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Betr.: Aktenzeichen P 14 69 138.)4 (S 68 705 IVc,/29b) "Verfahren
zum Färben von Polyamidfäden, -dränten oder dergleichen't Die Ereindung betrifft
ein Verfahren zum Färben von Polyamidfäden, -dränten oder der,-,!eichen im fortlaufenden
Arbeitsgang.
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Eingehende Versuche haben die Erkenntnis gebracht, da3 Spinnerzeugnisse
der oben zenannten Art Farbstoffe leichter und stärker aufnehmen, wenn der Farbstoff
auf das Spinnerzeugnis zu einem Zeitpunkt nach dem Spinnen vor dem erstmaligen Abkühlen
gebracht wird, indem also das Spinnerzeugnis noch warm ist. Es findet dann eine
erhöhte Aufnahme von Farbstoff statt. Auch können Farbstoffe, die zwar in anderer
Hinsicht gewisse Vorteile bieten, aber sich für die bisher üblichen Färbeverfahren
weniger eigneten, weil die Farbstoffaufnahme zu gering war, mit Hilfe des Verfahrens.
nach der Erfindung zur Anwendung kommen.
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Besondere Vorteile bietet das Verfahren der Erfindung bei der Herstellung
von Fäden oder dergleichen, die in aufeinander folgenden Abschnitten unterschiedliche
Farbtöne aufweisen. Nach den bisher üblichen Verfahren wurden in diskontinuierlicher
Arbeitsweise Stränge mit verschiedenen Abschnitten in unterschiedliche Farbflotten
getaucht. Diese Arbeitsweise ist zeitraubend und eribt eine schlechte Durchfärbung.
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Beim Verfahren nach der Erfindung werden auf den laufenden Faden unmittelbar
nach dem Spinnen vor seiner ersten Abkühlung die verschiedenen Farbstoffe nacheinander
wechselnd aufgespritzt. Es wird hierbei eine sehr gut fixierte Färbung; erzielt,
die beim Kochen mit Wasser nicht ausblutet.
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Versuche, bei denen die Färbung nach dem Verfahren der Erfindung in
einem Bad an dem noch warmen Faden unmittelbar nach dem Spinnen vorgenommen wurde
und bei denen vergleichsweise die Färbung nur wenig später, aber nach
Abküh-
lung des Fadens vorgenommen wurde, ergaben, daß bei Fäden aus Polyamid
6, bei Fäden aus Polyamid 66 und bei Fäden aus Polyamid 610 bei dem Verfahren nach
der Erfindung die Farbstoffaufnahme sehr viel höher ist als bei dem Ver-_;leichsverfahren.
Der Unterschied in der Farbstoffaufnahme ist besonders groß bei Polyamid 6 .
'Aus
der DAS 1 079 789 ist es bekannt geworden, Polyamidfäden herzustellen, die Eigenschaften
besitzen, die sie zur Erzeugung von Borsten und Büscheln besonders geeignet erscheinen
lassen. Es wird darin vo.-eschlagen, ein geschmolzenes Polyamid durch Düsen auszupressen
und es dann dadurch abzukühlen, daß es mit einer Flüssigkeit in Berifrung gebracht
wird, die bei einer Temperaturunter minus 50C gehalten wird. In der Beschreibung
wird in Spalte 3, Zeilen 6 bis 14 darauf hingewiesen, daß auch gefärbte Polyamidfäden
hergestellt werden können. Es wird dabei eine Reihe von Verfahren für das Herstellen
gefärbter Fäden angegeben. Als Beispiele werden angegeben, dem Polymer einen geeigneten
Farbstoff einzuverleiben, die Farbstoffzugabe in einer Zwischenstufe bei der Polyamidherstellung
vorzunehmen oder die Fäden mit dem Farbstoff auch nach dem Auspressen zu behandeln.
Es ist in dieser Patentschrift; nicht angegeben, zu welchem Zeitpunkt nach dem Auspressen
die Fäden mit dem Farbstoff behandelt werden sollen. Keinesfalls kann aus dieser
Bemerkung die Erkenntnis gewonnen werden, daß eine weitaus stärkere Farbstoffaufnahme
erfolgt, wenn man auf den Faden zu einem Zeitpunkt vor seiner erstmaligen Abkühlung
den Farbstc;ff einwirken lä.t. Die amerikanische Patentschrift 2,212,772 beschreibt
ein Verfahren, um die Brauchbarkeit von Polyamidfäden, insbesondere die Festigkeit;
zu verbessern. Es wird dabei vorgeschlagen, Fäden aus Polyamiden mit verbesserter.
Eigenschaften dadurch herzustellen, daß man die Fäden nach dem Spinnen durch eine
Flüssigkeit, die nicht als Lösungsmittel wirkt, schnell abkiüilt.
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Weiter wird erwähnt, äaß diesem Bad, durch das die Fäden möglichst
schnell abgekühlt werden sollen, Farbstoff zugesetzt werden kann. Von dem durch
diese amerikanische Patentschrift bekannt gewordenen Verfahren unterscheidet sich
das Verfahren der Erfindung dadurch, daß der Faden vor seiner erstmaligen Abkühlung
der Einwirkung des Farbstoffes ausgesetzt wird, während nach der Vorschrift des
amerikanischen Patentes der Farbstoff auf den abgektz'hlten Faden einwirkt.
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Vermutlich beruhen die nach dem Verfahren der Erfindung erzielten
guten Färbeergebnisse darauf, daß der nach dem Spinnen noch warme Faden, der nach
dem
Schmelzprcze@ noch keine Abkühlung erfahren hatte, eine andere, aufgelockertere
Struktur aufweist, ais dies nach seiner erstmaligen Abhühluns der Fall ist.
Beispiel 1
Pc,lramid ö (Zehla-Perlon)-SChnii,Zel, glänzend, relative
Viskosität 2,55 |
(gemessen in 95,6 %iger Schwefelsäure), wurden zu einem Draht extrudiert: 1. Abzug
des Drahtes vcn der Düse: 30 miTii.n.
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2. Ex truder-Tempera puren: 225, ,'260, "240; 240 oC 3. Düsenlcch3rö.':e:
1 mm Q 4. Vers treckungsverhäl tnis (Hei:verstrec'-uri. ; mit Heiz:cas '.-en 3809C):
1 : 4 5. Konzentrati-)n der Farbstoffe in der Lösung: 0,3 ;j5 6. Abstand Düsenplatte
- Bad,iberfläche der Wanne 1 10 cm Die Farbs ;af °e wurden einmal einem mit Wasser
.-e füll 'en Behälter dire:-un,uer der Spinndüse (Wanne 1) zugesetzt, -um anderen
wurde in einer Wanne 2 .färb :, die li' n-er Ic:r ers :en Wanne vor der i?iriz-i
_-srral:;e des Vers treci;wer;:es auf:-ibaut war.
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Es wurden f.>;.rende Er-;ebni sse erziel ::
Versuch Zusatz v.m 0.i ;@ FärbunC, in Far}@s tof faut
;.a,-c: |
-----------------------------------------------------------
(my Draht) |
1 Lanaperlbiau G Wanne 1 0,81 |
2 Lar:aoerlb=au G Wanne 2 ),2"( |
Ar, s _lblau -rün GP Wanne 1 C,15 |
Ar _ is:_1 bla": ;r°"ü GP Warne 2 C, ) |
5 Ir ralanülau RL Wanne 1 0,52 |
6 Ir;alanblau RL Wanne 2 0,35 |
------------------------------------------------------------------------ |
Die quarrtita:'_ve Besc'_r;mur._ der Farbs',-#ffaufla.e auf de:7 Draht erfcl"te
durch Ab-aeaeri des Farbs-offes mit P,-r'_din Wasser (1 : 5); Messuni der Extinl;z;i,:)n
bei 2 Wel'_eniän,-en (Spektral:7ilter) und Entnehmen der zu;ehörien Parbstef-'l:--i;zen,ra'..
n aus einer E`_c:@.:urve.
Beispiel 2 s
Polyamid 66 (Ultramid A 3)-Schnitzel, glänzend, relative Viskosität
2,53 , |
Wurden
zu einem iaht extrudiert:
1. Abzug des Drahtes
von der
Düse: 20 m,/Min. 2. Sxtruder-Tempi#ra-turen: 250,270/265/270 °C 3. DUsenlochgröße:
1 mm 0 4. Verstreekungsverhältnis (Hei#'--verstreckunZ mit Heizkasten 400 )C) :
1 : 4 .
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5. Konzentration des Parbst7ffes -;n der Lösung: 0,3 ,% 6. Abstand
DUsenplatte - Badoberfläche der Wanne 1 10 cm
Es wurden folgende Ergebnisse erzjel.: |
Versuch Zusatz von 0,3 % Färbung in Farbstoffauflage |
------------------------------------------------------(
: -ist) ------ |
1 Lanaperlblau G Wanne 1 0,31 |
2 Lanaperlblau G Wanne 2 0,23 |
3 Artisilblaugrün GP Wanne 1 0,07 |
4 Artisilblauc;rün GP Wannc 2 0,015 |
------------------------------------------------------------------------ |
Be=spiel 'i
Poiyamid 610 (U1 :ramid S 3)-Schni zze., rc: az_ve Vis.:. s-_ät
2,4-' , wurm |
zu einem Drah. ex.rudiert: |
1. Ab.-.u.7 des Drahtes von der Düse: 25 n, Min. |
2. hxtruder-Tempe@^aturen: 23C, 2ö5_ 245, 245 °C |
3. DUsenlzchgröJe: 1 nm p |
Vers trec',aurigsv@erhK_ tn''' s n.-2z He-_z'-:*z'ten |
400 0C): 1 : 4 |
5. _ .. ., |
Konzentration ues ra_wbs -_: fas .r_ der #,_su:.#:
0,-- |
6. ;# |
At#s -and Düsenplatte - -E3d der '.tanne 1 10 cm |
Versuch Zusatz von 0,3 ; Färbung in Parbstoffauhlage |
------------------------------ ------------------------@$_t@---- |
1 Lanaperlblau 0 Wanne 1 0,08 |
2 -Lanaperlblau ß Wanne 2 < 0,01 |
3 Artisilblaugrün (1P Wanne 1 0,05 |
4 Artisilblaugrün GP Wanne 2 <0,01 |
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Alle Beispiele zeigen, daß
bei dem Verfahren
nach der Erfindung
eine sehr
viel höhere Parbstoffaufriahme erfolgt.