DE1453821B2 - Mörserübungsgranate - Google Patents
MörserübungsgranateInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Mörserübungsgranate für den Verschuß aus einem Einstecklauf. Bei
Mörsern ist es gemäß der BE-PS 6 20 869 bekannt, für Übungsschießen Granaten zu verwenden, die im Kaliber
wesentlich kleiner sind als die entsprechende scharfe Munition, dieser in der Form aber zumindest ähneln
und dementsprechend im Anschluß an einen Geschoßkörper mit etwa ogivaler oder doch zumindest sich verjüngender
Spitze einen verjüngten Schaft mit auf dessen Ende angeordnetem Stabilisierungsleitwerk aufweisen.
Der Verschuß dieser Übungsgranaten erfolgt aus einem Einstecklauf, der zwecks Erzielung möglichst
wirklichkeitsgetreuer Verhältnisse in einer Granatattrappe vorgesehen oder ausgebildet wird, die hinsichtlich
Form und Abmessungen einer scharfen Granate entspricht. Die Reichweite dieser unterkalibrigen
Übungsmunition wird meist etwa im Verhältnis 1:10 zu derjenigen entsprechenden scharfen Granaten festgelegt,
so daß man bei Verwendung dieser Übungsmunition in der Lage ist, mit Mörsern auch auf räumlich
begrenzten Schießplätzen Übungsschießen durchzuführen und das Bedienungspersonal bei geeigneten und
insbesondere gefechtsähnlichen Bedingungen zu schulen.
Zur Erzielung unterschiedlicher Schußweiten ist es bei scharfer Mörsermunition bekannt, auf dem sich
nach hinten verjüngenden Granatenschaft eine mehr oder weniger große Anzahl von Teiltreibladungen in
Form geschlitzter Ringscheiben anzuordnen bzw. — da die scharfe Mörsermunition bei der Anlieferung
üblicherweise mit der vorgesehenen Höchstzahl von Teilladungen ausgestattet ist — vom Granatenschaft
herunterzunehmen. Das Wegnehmen geschieht in der Weise, daß die Enden der geschlitzten Ringscheiben in
axialer Richtung so weit auseinandergebogen werden, bis sie einen genügend breiten Spalt bilden, der es erlaubt,
die Scheiben vom Granatenschaft abzuziehen bzw. diesen hindurchzuführen.
Gemäß der US-PS 11 66 879 ist es ferner bekannt, die Schußweite scharfer Geschützmunition dadurch zu
variieren, daß die Geschosse mit den Luftwiderstand erhöhenden Bremselementen beispielsweise an ihrem
vorderen Ende versehen werden.
Auch bei den unterkalibrigen Mörserübungsgranaten ist es erwünscht, die Reichweite verändern zu können,
vor allem, um die jeweils gegebenen Raumverhältnisse in der bestmöglichen Weise auszunutzen und sich auch
an unterschiedliche räumliche Bedingungen anpassen zu können. Eine Übertragung der bei scharfer Munition
zur Veränderung der Reichweite üblichen vorstehend erwähnten Maßnahmen auf die unterkalibrige Übungsmunition
ist technisch jedoch nicht durchführbar, da es ίο bei dieser zum einen an dem dafür erforderlichen Raum
fehlt, zum anderen die Anordnung der Treibladung sich von derjenigen bei scharfer Munition sehr erheblich
unterscheidet
Ebenso sind auch Bremselemente gemäß der US-PS 11 66 879 ungeeignet, da Mörserübungsgranaten im
Vergleich zu den Geschossen der scharfen Geschützmunition eine so geringe Fluggeschwindigkeit aufweisen,
daß die bei den relativ kleinen Abmessungen der Übungsgranaten mit vertretbarem Aufwand konstruktiv
zu verwirklichenden Bremselemente praktisch ohne Einfluß auf die Schußweite sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Mörserübungsgranate für den Verschuß aus einem Einstecklauf
unterschiedliche Schußweiten zu erzielen und ν dabei die Nachteile der vorstehend genannten Ausführungsformen
zu vermeiden.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, die Mörserübungsgranate am vorderen Ende
mit einer Einrichtung für die lösbare Befestigung verschieden schwerer, vorzugsweise zylindrischer Kopfstücke
auszubilden.
In besonders einfacher und zweckmäßiger Weise kann die Einrichtung für die lösbare Befestigung nach
einem weiteren Vorschlag der Erfindung als eine stirnseitige zentrale glattwandige, gegebenenfalls auch mit
einem Innengewinde versehene Bohrung, Vertiefung od. dgl. ausgebildet werden.
Da in den Übungsgranaten vielfach noch Einrichtungen wie Rauch- und Signalladung, Aufschlagzünder
u. dgl. mehr untergebracht werden, könnte es vorkommen,
daß am stirnseitigen vorderen Ende der Granate nur noch eine so geringe Wanddicke vorhanden ist, die
eine hinreichend sichere Befestigung eines Kopfstückes in einer solchen zentralen Gewindebohrung in Frage
stellt. {
Will man in einem solchen Fall nicht von der Möglichkeit einer Verstärkung des vorderen Granatenendes
Gebrauch machen, so kann eine sichere und gute Befestigung eines Kopfstückes dadurch erreicht werden,
daß nach einem anderen Vorschlag der Erfindung die Einrichtung für die lösbare Befestigung als ein am
vorderen Ende der Granate angeordneter, gegebenenfalls mit einem Außengewinde versehener, zylindrischer
Ansatz ausgebildet ist.
Die Einrichtung für die lösbare Befestigung des Kopfstückes kann aber auch eine Klemmverbindung
sein.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in Ausführungsbeispielen gezeigt und wird an Hand dieser im folgenden
noch näher erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine Mörserübungsgranate bekannter Ausführung,
Fig.2 eine Übungsgranate gemäß Fig. 1, jedoch
mit erfindungsgemäß befestigtem Kopfstück,
Fig.3a bis 3d Varianten mit verschieden schweren Kopfstücken und
Fig.3a bis 3d Varianten mit verschieden schweren Kopfstücken und
F i g. 4 eine weitere Variante mit am vorderen Ende des Geschoßkörpers ausgebildetem zentralem zylindri-
schem Ansatz.
Die bekannte Mörsergranate der F i g. 1 weist einen Geschoßkörper 1 mit als stark abgerundeter Kegel
ausgebildetem vorderem Teil 2, einem mit einer Anzahl von Führungsringen 4 versehenen mittleren Teil 2 sowie
einem nach hinten kegelig sich verjüngenden hinteren Teil 5 auf. An den Geschoßkörper 1 schließt sich
der zylindrische Schwanzteil 6 an, auf dessen hinterem Ende das Stabilisierungsleitwerk 7 befestigt ist.
Nach F i g. 2 ist der vordere Teil 2 des Geschoßkörpers 1 in die beiden Teile 2a und 26 unterteilt, wobei
der Teil 2b mittels des Gewindeansatzes 8 in die zentrale Gewindebohrung 9 des Teils 2a eingeschraubt und
damit sicher, aber lösbar befestigt und entsprechend gegen einen gleichen Teil aus anderem, d. h. schwererem
Material bzw. einem anders geformten Teil aus gleichem oder anderem Material ausgetauscht werden
kann. Nur beispielsweise ist mittels der gestrichelten Linie ein solcher Austauschteil angedeutet. Selbstverständlich
könnte an Stelle des kegeligen Austauschteils auch etwa ein zylindrischer oder sonstwie geformter
Austauschteil angebracht werden, wobei dieser, wie gezeigt, an der Spitze abgeflacht, ebensogut aber auch
abgerundet oder sonstwie in geeigneter Weise geformt sein kann. Insbesondere wird man bei der Formgebung
des Austauschteils berücksichtigen, ob ein mehr oder weniger tiefes Eindringen der Übungsgranate in das
Erdreich beabsichtigt wird oder auch zu vermeiden ist. Schließlich wird man bei der Bemessung der Form und
des Gewichtes des Austauschteils neben der Absicht, die Reichweite der Übungsgranate zu verändern, auch
im Auge behalten, daß mit der Anbringung eines solchen Austauschteils auch eine Schwerpunktverlagerung
verbunden ist. Weniger bedeutungsvoll ist dagegen im allgemeinen eine Formgebung des Austauschteils
in bezug auf den Strömungs- bzw. Luftwiderstand.
Aus letzterem Grunde ist es auch ohne weiteres möglich, gemäß der in den F i g. 3a bis 3d dargestellten
besonders einfachen und zweckmäßigen Methode als Austauschteile die zylindrischen Körper 10a bis \0dunterschiedlichen
Gewichtes zu verwenden. Der Geschoßkörpervorderteil 2 ist hier mit einer glattwandigen
zentralen zylindrischen Aussparung 11 versehen, deren Durchmesser so gewählt ist, daß ihre zylindrische
Ringfläche 12 mit der kegeligen Außenfläche 12 des Teils 2 einen scharfkantigen kegeligen Ring 14 bildet.
Wie durch die gestrichelte Linie in F i g. 3a angedeutet, kann in die Aussparung selbstverständlich auch ein Teil
eingesetzt werden, das den Geschoßkörpervorderteil 2 zu seiner in F i g. 1 gezeigten ursprünglichen Form ergänzt.
Desgleichen ist in F i g. 3b durch die gestrichelte Linie angedeutet, daß die freie Stirnfläche der zylindrischen
Austauschteile 10a bis 1Oi/nicht notwendigerweise als achssenkrechte ebene Fläche ausgebildet sein
muß, sondern auch abgerundet oder sonstwie geeignet geformt sein kann. Weiter ist in F i g. 3c und 3d durch
gestrichelte Linien angedeutet, daß der Austauschteil aus mehreren Sektionen gleicher oder unterschiedlicher
Größe zusammengesetzt sein kann, wobei die Verbindung zwischen den einzelnen Teilen etwa entsprechend
der Befestigung nach F i g. 2 oder auch in anderer Weise bewerkstelligt werden kann. Insbeson-.
dere im Falle der Verwendung von Sektionen gleicher Größe vereinfacht sich die Bevorratung ganz erheblich,
wobei auch vorgesehen werden kann, als letzte Sektion immer eine solche zu verwenden, die eine glatte Abschlußfläche
aufweist. Selbstverständlich beschränkt sich diese sektionsweise Unterteilung nicht auf die in
den F i g. 3a bis 3d gezeigten zylindrischen Austauschteile, sie kann ebensogut beispielsweise auch bei einer
Formgebung gemäß F i g. 2 angewendet werden. Schließlich ist zu erwähnen, daß an Stelle einer glattwandigen
zylindrischen Aussparung 11 auch eine solche mit Innengewinde angewendet werden könnte, wobei
dann praktisch wieder das Prinzip gemäß F i g. 2 verwirklicht wäre.
Beim Ausführungsbeispiel der F i g. 4 ist praktisch die Umkehrung des Prinzips der F i g. 2 verwirklicht, da
hier der Gewindeansatz 8 nicht am Austauschteil, sondern am Geschoßkörpervorderteil 2 und entsprechend
die Gewindebohrung 9 nicht am Geschoßkörpervorderteil 2, sondern am Austauschteil vorgesehen ist.
Auch hier sind gemäß der gestrichelten Linien wieder andere Formgebungen als die gezeigten möglich und
ebenso sind auch die übrigen vorstehend dargelegten Maßnahmen der Unterteilung des Austauschteils usw.
anwendbar, wie auch auf ein Gewinde verzichtet und glattwandige Flächen vorgesehen werden könnten.
An Hand der F i g. 3a bis 3d ist übrigens leicht zu erkennen, daß auch die Wahl des Materials der Austauschteile
von erheblicher Bedeutung ist und bei gleichen Abmessungen je nach seinem spezifischen Gewicht
die jeweilige Schwerpunktlage der Übungsgranate wesentlich beeinflußt. Insbesondere an Hand der
F i g. 2 und 3a läßt sich leicht einsehen, daß man für die Austauschteile zweckmäßig ein Material verwendet,
dessen spezifisches Gewicht mindestens etwa gleich groß ist wie dasjenige des Geschoßkörpers 1, da sich
ansonsten die Schwerpunktlage der Übungsgranate zumindest dann verschlechtert, wenn ein verhältnismäßig
kleiner Austauschteil angewendet wird. Dabei ist dann allerdings davon auszugehen, daß mit der Übungsgranate
in ihrer ursprünglichen Ausbildung die größte Reichweite erzielt wird und nur beabsichtigt ist, durch
Verwendung von Austauschteilen die Reichweite der Granate mehr oder weniger zu verringern.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Mörserübungsgranate für den Verschuß aus einem Einstecklauf, dadurch gekennzeichnet,
daß sie am vorderen Ende mit einer Einrichtung für die lösbare Befestigung verschieden schwerer,
vorzugsweise zylindrischer Kopfstücke ausgebildet ist.
2. Mörserübungsgranate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung für die
lösbare Befestigung als eine stirnseitige zentrale glattwandige, gegebenenfalls mit einem Innengewinde
versehene Bohrung, Vertiefung od. dgl. ausgebildet ist.
3. Mörserübungsgranate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur lösbaren
Befestigung als ein am vorderen Ende der Granate angeordneter, gegebenenfalls mit einem
Außengewinde versehener zylindrischer Ansatz ausgebildet ist.
Applications Claiming Priority (1)
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- 1965-03-24 DE DE19651453821 patent/DE1453821C3/de not_active Expired
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