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Stabile wäßrige Polymerisat-Dispersionen zum Bedrucken und Klotzen-von
textilen Substraten. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken
und Klotzen von textilen Substraten.
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Aus der deutschen Auslegeschrift 1.146.474-ist es bekannt, Druckpasten
zu verwenden, die Bindemittel und Pigmente in bestimmten Verhältnissen enthalten
müssen und wobei das Bindemittel. ein Mischpolymerisat aus einem polymerisierbaren
Catbonsäureämid und mindestens einer weiteren copolymerisierbaren Verbindung mit
einer CH2 = GH.,@@Gruppe darstellt. Die Amido-Wasserstoffatome des folymerisats
sind durch Methylol-bzw. Methyloläthorgruppen ersetzt. Ein Nachteil dieser Druckpaaten
liegt darin, daß die fertigen Drucke eine zu hohe Ab, färbbarkeit besitzen. Ein
weiterer Nachteil ist darin zu sehen, ds.ß mindestens 66 der Summe auf das Bindemittel
entfallen sollen.
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Weiter ist aus vier deutschen Auslegeschrift 1.011.850 ein
Ver-,hren zum tedruoken, Kiotzen oder Imprägnieren von Textilien oder anderen. .eersubetraten
mit Hilfe von Emulsionen aus Misch pölymeriten von. Methylolverbiridungen des Acrylsäure-
bzw. -
Methacrylsäureamids und anderen polymerisierbaren olefinisch
ungesättigten Monomeren bekannt. Die nach diesem Verfahren erhaltenen Drucke weisen
zwar eine gute Wasch- und Reibechtheit auf, die verwendeten Emulsionen sind jedoch
nicht reeri)ulgierbar. Demgegenüber enthalten die erfindungsgemäßen Druckpasten
Dispersionen von Pfropfcopolymerisaten, die einen anderen.s trukturellen Aufbau
besitzen als die Copolymerisate in den Druckpasten ` gemäß dem Stand der Technik.
Ein Vorteil der erfindungsgemäß zu verwendenden Druckpasten liegt in der Reemulgierbarkeit
und der hohen Stabilität der Dispersionen gegenüber mechanischen Einwirkungen und
niedrigen Temperaturen.
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Es wurde gefunden, daß sich stabile wäßrige Dispersionen von umvernetzten
Pfropfpolymerisaten aus polymerisierbaren äthylenisch ungesättigten Verbindungen,
vorzugsweise von Monomeren mit endständigen Vinylgruppierungen, aber auch von konjugierten
Diolefinen und/oder deren Gemischen mit Vinylverbindungen als Pfropfc> und Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen
enthaltenden Polyalkylenoxyd- oder Polyalkylenglykolderivaten als Pfropfsubstrate
für das Bedrucken und Klotzen von textilen Substraten in besonders vorteilhafter
Weise eignen.
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Die zu verwendenden Pfropfpolymerisat-Dispersionen werden nach dem
Verfahren der belgischen Patentschrift 617.230 erhalten, indem die genannten
polymerisierbaren
äthylenisch ungesättigten Monomeren bzw. Gemische solcher Monomerer untereinander
unter Verwendung von nichtionischen Emulgatoren, gegebenenfalls unter zusätzlicher
Verwendung von maximal 0,5 % ionogener Emulgatoren (bezogen auf die Gesamtmonomerenmenge)
in Gegenwart eines oder mehrerer. Polyalkylenoxyd- bzw. Polyalkylenglykolderivate,
die noch freie Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen im Molekül ` enthalten, in
wäßriger Emulsion mittels radikalischer Aktivatoren polymerisiert werden.
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Gemäß einer speziellen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
werden Pfropfpolymerisat-Dispersionen auf Basis von Polyalkylenoxyden bzw. Polyalkylenglykolen
verwendet, die sich nicht nur durch eine sehr gute Reemulggierbarkeit auszeichnen,
sondern darüber hinaus nach Aufbringen auf das textile Substrat in Produkte mit
hoher Wasserfestigkeit durch nachfolgende Vernetzung übergeführt werden können.
Pfropfpolymerisate der letztgenannten Art enthalten olefinisch ungesättigte Monomere,
d. h. als Pfropfkomponente, Methyloläther und/oder Mannichbasen von Acrylamid bzw.
Methacrylamid in Mengen von 1 bis 25 %, bezogen auf eingesetztes Polyalkylenoxyd
bzw. Polyalkylenglykol und Pfropfsubatrat, einpolymerisiert.
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Derartige Produkte von besonders hoher Wasserfestigkeit können weiterhin
erhalten werden, wenn als Pfropfkomponenten polymerisierbare olefinisch ungesättigte
monomere Verbindungen der allgemeinen Formel I in Mengen von 1 - 25 %, bezogen auf
Gesamtmenge des Pfropfsubstrates, verwendet wurden:
I CH 2 = CR
- X - R1 In dieser Formel bedeuten R ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest oder ein
Halogenatom, X einen zweiwertigen organischen Rest, der eine die Doppelbindung des
Mononieren aktivierende Gruppierung trägt und R1 eine zur Vernetzung befähigte Gruppe.
Verbindungen dieses Typus sind weiter unten noch näher zu erläutern. Als Pfropfsubstrate
geeignete Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen enthaltende Polyalkylenoxyd- bzw.
Polyalkylenglykolderivate - die zur Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden
Pfropfpolymerisate dienen - werden erhalten durch Misch-, polymerisation von Alkylenoxyden,
insbesondere Äthylenoxyd mit Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindunöen enthaltenden
Epoxydverbindungen, wie z. B. Methacrylsäureglycidäther, Allylglycidäther, Vinylphenylglycidäther,
Butadienmonooxyd und anderen zu Verbindungen@mit Molekulargewichten von oberhalb
100 bis zu mehreren Millionen, vorzugsweise zwischen 400 und 100 000. Anstelle von
Alkylenoxyden bzw. Äthylenoxyd können auch die entsprechenden Co- und Terpolymere
des Äthylenoxyds mit Propylenoxyd, 1,2-Epoxybutan, Isobutylenoxyd, Tetrahydrofuran
und Verbindungen aus der aromatischen Reihe, wie beispielsweise Styroloxyd, dienen.
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Als Pfropfkomponente geeignete Verbindungen, d. h..äthylenisch ungesättigte
Verbindungen, die auf die vorgenannten Polyalkylen-
.oxyd- bzw.
Polyalkylenglykolderivate allein oder in Mischung mit den unter der bevorzugten
Ausführungsform genannten Verbindungen aufgepfropft sein können, kommen vorzugsweise
end-
ständige Vinylgruppierungen tragende organische Verbindungen
wie
nachfolgende Typen in Betracht:
'I. Ester der Acryl- und Methacrylsäure
mit gesättigten
ein- oder mehrwertigen aliphatischen oder cycloaliphatischen
Alkoholen mit vorzugsweise 1 - 8.Kohlenstoffatomen, wie z. B. Acrylsäure-
und Methacrylsäuremethylester, -äthylester, -propylester.und - butylester,
ferner Mono- und Di- sowie
Triester mehrwertiger Alkohole wie. z.
B. Glykolmonoacrylester, Olykoldiacrylester, Glycerindiacrylester
und ähnliche; 2. Acryl- und Methacrylsäureamid sowie deren
Derivate; 3. Acryl- und Methacrylsäurenitril; 4. oc.,8-ungesättigte
Monocarbonsäuren, wie Acrylsäure, Methacrylsäure und deren lialogensubstitutionsprodukte,
wie U.-Halogena@c ry leävre@; 5. Yin7.lätäer, wie z.. H. oinylmethyläther,
Vinyläthyläther, Vinylpcopylätäer ; 6. Ester ;des Yinylalkohols
mit organischen Säuren, wie beispielsweiee 1üM1aceiate, Vinylpropionat, Vinylbutyrat,
ferner
?. aromatische oder heterocyclische Mono- oder Polyvinylverbindnagen,
wie Styrol, kern- oder seitenkettenalkylierte S,tyrole, , kern- oder,
seitenketterhalogenierte Styrole, Divi"lbewol, Trialiylcyanurat, Hexahydro-s-triacrylyltriazn;
. Verbindung=. mit zwei konjugierten Doppelbindungen, Ins-
besondere
aliphatische konjugierte Diolefine mit vorzugsweise 1 - 6 Kohlenstoffatomen, wie
z. B. Butadien-1,3, Isopren, 2,3-Dimethylbutadi_en, 2-Chlorbutadien-1,3 und andere;
9. Vinylhalogenide wie z. B. Vinylchloxid oder-Vinylidenchlorid; 10. @,ß-ungesättigte
Aldehyde, wie z. D. Acrolein oder Methacrolein. Gemäß spezieller Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden reemulgierbare Pfropfpolymeri.satdispersionen
verwendet, die darüber hinaus zu einer nachträglichen Vernetzung zu wasserunlöslichen
Produkten befähigt sind. Sie enthalten als Pfropfkomponenten, zumindest teilweise,
olefinisch ungesättigte Monomere der nachstehend genannten'Gruppen: A) Methyloläther
des Acrylsäure-- oder Methacrylsäureamids der allgemeinen Formel II
in der R für Wasserstoff oder Methyl, R1 für Wasserstoff, Alkyl, Arylalkyl oder
Aryl, R2 für Alkyl oder Cycloalkyl, wie z. B. Methyl, Äthyl, n-Propyl, Isopropyl,
n-Butyl, Isobutyl, Cyclohexyl stehen. Von besonderem Interesse sind in dem vorliegenden
Zusammenhang die Alkylmethyloläther des Methacrylsäureamids, insbesondere Methylmethyloläther
des Methacrylamids und der-korrespondierenden Ätherdes Acrylamids.
B)
Maz'ulichbäsen`äes`@ Acrylsäure- und Methacrylsäureamids gemäß nachstehender'- allgebeiüer
Formel III
in 'd er R und Ri die gleiche Bedeutung wie in der Formel I (s: u:) haben und R3
und R4 für Alky1, Cycloalkyl, Aralkyl, oder gemeinsam für einen heterocyclischen
Rest,'wie z. B. den Morpholinreät stehen. Geeignete-Verbindungen dieses Typs. sind
in der deutschen Auslegeschrift 1.102.404.genannt. Beispielhaft seien die Reaktionsprodukte
aus Methylolmethacrylamidund Dimethylanilin sowie Methylolacrylamid und Dimethylanilin
genannt.
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C) Vernetzungsfähige Gruppen enthaltende Vinylmonomere, wie bereits
oben erwähnt, die der allgemeinen Formel I entsprechen: I 'CH2 = CR - X - R 1 In
dieser Formel bedeuten: . Rein Wasserstoffatom, einen Alkylrest, Cycloalkylrest,
Arylrest oder ein Halogenatom,-R1 eine der nachstehenden Gruppierungen: -0-S03 H,
worin n = 2,3 oder 4 und Z ein Wasserstoffatom oder Alkyl sein kann, X einen zweiwertigen
organischen Rest, der in d--Stellung zur olefinischen Doppelbindung in der Formel
I eine die Doppelbindung aktivierende Gruppierung enthält, wie
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kommen bevorzugterweise monomere Verbindungen
zur Herstellung der bezeichneten Pfropfpolymerisate in Betracht, die den durch die
nachstehenden allgemeinen Formeln dargestellten Verbindungsklassen entsprechen.
1.) Sulfatgruppen enthaltende Acrylamidderivate gemäß Formel IV
worin R Wasserstoff oder Methyl, R2 Wasserstoff oder einen ' Alkylrest sowie einen
Rest mit der Gruppierung -(OH 2)n-0-S03H und n = 2, 3 oder 4 bedeuten.
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2.) Halogenalkylgruppen enthaltende Acrylamidderivate gemäß Formel
V V CH2 = CR -CO - ,NR2 - (OH 2)n - Hal
worin R Wasserstoff oder
Methyl, R2 Wasserstoff oder einen Alkylrest sowie einen Rest mit der Gruppierung
-(CH 2)n-OS03H und n = 2, 3.oder 4 bedeuten.
3.) StyrolsulfAmidderivate gemäß der Formel VI |
worin R Wasserstoff oder Methyl bedeutet und R1 die Bedeutung wie in Formel I besitzt.
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4.) Styrolsulfonsäurederivate gemäß der Formel VII
worin R Wasserstoff oder.Methyl bedeutet und R1 die Bedeutung wie in Formel I besitzt.
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Die Pfropfpolymerisate sind dergestalt aufgebaut, daB das Pfropfsubstrat
etwa 10 - 90 Gewichtsprozent, bezogen auf Gesamtmenge der Pfropf-Partner (Pfropfsubstrat
+ aufzupfropfende Monomere) beträgt.
Die nach vorliegedem Verfahren erhaltenen Dispersionen zeichnen |
sich durch besonders hohe Stabilität aus, d. h. sie erweisen sich stabil (keine
Koagulation) gegenüber mechanischer Einwirkung,
wie starkem Rühren,
Schütteln oder starken Scheiä:räften. Sie zeigen weiterhin erhebliche Beständigkeit
gegenüber Frosteinwirkung.
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Die erfindungsgemäß herstellbaren Dispersionen zeigen darüber hinaus
eine besondere Form hoher Stabilität, d. h. sogenannte Reemulgierbarkeit, und zwar
in wachsendem Maße bei einerseits ansteigenden Gehalten von Polyäthylenoxydeinheiten
in der Pfropfgrundlage bzw. andererseits bei bereits relativ geringen Gehalten an
einpolymerisierten Monomeren mit hydrophilen Resten, wie z. B. Carboxylgruppen,
Carbonamidgruppen, Hydroxylgruppen, Sulfongruppen usw. in der Pfropfkomponente.
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Diese reemulgierbaren Dispersionen unterliegen nicht nur keiner Koagulation
bei Eintrocknung unter mechanischer Beanspruchung, sondern lassen sich_auch in völlig
eingetrocknetem Zustand, nachdem Filmbildung eingetreten ist, selbst nach mehreren
Tagen wieder mit Wasser zu einer Dispersion anrühren (reemulgieren). Diese für viele
Anwendungszwecke im Herstellungsstadium technischer Produkte angestrebten Eigenschaften
können dagegen für das Endprodukt oft unerwünscht sein, wenn hierfür beispielsweise
eine hohe Wasserfestigkeit oder eine nur geringe Wasserquellung gefordert wird.
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Aufgrund ihrer Eigenschaft, insbesondere bereits unter milden Bedingungen
in unlösliche Vernetzungsprodukte überzugehen, können die genannten Polymerisate
vorteilhaft zum Bedrucken und Klotzen von textilen Substraten verwendet worden.
Werfen
entsprechend der speziellen Ausführungsform Misch-.polymerisat-Dispersionen verwendet,
welche Monomere mit reaktionsfähigen Methyloläther bzw. tertiären Aminomethylen-_
gruppen einpolymerisiert enthalten, so kann hierbei Vernetzung bewirkt werden, indem
die Dispersion mit geeigneten Säuren oder sauer wirkenden Verbindungen, wie z. B.
Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Essigsäure, Trichloressigsäure, Ammonchlorid
oder sauren Phosphaten auf einen sauren pH-Wert, vorzugsweise von 2 - 6, eingestellt
werden, die Dispersion sodann auf geeignete Unterlagen aufgebracht: und das Wasser
bei ererhöhtem Temperaturen verdampft wird, wobei die Vernetzung der Polymerisate
eintritt. Es ist jedoch auch möglich, die'Vernetzung lediglich durch Einwirkung
von Wärme zu bewirken, wobei sich Temperaturen von etwa 80 - 250o C, vorzugsweise
100 - 200o C als geeignet erwiesen haben.
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Werden entsprechend spezieller Ausführungsform Mischpolymerisate verwendet,
welche Monomere einpolymerisiert enthalten, die Atomgruppierungen aufweisen, wie
sie in den obenstehenden Formelbildern I bzw. IV - VII aufgeführt sind, so kann
eine Vernetzung der Latices wiederum durch Temperaturerhöhung allein oder aber durch
gleichzeitige Verwendung säurebindender Mittel erfolgen. Die in Frage kommenden
Temperaturen liegen zwischen 80 und 2500 C, vorzugsweise zwischen 100 und
1800 C.
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Als säurebindende Mittel seien angeführt: Alkalihydroxyde,
-carbonate, -acetate sowie andere Alkalisalze schwacher
s
Säuren,
wie z. B. Phosphate, Borate (Puffersubstanzen). Die Menge der säurebindenden Mittel
ist hierbei so zu bemessen, daB etwa 0,8 - 1,5 Mol Säureacceptor auf die im allgemeinen
abzuspaltende Säuremenge zu2 Verfügung stehen. In besonderen Fällen ist es auch
möglich, diese Menge zu über- bzw. zu unterschreiten. Die vorgenannten säurebindenden
Mittel werden im allgemeinen dem Latex vor der Verwendung zugesetzt. Andererseits
ist es auch möglich, bei Verwendung von Monomeren, die Atomgruppierungen enthalten,
wie sie in den Formelbildern I bzw. IT- VII aufgeführt sind, eine Vernetzung der
latices durch Zugabe von Säure bzw. Verbindungen, die bei Erhitzen. Säure freisetzen,
zu bewirken.
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Die aus den beschriebenen "reemulgierbaren" und selbstvernetzenden
Pfropfpolymerisaten hergestellten Druckpasten liefern Drucke, die nach 1 -
10 Minuten dauernder Fixierung -wobei Hydrolyse der Methylolc.thergruppen
und Kondensation der freien Methylolgruppen unter Vernetzung des Polymerisatfilms
eintritt -. sehr gute Reib- und Waschechtheiten zeigen. Vor allem zeichnen sich
diese Druckpasten durch ausgezeichnete Laufeigenschaften im Maschinen- und Filmdruck
aus. Auch bei längerer Beanspruchung bildet sich kein Koagulat. Angetrocknete Reste
lösen oder zerteilen sich wieder in der Druckpaste oder lassen sich mit Wasser entfernen,
sofern seit dem Antrocknen nicht zuviel Zeit vergeht. Dagegen lärt sich das vernetzte
Produkt nicht mehr in Wasser zu einer Dispersion zerteilen. Die "Reemulgierbarkeit"beschränkt
sich nur auf einen angetrockneten Zustand vor einer endgültigen Filmbildung.
.
Obwohl es prinzipiell möglich ist, die beschriebenen "reemulgierbaren" selbstvernetzenden
Pfropfpolymerisatdispersionen 'ohne zusätzliche vernetzende Agenzien zum Färben
oder Bedrucken von Textilien anzuwenden, so ist es doch oftmals vorteilhaft, den
genannten Pfropfpolymerisatdispersionen die in der Textilveredelung üblichen wasserlöslichen
Kondensationsprodukte von Aldehyden, insbesondere Formaldehyd,beispielaweise mit
Harnstoff, Melamin, Phenolen zuzusetzen. Ferner kommen hierfür auch Verbindungen
infrage, die Methyloläthergruppen oder andere selbstvernetzende Gruppen enthalten.
Diese Verbindungen können mit den Alkylmethyloläthergruppen des Pfropfpolymerisats
reagieren und dadurch eine zusätzliche Vernetzung des Polymerisatfilmes bewirken.
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Als textile Substrate kommen Gewebe der verschiedensten Art, vorzugsweise
solche auf Basis nativer oder regenerierter Cellulose, jedoch auch solche auf Grundlage
der verschiedensten synthetischen Fasermaterialien (Polyacrylnitril, Polyesterfaser
usw.) ferner auch nichtgewebte Fasersubstrate wie Faservliese,
in Betracht.
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In den folgenden,Beiepielen sind die angegebenen Teile Gewichtsteile.
Beispiel
1
In einem mit Rührwerk und Thermometer ausgestatteten Polymeri-_sationsgefäß
wird eine Lösung aus 4 Teilen eines Urrsetz-ungsprodüktes aus 15 - %0 Mol
Äth;;lenoxyd -und 1 Ma? Stear@@la:tkoh o1, 33 Teilen eines @thylenoxyd--Allylglycidäther-Mischpolymerisats
vom Molgew. 60.000 und einer Intrinsic-Viskosität von 0,74 (Verhältnis Äth@ll.er,.oxyd
: Allylglyci.däther = 95 : 5) in 200 Teilen Wasser vorgelegt. In dieser Lösung werden
nunmehr 40 `eile Acrylsäurebu-tylester, 21 Teile Styrol, 3 Teile Acrylamid sowie
3 'Teile des N-Me thylolmethyläthers des. Met;täcrylamids emu? giert. Nach V--2drängen
der Luft durch Stickstoff wird auf 45 - 50° aufgeheizt und die Polymerisatiotsreaktion
durch Zugabe von 0,8 Teilen Triäthanolamin und 0,4 Teilen Natritampersulfat gestartet.
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Nach 24 h ist die Polymerisationsreaktion beendet. Die erhaltene 33
%ige Dispersion wird mit Ammoniak auf einen pH-Wert von 7 eingestellt.
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Einige Tropfen dieser Dispersion lassen sich nach dem Trockenreiben
auf der Handfläche bzw. auf der Glasplatte wieder mit Wasser ohne Bildung von Koagulat
in die ursprüngliche Dispersion anrühren.
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300 g einer 50 %igen Dispersion von Titandioxyd (Rutil-Typ) in Wasser
10
g einer 30 %igen Dispersion von Kupfer-Phthalocyanin (Heliogenblau B) in Wasser
werden in 250 g der Dispersion gemäß Beispiel 1 100 g einer 50 %igen Lösung eines
wasserlöslichen Kondensationsproduktes aus Formaldehyd und Melamin, 10 g Ammonnitrat
2 g Ammoniak 100 g einer 15 %igen Lösung des polymeren Alkylmethyloläthers de: Acrylamids
2 g des Reduktionsproduktes aus 12 Mol Äthylenoxyd und 1 Mol Oxydiphenylmethan 225
g Wasser eingerührt. Mit dieser Paste werden im Maschinendruck sehr gut haftende
Mattdruck-Effekte auf ungefärbten und gefärbten Textilien erzeugt, die nach einer
Trockenfixierung bei 140o C während 5,? Minuten wasch-, schrubb- und reibecht sind
und einen angenehmen weichen Griff haben: Beispiel 2
Nach der bereits
im Beispiel 1 beschriebenen Methode wird ein Pfropfpolymerisat hergestellt aus:
200.Gew.-Tln Wasser 4 Gew.-Tln des Umsetzungsproduktes von 15 - 20 Mol Äthylenoxyd
mit 1 Mol o-Oxydiphenylmethan
33 Gew.-Tln eines Mischpolymerisats
aus Kthylenoxyd-propylenoxyd-Allylglycidäther vom Molgew. 14.500 und einer Intrinsic-Viskosität
von 0,32 (Äthylenoxyd : Propylenoxyd : Allylglycidäther = 75 : 20 : 5) 45 Gew.-Tln
Acrylsäurebutylester 16 Gew.-Tln Styrol 3 Gew.-Tln Acrylamid 3 Gew.-Tln der Mannichbase
aus 1 T1 Methacrylamid, 1 T1 Formaldehyd und 1 T1 Dimethylamin 0,8 Gew.-Tln Triäthanolamin
0,4 Gew.-Tln Ammonpersulfa4.
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Die erhaltene Dispersion zeigt eine sehr gute Reemulgierbarkeit. In
einer Mischung aus 200 g -der gleichen Dispersion mit 177 g Wasser -3 g eines
Reaktionsproduktes aus 1 Mol Cetylalkohol und 13 - 15 Mol Äthylenoxyd 20 g einer
50 eigen Ammonnitrat- oder Ammonrhodamidlösung werden unter dem Schnellrührer (2000
UpM) 600 g Petroleum (Siedebereich ca. 160 - 2300 0) einemulgiert. Es entsteht eine
viskose. Paste, die mit 50 g einer 40 %igen Dispersion von Helioechtblau BZ in Wasser
(Schultz Farbstofftabellen, Band 1, 7. Auflage Nr. 1188) vermischt und nach dem
üblichen Methoden im Rouleauxdruck auf Baumwolle und Zellwolle gedruckt wird. Man
erhält einen tiefen brillanten Blauton, der
Nach dem Drucken und
einer Thermofixierung bei 130 - 140o C während 8 - 10 Minuten koch-, wasch-"reib-
und schrubbecht Beispiel 3
Nach der bereits im Beispiel 1 beschriebenen Methode
wird ein Pfropfpolymerisat hergestellt aus: 200 Gew.-Teilen Wasser 5 Gew.-Teilen
des Umsetzungsproduktes von 15 - 20 Mol Äthylenoxyd mit 1 Mol Stearylalkohol 33
Gew.-Teilen eines Äthylenoxyd-Tetrahydrofuran-Mischpolymerisats vom Molgew. 31-.000
und einer Intrinsic-Yiskosität von 0,55. Äthylenoxyd': Tetrahydrofuran = 90 : 10
15 Gew.-Teilen Acrylsäurebutylester 25 Gew.-Teilen Acrylsäureäthylester 21 Gew.-Teilen
Styrol 3 Gew.-Teilen Methacrylamid 3 Gew.-Teilen Acrylsäuredi-(B=chloräthyl)amid
0,8 Gew.-Teilen Natriumpyrosulfit 0,4 Gew.-Teilen Ammonpersulfat Die erhaltene ca.
33 %ige Dispersion wird mit Ammoniak auf pH 6 -- 7 eingestellt. Die Dispersion läßt
sich nach dem Trockenreiben ebenfalls wieder mit krasser anrühren, ohne daß sich
ein irreversibles.Koagulat bildet.
In einer Mischung aus 280 g
der obigen Dispersion, 20 g einer 25 %igen Lösung von Polyvinylalkohol (.500 ep),
50 g einer 1 %igen Lösung des polymeren Methyl-Methylolmethacrylamids,
130 g Wasser, 20 g einer 50 %igen Lösung von Ammonnitrat werden 500 g Schwerbenzin
einemulgiert und mit 80 g einer 40 %j-gen Dispersion von chloriertem Kupferphthalocyanin
(Hellogengrün B) vermischt.
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Man erhält eine viskose Druckpaste, die auf Baumwolle und Zellwolle
nach den üblichen Verfahren-gedruckt wird. Der Druck ist nach der Thermofixierung
(5 Minuten bei 140o C) sowohl koch-, wasch- und reibecht als auch gut beständig
gegen Perchloräthylen und damit chemisch reinigungsbeständig.
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Die mechanische Stabilität und die Redispergierbarkeit der Druckpaste
nach dem Eintrocknen ist sehr gut.