DE1467492C3 - Verfahren zur Herstellung eines Rutil-Pigmentes mit hoher Photostabilität - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Rutil-Pigmentes mit hoher PhotostabilitätInfo
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Description
Die Photoaktivität des Rutils beeinträchtigt den Einsatz von Rutil-Pigmenten auf manchen Anwendungsgebieten.
So zeigen z. B. Kunststoffe, wie Melaminharze, mit eingearbeitetem Rutil-Pigment oder
Rutil-Pigment enthaltende Schichtpreßmassen bei Belichtung eine starke Verfärbung.
Man hat deshalb schon lange versucht, durch Nachbehandeln des Rutil-Pigmentes seine Photoaktivität
zu verringern. So wird z. B. das gemahlene Pigment unter Zusatz eines Dispergierhilfsmittels in Wasser
angeteigt, gegebenenfalls einer Naßmahlung oder/und Klassierung unterworfen und dann mit wasserlöslichem
Silikat oder/und einem wasserlöslichen Aluminiumsalz oder/und anderen Metallsalzen und Alkali versetzt,
filtriert, gewaschen, getrocknet und gemahlen. Ein derart nachbehandeltes Rutil-Pigment zeigt zwar eine
verbesserte Kreidungsresistenz, befriedigt aber bei der Verwendung in den oben angegebenen Anwendungsgebieten
nach wie vor nicht. Daher wurden Untersuchungen über die Möglichkeit einer weiteren Erhöhung
der phctochemischen Stabilität unternommen. Dabei sind mehrere Verfahren bekanntgeworden.
So wurde vorgeschlagen, nach behandeltes Rutil-Pigment durch eine Glüliung (weiter unten im Text
»Nachglühiing« genannt) nachzustabilisieren. Durch
dieses Verfahren werden die hei der Nachbehandlung auf das Pigment aufgebrachten Oxidhydrate in Oxide
bzw. Silikate übergeführt.
Durch dieses Verfahren wird zwar eine höhere photochemische Stabilität der Rutil-Pigmente erreicht;
diese reicht aber in manchen Fällen noch immer nicht aus. Daher wurde noch ein weiteres Verfahren entwickelt,
um ein Rutil-Pigment mit noch höherer Photostabilität herzustellen. Nach diesem Verfahren
wird auf ein nachbehandeltes und durch eine Nachglühung nachstabilisieites Rutil-Pigment vermittels
einer zweiten Nachbehandlung erneut eine Schicht von hydratisierten Oxiden aufgebracht.
Es erwies sich bei dei Durchführung dieses Verfahrens,
daß die Temperatur der Nachglühung eine große Rolle für die Beschaffenheit des erzielten Produktes
spielt. Wird eine hohe Nachglühtemperatur gewählt,
z. B. 700 bis 750°C, so erhält man Produkte, die eine
sehr gute photochemische Stabilität aufweisen, andererseits sind aber Helligkeit und unter Umständen auch
der Ton des so behandelten Rutil-Pigments unbefriedigend, so daß sein Einsatz in weißen Kunststoffen und
Schichtpreßmassen sehr in Frage gestellt ist.
Man kann zv/ar durch Wahl einer niedrigeren Nachglühtemperatur, z. B. einer solchen von 500" C, Produkte
mit verbesserten Werten für Helligkeit und eventuell auch für den Ton erhalten, aber die photochemische
Stabilität dieser Produkte ist völlig unzureichend.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung eines Pigmentes gesucht, das neben einer sehr guten photochemischen
Stabilität, wie sie etwa beim zuletzt genannten bekannten Verfahren erzielbar ist, eine verbesserte
Helligkeit und auch einen besseren Ton aufweist.
So wurde ein nachbehandeltes, lediglich getrocknetes, aber nicht wie beim eben genannten Verfahren
durch eine Nachglühung nachstabilisiertes Rutil-Pigment einer zweiten Nachbehandlung unter Bildung
einer zweiten Schicht von hydratisierten Oxiden unterworfen. Dieses Verfahren ist an sich für die Herstellung
von Pigmenten vorgeschlagen worden, die bei der Anwendung in Lacken eine gute Glanzhaltung und Kreidungsresistenz
aufweisen sollen. Man erhielt so ein Pigment, das sehr gute Werte für Helligkeit und Ton
aufwies. Wenn auch die photochemische Stabilität dieses Produktes nicht ganz an diejenige eines nachbehandelten,
bei 700 bis 750° C nachgeglühten und gegebenenfalls einer zweiten Nachbehandlung unterworfenen
Rutil-Pigmentes heranreicht, so kann es doch mit gutem Erfolg in weißen Kunststaffen und
Schichtpreßmassen eingesetzt werden, wenn es nicht auf eine äußerst gute photochemische Stabilität ankommt.
Wird nun ein solches zweifach nachbehandeltes Rutil-Pigment anschließend einer Nachglühung unterworfen,
so erhält man überraschenderweise ein Produkt, das neben sehr guten Werten für Helligkeit und Ton
eine hervorragende photochemische Stabilität aufweist, die die beste bisher erzielbare photochemische Stabilität
erreicht, wenn nicht sogar übertrifft.
Es wurde demgemäß ein Verfahren zur Herstellung
6S eines Rutil-Pigmentes mit hoher phctochemischer Stabilität
in Kunststoffen und Schichtpreßmassen gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß ein auf beliebiger
Weise hergestelltes und einer ersten an sich
bekannten Nachbehandlung unterworfenes Rutil-Pigment einer zweiten Nachbehandlung und anschließend
einer Nachglühung bei 450 bis 600° C unterworfen wird. Dabei soll jede der beiden Nachbehandlungen folgendermaßen
durchgeführt werden: Das Rutil-Pigment wird in wäßriger Aufschlämmung mit einem wasserlöslichen
Silikat und/oder einem wasserlöslichen Aluminiumsalz, eventuell und/oder einem oder mehreren
anderen bei der anschließenden Neutralisation nichtgefärhtc
und schwerlösliche Oxidhydrate oder sonstige schwerlösliche Verbindungen bildenden wasserlöslichen
Metallsalzen in beliebiger Reihenfolge versetzt. Dem Gemisch werden bei saurer Reaktion der Suspension
anschließend Hydroxylionen und gegebenenfalls weitere Anionen zur Ausfällung der Metallverbindungen
zugegeben und danach weitere Hydroxylionen bis zur mindestens neutralen Reaktion zugesetzt. Bei alkalischer
Reaktion der Suspension wird dagegen Säure bis zur mindestens neutralen Reaktion zugesetzt. Das
so behandelte Pigment wird abfiltriert, gewaschen, getrocknet und gemahlen.
Sowohl bei der ersten als auch bei der zweiten Nachbehandlung kann jede der verwendeten Substanzen
bereits in einer Menge eingesetzt werden, die 0.5°/0 Oxid, bezogen auf eingesetztes Pigment, entspricht,
um eine erkennbare Verbesserung des Rutil-Pigmentes zu erreichen. Nach oben ist der Menge der
zugefügten Substanzen keine Grenze gesetzt, doch wird man gewöhnlich nicht mehr als 5%, berechnet
als Oxid und bezogen auf eingesetztes Pigment, von jeder Substanz verwenden.
Besonders bevorzugt wird eine Ausführungsform des Verfahrens, bei dem sowohl die erste als auch die
zweite Nachbehandlung mit einem wasserlöslichen Silikat und/oder einem wasserlöslichen Aluminiumsalz
erfolgt, wobei vorzugsweise für jede Nachbehandlung Silikat in Mengen von 0,5 bis 5 %, berechnet als SiO2,
und Aluminiumsalz in Mengen von 0,5 bis 5%, berechnet als Al2O3, alle Zusätze bezogen auf eingesetztes
Pigment, zugesetzt werden.
Es hat sich erwiesen, daß bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens für die Erzielung einer
sehr guten phctochemischen Stabilität eine wesentlich geringere Temperatur für die Nachglühung erforderlich
ist, als wenn die Nachglühung in bekannter Weise vor der zweiten Nachbehandlung vorgenommen wird.
Besonders bevorzugt ist der Temperaturbereich von 500 bis 550° C.
Zur Testung wurden die Rutil-Pigmente in Laminatpapiere eingearbeitet, mit denen Schichtpreßstoffe hergestellt
wurden. Dabei wurde im einzelnen folgendermaßen verfahren:
Zur Herstellung eines pigmentierten Schichtpreßstoffes
wurde zunächst ein Laminatpapier folgender Zusammensetzung hergestellt:
80% gableichter Sulfitzellstoff,
20% gebleichter Sulfatzellstoff, Mahlgrad 23 bis
24° SR,
3°/o Naßverfestigungsmittel auf Basis eines PoIy-
3°/o Naßverfestigungsmittel auf Basis eines PoIy-
aminepichlorhydrin-Mischpolymerisates und
50% Rutil-Pigment (die angegebenen Mengen an Naßverfestigungsmittel und Rutil-Pigment sind auf den Gesamtgehalt an absolut trockenem Zellstoff bezogen).
50% Rutil-Pigment (die angegebenen Mengen an Naßverfestigungsmittel und Rutil-Pigment sind auf den Gesamtgehalt an absolut trockenem Zellstoff bezogen).
Blattgewicht 150 bis 160 g/ma,
Aschegehalt 22 bis 24%.
Dieses Laminatpapier wurde mit einer 50%igen wäßrigen Lösung von Melamin-Formaldehyd-Kunstharz
zweimal getränkt. Nach jeder Tränkung wurde das getränkte Papier im Trockenschrank bei 1300C
17 Minuten lang getrocknet und das Harz dabei vorkondensiert. Anschließend wurde das Papier in drei
Lagen unter Verwendung eines 1 Millimeter starken gesandstrahlten Aluminiumbleches als Kern zwischen
zwei auf Hochglanz polierte verchromt? Stahlplatten
ίο gebracht und 10 Minuten bei 14O0C und 45 kg/cm2
verprelit.
Die fertigen Platten wurden in einem Prüfungsgerät für die Lichtbeständigkeit mit einer Xenonlampe
24 Stunden lang belichtet (Gleichlauf). Vor und nach der Belichtung wurde die Helligkeit der Platten mit
einem elektrischen Remissionsphotometer bestimmt unter Verwendung eines Gelbfilters, eines Grünfilters
und eines Blaufilters. Die vor der Belichtung mit diesen drei Filtern ermittelten Helligkeitswerte wurden mit
Rx, Ry bzw. Rz bezeichnet und dienten als Maß für
die Helligkeit des Pigmentes. Als Maß für die photochemische Stabilität wurde die Verfärbung, d. h. der
prozentische Abfall der nach der Belichtung bei Verwendung der betreffenden Filter gemessenen Helligkeit,
gewählt. Sie wurde bei Verwendung des Gelbfilters mit Vx, des Grünfilters mit Vv und des Blaufilters
mit Vz bezeichnet. Je kleiner die ermittelten Werte für die Verfärbung waren, destD besser war die
phctochemische Stabilität des getesteten Pig-nentes.
Als Maß für den Ton diente die Differenz der vor der Belichtung mit dem Gelbfilter und dem Blaufilter gemessenen
Helligkeit: Rx-R2, wobei kleinere Werte
einen besseren Ton anzeigten.
Durch folgendes Beispiel soll die Erfindung näher erläutert werden:
Durch folgendes Beispiel soll die Erfindung näher erläutert werden:
Rutil-Pigment wurde unter Zusatz von Natriummetaphosphat und Natronlauge als Dispergierhilfsmittel
in Wasser angeteigt. Durch Naßmahlen in einer Kugelmühle und Klassieren in einer Zentrifuge wurde
die Suspension von allen gröberen Anteilen befreit. Zur ersten Nachbehandlung wurde 1 Liter dieser
Suspension (entsprechend 300 g TiO2) auf 60°C
erwärmt. Unter ständigem. Rühren und Einhalten der Temperatur wurden nacheinander folgende Zusätze
gemacht:
1. 31,6 ml einer Wasserglaslösung mit einem Gehalt von 190 g SiO2 pro Liter, entsprechend 2,0%
SiO2, bezogen auf eingesetites Pigment; danach
wurde 10 Minuten gerührt.
2. Eine Lösung von 39,2 g Al2(SOJ3 · 18 H2O in
100 ml Wasser, entsprechend 2,0% Al2O3, bezogen
auf eingesetites Pigment; es folgte 10 Minuten Rühren.
3. Verdünnte Ammoniaklösung bis zu einem pH-Wert von 8,1; nach dem Zusatz wurde 30 Minuten
gerührt.
Der pH-Wert wurde mehrmals gemessen und, wenn
nötig, durch weiteren Zusatz von verdünntem Ammoniak auf 8,1 gehalten. Die Suspension wurde abgesaugt,
wiederholt mit entsalztem Wasser gewaschen und in einem elektrischen Trockenschrank 15 bis
20 Stunden bei 1200C getrocknet. Das Pigment wurde anschließend fein gemahlen.
Nach der ersten Nachbehandlung wurde das Rutil-Pigment wie folgt weiterbehandelt:
300 g des Pigmentes wurden in Wasser unter Zusatz von Natriummetaphosphat und Natronlauge als Dispergierhilfsmittel
angeteigt; das Volumen der Suspension betrug 1 Liter, der pH-Wert 9,5 bis 10,0.
Dann wurde die Suspension auf 60 C erwärmt. Unter kräftiger mechanischer Rührung wurden folgende Zusätze
gemacht:
1. 31,6 ml einer Wasserglaslösung mit einem Gehalt von 190 g SiO2 pro Liter, entsprechend 2,0% SiO2,
bezogen auf eingesetztes Pigment; danach wurde 10 Minutin gerührt.
2. Eine Lösung von 39,2 g AU(SO4), · 18 H2O in
100 ml Wasser, entsprechend 2?0°/0 Al2O3, bezogen
auf eingesetztes Pigment; nach dem Zusatz wurde 10 Minuten gerührt.
3. Verdünnte Ammoniaklösung bis zu einem pH-Wert von 8,1; anschließend wurde 30 Minuten
gerührt und der pH-Wert auf 8,1 nachgestellt.
Danach wurde die Suspension abgesaugt und wiederholt
mit entsalztem Wasser gewaschen. Der Pigmentkuchen wurde in einem elektrischen Trockenschrank
15 bis 20 Stunden bei 120 C getrocknet. Danach wurde das Pigment fein gemahlen.
Das so zweifach nachbehandelte Rutil-Pigment wurde in einzelnen Chargen von je 300 g in einem
elektrischen Glühofen 2 Stunden lang bei einer Temperatur von 500 C nachgeglüht.
ίο Das gemäß Beispiel 1 hergestellte Pigment (Pigment
E) wurde mit einem Pigment verglichen, das nur einer einfachen Nachbehandlung (Pigment A),
einer einfachen Nachbehandlung und einer Nachglühung bei 750"C (Pigment B), einer ersten Nachbehandlung,
einer Nachglühung bei 750'C und anschließend einer zweiten Nachbehandlung (Pigment C)
oder zwei aufeinanderfolgenden Nachbehandlungen (PigTient D) unterworfen wurde. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 1 aufgezeigt.
Tabelle 1 | Rx | Helligkeit I Ry , |
76,1 | Ton Rx-Rz |
Verfärbung Vx i Vy , Vz |
5,7 | 0,9 | |
Pigment | Aufbau des Pigmentes (Reihenfolge der Verfahrensschritte) |
84,8 | 82,9 '■ | 75,0 | 8,7 | 7,3 | 1,6 | -0,8 |
A , | Nachbehandlung mit 2% SiO2 und 2% Al2O3 | 84,4 | j 82,4 i |
73,9 | 9,4 | 2,6 | 0,2 | -3,3 |
B | Nachbehandlung mit 2% SiO2 und 2% Al2O3 Nachglühung bei 75O°C |
83,7 | i 81,6 | 76,6 | 9,8 | 1,2 | 4,4 | 0,6 |
C | 1. Nachbehandlung mit 2% SiO2 und 2% Al2O3 Nachglühung bei 75O0C 2. Nachbehandlung mit 1 % SiO2 und 2°/0 Al2O3 |
85,0 | '■ 83,25 | 74,75 | 8,4 | 5,5 | -0,6 | -3,5 |
D | 1. Nachbehandlung mit 2% SiO2 und 2% Al2O3 2. Nachbehandlung mit 2°/0 SiO2 und 2% Al2O3 |
83,6 | ! 82,2 ; ι ι ! i |
8,85 | -0,1 | |||
E Beispiel 1 |
1. Nachbehandlung mit 2°/0 SiO2 und 2% Al2O3 2. Nachbehandlung mit 2% SiO2 und 2% Al2O3 Nachglühung bei 5000C |
|||||||
Rx = Helligkeit, gemessen vor der Belichtung unter Verwendung eines Gelbfilters.
Ry — Helligkeit, gemessen vor der Belichtung unter Verwendung eines Grünfilters.
Rz = Helligkeit, gemessen vor der Belichtung unter Verwendung eines Blaufilters.
Vx — Prozentischer Abfall der Helligkeit nach 24stündiger Belichtung, gemessen unter Verwendung eines Gelbfilters.
Vy = Prozentischer Abfall der Helligkeit nach 24stündiger Belichtung, gemessen unter Verwendung eines Grünfilters.
V2 = Prozentischer Abfall der Helligkeit nach 24stündiger Belichtung, gemessen unter Verwendung eines ßlaufilters.
Aus den in der Tabelle aufgeführten Angaben ist zu entnehmen, daß man zwar durch eine an die erste
Nachbehandlung anschließende Nachglühung und gegebenenfalls eine darauffolgende zweite Nachbehandlung
Rutil-Pigmente mit verbesserter photochemischer Stabilität erhalten kann, daß aber diese
Verbesserung der phetochemischen Stabilität mit einer Verschlechterung der Helligkeit und insbesondere des
Tones einhergeht (vgl. Pignent A mit den Pigmenten
B und C). Durch eine zweifache Nachbehandlung ohne Nachglühung (Pigment D) wird zwar eine ausgezeichnete
Helligkeit und ein sehr guter Ton des Pigmentes erreicht; die photochemische Stabilität sinkt dabei
jedoch im Vergleich zu den nachgeglühten Pigmenten (Pigmente B und C) ab, ist aber immer nocti besser
als beim lediglich einmal nachbehandelten Rutil-Pigment (Pigment A). Nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird dagegen ein Rutil-Pigment erhalten, das neben guten Werten für Heilig
<eit und Ton eine ausgezeichnete phctochemischc Stabilität aufweist,
die unter Umständen sogar die beste bisher erziclbarc photochemische Stabilität übertrifft (Pigment
E).
Sowohl die photochemische Stabilität als auch Helligkeit und Ton des eriindungsgemäß erhaltenen
Rutil-PigTientes sind in gewissem Maße von der
Temperatur der Nachglühung abhängig. Wählt man eine relativ hohe Nachglühtemperatar, z. B. 550 bis
6000C, so erhält man im allgemeinen ein Rutil-Pig.ncnt
mit einer sehr gjten photochemischen Stabilität, während die Werte für Helligkeit und Ton nicht so gut,
aber für die meisten Anwendungszwecke ausreichend sind. Führt man dagegen die Nachglühung bei tieferen
Temperaturen, z. B. 450 bis 500°C, durch, so weist das erhaltene Rutil-Pigment ausgezeichnete Werte für
Helligkeit und Ton auf, die photjchcmische Stabilität sinkt dagegen et .vas ab.. Die für den jeweiligen Zweck
ginstig->te Nachglühtemperatur ist ferner von der
Dauer der Nachglühung abhängig. Es ist so mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich, durch
eine geeignete Wahl der Nachglühbedingungen das für den jeweiligen Anwendungszweck goeig.ictJtc
Rutil-Pigment mit einer bisher nicht erreichbaren Kombination guter Werte für Helligkeit, Ton und
photochemischer Stabilität herzustellen. Zur Erläuterung dient das folgende Beispiel.
Ein Rutil-Pigment wurde, wie im Beispiel I beschrieben,
zweimal hintereinander mit Silikat und
Aluminiumsalz nachbehandelt, wobei auch die Mengen der angewandten Nachbehandlungssubstanzen
dieselben wie im Beispiel 1 waren.
Das so zweifach nachbehandelte Rutil-Pigment wurde, wie im Beispiel 1 beschrieben, bei verschiedenen
Temperaturen nachgeglüht und in einer weiteren Testreihe geprüft. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2
aufgezeichnet.
Aufbau des Pigmentes:
1. Nachbehandlung mit 2% SiO2 und 2% AI2O3.
2. Nachbehandlung mit 2% SiOÖ und 2% AlOO3.
Nachglühung.
Nachgliih- | Λ, | Helligkeit | «.- | Ton | Kv | Verfärbung | V2 | |
temperatur | 89,0 | Ry | 80,4 | Rx-R: | 3,2 | Vy | 0,6 | |
F | 45O0C | 88,65 | 86,9 | 80,0 | 8,6 | 1,1 | 2,4 | -1,7 |
G | 500° C | 87,4 | 86,55 | 78,3 | 8,65 | -0,9 | 0,3 | ■ -4,1 |
H | 55O0C | 87,5 | 85,05 | 78,3 | 9,1 | -1,0 | -1,8 | -4,4 |
I | 600° C | 85,1 | 9,2 | -2,1 | ||||
Rx ■-■- Helligkeit, gemessen vor der Belichtung unter Verwendung eines Gelbfilters.
Ry — Helligkeit, gemessen vor der Belichtung unter Verwendung eines Grünfilters.
R; — Helligkeit, gemessen vor der Belichtung unter Verwendung eines Blaufilters.
Vx ·-■ Prozentischer Abfall der Helligkeit nach 24stündiger Belichtung, gemessen unter Verwendung eines Gelbfilters.
Vy --■· Prozentischer Abfall der Helligkeit nach 24stündiger Belichtung, gemessen unter Verwendung eines Grünfilters.
V'· = Prozentischer Abfall der Helligkeit nach 24stündiger Belichtung, gemessen unter Verwendung eines Blaufilters.
409 632/11
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines Rutil-Pigmentes mit hoher photochemischer Stabilität in
Kunststoffen und Schichtpreßmassen, dadurch gekennzeichnet, daß ein auf beliebige Weise
hergestelltes und einer ersten an sich bekannten Nachbehandlung unterworfenes Rutil-Pigment
einer zweiten Nachbehandlung und anschließend einer Nachglühung bei 450 bis 600c C unterworfen
wird, wobei jede der beiden Nachbehandlungen so durchgeführt wird, daß das Rutil-Pigment in wäßriger Aufschlämmung mit einem wasserlöslichen
Silikat und/oder einem wasserlöslichen Aluminiumsalz, eventuell und/oder einem oder mehreren
anderen bei der anschließenden Neutralisation nichtgefärbte und schwerlösliche Oxidhydrate
oder sonstige schwerlösliche Verbindungen bildenden wasserlöslichen Metallsalzen in beliebiger
Reihenfolge versetzt, dem Gemisch bei saurer Reaktion der Suspension anschließend Hydroxylionen
und gegebenenfalls weitere Anionen zur Ausfällung der Metallverbindungen zugegeben
und danach weitere Hydroxylionen bis zur mindestens neutralen Reaktion, bei alkalischer Reaktion
der Suspension dagegen Säure bis zur mindestens neutralen Reaktion zugesetzt und das so
behandelte Pigment abfiltriert, gewaschen, getrocknet und gemahlen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die erste als auch die zweite
Nachbehandlung mit einem wasserlöslichen Silikat und/oder einem wasserlöslichen Aluminiumsalz
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für jede Nachbehandlung Silikat in
Mengen von 0,5 bis 5%, berechnet als SiO3, und Aluminiumsalz in Mengen von 0,5 bis 5%, berechnet
als Al2O;,, alle Zusätze bezogen auf eingesetztes
Pigment, zugesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachglühung bei 500 bis
550° C vorgenommen wird.
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