DE144485C - - Google Patents

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DE144485C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06LDRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
    • D06L1/00Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods
    • D06L1/12Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods using aqueous solvents
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D7/00Compositions of detergents based essentially on non-surface-active compounds
    • C11D7/22Organic compounds
    • C11D7/26Organic compounds containing oxygen
    • C11D7/264Aldehydes; Ketones; Acetals or ketals

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Description

Z-Wpp?< [Ji7λ
KAISERLICHES
PATENTAMT,
Es war bis jetzt unmöglich, auf Schafwolle oder eine andere aus Keratin bestehende Faser, z. B. Roßhaar, bei der Operation des Waschens, Färbens und Drückens kaustische Alkalien oder andere einigermaßen stärker alkalisch reagierende Substanzen heiß zur Anwendung zu bringen, ohne die Faser zu schädigen und zu schwächen. Vielmehr benutzt man dort, wo Alkalien angewendet werden müssen, meist nur lauwarme Lösungen von Seife, Soda, Ammoniumkarbonat usw.
Sogar längeres Kochen in neutralem Wasser ist geeignet, die Wolle z. B. zu schädigen (siehe Knecht, Rawson & Loewenthal, Handbuch der Färberei, Berlin 1895, Band I, . S. 100 und 104).
Es wurde nun gefunden, daß man durch eine geeignete Behandlung die genannten Fasern, insbesondere auch die Wolle so verändern kann, daß sie, ohne in ihren sonstigen Eigenschaften geschädigt zu werden, eine Behandlung mit stärkeren und heißeren Alkalien aushalten.
Als geeignet hierzu hat sich Formaldehyd erwiesen. Man hat wohl bereits Aldehyde, insbesondere Acetaldehyd zur Desinfektion von tierischen Haaren vorgeschlagen. Ihre Verwendung für die Vorbehandlung von Wolle und dergl. ist dagegen neu.
Behandelt man Schafwolle (oder eine andere aus Keratin bestehende Faser, also überhaupt die Haare der Tiere) mit Formaldehyd (HCOH) längere Zeit hindurch in der Kälte oder noch besser in der Wärme, oder mit Formaldehyddampf (es genügt für die Behandlung in der Hitze auch die kürzere Einwirkung einer verdünnteren Lösung) und läßt man dann die Faser zweckmäßig trocknen, ohne sie vorher zu waschen, so wird sie ganz bedeutend weniger empfindlich gemacht gegen die Einwirkung starker Basen, wie kaustische, kohlensaure Alkalien, Schwefelalkalien, Erdalkalien usw. in der Wärme, sowie auch gegen die Einwirkung von Wasserdampf und längerem Kochen in neutralem Wasser, während die sonstigen ihre gewerbliche Verwertbarkeit bedingenden Eigenschaften im ganzen nicht vermindert werden.
Die Faser wird durch alle diese Reagenzien bedeutend weniger geschwächt und verkürzt sich auch nicht.
Diese Tatsache wird sofort ersichtlich, wenn man einen Faden unpräparierter (gewöhnlicher) Wolle und einen Faden mit Formaldehyd präparierter Wolle in Ätznatronlösung aufzulösen versucht; der erstere wird bereits völlig gelöst sein, während die präparierte Wolle noch deutlich ihre Struktur zeigt.
Die mit Formaldehyd behandelte Faser färbtt sich auch mit vielen Farbstoffen langsamer und! mit manchen auch mit anderen Nuancen alsl gewöhnliche Wolle.
Dieses Verfahren des Unempfindlichmachens der Schafwolle gegen die Einwirkung von Alkalien soll gestatten, bei den nachfolgenden Operationen, als Färben, Drucken, Waschen und Bleichen, viel stärker alkalisch reagierende Stoffe, wie Ätzalkalien, Schwefelalkalien, kohlensaure, kieselsaure Alkalien und Erdalkalien in stärkeren Konzentrationen bei längerer Ein-
Wirkungsdauer und bei höherer Temperatur zur Anwendung zu bringen als dies bis jetzt ohne Schädigung der Faser möglich war.
Solche Operationen sind z.B.:
Das Färben der Schafwolle mit Schwefelfarbstoffen und Schwefelnatrium in alkalischer Lösung.
Das Färben von Halbwolle (Schafwolle und Baumwolle) in alkalischer Lösung.
ίο Die Wollwäsche der rohen Schafwolle mit heißer Sodalösung statt wie bisher mit lauwarmer Seife und Soda.
Die Verwendung von Alkalien im Wolldruck als Enlevage und Reservage.
Die Vermeidung von Stockflecken beim Walken.
Die Verhinderung des Gelbwerdens weißer Stellen beim Dämpfen im Schafwolldruck.
Das Waschen von Wolle ähnlich dem der Baumwolle, ohne daß sie sich verkürzt.
Das Färben von Halbwolle mit auf der Faser erzeugten Azofarbstoffen usw.
Auch für die Behandlung fertiger und gefärbter Stoffe, insbesondere auch von HaIb-Wollstoffen, z. B. bei der Fleckenreinigung von Kleidern, läßt sich das Verfahren anwenden, indem man die betreffenden Zeuge zuerst mit Formaldehyd und dann anstatt mit dem teueren und feuergefährlichen Benzol einfach mit Alkalien behandelt.
Im folgenden sind einige Beispiele zur Ausführung des Verfahrens gegeben.
A. Für Wolle.
I. Färben der Wolle mit Schwefelfarbstoffen in alkalischer Lösung.
Die Wolle oder Halbwolle wird mit einer etwa vierprozentigen Lösung von Formaldehyd mehrere Stunden heiß behandelt und dann getrocknet.
Dann wird die Wolle, um ein besseres Anfärben zu gestatten, zweckmäßig mit Wasser gewaschen, dem etwas Ammoniak zugesetzt ist und dann mit Schwefelfarbstoffen, z. B. mit Cachou de Laval, in alkalischer Lösung gefärbt.
50 g Wolle färbt man in einem Bade, bestehend aus 6 g Cachou de Laval, 10 g Schwefelnatrium, 4 g Soda, gelöst in 800 ecm Wasser durch 1 Stunde bei etwa go0 C. Das Farbbad wird nicht erschöpft. Auch wenn das nachfolgende Auswaschen der Wolle kein gründliches ist, wird die Faser nicht geschädigt.
Hinsichtlich der mit Formaldehyd behandelten Wolle sei bemerkt, daß sie sich bedeutend schneller und intensiver mit Schwefelfarbstoffen und auch den verschiedensten anderen Farbstoffen anfärben läßt, wenn man die Wolle vor oder nach der Behandlung mit Formaldehyd oxydiert oder chlort.
Man verfährt z. B. in der Weise, daß man die Wolle durch eine mit Salzsäure angesäuerte Lösung von Chlorkalk (spez. Gewicht 1,0035) durchzieht, dann ausquetscht und trocknet.
Man kann dieses Chloren entweder vor dem Behandeln mit Formaldehyd vornehmen oder erst mit Formaldehyd behandeln und dann chloren.
Die Eigenschaft der Unempfindlichkeit gegen Alkalien wird durch eine solche Behandlung nicht nachteilig beeinflußt.
II. Wollwäsche mit stärkeren Alkalien.
Rohe Schafwolle wird mit Formaldehyddampf behandelt oder mit etwa vierprozentiger Formaldehydlösung mehrere Stunden erhitzt und dann getrocknet. Hiernach erfolgt die Wäsche zur Entfernung des Wollschweißes (Wollfettes) mit einer etwa 0,4 prozentigen Lösung von Ätznatron bei etwa 400 C. oder einer etwa einprozentigen Sodalösung bei ungefähr go0 C.
B. Für andere keratinhaltige Fasern.
Als Beispiel für die Behandlung anderer aus Keratin bestehender Fasern sei das folgende aufgeführt:
Wenn man ein Gewebe, dessen Kette aus Baumwolle und dessen Schuß aus Roßhaar besteht, bei 95 bis ioo° C. mit einer o,sprozentigen Ätznatronlösung 1Y2 Stunden lang behandelt, so findet eine derartige Schwächung im Schuß statt, daß das Roßhaar den größten Teil seiner Festigkeit verliert, während die Baumwolle nicht angegriffen wird.
Behandelt man aber dasselbe Gewebe vorher 1 Stunde lang heiß und 2 Stunden kalt mit einer einprozentigen Formaldehydlösung, so findet bei der Nachbehandlung mit Ätznatronlösung keinerlei Schwächung statt.
An Stelle von Formaldehyd können auch andere Aldehyde treten, doch hat sich letzterer als am zweckmäßigsten erwiesen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Vorbereitung von Wolle oder anderen aus Keratin bestehenden Fasern, dadurch gekennzeichnet, daß diese Faserstoffe vor der Behandlung mit alkalisehen Flüssigkeiten der Einwirkung von Formaldehydlösung oder Formaldehyddampf ausgesetzt werden, wodurch erzielt wird, daß konzentriertere und heißere Alkalilösungen als bisher zur Anwendung kommen können.
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