DE1467285B2 - Verwendung von Anionenaustauscherharzen zur Reinigung von im Bayer-Prozess anfallenden Natriumaluminatlaugen - Google Patents
Verwendung von Anionenaustauscherharzen zur Reinigung von im Bayer-Prozess anfallenden NatriumaluminatlaugenInfo
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Description
3 4
von Elementen oder Verbindungen in Form von Ionen werden. »Sehr porös« bedeutet, daß die Harze große
durch Ionenaustauscher ist an sich bekannt. Es wurden Poren haben, welche organische Moleküle von mittlebereits
zahlreiche mineralische oder organische Aus- rer Größe passieren lassen. Bevorzugt verwendet
tauscher für die verschiedensten Verwendungen vor- werden Harze mit aktiven quartären Ammoniumgeschlagen.
Die Reinigung der nicht zersetzten 5 gruppen, insbesondere Trimethyl-Ammonium-Grup-Natriumaluminatlauge,
wie sie im Bayer-Verfahren an- pen —N(CH3)3 +.
fällt, mittels Ionenaustauschern war jedoch bisher nicht Harze, welche diese Bedingungen erfüllen, bewirken
bekannt. Im Hinblick auf die gleichzeitige Gegenwart eine Entfärbung der Aluminatlauge unter gleichzeitiger
der sehr stark alkalischen Lauge und von Huminsäuren Ausscheidung organischer Stoffe und gewisser metalli-
oder deren Zersetzungsprodukten bestand in der Fach- io scher Elemente. Auf Giund der von den speziellen
weit sogar ein erhebliches Vorurteil gegen eine derartige Fabrikationsbedingungen herrührenden Strukturver-
Verwendung der Harze. Da ein beträchtlicher Teil der schiedenheiten, besonders der Tiäger, verhalten sich
Verunreinigungen der Lauge in Form von Kationen nicht alle diese Harze gleich gut gegenüber dem stark
vorliegt, wäre deren Ausscheidung durch Kationen- alkalischen Medium, das die Natriumaluminatlauge
austauscher an sich nahegelegen. Die Zusammen- 15 darstellt. So können z. B. gewisse Typen unter ihnen
setzung der Lauge verhindert jedoch die Verwendung nicht richtig regeneriert werden, sondern verderben
solcher Austauscher. Durch die erfindungsgemäße schon nach wenigen Arbeitsgängen und zerfallen mehr
Verwendung stark basischer Anionenaustauscherharze oder weniger schnell.
wird jedoch ein befriedigender Reinigungseffekt erzielt. Im allgemeinen verhalten sich die verschiedenen
Dies zeigt auch, daß die organischen Moleküle der 2c stark basischen und porösen Harze, welche z. B. für die
Huminsäuren oder ihrer Zersetzungsprodukte eine Behandlung von Zuckersäften auf dem Markt sind, bei
wichtige Rolle spielen beim Zurückhalten oder durch der erfindungsgemäßen Verwendung recht gut.
metallische Verbindungen gebildeten Verunreinigung- Die besten Resultate erhält man aber zur Zeit mit
gen der Lauge. den sogenannten »makroretikularen« Harzen, deren
Im Gegensatz zu dem in der deutschen Patentschrift 25 Monomere dieselben sein können wie bei den oben-
1145 596 beschriebenen Verfahren gelingt es bei der erwähnten Harzen.
erfindungsgemäßen Verwendung von Anionenaus- Die Harze werden vorzugsweise in an sich bekannter
tauschern auch die in der Lauge gelösten Verunreini- Weise in Fließbettkolonnen eingesetzt,
gungen, insbesondere das Eisen und Titan, nahezu B e i s d i e 1
vollständig abzutrennen. 30
vollständig abzutrennen. 30
Es braucht ferner weder eine immer höhere Verun- Eine auf 300C abgekühlte Lauge hatte vor der
reinigung der Lauge mit gelöstem Eisen und Titan in Reinigung folgende Zusammensetzung:
Kauf genommen noch eine oxydative Zerstörung der Na2O 160 g/Liter
organischen Verunreinigungen vorgenommen werden. Al2O3 135 g/Liter
Gegenüber dem in der deutschen Patentschrift 35 gemessene Verunreinigungen:
1172 246 beschriebenen Verfahren besitzt die erfin- gjQ ^qq m„/T jter
dungsgemäße Verwendung von Ionenaustauscher Fe 6
40 mg/Liter
harzen den Vorteil, daß die erhaltenen Natrium- j^A 3 -.qmg/T jter
aluminatlaugen einen höheren Reinheitsgrad aufwei- , . 2 .V, ', , ■ *,
sen. Während bei dem bekannten Verfahren nur 30 bis 40 dazu eme gewisse Menge nicht analysierter Verunrei-
65 % des Eisens und höchstens 30 % des Titans ausge- rngungen. Nach der Reinigung im Ionenaustauscher
schieden werden, wird erfindungsgemäß eine Eisen- ^aren die gemessenen Verunreinigungen auf folgende
abscheidung von bis 95 % und eine Titanausscheidung Werte getanen:
bis 98% erzielt. SiO2 350 mg/Liter,
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Ver- 45 d- h· 70 °/o des Anfangswertes,
wendung von Ionenaustauschern beruht ferner daiin, Fe2O3 2 mg/Liter,
daß keine Fremdstoffe in die zu reinigende Lauge ein- d. h. 5 % des Anfangswertes
geführt werden. TiO2 0,2 mg/Liter,
Erfindungsgemäß bevorzugte Anionenaustauscher- d. h. 2 % des Anfangswertes
harze bestehen aus einem Styrol-Divinylbenzol-Misch- 50 Dies zeigt, daß bei der erfindungsgemäßen Verwen-
polymeren. Auch Harze auf Polystyrolbasis sind ge- dung von Anionenaustauschern eine bessere Entfer-
eignet. nung der Verunreinigungen Eisen und Titan erzielt
Zur Erzielung einer guten Reinigungswirkung wird als nach dem Verfahren der deutschen Patentmüssen,
wie erwähnt, sehr poröse Harze verwendet schrift 1172 246.
Claims (4)
1. Verwendung von stark basischen und sehr löslichen Verunreinigungen adsorbieren soll, abzuporösen
Anionenaustauscherharzen zur Reinigung 5 trennen.
von im Bayer-Prozeß anfallenden Natriumalumi- Es ist ferner aus der USA.-Patentschrift 2 995 510
natlösungen. bekannt, bereits ausgefälltes Aluminiumoxid durch
2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch Behandeln des Oxids mit einer wäßrigen Dispersion
gekennzeichnet, daß ein Harz mit aktiven quartären eines Ionenaustauscherharzes zu reinigen, wobei vor-Ammoniumgruppen,
insbesondere mit Trimethyl- io zugsweise Gemische aus Kationen- und Anionen-Ammonium-Gruppen
—N(CH3)3 + verwendet wird. austauscherharzen zur Anwendung kommen. Es ist
3. Ausführungsform nach Anspruch 1 und 2, jedoch nicht ganz einfach, das Oxid wieder von den
dadurch gekennzeichnet, daß ein aus einem Styrol- Harzteilchen zu trennen. Daher müssen bestimmte Be-Divinylbenzol-Mischpolymeren
bestehendes Harz dingungen bezüglich des Unterschiedes der Teilchenverwendet wird. 15 größen bzw. der spezifischen Gewichte .eingehalten
4. Ausführungsform nach Anspruch 1 bis 3, da- werden.
durch gekennzeichnet, daß das Anionenaustauscher- In der deutschen Patentschrift 1 145 596 ist ferner
harz zur Reinigung in Fließbettkolonnen verwendet ein Verfahren zur Reinigung der bei der Tonerdewird,
herstellung anfallenden Natriumaluminatlauge be-
20 schrieben, bei dem die Lauge durch eine aus einem
Gemisch von Kalkstein oder Dolomit und Koksgrieß
von 1 bis 4 mm Kornfeinheit gebildete Filterschicht geführt wird. Da jedoch das Filtermaterial bei diesem
Bei der Herstellung von Tonerde nach dem klassi- Verfahren keine Ionenaustauschwirkung besitzt,
sehen Bayer-Verfahren wird das in Bauxit enthaltene 35 werden außer den in fester Form dispergierten höch-
Aluminium durch Behandeln des Minerals mit einer stens noch die mehr oder weniger kolloidal dispers
konzentrierten alkalischen Lösung im Autoklav als vorliegenden Verunreinigungen abgetrennt. Eine Ab-
Natriumaluminat herausgelöst. Die dabei zum größten . trennung der gelösten Verunreinigungen, insbesondere
Teil ungelöst bleibenden anderen Bestandteile, haupt- von Eisen und Titan, erfolgt jedoch bei diesem Verfah-
sächlich Silicium- und Eisenverbindungen, bilden Ver- 3° ren nur unvollständig. Ferner erfolgt eine Anreiche-
unreinigungen, die man absitzen läßt und durch De- rung verschiedener, die Löslichkeit des Eisens und
kantieren und Filtration tiennt. Das Filtrat enthält Titans begünstigender organischer Substanzen, z. B.
jedoch immer noch geringe Mengen von Verunreini- Huminsäuren, in der im Kreislauf geführten Lauge,
gungen, wie Eisen, Silicium, Titan, Phosphor, Vana- Aus der deutschen Patentschrift 1 172 246 ist ferner
dium oder Gallium in Form von Natriumsalzen oder 35 ein Verfahren zum Reinigen von durch alkalischen
Komplexen mit Huminsäuren. Als Huminsäurekom- Bauxitaufschluß erhaltenen, von Rotschlamm befreiten
plex liegt z. B. der Großteil des gelösten Eisens vor. Ein Natriumaluminatlaugen bekannt. Bei diesem Verfahren
Teil der Verunreinigungen wird anschließend mit dem werden die organischen Substanzen mit Kaliumper-
Tonerdehydrat zusammen aus der Lauge ausgefällt manganat oxydiert, wobei die gelösten Eisen- und
oder von letzterem adsorbiert. Dadurch wird wiederum 40 Titanverbindungen zum Teil ausgeschieden und an-
die Reinheit des aus dem Tonerdehydrat erzeugten schließend abfiltriert werden. Es wird jedoch nur ein
Aluminiums beeinträchtigt, was für bestimmte Zwecke unbefriedigender Reinheitsgrad der Natriumaluminat-
unerwünscht ist. Wenn z. B. ein besonders hoher lauge erzielt.
Oberflächenglanz gefordeit wird, muß hochreines, In der UdSSR-Patentschrift 129 649, referiert im
durch elektrolytische Raffination hergestelltes Alu- 45 Chemischen Zentralblatt (1964), S. 1998, bzw. »Chemi-
minium oder eine aus raffiniertem Aluminium herge- cal Abstracts«, Bd. 55 (1961), S. 7776, ist eine Methode
stellte Speziallegierung verwendet werden. Diese zur Rotschlamm-Dekantation durch Zugabe eines
elektrolytische Raffination verteuert jedoch das Metall bestimmten Flockmittels beschrieben. Es handelt sich
wesentlich. Für viele Zwecke, bei denen ein etwas bei dieser Methode also um eine andere Verfahrensstufe
weniger vollkommener Glanz genügt, können jedoch 50 der Tonerdereinigung, als im Rahmen der vorliegenden
auch die besten Qualitäten von Aluminium erster Erfindung vorgesehen ist.
Elektrolyse verwendet werden. Es besteht daher großes Bei den nachfolgenden Verfahrensstufen können
Interesse an einer wirksamen, zusätzlichen Reinigung außerdem schwerwiegende Störungen infolge einer
der Aluminatlauge, welche ein reineres Tonerdehydrat Anreicherung der zugesetzten organischen Substanzen
und somit eine reinere Tonerde liefert, da eine solche 55 in der im Kreislauf geführten Aluminatlauge auftreten.
Reinigung wirtschaftliche Vorteile gegenüber der Raffi- Diese Methoden haben den Nachteil, daß sie lang-
nation durch eine zweite Elektrolyse aufweist. sam und kompliziert arbeiten oder keine verbesserte
Ein bedeutender Teil der Tonerdeproduktion wird Ausscheidung der Verunreinigungen bewirken,
jedoch ferner für andere Zwecke als die Aluminium- Aufgabe der Erfindung war es daher, die Natriumherstellung verwendet, z. B. für die chemische Industrie, 60 aluminatlaugen in wirksamerer und wirtschaftlicher für Katalysatoren oder die Papiererzeugung. Weise zu reinigen.
jedoch ferner für andere Zwecke als die Aluminium- Aufgabe der Erfindung war es daher, die Natriumherstellung verwendet, z. B. für die chemische Industrie, 60 aluminatlaugen in wirksamerer und wirtschaftlicher für Katalysatoren oder die Papiererzeugung. Weise zu reinigen.
Auch für viele dieser Anwendungsformen ist ein Überraschenderweise gelingt dies durch die Verwen-
Tonerdehydrat bzw. eine Tonerde mit möglichst wenig dung von Anionenaustauscherharzen besonderer Art.
Verunreinigungen erwünscht. Die Erfindung betrifft somit die Verwendung von
Es wui de schon vorgeschlagen, diese unerwünschten 65 stark basischen und sehr porösen Anionenaustauscher-
Verunreinigungen durch längeres Rühren in Gegen- harzen zur Reinigung von im Bayer-Prozeß anfallenden
wart der Aufschlußlückstände des Bauxits, durch Natriumaluminatlösungen.
fraktionierte Ausfällung des Tonerdehydrates während Die Reinigung von Lösungen oder das Ausscheiden
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH814064 | 1964-06-22 | ||
CH814064 | 1964-06-22 | ||
DESC035915 | 1964-10-07 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1467285A1 DE1467285A1 (de) | 1969-01-02 |
DE1467285B2 true DE1467285B2 (de) | 1972-08-17 |
DE1467285C DE1467285C (de) | 1973-03-15 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1070659A (en) | 1967-06-01 |
DE1467285A1 (de) | 1969-01-02 |
US3457032A (en) | 1969-07-22 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8320 | Willingness to grant licences declared (paragraph 23) |