DE1460134A1

DE1460134A1 - Verfahren zur Herstellung von Schulterpolstern

Info

Publication number: DE1460134A1
Application number: DE19631460134
Authority: DE
Inventors: Auf Nichtnennung Antrag
Original assignee: Helmut Sandler & Co
Current assignee: Helmut Sandler & Co
Priority date: 1963-10-19
Filing date: 1963-10-19
Publication date: 1969-01-30
Also published as: NL6411954A; BE654369A

Description

Nürnberg, den 63/6353.56 - 10/P

Firma Helmut Sandler & Co., Schulterpolster- und Wattelinfabrik,

Gefrees/Ofr.

Verfahren zur Herstellung von Schulterpolstern

Bei der Herstellung von Schulterpolstern, die aus mehreren aufeinanderliegenden Lagen (Kern, Abdeckung) bestehen, werden die einzelnen Lagen vielfach durch Stepp- bzw. Heftnähte miteinander verbunden. Hiernach wird das Polster in vielen Fällen auf einer Dampfbügelpresse behandelt, wodurch das Polster krumpft. Dadurch erhält das Polster die für seine Einarbeitung in ein Kleidungsstück erforderliche Krumpffestigkeit. Das Dampfbügeln der Schulterpolster wird im allgemeinen beim Konfektionieren vorgenommen.

Die oben beschriebene Dampfbügelbehandlung bringt den Nachteil mit sich, daß sich beim Bügeln die Nähte lockern, wodurch das Polster unter Umständen seine Stabilität und Paßform verliert.

Es wurde nun gefunden, daß sich dieser Nachteil dadurch ausräumen läßt, daß die Dampfbügelbehandlung der Schulterpolster vor Anbringung der Nähte durchgeführt wird. Durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Schulterpolster mit straffen Nähten erhalten, dessen Gebrauchswert

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demzufolge den bekannten Schulterpolstern überlegen ist. Durch das Dampfbügeln werden die einzelnen Lagen des Schulterpolsters auch so gegeneinander festgelegt, daß ein Verschieben der einzelnen Polsterschichten beim Herausnehmen des Polsters aus der Dampfbügelpresse und bei dessen Einführen in die Nähmaschine nicht stattfinden kann.

Das erfindungsgemäße Verfahren eröffnet ferner die Möglichkeit, durch einen Dampfverformungs- bzw. Dressierprozeß solche Schulterpolster herstellen zu können, bei deren Fertigung es bisher zur Erzielung von Wölbungen notwendig war, zunächst verhältnismäßig komplizierte Zuschnitte herzustellen und diese durch Nähte zu verbinden. Bei Anwendung der Erfindung kann dem noch nicht vernähten Polster durch die Dampfbügelbehandlung jede gewünschte Form verliehen werden, wobei es nur erforderlich ist, daß sich das Polstermaterial dressieren läßt, was bei den hierfür vielfach verwendeten Vliesmaterialien der Fall ist. Bei der Dampfbügelverformung kann vorteilhafterweise so vorgegangen werden, daß das noch flache (unvernähte) Polster, das aus einer oder mehreren Lagen bestehen kann, in die Matrize einer Dampfbügelpresse, zweckmäßigerweise am Matrizenrand eingespannt wird und das eingespannte Polster unter Überwindung der auf dieses einwirkenden Spannung

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vermittels des Pressenstempels gegen die Wandung der der gewünschten Polsterform entsprechenden Matrize angedrückt wird, wobei der als Patrize wirkende Stempel der Matrize angepaßt ist·

Dieses Verfahren findet mit Vorteil zur Herstellung der die Armkugel aufnehmenden Wölbung bei Raglan-Polstern Anwendung, zu deren Fertigung es bisher erforderlich war, entsprechende Zu- bzw. Einschnitte und diese zusammenhaltende Nähte vorzusehen.

Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß an einem vor der Dampfbügelbehandlung vernähten Schulterpolster die erfindungsgemäße Dampfformung nicht vorgenommen werden kann, weil die Nähte an den Stellen stärkster Dehnung reißen und in den Bereichen, in denen eine Schrumpfung während des Verformungsprozesses stattfindet, sich lockern würden.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung für die erfindungsgemäße Dampfformung dargestellt, Es zeigen:

Figur 1 einen Schnitt durch die⁵ Vorrichtung und Figur 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus der Darstellung der Figur JL.

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Mit 1 ist der die Matrize 2 aufnehmende Pressenteil bezeichnet. In dem Pressenteil 3 ist der Stempel 4 gelagert, der in einer Aushöhlung 10 des Teiles 3 verschiebbar und in diesem vermittels der Stange 5 geführt ist, die mit dem Kolben 6 eines pneumatischen, hydraulischen oder ölhydraulischen Zylinders 7 verbunden ist. Der Kolben 6 steht unter der Wirkung der Feder 11 und ist bei Zuführung des Druckmittels über die zum Zylinder 7 hinführende Leitung 8 entgegen der Kraft dieser Feder verschiebbar. Bei Abbau des Druckes wird der Kolben 6 und damit auch der Stempel 4 in seine Ausgangsstellung zurückgedrückt.

Auf der dem Teil 1 zugekehrten Seite des Teils 3 ist wenig neben der Aushöhlung 10 ein umlaufender Wulst 9 vorgesehen, vermittels dessen das Teil 3 unter Festklemmung des Randes des Schulterpolsters 12 in der Schließstellung der Presse gegen das Teil 1 zur Anlage kommt.

Zu Beginn der Dampfbügelverfοrmung befindet sich der Kolben und der Stempel 4 in der in Figur 1 gestrichelt gezeichneten Stellung. Dabei liegt also der Stempel 4 vollständig im Pressenteil 3. Das Polster 12 ist über der Matrize 2 durch Festklemmung an dem Wulst 9 in der in Figur 1 strichpunktiert gezeichneten Lage eingespannt; es befindet sich also im Ab-

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stand vom Boden der Matrize 2. Wird nun der Stempel 4 gegen das Teil 1 ausgefahren, dann wird das Polster 12 in die Matrize hereingedruckt und kommt schließlich an deren ■Wandung, die der Form des gewünschten Schulterpolsters entspricht, zur Anlage. Diese Bndstellung ist in Figur 1 und 2 wiedergegeben. Die Dampf formung ist hiernach beendet, so daß im Zylinder 7 der Druck abgebaut werden kann. Dadurch ■ bewegt sich der Kolben 6 und der Stempel 4 wieder in die gestrichelte Lage (Figur 1) zurück. Danach wird die Presse durch Abheben des Teils 1 vom Teil 3 geöffnet und das fertige Polster kann der Presse entnommen werden. Gegebenenfalls findet noch eine Randbeschneidung des Polsters statt. Aus Vereinfachungsgründen wurden die DampfZuführungen in der Zeichnung nicht gezeigt.

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Claims

Patent- (Schutz-)Anspruches

Verfahren zur Herstellung von Schulterpolstern aus mehreren durch Nähte miteinander verbundenen Schichten, wobei die Polster einer Dampfbügelbehandlung unterworfen ^r werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfbügelbehandlung vor Anbringung der Nähte durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polster im Abstand vom Boden der Matrize einer Dampfbügelpresse randseitig eingespannt und hiernach vermittels eines Stempels (Patrize) gegen die der gewünschten Polsterform entsprechende Wandung der Matrize angedrückt wird.

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