DE1455381C3

DE1455381C3 - Verfahren und Schaltungsanordnung zur fahrtrichtungsabhängigen Zugortung

Info

Publication number: DE1455381C3
Application number: DE19641455381
Authority: DE
Inventors: Hans Bellag; Reinhard Mueller; Klaus Remmer
Original assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date: 1964-07-14
Filing date: 1964-07-14
Publication date: 1975-03-06
Also published as: DE1455381A1; DE1455381B2

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Zugortung durch fahrtrichtungsabhängiges Vorwärts- und Rückwärtszählen der von einem Bezugspunkt an überfahrenen Kreuzungen einer längs einer Fahrstrecke verlegten wechselstromdurchflossenen Doppelleitung und auf eine Schaltungsanordnung zur Durchführung dieses Verfahrens.

Es sind automatisch arbeitende und auf einer Datenverarbeitung in einer Zentrale beruhende Zuglenkungseinrichtungen bekannt, bei denen zum Zwecke der Fernübertragung von Daten zwischen den auf einer Strecke verkehrenden Zügen und der dieser Strecke zugeordneten Zentrale längs der Strecke eine Doppelleitung verlegt ist, deren Adern in gewissen Abständen, beispielsweise in Abständen von 20 bis 30 Metern, gekreuzt sind.

Fig. 1 zeigt ein Stück einer derartigen Doppelleitung. Die Doppelleitung ist mit einem Wechselstrom

ίο gespeist, der als Träger für eine Wechselstromtelegraphie zwischen Zügen und der Zentrale dient und telegrammgemäß moduliert wird.

Das mit den Strömen in der Doppelleitung verkettete magnetische Wechselfeld ist an den Kreuzungen in besonderer Weise inhomogen. Auf Grund dieser Inhomogenität ist es möglich, die Kreuzungen in Empfangseinrichtungen im Zuge wahrzunehmen und im Verlauf der Fahrt des Zuges zu zählen. Aus der Anzahl der von einem bestimmten Bezugsort an gezählten Kreuzungen kann auf den derzeitigen Ort des Zuges geschlossen werden. Eine einwandfreie Ortsbestimmung nach dem oben geschilderten Verfahren ist nun aber nur dann gegeben, wenn die Bewegung des Zuges ausschließlich in einer Richtung erfolgt, denn das Verfahren ermöglicht kein Kriterium, nach welchem beim Überfahren einer Kreuzung in entgegengesetzter Richtung rückwärts gezählt werden müßte. Für die Entscheidung, ob beim Überfahren einer Kreuzung in Abhängigkeit von der Bewegungsrichtung eines Zuges vorwärts oder rückwärts gezählt werden muß, ist es notwendig und hinreichend, genau drei Informationen zu gewinnen, aus denen sich die Entscheidung mit an sich bekannten technischen Mitteln der Datenverarbeitung ableiten läßt. Die genannten Informationen müssen drei Signale sein, die sich bei drei verschiedenen Stellungen des Zuges relativ zu einer Kreuzung der Doppelleitung einstellen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besondere Art der Gewinnung dieser drei Signale anzugeben.

In der deutschen Patentschrift 1,190,972 wird ausgesagt, daß sich aus der zeitlichen Reihenfolge der Minima der in zwei Empfangselementen El und El induzierten Wechselspannungen die Fahrtrichtung ermitteln lasse. Würde jedoch das die 'Empfangselemente El und El tragende Fahrzeug zwischen zwei Kreuzungen der Doppelleitung hin. und her pendeln und dabei die Fahrtrichtung jedesmal gerade dann wechseln, wenn die Empfangselemente symmetrisch über einer Kreuzung stehen, so würde sich die gleiche zeitliche Reihenfolge der Minima ergeben, als wenn das Fahrzeug ständig in einer Richtung fahren würde. Aus der zeitlichen Reihenfolge von nur zwei Signalen, von denen das eine aus dem Empfangselement 5 El und das andere aus dem Empfangselement El stammt, können daher bei außergewöhnlichen Umständen keine sinnvollen Schlüsse über die Bewegung des Fahrzeugs gezogen werden.

In der deutschen Patentschrift 1,190,794 ist ausgesprochen, daß die Wahrnehmung einer Kreuzung der Doppelleitung auf die Amplituden- und/oder Phasenänderung eines Übertragungskennzeichens zurückgeführt werden kann. Es ist aber nichts über die Anzahl der Informationen gesagt, die zur Erkennung der Fahrtrichtung notwendig sind.

Gemäß der Erfindung wird die obengenannte Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Auslösung des Fort-

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schritts des im Zuge für die Zählung vorgesehenen 11 das Signal O erscheint. Damit sind mit 14 und 15 Zählers in der der jeweiligen Fahrtrichtung entspre- bezeichnete, den Speicherkippstufen 8 und 9 nachgechenden Zählrichtung aus der zeitlichen Folge von schaltete UND-Glieder gesperrt,
drei Signalen, die aus dem Phasenvergleich von drei Gelangt im Verlauf der Fortbewegung des Zuges Wechselspannungen, welche in drei am Zuge in 5 in Pfeilrichtung eine Kreuzung der Doppelleitung zwi-Fahrtrichtung hintereinander angebrachten Antennen sehen die Antennen 1 und 2, so erscheint sowohl an vom Wechselstrom in der Doppelleitung induziert dem Ausgang 4 als auch an dem Ausgang 5 das Siwerden, und über drei verschiedene Stellungen des gnal L und hinter dem NICHT-Glied 7 das Signal O. Zuges relativ zu einer Kreuzung der Doppelleitung in- Die Speicherkippstufe 8 geht infolgedessen in jenen formieren, in an sich bekannter Weise mit techni- 10 Zustand über, in welchem am Speicherausgarig 10 sehen Mitteln der Datenverarbeitung automatisch ab- der Speicherkippstufe 8 das Signal L erscheint. Gegeleitet wird. langt nun im weiteren Verlauf der Fortbewegung des

Eine nach dem oben geschilderten Verfahren arbei- Zuges in Pfeilrichtung die Kreuzung der Doppelleitende Einrichtung ist in Fig. 2 schematisch gezeigt. tung zwischen die Antennen 2 und 3, so erscheint An ihr sei das Verfahren zwecks näherer Erläuterung 15 am Ausgang 6 das Signal L. Es gelangt durch das beschrieben, wobei zugleich weitere, die Ausgestal- UND-Glied 14 in den dem Vorwärtszählen zugeordtung der Schaltungsanordnung zur Durchführung die- neten Eingang 16 eines bidirektionalen Zählers 18 ses Verfahrens dienende erfinderische Merkmale auf- und veranlaßt diesen zum Vorwärtszählen um eine gezeigt werden. Einheit. Hat im weiteren Verlauf der Fortbewegung

Mit 1, 2 und 3 sind drei in Fahrtrichtung F hinter- 20 des Zuges in Pfeilrichtung auch die dritte Antenne einander am Zug angebrachte Antennen bezeichnet. die Kreuzung der Doppelleitung überfahren, dann 12, 13, 23 sind drei Phasenvergleichseinrichfungen schlägt das Signal am Ausgang 5 von L in O um, bzw. Phasendiskriminatoren, in denen an sich be- " hinter dem NICHT-Glied 7 erscheint das Signal L, kannte technische Mittel angewendet werden, um an und die Speicherkippstufen 8 und 9 werden gelöscht,
den Ausgängen 4, 5, 6 alternativ die symbolisch O 25 Bei entgegengesetzter Fahrtrichtung des Zuges lau- und L genannten Signale zu erzeugen, je nachdem, fen die gleichen Vorgänge ab, jedoch mit vertauschob die elektrischen Wechselgrößen (Spannungen oder ten Rollen der Antennen 1 und 3. Diesmal erscheint Ströme), welche den Antennen von der Doppelleitung beim Überfahren einer Kreuzungsstelle der Doppelleieingeprägt werden, von tien Phasenvergleichseinrich- tung ein Signal L am Ausgang des UND-Gliedes 1'5, tungen als konphas oder kontraphas erkannt werden. 30 welches dem dem Rückwärtszählen zugeordneten EinLiegen alle drei Antennen in einem zwischen zwei gang 17 des bidirektionalen Zählers 18 zugeleitet Kreuzungen gelegenen Abschnitt der Doppelleitung, wird.

so werden alle drei Antennen konphas beaufschlagt. Die erfindungsgemäße Gewinnung der drei für die Sowohl an Ausgang 4 als auch an Ausgang 5 als Entscheidung, ob vorwärts oder rückwärts gezählt auch an Ausgang 6 erscheint das Signal O. Hinter 35 werden muß, notwendigen Signale durch Phasenvereinem NICHT-Glied 7 erscheint das Signal L, durch gleich hat den Vorteil äußerst geringer Empfindlichweiches Speicherkippstufen 8 und 9 gelöscht, d.h. so keit gegen in die Doppelleitung oder die Zugantennen eingestellt werden, daß an ihren Ausgängen 10 und einstreuende Störungen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

1 456 381 Patentansprüche:

1. Verfahren zur Zugortung durch fahrtrichtungsabhängiges Vorwärts- und Rückwärtszählen der von einem Bezugspunkt an überfahrenen Kreuzungen einer längs der Fahrstrecke verlegten wechselstromdurchflossenen Doppelleitung, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösung des Fortschritts des im Zuge für die Zählung vorgesehenen Zählers in der der jeweiligen Fahrtrichtung entsprechenden Zählrichtung aus der zeitlichen Folge von drei Signalen, die aus dem Phasenvergleich von drei Wechselspannungen, welche in drei am Zuge in Fahrtrichtung hintereinander angebrachten Antennen vom Wechselstrom in der Doppelleitung induziert werden, und über drei verschiedene Stellungen des Zuges relativ zu einer Kreuzung der Doppelleitung informieren, in an sich bekannter Weise mit technischen Mitteln der Datenverarbeitung automatisch abgeleitet wird.

2. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wechselspannungen der ersten und zweiten Antenne (1,2) der drei in Fahrtrichtung hintereinander angebrachten Antennen (1,2,3) einem ersten Phasendiskriminator (12), die Wechselspannungen der zweiten und dritten Antenne (2,3) einem zweiten Phasendiskriminator (23), die Wechselspannungen der ersten und dritten Antenne (1,3) einem dritten Phasendiskriminator (13) zugeführt werden, daß der Ausgang des ersten Phasendiskriminators (12) mit dem einen Eingang einer ersten Speicherkippstufe (8) und mit dem einen Eingang eines ersten UND-Gliedes (15), der Ausgang des zweiten Phasendiskriminators (23) mit dem einen Eingang einer zweiten Speicherkippstufe (9) und mit dem einen Eingang eines zweiten UND-Gliedes (14) verbunden ist, während der Ausgang des dritten Phasendiskriminators (13) über ein NICHT-Glied (7) mit den anderen Eingängen der Speicherkippstufen verbunden sind, daß der Ausgang der ersten Speicherkippstufe (8) mit dem zweiten Eingang des zweiten UND-Gliedes (14) und der Ausgang der zweiten Speicherkippstufe (9) mit dem zweiten Eingang des ersten UND-Gliedes (15) verbunden ist, und daß der Ausgang des zweiten UND-Gliedes (14) mit dem Vorwärtszähleingang, der Ausgang des ersten UND-Gliedes (15) mit dem Vorwärtszähleingang, der Ausgang des ersten UND-Gliedes (15) mit dem Rückwärtszähleingang eines bidirektionalen Zählers (18) verbunden ist.