DE1465676C3 - Füllmasse für Kabelmuffen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Füllmasse für Kabelmuffen, die aus einem Gemisch von unterschiedlichen Gewichtsanteilen mehrerer Stoffe, darunter Mineralöl und Bitumen, besteht.

Kabelmuff&n, insbesondere solche'für Starkstromkabel, werden gewöhnlich mit einer isolierenden Masse ausgegossen, die zu diesem Zweck auf eine verhältnismäßig hohe Temperatur erwärmt wird und nach dem Verguß in der Muffe erstarrt. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß der Umgang mit der erhitzten Füllmasse unter den zum Teil sehr beengten Arbeitsverhältnissen nicht ungefährlich ist und daß weiterhin die Muffe verhältnismäßig lange geöffnet bleiben muß, so daß die Gefahr des Eindringens von Verunreinigungen gegeben ist. Es ist aber auch bereits ein Verfahren bekanntgeworden, bei dem eine nicht erhitzte Füllmasse mit entsprechenden mechanischen und elektrischen Eigenschaften mit Hilfe einer auf die Muffe aufgesetzten Presse in die Muffe hineingepreßt wird (britische Patentschrift 7 74 172). Dabei erübrigt sich das Erhitzen der Füllmasse auf der Baustelle. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß die Füllmasse sofort entsprechend der unterschiedlichen Muffengröße in geeigneten Mengen in Zylinderform abgepackt werden kann und gegebenenfalls zusammen mit Teilen der Verpackung in die Presse eingesetzt werden kann (deutsche Patentschriften 12 27 968 und 12 61 924). Damit werden auch Dosierungsvorschriften vermieden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Füllmasse für

ίο Kabelmuffen zu finden, die bei Umgebungstemperaturen unter Druck in die Kabelmuffe einführbar ist.

Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß für die Füllmasse der eingangs erwähnten Art ein Gemisch verwendet wird, das aus einem Gewichtsprozentanteil

IS des Mineralöls zwischen 15 und 55%, einem Gewichtsprozentanteil des Bitumens zwischen 40 und 75% und einem Gewichtsprozentanteil von 2 bis 10% eines hochmolekularen Mischpolymerisates aus Monoolefinen, das vorwiegend Isobutylen und n-Butene enthält,

μ zusammengesetzt ist.

Es war schon eine Masse bekannt, die aus Bitumen und einem Mischpolymer des lsobutylens besteht und bei der vor Einmischen des Mischpolymers in das Bitumen das Mischpolymer in Mineralöl gelöst werden kann. Hierbei handelt es sich jedoch um ein Hochleistungsschmiermittel, bei dem ein bestimmter Gewichtsanteilbereich des Mineralöls nicht vorgesehen ist (DT-AS 10 10 219).

Als Füllstoffe für die erfindungsgemäße Füllmasse eignen sich solche mit einer geringen Neigung zum Absetzen, also z. B. mit geringem spezifischem Gewicht und/oder großer Oberfläche. Besonders geeignet sind eine oder mehrere der folgenden Substanzen: Ruß, aktiver Ruß, Talkum, aktiver Kohlensäurefüllstoff, aktive Kreide.

Der besondere Vorteil der Füllmasse nach der Erfindung ist darin zu sehen, daß sie bei guten elektrischen Werten und innerhalb des Temperaturbereiches der üblichen Außentemperaturen spachtelbar ist und im kalten und warmen Zustand geringe Fließneigung zeigt. Andererseits ist ihre Konsistenz derart, daß sie leicht zu verpacken und zu transportieren ist. Nach dem Verpressen in die Kabelmuffe nimmt sie wieder die Eigenschaften wie vor dem Verpressen an. Auf Grund des geringen Wärmeleitungsvermögens der Masse bleibt eine durch den Betrieb des Kabels bedingte Erwärmung auf die unmittelbare Leiternähe beschränkt. Die Masse kann so nicht aus den Fugen und Muffenhälsen heraustreten.

Als Mineralöl eignet sich besonders ein Naphthen und Parrafin enthaltendes gemischtbasisches Mineralöl mit einem Siedebereich zwischen 335 und 443°C, dessen Naphthengehalt 25 bis 35% und dessen Paraffingehalt etwa 50% beträgt und das auch einen Restanteil aus

Aromaten aufweist. Ein solches öl zeigt geringe Wanderungstendenz im Kontakt mit Kunststoffmaterialien, insbesondere mit Polyvinylchlorid. Im Kontakt mit Polyäthylen diffundiert das öl in geringem Maße an die Oberfläche. Dabei verhärtet die Preßmasse geringfügig, was bei extrem hohen Betriebstemperaturen des Kabels nur von Vorteil ist.

Als Mischpolymerisat eignet sich besonders ein flüssiges Butylenpolymer mit einem großen Bereich verschiedener Molekulargewichte, dessen Isobutylenanteil den n-Butylenanteil überwiegt, vorzugsweise in einem Verhältnis zwischen 92 :8 und 96 :4.

Als Bitumen für die Füllmasse nach der Erfindung verwendet man mit Vorteil ein geblasenes Bitumen mit

einem Erweichungspunkt nach Ring und Kugel zwischen 50 und 140°C, vorzugsweise etwa 120⁰C, und mit einer Penetration zwischen 3 und 45, vorzugsweise etwa 20 ('/io mm). Als besonders geeignet haben sich die Bitumen 85/40,85/25,105/15, 115/15, 120/20 oder 135/10 oder ein Gemisch dieser Substanzen erwiesen.

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Füllmasse für Kabelmuffen,· die aus einem Gemisch von unterschiedlichen Gewichtsanteilen mehrerer Stoffe, darunter Mineralöl und Bitumen besteht, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Gemisch aus

1. einem Gewichtsprozentanteil des Mineralöls zwischen 15 und 55%,

2. einem Gewichtsprozentanteil des Bitumens zwischen 40 und 75% und

3. einem Gewichtsprozentanteil von 2 bis 10% eines hochmolekularen Mischpolymerisates aus Monoolefinen, das vorwiegend Isobutylen und n-Butene enthält,

zusammensetzt.

2. Füllmasse für Kabelmuffen nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gewichtsprozentanteil des Mineralöls von 42%, einen Gewichtsprozentanteil des Bitumens von 55% und einen Gewichtsprozentanteil von 3% des hochmolekularen Mischpolymerisates aus Monoolefinen, das vorwiegend Isobutylen und n-Butene enthält. ■

3. Füllmasse für Kabelmuffen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein gemischtbasisches aus 25 bis 35% Naphthen, etwa 50% Paraffin und einem Rest aus Aromaten bestehendes Mineralöl mit einem Siedebereich zwischen 335 und 443°C verwendet ist.

4. Füllmasse für Kabelmuffen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Mischpolymerisat ein flüssiges Butylenpolymer mit einem großen Bereich verschiedener Molekulargewichte verwendet ist, dessen Isobutylenanteil den n-Buteneanteil überwiegt, vorzugsweise in einem Verhältnis zwischen 92 :8 und 96 :4.

5. Füllmasse für Kabelmuffen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Bitumen ein geblasenes Bitumen mit einem Erweichungspunkt nach Ring und Kugel zwischen 50 und 140° C, vorzugsweise etwa 120° C, und einer Penetration zwischen 3 und 45, vorzugsweise 20 (ViO mm) verwendet ist.