DE1445817B - Azepinderivate und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents

Azepinderivate und Verfahren zu ihrer Herstellung

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DE1445817B
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DE
Germany
Prior art keywords
methyl
preparation
azepine
processes
compounds
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Pending
Application number
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English (en)
Inventor
Walter Dr. Riehen; Blattner Hans Basel; Schindler (Schweiz)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Novartis AG
Original Assignee
Ciba Geigy AG

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Description

in welcher
R einen niederen Alkylrest,
Z einen geradkettigen oder verzweigten Alkylen-
rest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und
Am eine niedere Dialkylaminogruppe bedeutet,
und deren Salze mit pharmakologisch unbedenklichen Säuren.
2. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel II
(Π)
bis zur Aufnahme der im wesentlichen doppeltmolaren Menge Wasserstoff hydriert und gewünschtenfalls die erhaltene Verbindung der allgemeinen Formel I mit einer pharmakologisch unbedenklichen Säure in ein Salz überführt.
Z einen geradkettigen oder verzweigten Alkylen-
rest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und Am eine niedere Dialkylaminogruppe bedeutet,
sowie deren Salze mit pharmakologisch unbedenklichen Säuren sind bisher nicht bekanntgeworden.
Wie nun gefunden wurde, besitzen diese Verbindungen wertvolle pharmakologische Eigenschaften, insbesondere reserpinantagonistische, antikonvulsive, antiallergische und mäßig zentraldämpfende, z. B. mäßig narkosepotenzierende Wirksamkeit. Sie eignen sich beispielsweise zur Behandlung bestimmter Formen von Geisteskrankheiten, insbesondere von Gemütsdepressionen. Sie können, peroral oder, in Form von wäßrigen Lösungen ihrer Salze mit nichttoxischen anorganischen oder organischen Säuren, auch parenteral angewendet werden.
Der folgende Versuchsbericht zeigt die Überlegenheit der erfindungsgemäßen Verbindungen.
Versuchsbericht
In den Versuchen unter 1. und 2. werden folgende Verbindungen herangezogen:
I 5-Methyl-10-(/3-dimethylamino-äthyl)- 10,11-di-
hydro-5 H-dibenz[b,f]azepin (gemäß Beispiel 2); II 5-Methyl-10-(y-dimethylamino-propyl)-10,l 1-dihydro-5H-dibenz[b,f]azepin (gemäß Beispiel 1); III 5-(y-Dimethylamino-propyl)-10,l 1-dihydro-5 H-dibenz[b,f]azepin (bekannt aus deutscher Patentschrift 829 167).
1. Toxizität a) Methode
Zur Bestimmung der tödlichen Dosis DL50 werden die zu prüfenden Verbindungen weißen Ratten in verschiedenen Einzeldosen als Hydrochloride in wäßriger Lösung i. p. verabreicht und die Resultate wie üblich ausgewertet.
. b) Resultate
25
30
35
Verbindung DL50, i. p. mg/kg
45 I ··
II .
72
81
79
III ..
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Azepinderivate mit wertvollen pharmakologischen Eigenschaften sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Verbindungen der allgemeinen Formel
Z—Am
CH? CH
in welcher
R einen niederen Alkylrest,
2. Lidspaltentest (Reserpinantagonistische
Wirksamkeit)
a) Methode
Männlichen weißen Ratten mit einem Gewicht von 120 bis 150 g werden 2 mg/kg Reserpin subcutan injiziert. Durch die Reserpininjektion kommt es zu einer Abnahme der Spontanmotilität, typischen Haltungsänderungen, Diarrhöe, Miosis und einer Verengerung der Lidspalten. Da sich die Weite der Lid-(I) 60 spalten von diesen Symptomen am sichersten quantitativ beurteilen läßt, wird diese im vorliegenden Test als Maß für eine antagonistische Wirkung gegenüber dem Reserpineffekt verwendet.
Die Injektion der Prüfsubstanzen erfolgt i. p. (25 mg/ kg) als Hydrochloride in wäßriger Lösung 30 Minuten vor Reserpin. Pro Dosis werden mindestens 10 Tiere behandelt. Die Lidspaltenweite wird während 31Z2 Stunden (2V2 bis 6 Stunden nach der Reserpininjektion)
jeweils im Abstand von 30 Minuten optisch beurteilt. Berechnet wird der Mittelwert der Einzelwerte der 3. bis 6. Stunde. Die Änderung gegenüber der Reserpinkontrollen wird in Prozenten angegeben.
b) Resultate
Verbindung Dosis
mg/kg i. p.
Lidspaltwerte
I
II
III
25
25
25
-60%
-74%
-39%
c) Schlußfolgerungen
Die Verbindungen I und II sind in ihrer reserpinantagonistischen Wirkung im Lidspaltentest in nahezu äquitoxischen Dosen der Vergleichsverbindung weit überlegen.
2. Narkosepotenzierung
a) Methode
Die zu untersuchenden Verbindungen werden als Hydrochloride in wäßriger Lösung männlichen und weiblichen Mäusen mit einem Gewicht von 17 bis 25 g 30 Minuten vor Verabreichung von 40 mg/kg i. p. des narkotisch wirksamen (2-Methoxy-4-allylphenoxy)-essigsäure-N,N'-diäthylamids s. c. injiziert. Die Dauer der Seitenlage der so behandelten Tiere wird gemessen und verglichen mit der Dauer der Seitenlage der Kontrolltiere, welche nur das genannte Narkotikum in der gleichen Dosierung, nicht aber die Testsubstanz erhalten hatten. Die Veränderung der Dauer der Seitenlage gegenüber den Kontrollen wird in Prozenten angegeben.
c) Resultate
Verbindung Dosis
mg/kg
Narkose
potenzierende
Wirkung
%
I 50
50
50
50
10
+ 71
+ 86
+ 114
+ 600
+ 1767
π
III
10-(3 '-Dimethy lamino-propyl)-
phenothiazin
2-Chlor-10-(3'-dimethylamino-
propyl)-phenothiazin
c) Schlußfolgerungen
Aus den Resultaten geht hervor, daß die als neuroplegisch wirksam bekannten Verbindungen 10-(3'-Dimethylamino - propyl) - phenothiazin und 2 - Chlor-10 - (3' - dimethylamine - propyl) - phenothiazin (H e 1 wig, »Moderne Arzneimittel« [1961], S. 109 bis 112) eine wesentlich stärkere narkosepotenzierende Wirkung aufweisen als die Antidepressiva I, II und III, die nur mäßige narkosepotenzierende Wirkung zeigen und daher als Antidepressiva besser geeignet
sind. 10-(3'-DimethyIamino-propyl)-phenothiazin hat etwa die 5fache und 2-Chlor-10-(3'-dimethylaminopropyl)-phenothiazin bei viel schwächerer Dosierung etwa die 16fache Wirkung von 5-(y-Dimethylaminopropyl)-10,l l-dihydro-5 H-dibenz[b,f]azepin.
In den Verbindungen der allgemeinen Formel I bedeutet R beispielsweise den Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, η-Butyl- oder Isobutylrest.
Z ist beispielsweise der Äthylen-, Propylen-, 2-Methyl-trimethylen-, 3-Methyl-trimethylen-, Tetramethylen-, Pentamethylen- oder der Hexamethylenrest und Am z.B. die Dimethylamine-, Methyl-äthylamino-, Diäthylamino-, Methyl-n-propylamino-, Methyl-isopropylamino-, Di-n-butylamino- oder die Diisobutylaminogruppe.
Die Herstellung der neuen Verbindungen der allgemeinen Formel I ist dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel,
Z—Am
CO-CH
(Π)
in welcher Am, R und Z die oben angegebene Bedeutung haben, bis zur Aufnahme der im wesentlichen doppeltmolaren Menge Wasserstoff hydriert und gewünschtenfalls die erhaltene Verbindung der allgemeinen Formel I mit einer pharmakologisch unbedenklichen Säure in ein Salz überführt.
Vorzugsweise wird die Oxogruppe in Gegenwart eines Kupferchromit-Katalysators auf einem geeigneten Träger, wie Bariumcarbonat, bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur in einem geeigneten Lösungsmittel, wie z. B. Dioxan, hydriert.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Beispiel 1
100 g 5 - Methyl -11 - (y - dimethylamino - propyl)-5H-dibenz[b,f]azepin - 10(11H) - on werden in 1000ml Dioxan gelöst und in Gegenwart von 100g Kupferchromit-Bariumkatalysator bei 180 bis 2000C und einem Druck von 150 Atmosphären hydriert. Nach Abkühlen und Abfiltrieren des Katalysators wird das Lösungsmittel im Vakuum abgedampft und der Rückstand im Hochvakuum destilliert, wobei man däs'5-Methyl-10-(y-dimethylamino- propyl)-10,11 -di-
hydro - 5 H - dibenz[b,f]azepin vom Kp. 172 bis 176°C/0,008 Torr erhält.
Beispiel 2
Analog Beispiel 1 erhält man aus dem 5-Methyl-
11 - (ß - dimethylamino - äthyl) - 5 H - dibenz[b,fjazepin-10(1 IH)-on, Schmp. 116 bis 117°C das 5-Methyl-
10-(/?-dimethylamino-äthyl)-10,ir-dihydro-5H-dibenz[b,f]azepin, Kp. 165°C/0,05Torr.

Claims (1)

  1. i 440 ö i /
    Patentansprüche:
    1. Azepinderivate der allgemeinen Formel
    Z—Am
    CH2-CH
    (I)

Family

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