DE1469093C3 - Verfahren zur Herstellung von PoIycarbonatfäden oder -fasern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PoIycarbonatfäden oder -fasernInfo
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Description
3 4
Segeltuch, Filtertuch, Taue oder Seile, Fasern oder benen Bereiche besitzen, wobei die Intrinsic-Viskosität
Gewebe für elektrische Isolierung, Borsten od. dgl. so- in Methylenchlorid bei 20° C unter Anwendung einer
wie für die Herstellung von Kleidungsstücken geeignet Konzentration, ausgedrückt in g/100 ml, gemessen
sind. wurde. Bei einer niedrigeren Intrinsic-Viskosität als die
Polycarbonate, die gemäß der Erfindung verwendet 5 unteren Werte von 0,75 bzw. 0,65 werden lediglich
werden können, umfassen Polycarbonate, die nach ge- Fasermaterialien erhalten, deren Eigenschaften schlecht
bräuchlichen Arbeitsweisen, z. B. unter Verwendung sind und deren Festigkeit außerordentlich niedrig ist.
von 4',4"-Dihydroxydiphenyl-2,2-propan als Aus- Wenn andererseits die Viskosität die obere Grenze der
gangsmaterial hergestellt werden, sowie Polycarbonat- angegebenen Bereiche übersteigt, treten, obgleich die
mischungen, bestehend aus dem vorstehend genannten io Eigenschaften des Fasermaterials ausgezeichnet sind,
Polycarbonat und anderen Polycarbonaten, die nach bei der praktischen Ausführung Schwierigkeiten hingebräuchlichen
Verfahren aus anderen Dihydroxyver- sichtlich der Bereitung der Spinnlösung auf Grund der
bindungen, z. B. 4',4"-Diheydroxydiarylalkane, Löslichkeitseigenschaften auf, wodurch ein Verspinnen
4',4"-Dihydroxydiarylsulfone und 4',4"-Dihydroxy-di- praktisch unmöglich gemacht wird. Überdies ergeben
arylalkane mit Säureesten, z. B> Carboxylresten und 15 sich Unterschiede in den Eigenschaften der verwende-SuIf
onsäureresten, erhalten werden, oder solche, denen ten Polycarbonate infolge der Unterschiede in der
2 bis 10 Gewichtsprozent von gemischten oder misch- Verteilung der Molekulargewichte in Abhängigkeit von
kondensierten Polycarbonaten zugesetzt wurden. Es dem jeweiligen Herstellungsverfahren. Wenn danach
sind ferner auch gemischte oder mischkondensierte die nach dem Phosgenverfahren hergestellten Aus-Polycarbonate
geeignet, die nach üblichen Arbeits- 20 gangspolycarbonate verwendet werden, werden bevorweisen
aus 4',4"-DlHydroxydiphenyl-2,2-propan als zugt solche mit hohem Molekulargewicht entsprechend
Hauptausgangsmaterial unter Zusatz von 1 bis 10 Ge- dem angegebenen Intrinsic-Viskositätsbereich verwichtsprozent,
bezogen auf das Gewicht von 4',4"-Di- wendet, wohingegen bei Verwendung von nach dem
hydroxydiphenyl-2,2-propan, anderer Dihydroxyver- Esteraustauschverfahren hergestellten Polycarbonaten
bindungen hergestellt wurden, d. h. den anderen Di- 25 solche entsprechend dem angegebenen Intrinsic-Vishydroxyverbindungen
der vorstehend angegebenen kositätsbereich von 0,65 bis 0,85 zur Anwendung ge-Art.
langen.
Gemäß der Erfindung können somit Polycarbonate Lösungsmittel die für die Polycarbonate bei dem Ververwendet
werden, die aus 4',4"-Dihydroxydiphenyl- fahren gemäß der Erfindung angewendet werden kön-2j2-propan
und Phosgen oder einen Kohlensäuredi- 30 nen, sind chlorierte Kohlenwasserstoffe, z. B. Methyester
hergestellt wurden, sowie Mischungen aus einem lenchlorid, Äthlenchlorid, Chlorbenzol od. dgl., Phe-Polycarbonat
der angegebenen Art mit 2 bis 10 Ge- nole, wie Phenol, 1,4-Dioxan und Dimethylformamid,
wichtsprozent eines Polycarbonats aus 4',4"-Dihy- Bei der Auswahl des geeigneten Lösungsmittels werden
droxydiphenyl-2,2-butan oder -2,2-pentan, sowie ge- derartige Faktoren, wie Lösungsvermögen, Siedepunkt,
mischte oder mischkondensierte Polycarbonate aus 35 Wärmestabilität, leichte Rückgewinnung od. dgl. in Be-4',4"-Dihydroxydiphenyl-2,2-propan
und 1 bis 10 Ge- tracht gezogen. Demgemäß werden bei dem Trockenwichtsprozent
4',4"-Dihydroxydiphenyl-2,2-hexan oder verfahren Methylenchlorid, Äthylenchlorid, Chlorben-4',4"-Diheydroxydiphenylmethylisobutylmethan,
eine zol und 1,4-Dioxan oder Mischungen hiervon zweck-Mischung aus dem Polycarbonat von 4',4"-Dihydroxy- gemäß verwendet, während bei dem Naßverfahren bediphenyl-2,2-propan
und 2 bis 10 Gewichtsprozent 40 vorzugt chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Methyleneines
Polycarbonats von 4'j4"-Dihydroxydiphenylsul- chlorid, Äthylenchlorid od. dgl. verwendet werden,
fön, ein gemischtes oder mischkondensiertes Polycar- Das Polycarbonat kann z. B. in der Weise gelöst bonat aus 4',4"-Dihydroxydiphenyl-2,2-propan und werden, daß das Polymerisat in ein Auflösegefäß, das 1 bis 10 Gewichtsprozent 4',4"-Dihydroxydiphenylsul- mit einem Rührer versehen ist, eingebracht wird und fön oder eine Mischung aus einem Polycarbonat mit 45 das vorhergehend gekühlte Lösungsmittel zugegeben verbesserter Farbstoffaffinität aus 4',4"-Dihydroxydi- wird. Nachdem die Mischung eine Zeit lang stehengephenyl-2,2-propan und 2 bis 10 Gewichtsprozent eines lassen wurde, wird die Temperatur erhöht und es wird Polycarbonats aus 4',4"-Dihydroxy-3',3"-dicarboxy- bis zur Erzielung einer homogenen Mischung gerührt, diphenylmethan oder 4',3"-Dihydroxy-3',3"-disulfodi- Dabei kann das Polymerisat in Form von Flocken, phenylmethan, ein gemischtes oder mischkondensier- 5o Pellets, kleinen Stückchen, Pulvern od. dgl. angewendet tes Polycarbonat aus 4',4"-Dihydroxydiphenyl-2,2- werden.
fön, ein gemischtes oder mischkondensiertes Polycar- Das Polycarbonat kann z. B. in der Weise gelöst bonat aus 4',4"-Dihydroxydiphenyl-2,2-propan und werden, daß das Polymerisat in ein Auflösegefäß, das 1 bis 10 Gewichtsprozent 4',4"-Dihydroxydiphenylsul- mit einem Rührer versehen ist, eingebracht wird und fön oder eine Mischung aus einem Polycarbonat mit 45 das vorhergehend gekühlte Lösungsmittel zugegeben verbesserter Farbstoffaffinität aus 4',4"-Dihydroxydi- wird. Nachdem die Mischung eine Zeit lang stehengephenyl-2,2-propan und 2 bis 10 Gewichtsprozent eines lassen wurde, wird die Temperatur erhöht und es wird Polycarbonats aus 4',4"-Dihydroxy-3',3"-dicarboxy- bis zur Erzielung einer homogenen Mischung gerührt, diphenylmethan oder 4',3"-Dihydroxy-3',3"-disulfodi- Dabei kann das Polymerisat in Form von Flocken, phenylmethan, ein gemischtes oder mischkondensier- 5o Pellets, kleinen Stückchen, Pulvern od. dgl. angewendet tes Polycarbonat aus 4',4"-Dihydroxydiphenyl-2,2- werden.
propan und 1 bis 10 Gewichtsprozent 4',4"-Dihydroxy- Die Viskosität der Polycarbonatlösung ist ein wichti-
3',3" - dicarboxydiphenylmethan, 4',4" - Dihydroxy- ger Faktor, der das Spinnen von Fasern beeinflußt.
3',3"-disulf odiphenylmethan oder 4',4"-Dihydroxy- Für ein geeignetes Spinnen soll die Viskosität möglichst
3',3"-dicarboxy-5',5"-dimethyldiphenylmethanundfer- 55 hoch sein, wobei gleichzeitig kein Gel gebildet werden
ner die Mischung aus einem Polycarbonat aus 4',4"-Di- soll. Zur Erleichterung der Bildung von Fäden ist es im
hydroxydiphenyl-2,2-propan mit einem gemischten Falle von Polycarbonaten mit gleichen Intrinsic-Visko-
oder mischkondensierten Polycarbonat der vorstehend sitäten vorzuziehen, daß die Konzentration erhöht
angegebenen Art. wird, um die erwünschte hohe Viskosität zu erhalten.
Obgleich die mechanischen Eigenschaften des Poly- 60 Es entstehen jedoch bei einer Lösung mit sehr hoher
merisats um so besser werden, je höher dessen Poly- Viskosität in technischer Hinsicht Schwierigkeiten be-
merisationsgrad ist, ist es für die Gewinnung von züglich des Filtrierens, des Transports der Spinnlösung
Fasermaterialien erforderlich, den Polymerisations- der Extrusion od. dgl. Selbst wenn ferner die Konzen-
grad des Polymerisats, d. h. dessen Intrinsic-Viskosität tration relativ niedrig ist, zeigt die Viskosität der Lö-
zweckmäßig auszuwählen. Polymerisate, die bei dem 65 sung einen sehr plötzlichen Anstieg, wenn die grund-
Verfahren gemäß der Erfindung zur Anwendung gelan- molare Viskosität höher liegt. Daher besteht in der
gen können, müssen, wie vorstehend angegeben, eine Praxis eine Grenze hinsichtlich der Viskositäten und
Intrinsic-Viskosität innerhalb der vorstehend angege- Konzentrationen, welche angewendet werden können.
Während die Polymerisatkonzentration der Spinn- hergestellten Fasermaterials beeinflußt, stellt die Auslösung
bei dem Verfahren gemäß der Erfindung in ge- wahl der Zusammensetzung des Bades einen wesentlieigneter
Weise reguliert werden kann, beträgt hinsieht- chen Faktor dar. Es ist daher vorzuziehen, daß das
lieh der Menge des Ausflusses der Spinnlösung, der Koagulierbad, welches bei dem Verfahren gemäß der
Spinngeschwindigkeit, des Deniers der erhaltenen Fa- 5 Erfindung verwendet wird, derart ist, daß es die Eigenser
od. dgl. die empfohlene Polymerisatkonzentration schäften aufweist, überhaupt nicht auf die vorstehend
bei dem Verfahren gemäß der Erfindung 10 bis 30 Ge- genannten Polycarbonate zu wirken, während es gleichwichtsprozent.
zeitig mit den Polymerisat-Lösungsmitteln frei misch-
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung können bar ist. Es ist ebenfalls erwünscht, daß das Koagulierviele
Verbindungen und auf dem Textilgebiet be- ίο bad eine geeignete Koaguliergeschwindigkeit im
kannte Materialien zu der Spinnlösung hinzugesetzt Verhältnis zur Polymerisatlösung aufweist und daß die
werden, beispielsweise irgendwelche Stabilisatoren, Abtrennung des Lösungsmittels aus der Koagulierbad-Mattierungsmittel,
wie Titandioxyd, Färbemittel, wie flüssigkeit ohne Bildung von Azeotropen vergleichs-Pigmente,
andere Polymerisate od. dgl., welche in den weise leicht durchgeführt werden kann. Es ist ferner vorvorstehend
genannten Lösungsmitteln löslich sind und 15 zuziehen, daß die Gewinnung des Lösungsmittels gut
die Eigenschaften der Polycarbonatfasern nicht ver- ist und daß das Koagulierbad nach der Gewinnung
schlechtem, sondern in der Lage sind, die Farbstoffaffi- des Lösungsmittels derart ist, daß es bei geeigneter
nität oder Feuchtigkeitsabsorption zu verbessern. Konditionierung wiederverwendet werden kann. Als
Es ist der Zweck des Spinnverfahrens, die Polymeri- Koagulierbadflüssigkeit, welche bei dem Verfahren gesatlösung
aus einer Spinndüse unter einem Druck von 20 maß der Erfindung verwendet werden kann, sind geLuft
oder Stickstoff auszustoßen und dann das Lö- eignet die aliphatischen Kohlenwasserstoffe oder
sungsmittel von den Fäden zu entfernen und abzu- eine Mischung, in welcher mit den aliphatischen Kohtrennen.
Bei dem Trockenverfahren, welches eines der lenwasserstoffen, die die Hauptkomponente darstellen,-Spinnverfahren
gemäß der Erfindung darstellt, wird die ein mit dem Polymerisatlösungsmittel identisches Lö-Entferaung
und Abtrennung des Lösungsmittels durch 25 sungsmittel in einer Menge von weniger als 10 Geeinen
Gasstrom erzielt, beispielswiese durch Luft oder wichtsprozent gemischt wird. Unter den aliphatischen
Stickstoff, welche in einem parallelen Strom oder in Kohlenwasserstoffen sind hinsichtlich ihrer leichten
einem Gegenstrom in die Spinnzelle geblasen werden. Abtrennung, ihrer Kosten od. dgl. vom technischen
Um die Verdampfungsgeschwindigkeit des Lösungs- Standpunkt aus Ligroin, Mineralsprit, Kerosin oder
mittels zu beschleunigen, und so weit wie möglich das 30 deren Mischungen insbesondere vorteilhaft. Um uner-Gewicht
und die auf den Faden ausgeübte Belastung wünschte Ergebnisse zu vermeiden, welche bei der
zu verringern, kann gegebenenfalls erhitztes Gas ange- Unterbrechung der Kontinuität, der Einmischung von
wendet werden. Um jedoch in diesem Fall die Bildung Blasen od. dgl. infolge einer plötzlichen Verdampfung
von Fehlern in den Fäden, beispielsweise Blasen und des Lösungsmittels aus der Spinnlösung auftreten
Narben zu verhindern, muß die Temperatur niedriger 35 können, ist die Temperatur des Koagulierbades unterals
der Siedepunkt des Lösungsmittels liegen. Das Ver- halb des Siedepunktes des vorstehend genannten, zur
fahren zur Herstellung von Fäden nach dem Trocken- Anwendung gelangten Lösungsmittels zu halten. Die
prozeß und die dabei benutzte Vorrichtung sind nicht Bedingungen hinsichtlich der Einrichtung dieses Naßspeziell; es können irgendeine übliche, bekannte und prozesses können ebenfalls geeignet ausgewählt sein;
geeignete Spinnmethode und entsprechende Einrich- 40 sie sind nicht hinsichtlich irgendeiner Art einer Eintung
verwendet werden. Wenn der Faden aus der Spinn- richtung begrenzt. Es ist ferner bei jedem der Verfahren
zelle austritt, wobei unmittelbar darauf eine Ober- möglich, durch geeignete Änderung der Aufwickelgeflächenhaut
gebildet wird, wird ein Teil des Lösungs- schwindigkeit des Fasermaterials welches in bezug auf
mittels, welches die Gelegenheit zur Verdampfung ver- die Ausflußgeschwindigkeit der Spinnlösung gebildet
loren hat, in die Fäden eingeschlossen. Während dieses 45 worden ist, den Zug während des Spinnens zu variieren,
restliche Lösungsmittel den erhaltenen Fäden merk- Obwohl die gemäß den vorstehenden Ausführungen
liehe Plastizität erteilt und manchmal erwünscht ist, erhaltenen Polycarbonatfäden Eigenschaf ten auf weisen,
wenn der Abzug der ursprünglichen Fasern unregel- die ihre Verwendung in gewissen Fällen ohne weitere
mäßig erfolgt, da die ursprünglichen Fasern lang wer- Bearbeitung ermöglichen, um ihnen ausgezeichnete
den und zur Bildung unerwünschter Schleifen führen, 50 Eigenschaften als Fasern zu geben, soll ein Verstrecken
muß diese Menge in einem geeigneten Maß niedrig ge- ausgeführt werden, welches, wenn es erfolgt ist, ihnen
halten werden. Bei dem Verfahren gemäß der Er- die notwendigen Eigenschaften gibt, wodurch ihre Verfindung
ist es erwünscht, daß die Menge so geregelt wendung als Fasern ermöglicht wird. Obwohl das Verwird,
daß sie normalerweise niedriger als 12 Gewichts- strecken im kalten Zustand ausgeführt werden kann,
prozent gehalten wird. 55 um die Orientierung der Moleküle des Fasermaterials
Bei dem Naßverfahren, welches das andere Spinn- zu erleichtern, ist es vorzuziehen, daß es im heißen Zuverfahren
gemäß der Erfindung darstellt, bei welchem stand durchgeführt wird. Die untere Grenze in diesem
die Fäden durch Vermischen des Polymerisats mit Fall liegt bei 40° C. Andererseits ist bei dem sekundären
Lösungsmitteln gebildet und danach die Lösungsmit- Übergangspunkt der vorstehend genannten Polycarbotel
mit einer Koagulierlösung, welche nicht auf das 60 nate, der im Vergleich mit anderen thermoplastischen,
Polymerisat wirkt, entfernt werden, ist die Übertragung synthetischen Harzen sehr hoch liegt, d. h. etwa bei
des Lösungsmittels auf das Koagulierbad, in welches 1400C, das Verstrecken schwieriger als in dem Fall
der Faden extrudiert wird, eine wesentliche Bedingung. mit den anderen synthetischen Fasermaterialien. Daher
So erfolgte die Koagulierung dadurch, daß die Stufen liegen in Hinsicht auf die Verstreckungswirkung und
der Lösungsmittelinfiltration, die Diffusion des vor- 65 die technischen Probleme die oberen Grenzen der
handenen Gelösten in der Polymerisatlösung usw. Verstreckungstemperatur bei etwa 1600C. Das gedurchgeführt
werden. Insoweit, als die Koagulierge- eignete Verstreckungsverhältnis liegt bei etwa 1,5- bis
schwindigkeit im allgemeinen die Eigenschaften des 8mal. Bei einer größeren Verstreckung als der genann-
7 8
ten werden die Verhältnisse bei der Verstreckung 300C zur Zirkulation durch den Turm gebracht
schwierig, und obwohl die Festigkeit erhöht werden wurde. Das Lösungsmittel wurde zurückgewonnen,
kann, wird die Abnahme der Dehnung erheblich ;derar- und die Fäden wurden auf eine Spule aufgewickelt,
tiges ist unerwünscht. Als Arbeitsmethoden zum Er- Die auf diese Weise erhaltenen Fäden wurden 5mal in
hitzen können heiße Luft, heißer Dampf, erhitzte Ober- 5 erhitzter Luft bei 900C verstreckt; es wurden Fasern,
flächen oder irgendwelche anderen geeigneten Mittel welche die folgenden Eigenschaften aufwiesen, erhalzum
Einsatz gelangen. ten.
Obwohl nach dem Verfahren gemäß der Erfindung j j
ausgezeichnete, physikalische und chemische Eigen- Denier | Festigkeit | Dehnung
schäften einschließlich der Wärmestabilität erhalten io 75 40 g/den 23 °/
werden können, indem die gesponnenen Fasern lediglich der Verstreckungsbehandlung unterworfen werden, In diesem Fall betrug die Menge des restlichen Löum
die Kristallinität des faserigen Materials zu erhöhen, sungsmittels 6%. Ferner wiesen die gesponnenen
wodurch überlegene Wärmestabilität erhalten wird, Fasern, welche nicht verstreckt wurden, eine Festigkeit
können die gesponnenen oder verstreckten Fasern mit xs von 0,38 g/den auf und hatten eine Dehnung von
oder ohne Spannung bei merklich hohen Temperatu- 165%.
ren, beispielsweise von etwa 150 bis 1900C, insbeson- _ . . 1 „
dere bei etwa 180° C wärmebehandelt werden. ß e 1 s ρ 1 e 1 ζ
Obwohl vorstehend die Erfindung in Zusammen- Ein Polycarbonat mit einem (Ξ) von 0,80, weichesaus
hang mit den Polycarbonaten, deren Hauptausgangs- 20 4',4"-Dihydroxydiphenyl-2,2-propan und Phosgen synmaterial
4',4"-Dioxydiphenyl-2,2-propan darstellt, ver- thetisch hergestellt worden war, wurde in Methylenanschaulicht worden ist, kann jedoch das Verspinnen chlorid aufgelöst; es wurde eine Spinnlösung bereitet,*
nach dem Verfahren gemäß der Erfindung in ähnlicher welche 16 Gewichtsprozent Polycarbonat enthielt.
Weise mit denjenigen linearen Polycarbonaten durch- Diese wurde bei 300C in ein Koagulierbad extrudiert,
geführt werden, welche gesponnen werden können und 25 welches aus einer Mischung von 95 Gewichtsprozent
unter Verwendung von 4',4"-Dioxydiaryl-2,2-alkanen Kerosin und 5 Gewichtsprozent Methylenchlorid be-
oder anderen Stoffen als 4',4"-Dioxydiphenyl-2,2-pro- stand; danach erfolgte mit einer Geschwindigkeit von
pan als deren Hauptausgangsmaterial hergestellt wor- 20 m/min das Aufwickeln auf eine Spule. Das Faserden
sind. material, welches auf diese Weise erhalten wurde,
Das Fasermaterial, welches nach dem Verfahren 30 wurde 4,5 ml in gesättigtem Dampf bei 1000C vergemäß
der Erfindung erhalten wird, besitzt hohen streckt. Die sich ergebenden Fasern wiesen eine Festig-Wert,
insbesondere als technische Faser und darüber keit von 4,3 g/den und eine Dehnung von 24% auf.
hinaus als Faser für die Verwendung auf dem Textilgebiet und für Kleidung; es weist ferner eine ausge- Beispiel 3
zeichnete Wärmestabilität und Stoßfestigkeit und 35
überlegene Eigenschaften als Faser für Reifencord auf. 10 Teile eines Polycarbonats, welches nach einer üb-
überlegene Eigenschaften als Faser für Reifencord auf. 10 Teile eines Polycarbonats, welches nach einer üb-
Die Erfindung wird nachstehend an Hand einiger Bei- liehen Methode aus einer Mischung von 96 Teilen
spiele näher erläutert. 4',4"-Dihydroxydiphenyl-2,2-propan und 4 Teilen
4',4"-Dihydroxy-3',3"-d^methyl-5',5"-dicarboxydiphe-B
e 1 s ρ 1 e 1 1 40 nymethan synthetisch hergestellt worden war, und
Eine 22gewichtsprozentige Methylenchloridlösung 90Teile eines Polycarbonats mit einen (Ξ) von0,81, weleines
Polycarbonats, welches aus 4',4"-Dihydroxydi- ches aus 4',4"-Dihydroxydiphenyl-2,2-propan erhalten
phenyl-2,2-propan und Phosgen synthetisch hergestellt war, wurden in Methylenchlorid gelöst, wodurch eine
worden war und ein (Ξ) von 0,75 aufweist, wurde be- 21gewichtsprozentige Spinnlösung bereitet wurde,
reitet. Nachdem sie durch eine Filterpresse filtriert 45 Diese wurde danach in einer dem Beispiel 2 entspreworden
war, wurde sie durch eine Spinndüse mit chenden Weise versponnen und verstreckt; es wurden
36 Löchern von jeweils 0,1 mm Durchmesser in einen Fasern mit einer Festigkeit von 3,8 g/den und einer
Verdampfungsturm extrudiert, in welchen Luft bei Dehnung von 18 % erhalten.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Polycarbonat- gestellt, daß es zur Herstellung von Fasern mit guten
fäden oder -fasern durch Naß- oder Trockenver- 5 Fasereigenschaften aus den Polycarbonaten der
spinnen einer Lösung, die als Hauptpolymerisat- 4',4"-Dioxydiphenyl-2,2-propanart notwendig ist, daß
komponente ein lineares, faserbildendes Polycar- das Molekulargewicht des Polymerisats, das normalerbonat
enthält, das hauptsächlich aus einem weise durch die Intrinsic-Viskosität ausgedrückt wird,
4',4"-Dihydroxydiaryl-2,2-alkan nach dem Phos- geeignet gewählt wird, und daß die gesponnenen Fäden
genverfahren oder dem Esteraustauschverfahren ίο durch Verstrecken orientiert werden.
hergestellt worden ist, und anschließendes Strecken Die Herstellung von· Fäden aus Polycarbonaten
der gesponnenen Fäden, dadurch gekenn- wurde in einer Reihe von Patentschriften bereits be-
z e i cji η e t, daß man als Polycarbonat ein schrieben. So ist beispielsweise in der österreichischen
solches mit einer Intrinsic-Viskosität (gemessen in Patentschrift.189 796 festgestellt, daß man aus 4,4'-Di-
Methylenchlorid bei 200C) von 0,75 bis 1,00 im 15 monooxyarylalkanen kristallisierbare lineare Polycar-
Falle eines nach dem Phosgenverfahren hergestellten bonate erhalten kann, aus denen Filme, Fasern od. dgl.
Polycarbonats oder ein solches mit einer Intrinsic- aus der Schmelze oder aus der Lösung hergestellt wer-
Viskosität von 0,65 bis 0,85 (gemessen unter den den können, durch Verstrecken orientierbar sind,
gleichen Bedingungen wie vorstehend angegeben) Die unter Verwendung von z. B. 4',4"-Dioxydi-
im Falle eines nach dem Esteraustauschverfahren 20 phenyl-2,2-propan als Ausgangsmaterial erhaltenen
hergestellten ^Polycarbonate verwendet, und die Fasern oder Fäden besitzen wahrscheinlich auf Grund
Verstreckung der Fäden im Verhältnis von 1:1,5 ihrer Struktur eine geringe Polarität und eine niedrige__
bis 1:8 bei einer Temperatur von 40 bis 14O0C Geschwindigkeit der Wasserabsorption. Ferner ist die
vornimmt. Farbstoffaffinität des Fasermaterials unbefriedigend.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- 25 Dies ist bei der Herstellung von Fasermaterial, insbezeichnet,
daß man die Lösung eines gemischten oder sondere von Fasern, die zur Herstellung von Textilmischkondensierten
Polycarbonats verspinnt, das waren vorgesehen sind, ein wesentlicher Nachteil,
unter Verwendung von 4',4"-Dihydroxydiphenyl- Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines
2,2-propan und 1 bis 10 Gewichtsprozent von ande- Verfahrens zur Herstellung von Polycarbonatfäden
ren Dihydroxyverbindungen aus der Gruppe aus 30 oder -fasern, das die Bildung von Fasern mit besonders
4',4"-Dihydroxydialrylalkanen, 4',4"-Dihydroxydi- guten Eigenschaften, wie guter Festigkeit und ausgearylsulfonen
und 4',4"-Dihydroxydiarylalkanen mit zeichneter Biegsamkeit sowie guter Farbstoffaffinität,
einem Carboxylrest oder Sulfonsäurerest hergestellt ermöglicht.
worden ist. Das Verfahren zur Herstellung von Polycarbonat-
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch 35 fäden oder -fasern gemäß der Erfindung durch Naßgekennzeichnet, daß man beim Naßspinnverfahren oder Trockenverspinnen einer Lösung, die als Hauptais
Spinnlösung eine Lösung des Polycarbonats in polymerisatkomponente ein lineares, faserbildendes
einem chlorierten Kohlenwasserstoff und als Polycarbonat enthält, das hauptsächlich aus einem
Koagulierbad einen aliphatischen Kohlenwasser- 4'-4"-DihydroxydiaryI-2,2-alkan nach dem Phosgenverstoff
oder ein Gemisch eines aliphatischen Kohlen- 40 fahren oder dem Esteraustauschverfahren hergestellt
Wasserstoffs und eines chlorierten Kohlenwasser- worden ist, und anschließendes Strecken der gestoffs
verwendet. sponnenen Fäden ist dadurch gekennzeichnet, daß man
als Polycarbonat ein solches mit einer Intrinsic-Viskosi-
tat (gemessen in Methylenchlorid bei 200C) von 0,75
45 bis 1,00 im Falle eines nach dem Phosgenverfahren her-.
gestellten Polycarbonats oder ein solches mit einer
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Intrinsic-Viskosität von 0,65 bis 0,85 (gemessen unter
Herstellung von Polycarbonatfäden oder -fasern durch den gleichen Bedingungen wie vorstehend angegeben)
Naß- oder Trockenverspinnen einer Lösung, die als im Falle eines nach dem Esteraüstauschverfahren her-Hauptpolymerisatkomponente
ein lineares faserbil- 50 gestellten Polycarbonats verwendet, und die Verstrekdendes
Polycarbonat enthält, das hauptsächlich aus kung der Fäden im Verhältnis 1:1,5 bis 1: 8 bei einer
einem 4',4"-Dihydroxydiaryl-2,2-alkan nach dem Phos- Temperatur von 40 bis 140° C vornimmt,
genverfahren oder dem Esteraustauschverfahren her- Bei der Ausführung des Verfahrens gemäß der Ergestellt
worden ist, und anschließendes Strecken der findung wird die Lösung durch eine Spinndüse ausgegesponnenen
Fäden. 55 stoßen und die Lösungsmittel werden unter Verwen-
Es ist bekannt, daß Polycarbonate der 4',4"-Dioxy- dung von Gasen, wie Luft oder Stickstoff, durch Verdiphenyl-2,2-alkanart,
die entweder nach dem Phos- · dampfen entfernt oder die Lösung von Polycarbonat in
genverfahren durch Umsetzung von Phosgen mit einem chlorierten Kohlenwasserstoff wird in ein Koa-4,'4"-Dioxydiphenyl-2,2-alkanen
in Gegenwart eines gulierbad ausgestoßen, daß keine Wirkung auf das Säurebindemittels und eines geeigneten Lösungsmittels 60 Polymerisat ausübt. Die Spinnlösung kann z. B. beim
oder nach dem Esteraustauschverfahren durch Ester- Naßspinnverfahren eine Lösung des Polycarbonats
austausch zwischen 4',4"-Dioxydiphenyl-2,2-propan in einem geeigneten chlorierten Kohlenwasserstoff sein,
und Kohlensäurediestern synthetisch hergestellt sind, wobei diese Lösung in ein Koagulierbad aus einem alieine
überlegene Festigkeit, sehr gute Wärmestabilität, phatischen Kohlenwasserstoff oder einem Gemisch
große Schlagzähigkeit und ausgezeichnete elektrische 65 eines aliphatischen Kohlenwasserstoffs und eines chlo-Eigenschaften
besitzen und daher bei der Herstellung rieten Kohlenwasserstoffes extrudiert wird,
von Filmen oder anderen geformten Gegenständen in Das gemäß der Erfindung hergestellte Fasermaterial
großem Ausmaß verwendet werden. umfaßt Fasern, die zur Verwendung für Reifencord,
Applications Claiming Priority (2)
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