19 ES ES0304216A patent/ES304216A1/es not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
SE306072B (de) | 1968-11-18 |
BE653287A (de) | 1965-03-18 |
US3397943A (en) | 1968-08-20 |
CH1215864A4 (de) | 1968-08-30 |
NL6410912A (de) | 1965-03-22 |
NL144347B (nl) | 1974-12-16 |
FI42948B (de) | 1970-09-02 |
ES304216A1 (es) | 1964-12-01 |
DK111742B (da) | 1968-10-07 |
CH467896A (fr) | 1969-03-14 |
GB1071255A (en) | 1967-06-07 |
DE1469472C3 (de) | 1974-03-28 |
FR1376756A (fr) | 1964-10-31 |
DE1469472B2 (de) | 1973-08-23 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69931553T2 (de) | Antimikrobielles Formteil und Verfahren zu seiner Herstellung | |
EP0019639B1 (de) | Verfahren zur veredlung faserigen wollmaterials | |
DE1014708B (de) | Verfahren zum Faerben von Gebilden aus Polymeren oder Copolymeren auf der Basis von Acrylnitril | |
DE1469472A1 (de) | Verfahren zur Behandlung von keratinhaltigen Fasern zur Behebung der Verfilzungsneigung | |
DE2304221C3 (de) | Präparatronsöl zur Verbesserung der Spinnbarkeit von synthetischen Stapelfasern | |
DE900807C (de) | Verfahren und Mittel zur Herabsetzung der Schrumpfneigung von ganz oder teilweise aus Wolle bestehenden Geweben oder Faserstoffen | |
DE10248583A1 (de) | Textilbehandlungsmittel | |
DE2430502A1 (de) | Baumwoll-faserverbindung mit gesteigerter saugfaehigkeit | |
DE2126220C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von olyacrylnitrilfasern mit herabgesetzter PiIlingneigung | |
DE1419397A1 (de) | Verfahren zur Behandlung von Faeden aus linearen Polyestern | |
CH658474A5 (de) | Luntensperrvorrichtung an spinnmaschinen-streckwerken. | |
DE2515434C3 (de) | Flüssigkeit zur oxydierenden Behandlung von Wolle oder anderen keratinhaltigen Fasern | |
DE3429665C2 (de) | ||
DE939924C (de) | Verfahren zur Veredlung von aus regenerierter Cellulose hergestellten textilen Gebilden | |
AT252165B (de) | Verfahren zur Behandlung von Keratintextilfasern gegen das Verfilzen | |
AT259502B (de) | Verfahren zur Behandlung von Keratintextilfasern gegen das Verfilzen | |
AT264444B (de) | Verfahren zur Behandlung von Keratinfasern, um sie nicht-verfilzbar zu machen | |
DE1469292C (de) | Verfahren zur Verminderung der Verfilzungsneigung von Keratin-Textilfasern | |
DE898437C (de) | Verfahren zur Verbesserung der optischen Eigenschaften von natuerlichen Faserstoffen und kuenstlichen Faserstoffen von nicht polymerer Struktur | |
DE2613715A1 (de) | Verfahren zum krumpffreimachen von wolle | |
DE2212718C3 (de) | Verfahren zur Verbesserung der Flammenbeständigkeit von natürlichen oder synthetischen Polyamidfasern | |
AT231394B (de) | Verfahren zur Behandlung von Keratintextilfasern gegen das Verfilzen | |
DE715318C (de) | Verfahren zum Wasserabstossendmachen von mit substantiven Farbstoffen gefaerbtem Textilgut aus reinen Cellulosefasern oder aus Gemischen aus pflanzlichen und tierischen Fasern | |
AT122454B (de) | Verfahren zur Veredlung künstlicher Zellulosefäden. | |
DE1169885B (de) | Verfahren zur Verminderung der Verfilzungs-neigung von Keratin-Textilfasern |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
SH | Request for examination between 03.10.1968 and 22.04.1971 | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |