DE1468428C3 - Verfahren zur Herstellung von Acrylsäure b2w. Methacrylsäure aus Propylen bzw. Isobutylen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Acrylsäure b2w. Methacrylsäure aus Propylen bzw. IsobutylenInfo
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Description
serdampf verwendet wird.
25 entspricht, durchführt.
' Der Erfindung liegt die Feststellung zugrunde, daß
der Katalysator der vorstehenden Formel die Umwandlung der eingesetzten a-Olefine in einer einzigen Stufe
Es sind verschiedene Verfahren zur Umwandlung zu den entsprechenden ungesättigten aliphatischen
von α-Olefinen in die entsprechenden ungesättigten 30 Carbonsäuren mit hohem Umsatz und hoher Selek-Carbonsäuren
bekannt. Diese Verfahren können grob tivität auch ohne Kreislaufführung der nicht umgein
zwei Kategorien eingeteilt werden, nämlich die setzten «-Olefine und der ungesättigten Aldehyde erzweistufigen
Verfahren, bestehend aus der Oxydation möglicht. Die Menge der gebildeten ungesättigten
der a-Olefine und anschließender Oxydation der er- Aldehyde und anderer Nebenprodukte ist vernachhaltenen
ungesättigten Aldehyde zu den gewünschten 35 lässigbar, und die Ausbeute an gewünschten ungeungesättigten
Carbonsäuren, und die einstufigen Ver- sättigten Carbonsäuren pro Durchgang ist erheblich
fahren, bestehend aus der Herstellung der gewünschten verbessert.
Carbonsäuren unmittelbar aus den eingesetzten «-Öle- Der gemäß der Erfindung verwendete Katalysator
finen ohne Zwischenstufen. Technisch und wirtschaft- besteht aus Wolfram, Zinn, Molybdän, Tellur und
lieh sind die letztgenannten Verfahren natürlich er- 40 Sauerstoff gemäß der vorstehenden Formel. Wenn
wünscht. eines der in der Formel genannten Elemente fehlt,
Diese einstufigen Verfahren sind jedoch nicht in sind Umsatz und Selektivität geringer, so daß der
jeder Hinsicht zufriedenstellend. Der Umsatz der ein- Zweck der Erfindung nicht erreicht werden kann. Bei
gesetzten a-Olefine zu den entsprechenden unge- den bekannten Katalysatoren, die beispielsweise aus
sättigten Carbonsäuren ist im allgemeinen niedrig. 45 Kobalt, Molybdän, Tellur und Sauerstoff bestehen,
Ferner wird eine erhebliche Menge an ungesättigten tritt eine Verschlechterung des Umsatzes ein, wenn die
Aldehyden in Mischung mit den gewünschten unge- Selektivität erhöht werden soll und umgekehrt, so daß
sättigten Carbonsäuren gebildet, so daß die nicht um- es mit diesen Katalysatoren nicht möglich ist, die Ausgesetzten
«-Olefine und die als Zwischenverbindungen beuten an gewünschten ungesättigten Carbonsäuren
gebildeten Aldehyde im Kreislauf geführt werden 50 in einer einzigen Stufe zu verbessern. Wenn dagegen
müssen, wenn eine gute Ausbeute an gewünschten un- die erfindungsgemäßen Katalysatoren verwendet wergesättigten
Carbonsäuren erzielt werden soll. Beispiels- den, steigt sowohl der Umsatz als auch die Selektivität
weise beschreiben die japanischen Patentschriften auf hohe Werte, wobei in einer Stufe die gewünschten
4 209 (1962), 14 562 (1963) und 19 260 (1963), die ungesättigten Carbonsäuren in hohen Ausbeuten erbritische
Patentschrift 878 802 und die belgische Pa- 55 halten werden.
tentschrift 602 472 verschiedene Verfahren zur Her- Die Ausdrücke »Umsatz« und »Selektivität« werden
stellung der gewünschten ungesättigten Carbonsäuren wie folgt definiert:
TT .a/. Mol eingesetztes Ausgangsolefin — Mol nicht umgesetztes Olefin
Umsatz (%) =
Mol eingesetztes Ausgangsolefin
Mol jedes Endprodukts * C-Zahl
jedes Endprodukts
jedes Endprodukts
„ . . .... .... C-Zahl des eingesetzten Ausgangsolefins „_,.
Selektivität (%) = 5 — · 100.
Mol umgesetztes Olefin
Außer Sauerstoff enthält der gemäß der Erfindung verwendete Katalysator W, Sn, Mo und Te im Atomverhältnis
von 0,5 bis 4:1 bis 2: 9 bis 12,5 :1,5 bis 4.
Die besten Ergebnisse werden mit einem Atomverhältnis von etwa 1:1:12: 3 erhalten.
Der Katalysator der vorstehenden Formel wird nach beliebigen bekannten Methoden hergestellt, z. B.
durch Fällung und Eindampfen zur Trockene oder durch Mischen der Metallkomponenten in Form der
Oxide.
Der Katalysator der vorstehenden Formel kann als Gemisch von Oxiden der Metallkomponenten oder als
Gemisch eines Salzes einer Heteropolysäure, wie Zinnwolframmolybdat, und Telluroxid oder als Gemisch
von zwei Salzen von Isopolysäuren, z. B. Zinnmolybdat und Zinnwolframat, und Telluroxid angesehen
werden. Die genaue chemische Struktur dieses Katalysators ist jedoch noch unbekannt.
Der Katalysator wird gemäß der Erfindung allein oder in Verbindung mit einem geeigneten Träger, wie
Siliciumdioxid, Diatomeenerde, Aluminiumoxid, Siliciumcarbid, Titanoxid oder Zirkonoxid, verwendet.
Der Mechanismus der erfindungsgemäßen Reaktion besteht aus der Oxydation der eingesetzten oc-Olefine
zu den entsprechenden Aldehyden und der anschließenden Umwandlung der gebildeten Aldehyde in die gewünschten
entsprechenden ungesättigten Carbonsäuren. Der erfindungsgemäße Katalysator kann somit
erfolgreich auch für die Oxydation von ungesättigten Aldehyden zur Bildung der entsprechenden ungesättigten
Carbonsäuren in hohen Ausbeuten verwendet werden. Wenn im Ausgangsmaterial «-Olefine
und die entsprechenden «,/^-ungesättigten Aldehyde
in Mischung vorhanden sind, werden diese Olefine und Aldehyde in die entsprechenden ungesättigten aliphatischen
Carbonsäuren umgewandelt, so daß als Ausgangsmaterial auch «-Olefine verwendet werden
können, die die entsprechenden Aldehyde in verschiedenen Anteilen enthalten. In diesem Fall wird ein Gasgemisch
aus Propylen und Acrolein oder ein Gemisch aus Isobutylen und Methacrolein verwendet, wobei
Acrylsäure bzw. Methacrylsäure in ebenso hoher Ausbeute wie beim alleinigen Einsatz von Propylen bzw.
Isobutylen gebildet wird.
Für das Verfahren gemäß der Erfindung können die verschiedensten Sauerstoffquellen verwendet werden,
ίο jedoch ist Luft in wirtschaftlicher Hinsicht am vorteilhaftesten.
Die dem Reaktor zugeführte Sauerstoffmenge kann innerhalb weiter Grenzen liegen, jedoch
werden gute Ergebnisse erhalten, wenn er in einer Menge von 0,1 bis 20 Mol, vorzugsweise von 3 bis
12 Mol pro Mol des eingesetzten Olefins verwendet wird. Das Reaktionsgemisch aus Ausgangsolefin und
Sauerstoff kann gegebenenfalls mit einem Inertgas, wie Kohlendioxid, Stickstoff, gesättigten Kohlenwasserstoffen
oder Wasserdampf, verdünnt werden, wobei Wasserdampf bevorzugt wird. Die angewendete
Menge dieses Verdünnungsmittels kann innerhalb weiter Grenzen liegen. Die besten Ergebnisse werden
jedoch erhalten, wenn das Verdünnungsmittel in einer Menge von 10 bis 60 Volumprozent, vorzugsweise von
20 bis 50 Volumprozent, verwendet wird.
Die Reaktionstemperatur beim Verfahren gemäß der Erfindung liegt zwischen 200 und 5000C, vorzugsweise
zwischen 250 und 4000C. Der Druck hat keinen
nennenswerten Einfluß auf die Reaktion, die somit unter Normaldruck, Überdruck oder Unterdruck
durchgeführt werden kann. Vom wirtschaftlichen Standpunkt wird Normaldruck bevorzugt.
Die Dauer des Kontakts zwischen dem Gasgemisch und dem Katalysator kann sehr unterschiedlich sein.
Gute Ergebnisse werden jedoch im Bereich von 0,1 bis 20 Sekunden, vorzugsweise von 1 bis 10 Sekunden, erhalten.
Der Ausdruck »Kontaktzeit« wird wie folgt definiert:
Kontaktzeit in Sekunden =
Scheinbares Katalysatorvolumen im Reaktor
Auf Normalbedingungen bezogenes Gasvolumen,
das dem Reaktor pro Sekunde zugeführt wird
das dem Reaktor pro Sekunde zugeführt wird
Der Katalysator kann als Festbett oder Wirbelschicht eingesetzt werden, wobei die Wirbelschicht vorzuziehen
ist, weil hierbei das Auftreten überhitzter Stellen im Reaktionssystem als Folge der exothermen Reaktion
verhindert wird.
Außer den gewünschten ungesättigten aliphatischen Carbonsäuren enthält das aus dem Reaktor austretende
gasförmige Produkt eine geringe Menge nicht umgesetzter Ausgangsgäse, ungesättigter Aldehyde,
gesättigter Carbonsäuren sowie an Kohlenoxid und Kohlendioxid. Die ungesättigten aliphatischen Carbonsäuren
werden in bekannter Weise vom Produkt abgetrennt, z. B. durch Kondensation oder Extraktion
mit Wasser oder anderen geeigneten Lösungsmitteln.
60
In 1800 cm3 Wasser, das bei 900C gehalten wurde,
wurden unter Rühren 55 g Ammoniumparawolframat der Formel (NH4)eW7O24 · 3 H2O, 445 g Ammoniumparamolybdat
der Formel (NH^6Mo7O24 · 4 H2O und
113 g Ammoniumchlorid gelöst. Dann wurde eine Lösung von 123 g Zinnchlorid der Formel SnCl4 · 3 H2O
in 150 cm3 Wasser zugetropft. Das Gemisch wurde weitere 45 Minuten unter Rühren erhitzt. Die Fällung
wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet.
114 g der Fällung wurden in 100 cm3 Wasser unter Rühren erhitzt. Zum erhaltenen Gemisch wurden
17,2 g Tellur gegeben, das in 60 cm3 Salpetersäure und 60 cm3 Wasser gelöst war. Das Gemisch wurde erhitzt
und unter Rühren eingedampft. Die Fällung wurde granuliert, getrocknet und in strömender Luft 4 Stunden
bei 4000C gehalten.
80 cm3 des Katalysators wurden in einen U-f örmigen Reaktor aus nichtrostendem Stahl von 25 mm Innendurchmesser
gefüllt. Der Reaktor wurde in ein Nitratbad getaucht, das auf 330° C erhitzt war. In diesen
Reaktor wurde ein Gasgemisch aus 1 Volumprozent Propylen, 60 Volumprozent Luft und 39 Volumprozent
Wasserdampf eingeführt. Das Gemisch wurde während einer Kontaktzeit von 1,8 Sekunden umgesetzt. Die
erhaltenen Reaktionsprodukte wurden mit Wasser gewaschen und analysiert. Folgende Ergebnisse wurden
erhalten:
Propylenumsatz: 100%.
Selektivität: Acrylsäure 62,3%, Essigsäure 2,1%, Acrolein 7,2%, Kohlendioxid 12,2%, Kohlenoxid
12,2%, sonstige Verbindungen 4,0%.
In einer weiteren Versuchsreihe wurde der gemäß Beispiel 1 hergestellte Katalysator mit unterschiedlichem
Tellurgehalt gemäß der folgenden Tabelle verwendet. Die gleichen Reaktionsbedingungen wie im
Beispiel 1 wurden angewendet. Folgende Ergebnisse wurden erhalten:
der Gehalt an Zinnchlorid variiert wurde, wie in der folgenden Tabelle angegeben. Die gleichen Reaktionsbedingungen wie im Beispiel 1 wurden angewendet.
Folgende Ergebnisse wurden erhalten:
Zugesetztes Tellur, g
Propylenumsatz, %
Selektivität, %
Propylenumsatz, %
Selektivität, %
Acrylsäure ,
Essigsäure
Acrolein
Kohlendioxid ...
Kohlenoxid
Sonstige
Verbindungen ...
Katalysator Nr. | 3 | |
1 | 2 | 17,2 |
0 | 8,6 | 100 |
100 | 100 | 62,3 |
1,8 | 40,2 | 2,1 |
38,2 | 5,7 | 7,2 |
0,8 | 4,0 | 12,2 |
20,8 | 17,8 | 12,2 |
28,7 | 26,7 | 4,0 |
9,7 | 5,6 |
Zugesetztes Zinn-Chlorid, g
22,8 70,1
30,8
2,5
40,9
10,5
9,8
5,5
ao
Ammoniumparawolframat, g
Ammoniumparamolybdat, g
Propylenumsatz, %
Selektivität inProzent
Acrylsäure
Essigsäure
Acrolein
Kohlendioxid ...
Kohlenoxid
Sonstige
Verbindungen ...
Verbindungen ...
Katalysator Nr. | 3 | |
1 | 2 | 110 |
27 | 55 | 408 |
453 | 445 | 100 |
90,2 | 100 | 60,1 |
58,5 | 62,3 | 2,5 |
2,0 | 2,1 | 6,2 |
16,5 | 7,2 | 14,8 |
11,2 | 12,2 | 13,2 |
10,5 | 12,2 | 3,2 |
1,3 | 4,0 |
220
334 84,5
40,2 4,5 10,8 25,4 14,5
4,6
In einer weiteren Versuchsreihe wurde der gemäß Beispiel 1 hergestellte Katalysator verwendet, wobei
Propylenumsatz, %
Selektivität, %
Selektivität, %
Acrylsäure
Essigsäure
Acrolein
Kohlendioxid....
Kohlenoxid
Sonstige
Verbindungen ...
K 1 |
atalysator' 2 |
62 | 123 |
62,1 | 100 |
22,5 | 62,3 |
1,9 | 2,1 |
46,8 | 7,2 |
14,6 | 12,2 |
9,9 | 12,2 |
4,3 | 4,0 |
In einer weiteren Versuchsreihe wurde der gemäß Beispiel 1 hergestellte Katalysator verwendet, wobei
der Gehalt an Ammoniumparawolframat und Ammoniumparamolybdat variiert wurde, wie in der folgenden
Tabelle angegeben. Die gleichen Reaktionsbedingungen wie im Beispiel 1 wurden angewendet.
Folgende Ergebnisse wurden erhalten:
35
40
45 246 98,5
56,8 3,5 5,9 17,9 14,0
Zusammensetzung der Katalysatoren aus den Beispielen 1 bis 4 (ohne Berücksichtigung des Sauerstoffgehaltes)
:
W1Sn1Mo12Te3
Katalysator Nr. 1 W1Sn1Mo12Te0;
Katalysator Nr. 2 W1Sn1Mo12Te115;
Katalysator Nr. 3 W1Sn1Mo12Te3;
Katalysator Nr. 4 W1Sn1Mo12Te4.
Katalysator Nr. 1 W015Sn1Mo1215Te3;
Katalysator Nr. 2 W1Sn1Mo12Te3;
Katalysator Nr. 3 W2Sn1Mo11Te3;
Katalysator Nr. 4 W4Sn1Mo9Te3.
Katalysator Nr. 1 W1Sn015Mo12Te3;
Katalysator Nr. 2 W1Sn1Mo12Te3;
Katalysator Nr. 3 W1Sn2Mo12Te3.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Acrylsäure sättigten Aldehyden als Nebenprodukt gebildet, so
bzw. Methacrylsäure durch Oxydation von Pro- 5 daß die letzteren und die nicht umgesetzten Olefine
pylen bzw. Isobutylen in der Gasphase mit mole- zur weiteren Umsetzung im Kreislauf geführt werden
kularem Sauerstoff bei erhöhter Temperatur in müssen, wenn die Ausbeute an den gewünschten
Gegenwart eines inerten Verdünnungsmittels über ungesättigten Carbonsäuren verbessert werden soll,
einem calcinierten, Molybdän und Tellur enthal- Wirtschaftlich und technisch ist die Kreislaufführung
tenden Oxidkatalysator, dadurch gekenn- ic der nicht umgesetzten a-Olefine und der ungesättigten
zeichnet, daß man die Oxydation bei 250 bis Aldehyde sehr ungünstig.
4000C über einem Oxidkatalysator, dessen Zu- Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur
sammensetzung ohne Berücksichtigung des Sauer- Herstellung von Acrylsäure bzw. Methacrylsäure
stoffgehaltes der Formel durch Oxydation von Propylen bzw. Isobutylen in der
w „ ΛΛ T 15 Gasphase mit molekularem Sauerstoff bei erhöhter
Wc5-^n1-SMO8-U151e1>5_4 Temperatur in Gegenwart eines inerten Verdünnungs-
entspricht, durchführt. mittels über einem calcinierten, Molybdän und Tellur
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- enthaltenden Oxidkatalysator, das dadurch gekennzeichnet,
daß gasförmige Gemische von Propylen zeichnet ist, daß man die Oxydation bei 250 bis 400° C
bzw. Isobutylen und Acrolein bzw. Methacrolein 20 über einem Oxidkatalysator, dessen Zusammensetzung
als Ausgangsmaterial eingesetzt werden. ohne Berücksichtigung des Sauerstoffgehaltes der
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch Formel
gekennzeichnet, daß als Verdünnungsmittel Was- W0,5-4Sn1_2Mo,,-j2l5Te1,s-4
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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