DE1433401B1

DE1433401B1 - Vorrichtung zum Entgasen von Metallschmelzen

Info

Publication number: DE1433401B1
Application number: DE19641433401
Authority: DE
Inventors: Torsten Eklund
Original assignee: ASEA AB
Current assignee: ABB Norden Holding AB
Priority date: 1963-03-06
Filing date: 1964-02-28
Publication date: 1970-10-01
Also published as: US3325160A

Description

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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Her- weitem nicht deren Vorteil, denn in keinem Fall wird

Stellung und Entgasung von Stahlschmelzen oder von die aus den oben dargelegten Gründen so wichtige

Metall- oder Metallegierungsschmelzen in einem doppelkonische Bewegung des Konverters unter

Konverter unter Vakuum. Vakuum erreicht.

Ständig steigende Forderungen an die Qualität von 5 Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im fol-

Stahl oder von Metallegierungen, ζ. B. im Hinblick genden an Hand der Zeichnung beschrieben, die

auf die Gasporosität oder den Schlackengehalt, lassen einen kardanisch aufgehängten Ofen gemäß der Erfin-

sich fast nur noch mit einer Vakuumentgasung erfül- dung im Schnitt zeigt.

len. Für die Wärmebilanz ist es vorteilhaft, die In der Zeichnung bezeichnet 11 ein L.-D.-Konveimetallurgische Behandlung, z. B. nach dem Kaldo- ίο ter mit Mantel, der in bekannter Weise eine saure oder nach dem L.-D.-Verfahren, und die Entgasung oder basische feuerfeste Ausfütterung hat. Die Längsin ein und denselben Schmelzbehälter vorzunehmen. achse des Tiegels steht im wesentlichen lotrecht, d. h., Für den Ablauf der genannten metallurgischen Ver- die Tiegelschnauze 12 liegt oben. Der Tiegel sitzt in fahren ist eine Badbewegung und eine hiermit ver- einem vakuumdichten Behälter 13, der oben durch bundene ständige Erneuerung der Badoberfläche vor- 15 einen Deckel 21 und unten durch «inen Boden 7 abteilhaft. Beides kann man erreichen, wenn der geschlossen ist. Der abnehmbare Deckel 21 hat min-Konverter kardanisch aufgehängt wird und eine destens eine Gasevakuierungsleitung 14 und weiter doppelkonische Bewegung ausführt. Es bildet sich einen in der Zeichnung nicht dargestellten Rohrdann eine Strömung mit einer nach oben ausgebuch- stutzen für die Einführung einer gleichfalls nicht teten größeren Badoberfläche aus, durch die der 20 dargestellten wassergekühlten Sauerstofflanze.
Ablauf metallurgischer Reaktionen begünstigt wird. Der Konvertertiegel 11 ist mit zwei Zapfen 10 an

Versuche haben gezeigt, daß die in metallurgischer einem Ring 15 schwenkbar gelagert, der wiederum

Hinsicht günstige doppelkonische Bewegung des über zwei Zapfen 16 in einem Ring 9 schwenkbar ist.

Konverters auch für eine weitgehende Entgasung der Dieser Ring sitzt herausnehmbar in dem Gehäuse 13

Schmelze im Vakuum vorteilhaft ist. Die Erfindung 25 und wird hierin von einem Ring 17 getragen,

bezweckt, eine Vorrichtung zur Herstellung von Der Boden 7 bildet einen Ringflansch 6. In diesem

Metallschmelzen mit einfachen Mitteln so auszubil- sitzt ein Motor 22, der von einem Deckel 5 getragen

den, daß sowohl die metallurgische Behandlung der ist. Der Motor treibt eine Scheibe 23, in der exzen-

Schmelze, z. B. nach dem Kaldo- oder L.-D.-Ver- trisch zur Motorachse ein Zapfen 24 gelagert ist.

fahren, wie eine anschließende Entgasung im Vakuum 30 Dieser Zapfen ist am Boden 4 des Tiegels 11 be-

bei der gleichen, für beide Prozesse gleichermaßen festigt. Der Zapfen 24 beschreibt also bei laufendem

vorteilhaften doppelkonischen Bewegung des Kon- Motor 22 eine Kreisbewegung um die Motorachse,

verters vorgenommen werden kann. Gleichzeitig führt dabei der Tiegel 11 eine Schwenk-

Eine Vorrichtung gemäß der Erfindung ist dadurch bewegung um die Zapfen 10 und um die Zapfen 16

gekennzeichnet, daß der in einer an sich bekannten 35 aus, die sich zu einer pendelnden Bewegung zusam-

kardanischen Aufhängung gehaltene und um eine mensetzen.

waagerechte und auch um eine im wesentlichen An dem Gehäuse 13 sind zu beiden Seiten Radlotrechte Achse schwenkbare Konverter eine doppel- scheiben 8 mit Zahnkränzen 19 befestigt. An den konische Bewegung ausführt, daß der äußere Ring Radscheiben 8 sitzen Lagerzapfen 3 mit Scheiben 2, der kardanischen Aufhängung des Konverters mit 40 die auf Rollen 1 gelagert sind. Diese Rollen sitzen in einem den Konverter umschließenden Mantel fest Tragwänden 25. Die Zahnkränze 19 können über verbunden ist, daß am Mantel Lagerzapfen für die Zahnritzel 18 angetrieben werden. Zum Antrieb schwenkbare Halterung des Mantels angebracht sind selbst dienen Getriebemotore 20. Durch diese Motore und daß der Mantel oben durch einen abnehmbaren kann das Gehäuse 13 zusammen mit dem Tiegel 11 Deckel mit Evakuierungsleitung und unten durch 45 geschwenkt werden, wenn nach Abnahme des Dekeinen den Antrieb für die doppelkonische Bewegung kels 21 die Schmelze ausgegossen werden soll,
des Konverters tragenden Boden vakuumdicht ver- Die Arbeitsweise des Konverters ist folgende: Der schlossen ist und so einen vakuumdichten Behälter Tiegel 11 wird in der gezeichneten Lage nach Abbildet, nähme des Deckels 21 gefüllt, beispielsweise mit ge-

Eine solche Ausbildung des Konverters bringt 50 schmolzenem Roheisen unter atmosphärischem mehrere Vorteile gleichzeitig. Es wird mit geringem Druck. Dann wird der Deckel 21 aufgesetzt und das baulichem Aufwand eine wirksame Entgasung unter Roheisen unter gleichzeitiger Sauerstoffeinblasung zu gleichzeitiger Umrührung der Schmelze und gleich- Stahl gefrischt. Während dieses Prozesses läuft der zeitiger Schonung der Konverterauskleidung erreicht. Motor 22, d. h., der Tiegel führt eine Pendelbewe-Weiter kann das sogenannte L.-D.-Verfahren unter 55 gung aus. Nach dem Frischen wird der Behälter 13 üblichen Bedingungen, aber auch unter Vakuum über den Stutzen 14 mit einer Vakuumanlage verdurchgeführt werden. Schließlich genügt das Abneh- bunden und bis zu einem Druck unter 100 torr, vormen des Deckels des vakuumdichten Gehäuses, um zugsweise unter 50 torr evakuiert. Während der Evaden Konverter in üblicher Weise füllen und entleeren kuierang wird die Pendelbewegung des Tiegels fort- bzw. die sonst üblichen Arbeitsgänge durchführen zu 60 gesetzt, aber vorzugsweise mit einer niedrigeren Gekönnen. schwindigkeit als beim Frischen. Die sich dabei stän-

Es ist bekannt, einen festen nicht drehbaren Kon- dig erneuernde Oberfläche der Schmelze wird dabei

verier in einem Vakuumbehälter hineinzusetzen. dem Vakuum ausgesetzt und die Schmelze selbst ent-

Ferner ist bekannt, einen geneigten, um seine Längs- gast, beispielsweise von H₂, CO und N₂ befreit,

achse drehbaren Konverter mit einer feststehenden 65 Nach der Entgasung wird der Deckel 21 abgenom-

Vakuumhaube über eine Vakuum-Drehdurchführung men und das Gehäuse durch die Motore 20 gekippt

zu verbinden. Beide Lösungen zeigen keine Vor- und die Schmelze in Kokillen od. dgl. ausgegossen,

richtung gemäß der Erfindung und erreichen bei Es ist wichtig, daß sich die Oberfläche der Schmelze

ständig längs der Tiegelwand verschiebt, was mit der Erfindung erreicht wird. Die Schmelze bekommt bei der Schwenkbewegung eine konvexe Oberfläche, was sowohl in Hinsicht auf den Verschleiß des Tiegels als auch auf die Entgasung ein Vorteil ist.

Die Schwenkbewegung des Ofens kann geändert werden. Man kann auch den Ofen mit einem außerhalb des Tiegels liegenden elektromagnetischen Umrührer versehen.

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Herstellung und Entgasung von Stahlschmelzen oder von Metall- oder Metalllegierungsschmelzen in einem Konverter unter Vakuum, dadurch gekennzeichnet, daß der in einer an sich bekannten kardanischen Aufhängung gehaltene und um eine waagerechte und auch um eine im wesentlichen lotrechte Achse schwenkbare Konverter (11) eine doppelkonische Bewegung ausführt, daß der äußere Ring (9) der kardanischen Aufhängung des Konverters mit einem den Konverter (11) umschließenden Mantel (13) fest verbunden ist, daß am Mantel (13) Lagerzapfen (3) für die schwenkbare Halterung des Mantels angebracht sind und daß der Mantel (13) oben durch einen abnehmbaren Deckel (21) mit Evakuierungslettung (14) und unten durch einen den Antrieb für die doppe!- konische Bewegung des Konverters tragenden Boden vakuumdicht verschlossen ist und so einen vakuumdichten Behälter bildet.

2. Konverter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Antrieb des Konverters (U) eine vom Motor (22) angetriebene Exzenterscheibe (23) und ein am Boden (4) des Konverters (11) befestigter Zapfen (24) dient.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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