DE14413C

DE14413C - Zwangläußge Präzisions-Ventilsteuerung

Info

Publication number: DE14413C
Application number: DENDAT14413D
Authority: DE
Original assignee: C. REYSCHER in Bielefeld, Zimmerstrafse

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 14: Dampfmaschinen.

CARL REYSCHER in BIELEFELD. Zwangläufige Präcisions-Ventilsteuerung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. December 1880 ab.

In Fig. 4 ist i? die Kurbel einer Dampfmaschine, r die Excentricität eines auf der Schwungradaxe befestigten Excenters, dessen Stange S S, um einen in der horizontalen Queraxe des Dampfcylinders liegenden Zapfen 0 oscillirt. Ein Punkt α bezw. a^l dieser Stange beschreibt eine zur Mittellinie der Maschine symmetrisch liegende Ellipse. Der Theil ab bezw. a¹ b¹ einer solchen Ellipse wird benutzt, um die Einlafsventile zu bewegen, während der Theil cd bezw. c¥ der Ellipse'für die Oeffnung und den Schlufs der Auslafsventile in Betracht kommt.

In Fig. ι ist SS, die Excenterstange, 0 der in der Mittellinie liegende Zapfen, um welchen erstere oscillirt und dabei eine der Excentricität entsprechende Vor- und Rückwärtsbewegung macht. Es ist angenommen, dafs die Excenterstange sich in der Richtung des Pfeiles bewegt und eine dem Voreilungswinkel ei, Fig. 4, entsprechende Stellung eingenommen hat. a, Fig. 1 und 3, ist ein durch den Zapfen b mit der Excenterstange verbundener Knaggen. In der gezeichneten Stellung hat sich der Knaggen um einen der Voreilung entsprechenden Weg von der Mittellage entfernt und die im Hebel c, Fig. 2, befestigte Rolle d ergriffen. Bewegt sich die Excenterstange nun weiter, so drückt der Knaggen den Hebel zurück und öffnet somit das Ventil. Der Punkt e des Knaggens, Fig. 3, gleitet während dieser Bewegung auf der Fläche ff,/,, eines Gleitstückes g, und es ist ersichtlich, dafs sich das Ventil durch den Druck der Feder im Federgehäuse wieder geschlossen haben mufs, wenn e bei /, angelangt sein wird. Der Punkt e gleitet nun auf dem Flächenstück /,/,, weiter, bis das Excenter am Ende seines Hubes angelangt sein wird. Dann überschreitet der Knaggen wieder die Mittellinie, und beim Rückgang des Excenters führt die Stange desselben den Knaggen unterhalb des Hebels c zurück.

Auf dem Flächenstück f,,f„, gleitet der Punkt e des Knaggens in seine frühere Lage zurück, so dafs bei einer neuen Tour der Maschine dasselbe Spiel des Knaggens sich wiederholt.

Um die Expansion variabel zu machen, ist das Gleitstück g verschiebbar angeordnet, und zwar ist dasselbe durch die Stange Ji und den Hebel Ji₁ Ji_n mit einer Stange Ji₁₁₁ des Regulators X in Verbindung gesetzt, welcher somit die Expansion beeinfmfst.

Während der vorhin besprochenen Bewegung wird ein Punkt A₁ der über den Zapfen ο hinaus verlängerten Excenterstange den unteren Theil der Ellipse beschreiben. Der Punkt i, Fig. ι, des an der Excenterstange befestigten Stückes k drückt hierbei auf die Stange /, welche den Druck auf den Hebel m überträgt und somit das Auslafsventil bewegt. Schreitet die Bewegung der Excenterstange fort, dann wird auch die Stange / weiter bewegt, entsprechend der Bewegung, welche, aus der

durch den Punkt i beschriebenen Ellipse und der Form, welche der Fläche η ο des Stückes k gegeben wird, resultirt. ■

Claims

Patent-Anspruch:

Die Hebung der Aus- und Einlafsventile einer Dampfmaschine vermittelst einer Stange SS₁, welche oben die durch Gleitklötze gg_t vom Regulator aus dirigirten Knaggen α «,, . unten die Bahnen k k_t hat und durch Excenter oder Kurbel von der Haupt- oder Zwischenwelle aus in eine hin- und hergehende und gleichzeitig oscillirende Bewegung versetzt wird.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.