DE1469224B1 - Verfahren zum Bleichen von Wolle - Google Patents

Verfahren zum Bleichen von Wolle

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DE1469224B1 DE19641469224 DE1469224A DE1469224B1 DE 1469224 B1 DE1469224 B1 DE 1469224B1 DE 19641469224 DE19641469224 DE 19641469224 DE 1469224 A DE1469224 A DE 1469224A DE 1469224 B1 DE1469224 B1 DE 1469224B1
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Description

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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bleichen halb 10 Minuten nach Beginn der Borhydridbehand-
von Wolle und bezieht sich im besonderen auf ein lung das Borhydrid aus ihr entfernt wird.
Verfahren, nach dem Wolle in außerordentlich kurzer Die Entfernung des Borhydrids kann entweder
Zeit und ohne wesentlichen Abbau bis zu einem durch Waschen der Wolle mit Wasser oder durch 10
hohen Helligkeitsgrad gebleicht wird. 5 bis 30 Minuten dauerndes Erhitzen auf 43 bis 82° C
Wolle, die von Tieren stammt und anschließend und vorzugsweise 54 bis 71° C zur Zersetzung des in
entschweißt, mechanisch verarbeitet, wie beispiels- ihr enthaltenen Borhydrids durchgeführt werden,
weise kardiert, und anderen üblichen Reinigungs- Wird das Borhydrid durch Erhitzen entfernt, so wird
verfahren unterzogen wird, besitzt eine gelbliche Ver- die Wolle vorzugsweise in mechanischer Weise be-
färbung. Für die meisten Verwendungszwecke ist es io handelt, um die Menge der zweiten Lösung, mit der
notwendig, sie zu bleichen, wobei außer Betracht sie vor dem Erhitzen in Berührung gebracht wurde,
bleibt, ob sie in ungefärbtem oder in gefärbtem Zu- zu vermindern und dadurch die zum Erhitzen not-
stand verwendet wird. wendige Wärmemenge auf ein Mindestmaß zu redu-
Die bisher verwendeten Wollbleichverfahren wer- zieren. Die Entfernung des Borhydrids ist deshalb
fen alle das gleiche herausragende Problem auf, näm- 15 wichtig, um eine Verfärbung der behandelten Wolle
lieh die Erzielung einer wirksamen Bleichung ohne zu vermeiden, die dann auftritt, wenn das Borhydrid
übermäßigen Abbau der Proteinfasern, die in der dem Sauerstoff in der Atmosphäre oder im Wasser
Wolle enthalten sind. Um einen Abbau der Wolle ausgesetzt wird, und zwar dann, wenn die Wolle
durch die Bleichmittel zu verhindern, die normaler- länger als 10 Minuten vor der Sauerstoffaussetzung
weise stark wirkende chemische Reagenzien, wie bei- 20 in Berührung mit dem Borhydrid und der Bisulfit-
spielsweise alkalisches Wasserstoffperoxyd, darstellen, lösung gelassen wurde.
hat es sich als notwendig erwiesen, die Bleichung mit Man könnte vermuten, daß bei dem vorliegenden Reagenskonzentrationen und bei Temperaturen Verfahren das Bisulfit und Borhydrid unter Bildung durchzuführen, die übermäßig lange Bleichzeiten er- von Natriumhydrogensulfit reagieren, das als reduziefordern. So wird beispielsweise das normale Bleich- 25 rendes Bleichmittel bekannt ist. Jedoch läßt sich der verfahren, das unter Verwendung von wäßrigem Mechanismus des erfindungsgemäßen Bleichverfah-Wasserstoffperoxyd arbeitet, bei einer Temperatur rens nicht durch diese einfache Theorie erklären, durchgeführt, die unter 50 bis 55° C liegt, wobei eine Nachdem das vorliegende Verfahren bekannt war, Behandlung von wenigstens ungefähr 1 bis 3 Stunden wurden Versuche unternommen, um durch Zugabe erforderlich ist. Wird nun versucht, die Bleichung 30 von Hydrogensulfit den durch das erfindungsgemäße durch Erhöhung entweder der Temperatur oder der Verfahren erzielbaren Helligkeitsgrad zu erreichen; Chemikalienkonzentration zu beschleunigen, so tritt diese Versuche schlugen jedoch fehl. Die Bräunung ein übermäßiger Abbau der Wolle, der an der Alkali- der Wolle, die sich bei dem erfindungsgemäßen Verlöslichkeil erkennbar ist, auf. Dieses charakteristische fahren dann zeigt, wenn die Wolle nicht von Bor-Merkmal, das ein Maß für das chemische Zusammen- 35 hydrid befreit wird, tritt nach der Behandlung mit brechen der Wollmolekel darstellt, wird durch die Hydrogensulfit ebenfalls nicht auf. Ferner kann die ASTM-Prüfmethode D 1283-53 T erfaßt. Jedoch durch das Hydrogensulfit erzielte Bleichung nicht mit stellte sich heraus, daß auch bei noch so sorgfältig den kurzen Zeiten konkurrieren, in denen das erfinausgewählten und angewendeten Bedingungen in be- dungsgemäße Zweistufenverfahren arbeitet. Vor allem trächtlichem Maße ein Abbau auftrat. 40 läßt dieses letzte Kriterium darauf schließen, daß der
Es bestand daher schon lange der Bedarf, den zu Mechanismus, nach dem das erfindungsgemäße Vererfüllen das Hauptziel der Erfindung ist, ein WoIl- fahren vor sich geht, und die Gründe für seine Vorbleichverfahren zu schaffen, das seinerseits ein hohes teile nicht durch eine einfache Auslegung interpretiert Maß an Helligkeit liefert und in einer derart ausrei- werden können.
chend kurzen Zeit durchgeführt werden kann, so daß 45 Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren be-
mit einer einfachen Apparatur ein kontinuierliches handelte Wolle liegt in Form von Fasern, Werg, Garn
Verfahren durchgeführt werden kann, und anderer- oder Gewebe vor. Normalerweise wird sie in her-
seits nicht die Wolle angreift. kömmlicher Weise entschweißt, beispielsweise in
Es wurde nun gefunden, daß die Wolle schnell und einem wäßrigen Entschweißungsbad, das ein nichtim wesentlichen ohne Abbau durch ein Verfahren 5° ionisches Benetzungsmittel, wie Isooctylphenyl-polygebleicht werden kann, das eine ausgezeichnete HeI- äthoxy-äthanol, das ungefähr 9 Mol Äthylenoxyd pro ligkeit liefert, bei dem die Wolle zuerst mit einer Mol Isooctylphenol enthält, und zwar vor der Bewäßrigen Lösung gesättigt wird, die ungefähr 1 bis handlung mit dem Bisulfit. Die Entschweißung ist 10 Gewichtsprozent und vorzugsweise 3 bis 5 Ge- nicht notwendig, es hat sich jedoch herausgestellt, wichtsprozent eines Alkalibisulfits enthält, die gesät- 55 daß durch die Entfernung natürlicher Verunreiniguntigte Wolle ungefähr 5 Sekunden bis ungefähr 10 Mi- gen, wie beispielsweise öle und Schmutz, ein einheitnuten lang mit einer zweiten wäßrigen Lösung kon- liches Bleichen erzielt wird, ferner kann durch die taktiert wird, die ungefähr 0,001 bis 10 Gewichtspro- Entschweißung die Zersetzung der teuren Bleichmittel zent und vorzugsweise 0,01 bis 1 Gewichtsprozent durch einige der Verunreinigungen vermieden werden, eines Alkaliborhydrids enthält, die in einer solchen 6° Anschließend an die Entschweißung wird die Wolle Menge verwendet wird, um in Berührung mit der mit einer wäßrigen Lösung eines Alkalibisulfits, Wolle ungefähr 0,05 bis 7 Gewichtsprozent und vor- namentlich eines Alkali-, Erdalkali- oder Ammoniumzugsweise 0,2 bis 2 Gewichtsprozent Alkaliborhydrid, bisulfits, gesättigt. Die insbesondere bevorzugten Bibezogen auf das Gewicht der zu behandelnden Wolle, sulfite sind Natrium-, Kalium-, Magnesium- und Amzu liefern, ein pH-Wert von 1 bis 8 und vorzugsweise 65 moniumbisulfit. Das Bisulfit kann in der wäßrigen von 5 bis 7 in der unmittelbaren Umgebung der Wolle Lösung aus anderen Schwefeloxyverbindungen gebilin der zweiten Lösung eingestellt wird, die behandelte det werden, die sich in wäßriger Lösung in das Bisulfit Wolle aus der zweiten Lösung entfernt wird und inner- umwandeln. So können beispielsweise die Metabisul-
3 4
fite und Sulfite sowie auch Schwefeldioxyd in Gegen- beispielsweise durch Bewegung der Wolle durch die wart von Wasser und Alkaliionen bei dem im vorlie- Lösung, variiert werden, jedoch kann beim Fehlen genden Fall verwendeten pH von 1 bis 8, bei dem die einer derartigen Rührung die Menge an Borhydrid, Bisulfitlösung mit dem Borhydrid auf der Wolle zur die in einem gegebenen Gewicht der Lösung, die Umsetzung gebracht wird, in das Alkalibisulfit um- 5 ungefähr gleich dem Gewicht der Wolle ist, so begewandelt werden. trachtet werden, als stünde sie in Kontakt mit der
Das Bisulfit wird in wäßriger Lösung mit einer Wolle und dem Bisulfit. Bei Berücksichtigung dieser Konzentration von ungefähr 1 bis 10 Gewichtsprozent Tatsache sollte ein Gewichtsteil Borhydrid zum Kon-
und vorzugsweise 3 bis 5 Gewichtsprozent verwendet. takt mit einer Wolle verfügbar gemacht werden, die
Normalerweise wird die Sättigung oder Imprägnierung io ungefähr 2,5 bis 9 Gewichtsteile Bisulfit enthält,
der Wolle mit der ersten wäßrigen Lösung, die das Die Wolle wird nicht mehr als 10 Minuten in
Bisulfit enthält, durch Eintauchen der Wolle in die Kontakt mit der Borhydridlösung gelassen, worauf
Lösung, Entfernung der Wolle und Ausdrücken der sie von übriggebliebenem Borhydrid befreit wird. Da-
Lösung bis auf 50 bis 150 Gewichtsprozent, bezogen zu kann die behandelte Wolle entweder auf ungefähr
auf die Wolle, durchgeführt. 15 43 bis 82° C und vorzugsweise 54 bis 71° C unge-
Der pH-Wert der Bisulfitlösung liegt so, daß er in fähr 10 bis 30 Minuten lang erhitzt oder mit Wasser
der Umgebung der Wolle, sobald sich diese in der gewaschen werden, vorzugsweise unter Zuhilfenahme
Borhydridlösung befindet, 1 bis 8 und vorzugsweise 5 von üblicherweise verwendeten Wollwaschmitteln,
bis 7 beträgt. In einer Umgebung, die einen pH-Wert Bei Anwendung einer Wärmebehandlung werden vor-
von größer als 8 besitzt, ist das Bisulfit-Borhydrid- 20 zugsweise übriggebliebene Chemikalien aus der Wolle
System im wesentlichen weniger wirksam als mit Wasser herausgewaschen. Anschließend an das
Bleichmittel, wie dies bei einem pH unterhalb 8 der Waschen kann die Wolle auf herkömmliche Weise
Fall ist. getrocknet werden, beispielsweise in einem Ofen bei
Die Bisulfitlösung wird in dementsprechender 43 bis 82° C.
Weise bei einem pH-Wert unterhalb 8 und Vorzugs- 25 Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorteilhaft weise bei einem pH-Wert verwendet, der im wesent- bei Zimmertemperaturen durchgeführt, d. h. in den liehen sauer ist, um eine lokale Ansäuerung der Bor- Temperaturbereichen, in denen das für das Verfahhydridlösung zu gewährleisten, die normalerweise ren verwendete Wasser liegt,.und zwar bei ungefähr aus Stabilitätsgründen auf einen pH-Wert oberhalb 15 bis 27° C. Es ist jedoch auch möglich, das Verungefähr 8 gehalten wird. Falls erforderlich, wird der 30 fahren in wirksamer Weise bei Temperaturen durchpH-Wert der Bisulfitlösung mit der Säure eingestellt, zuführen, die sowohl 4 bis 10 als auch 110° C bebeispielsweise mit einer Mineralsäure, wie Schwefel- tragen können, da die Temperatur für das Verfahren säure, oder einer organischen Säure, wie einer nied- nicht kritisch ist, und zwar deshalb, weil die Zeitrigen aliphatischen Säure, z. B. Essigsäure, oder einer Temperatur-Beziehung, die gewöhnlich bei Bleich-Sulfonsäure. 35 mitteln, wie beispielsweise Wasserstoffperoxyd, in
Das verwendete Alkaliborhydrid ist ein Alkali- Erscheinung tritt, bei dem vorliegenden Verfahren oder Erdalkaliborhydrid, vorzugsweise das Natrium-, keinen beachtenswerten Faktor darstellt. Daher wird Kalium-, Lithium- oder Magnesiumborhydrid. Das das Verfahren vorteilhaft ohne ein Kühlen oder Er-Alkaliborhydrid ist ein fester Stoff und in dieser Form hitzen der Lösungen durchgeführt. Dies hat den zustabil. Wird es in die wäßrige Lösung, die bei der 40 sätzlichen Vorteil zur Folge, daß eine beschleuzweiten erfindungsgemäßen Verfahrensstufe verwen- nigte Zersetzung des Borhydrids vermieden wird, det wird, eingeführt, so wird ihr pH-Wert normaler- wie sie manchmal bei der Anwendung von Wärme weise (dies ist jedoch nicht unbedingt notwendig) auftritt.
oberhalb des Neutralpunkts gehalten, um eine Zer- Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders Setzung des Borhydrids zu verhindern. Dieses Mittel 45 wegen der erforderlichen kurzen Behandlungszeiten wird in wäßriger Lösung in einer Konzentration von in seinen Bädern für einen kontinuierlichen Betrieb ungefähr 0,001 bis 10 Gewichtsprozent und Vorzugs- geeignet. Weiterhin sind keine komplizierte Ausstatweise 0,01 bis 1 Gewichtsprozent verwendet. Die tung oder Temperaturkontrollen zur Durchführung Lösung wird in einer solchen Menge verwendet, die dieses Verfahrens erforderlich; die verwendeten ungefähr 0,05 bis 7 Gewichtsprozent und Vorzugs- 50 Bleichmittel sind sehr stabil, die Bäder können konweise 0,2 bis 2 Gewichtsprozent des Borhydrids, be- tinuierlich betrieben werden, wobei sie, falls erforzogen auf das Gewicht der Wolle, zur Kontaktierung derlich, in einfacher Weise wieder aufgefüllt werden der Wolle verfügbar macht. Es ist klar, daß die Bor- können. Es ist jedoch auch möglich, das Verfahren hydridlösungen mit niedrigeren Konzentrationen, die chargenweise durchzuführen; diese Verfahrensweise geringere Mengen an Borhydridlösung zur Kontaktie- 55 wird dann angewendet, wenn nur einige Stücke gerung der Wolle enthalten, für eine Wolle verwendet bleicht werden sollen oder keine für ein kontinuierwerden, die geringere Bisulfitmengen enthält, und daß liches Verfahren geeignete Ausrüstung zur Verfüandererseits größere Borhydridmengen für größere gung steht.
Bisulfitmengen eingesetzt werden. Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung,
Der Ausdruck »verfügbar zur Kontaktierung mit 60 ohne sie zu beschränken. Alle Prozentangaben in den
der Wolle«, der vorstehend in bezug auf die Menge Beispielen sind Gewichtsprozente. Die Reflexions-
der Lösung verwendet wurde, trägt der Tatsache werte wurden mit einem Reflectometer unter Ver-
Rechnung, daß beim Eintauchen der mit Bisulfit ge- wendung eines Blaufilters bestimmt. Die verwendeten
sättigten Wolle in die Borhydridlösung nur das Bor- Wollproben wurden vor der Behandlung 30 Minuten
hydrid in Berührung mit der Wolle und deshalb mit 65 lang bei 50° C in einer 0,2%igen wäßrigen Lösung
dem auf ihr enthaltenen Bisulfit zur Umsetzung ver- eines üblicherweise verwendeten Wollwaschmittels
fügbar ist. Die Menge an Borhydrid, die in Kontakt entschweißt, anschließend mit Wasser gewaschen und
mit der Wolle steht, kann durch Rühren der Lösung, bei 66° C getrocknet.
Beispiel 1
Ein entschweißtes, leichtes Bekleidungswollgewebe mit einer Reflexion von 37,3 % wurde in einer 5%igen wäßrigen Natriumbisulfitlösung, die einen pH-Wert von 4,8 besaß, imprägniert. Es wurde dann so weit ausgequetscht, daß in der Wolle eine solche Lösungsmenge vorhanden war, die dem Gewicht der trockenen Wolle entsprach; die gesättigte Wolle wurde unmittelbar darauf in eine Lösung gebracht, die 0,1 % Natriumcarbonat und 0,01 % Natriumborhydrid enthielt, auf einer Temperatur von 27° C gehalten wurde und einen pH-Wert von 9,2 besaß. Das Gewebe wurde 15 Sekunden lang in diesem Bad gelassen, wobei während dieser Zeit der pH-Wert der Lösung in der unmittelbaren Umgebung der Wolle zwischen 5 und 7,0 lag. Das Gewebe wurde dann entfernt, mit Wasser gewaschen und bei 70° C 15 Minuten lang getrocknet. Die nach dem Bleichen gemessene Reflexion betrug 48,7 %.
Zum Vergleich wurde eine andere Gewebeprobe der gleichen Charge 3 Stunden lang bei 55° C mit einer 0,3%igen Lösung von Wasserstoffperoxyd, die 0,17% Ammoniumhydroxyd und 0,17% Tetranatriumpyrophosphat enthielt, gebleicht. Die Reflexion der Wolle betrug 46,2%.
Beispiel 2
Eine Probe eines Wollgewebes der gleichen Charge, die im Beispiel 1 verwendet wurde, wurde unter den gleichen Bedingungen mit der einzigen Ausnahme gebleicht, daß an Stelle der 0,01%igen Lösung, die im Beispiel 1 verwendet wurde, eine wäßrige Lösung zur Anwendung kam, die 0,1% Natriumborhydrid enthielt und einen pH-Wert von 9,3 besaß. Die Reflexion des gebleichten Wollgewebes betrug in diesem Falle 50,4%.
Beispiel 3
Eine Probe eines Wollgewebes, die von der gleichen Charge entnommen wurde, die im Beispiel 1 verwendet worden war, wurde 15 Minuten lang in eine auf eine Temperatur von 50° C gehaltene wäßrige Lösung eingetaucht, die 5 % Natriumbisulfit enthielt und einen pH-Wert von 4,8 besaß. Das Gewebe wurde dann aus diesem Bad entfernt und so weit ausgedrückt, daß eine dem Gewicht des Gewebes entsprechende Gewichtsmenge der Lösung in ihm zurückbehalten wurde. Das gesättigte Gewebe wurde dann sofort 15 Sekunden lang in eine wäßrige Lösung eingetaucht, die 0,1% Natriumcarbonat und 0,1% Natriumborhydrid enthielt und einen pH-Wert von 9,3 besaß. Der pH-Wert der der Wolle benachbarten Borhydridlösung lag zwischen ungefähr 5 und 7,0, während die Temperatur der Lösung 21° C betrug. Das Gewebe wurde dann aus dem Bad entfernt und in zwei gleiche Hälften aufgeschnitten, die eine Hälfte wurde mit Wasser gewaschen und getrocknet, während die andere bis zur 100%igen Sättigung ausgedrückt und anschließend 15 Minuten lang ohne Waschen bei 66 bis 71° C getrocknet wurde. Die Probenhälfte, die ohne Waschen erwärmt und getrocknet wurde, besaß eine Reflexion von 55,7%. Die Hälfte, die gewaschen worden war, wies eine Reflexion von 54,2% auf.
Beispiel 4
Eine Probe eines Wollgewebes einer groben, schweren Decke, die normalerweise sehr schwer zu bleichen ist, wurde 15 Sekunden lang in eine wäßrige Lösung eingetaucht, die 5 % Natriumbisulfit enthielt, auf einer Temperatur von 38° C gehalten wurde und einen pH von 4,8 besaß. Das Gewebe wurde dann aus der Lösung entfernt und so weit ausgepreßt, daß auf dem Gewebe eine dem Gewicht des Gewebes entsprechende Gewichtsmenge Lösung zurückblieb. Das gesättigte Gewebe wurde dann in eine wäßrige Lösung eingetaucht, die 0,1% Natriumcarbonat und 0,1% Natriumborhydrid enthielt, einen pH-Wert von 9,3 besaß und auf einer Temperatur von 24° C gehalten jvurde. Der pH-Wert der Lösung, die der Wolle benachbart war, lag zwischen 5 und 7,0. Die Behandlungszeit wurde so variiert, wie dies in der folgenden Tabelle angegeben ist, die dazu dient, die Wirkung der Zeit in der Borhydridlösung auf die Reflexion der Wolle und auf die Alkalilöslichkeit des Wollproduktes zu zeigen. Die Alkalilöslichkeiten wurden durch die ASTM-Prüfmethode D 1283-53 T bestimmt.
Tabelle
Zeit der NaBHi-
Behandlung
(Minuten)
Weiße
(°/o Reflexion)
Alkall-
Löslichkeit
Ungebleicht 37,5 13,2
1 45,8 15,3
3 46,9
5 44,5 —,
7 43,1
10 42,2
15 39,4 16,9
35 Diese Ergebnisse wurden mit einem Wollgewebe verglichen, das durch Eintauchen in eine Wasserstoffperoxydbleiche gebleicht worden war. Die Wasserstoffperoxydbleichung wurde derart durchgeführt, daß das Wollgewebe 3 Stunden lang bei 54° C mit einer Lösung behandelt wurde, die 0,2% Wasserstoffperoxyd, 0,17% Ammoniumhydroxyd und 0,17% Tetranatriumpyrophosphat enthielt. Nach dieser Behandlung wurde das Wollgewebe mit warmem Wasser gewaschen und bei 66° C getrocknet. Als Ergebnisse der Wasserstoffperoxydbleichung wurde eine Reflexion von 46,1% und eine Alkalilöslichkeit von 19,8% erhalten.
Beispiel 5
Eine Probe eines gelben Wollrohmaterials wurde nach dem Entschweißen durch das vorstehend beschriebene Verfahren zu 100 Gewichtsprozent, bezogen auf das Material, mit einer 5%igen wäßrigen Lösung von Natriumbisulfit, die einen pH von 4,8 besaß, überzogen. Das Material wurde dann 60 Sekunden lang in eine wäßrige Lösung eingetaucht, die auf einer Temperatur von 50° C gehalten wurde, 0,1 % Natriumcarbonat und 0,1% Natriumborhydrid enthielt und einen pH-Wert von 9,3 besaß. Der pH-Wert um die Wolle herum lag zwischen 5 und 7,0. Das Material wurde aus dieser Lösung entfernt und so weit ausgepreßt, daß eine dem Gewicht der Wolle entsprechende Gewichtsmenge der Lösung zurückblieb, worauf es 15 Minuten lang in einen scharfen Lufttrockner gebracht wurde, der auf einer Temperatur von 66 bis 71° C gehalten wurde. Das ge-
bleichte Wollmaterial besaß gegenüber vor der Bleichung einen hervorragenden Weißgrad.
Beispiel 6
Ein entschweißtes Wollgarn wurde 15 Minuten lang in eine wäßrige Lösung getaucht, die auf 50° C gehalten wurde und 5 % Natriumbisulfit enthielt. Der pH-Wert der Lösung betrug 4,8. Das Garn wurde dann aus der Lösung entfernt und so weit ausgepreßt, daß 150 Gewichtsprozent Lösung, bezogen auf das Garn, in diesem zurückblieben. Es wurde dann 60 Sekunden lang in eine wäßrige Lösung getaucht, die 0,1 «/o Natriumcarbonat und 0,1% Natriumborhydrid enthielt und deren pH-Wert 9,3 betrug. Das Garn wurde dann aus der Lösung entfernt, mit Wasser gewaschen und bei 71° C getrocknet. Das erhaltene gebleichte Garn wies eine Helligkeit auf, die besser war als jene, die mit einer üblichen 3-Stunden-Eintauchbleichung mit 0,2% Wasserstoffperoxyd (wie in dem vergleichenden Teil vom Beispiel 4 beschrieben) erhalten wurde.
Beispiel 7
Natriumhydrogensulfit-Bleichung zum Vergleich
Eine Probe eines Wollgewebes, das nach dem Verfahren der Beispiele 1 bis 3 gebleicht worden war. wurde 15 Minuten lang in ein Bad eingetaucht, das 2% Natriumhydrogensulfit enthielt und auf einer Temperatur von 50° C gehalten wurde. Das Gewebe wurde dann entfernt, mit warmem Wasser gewaschen und bei 71° C getrocknet. Die Reflexion des erhaltenen gebleichten Gewebes betrug 42,9 %.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum Bleichen von Wolle, dadurch gekennzeichnet, daß die Wolle mit einer ersten wäßrigen Lösung, die 1 bis 10 Gewichtsprozent eines Alkalibisulfits enthält, getränkt wird, anschließend 5 Sekunden bis 10 Minuten lang mit einer solchen Menge einer 0,001 bis 10 Gewichtsprozent eines Alkäliborhydrids enthaltenden zweiten wäßrigen Lösung kontaktiert wird, die im Kontakt mit der gesättigten Wolle 0,05 bis 7% des Alkaliborhydrids, bezogen auf das Gewicht der Wolle, zur Einwirkung auf die Wolle zu liefern vermag, in der die Wolle unmittelbar umgebenden zweiten wäßrigen Lösung ein pH von 1 bis 8 eingestellt wird, die behandelte Wolle aus der zweiten wäßrigen Lösung innerhalb von 10 Minuten, von dem Zeitpunkt ab gerechnet, von welchem sie mit ihr kontaktiert wurde, herausgezogen wird und das Borhydrid aus der behandelten Wolle gegebenenfalls durch Waschen mit Wasser oder durch Erhitzen auf eine Temperatur von 43 bis 82° C entfernt wird.
    009514/166
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