DE1428991B2 - Sohlenauflagevorrichtung für eine den Schuh an Spitze und Absatz abstützende Sicherheitsskibindung - Google Patents
Sohlenauflagevorrichtung für eine den Schuh an Spitze und Absatz abstützende SicherheitsskibindungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Sohlenauflagevorrichtung für eine den Schuh an Spitze und Absatz
abstützende Sicherheitsskibindung, die bei starken Seitenkräften den Schuh an der Spitze freigibt, wobei der
Schuh im Bereich des Fußballens auf einer zur Skioberfläche seitlich beweglichen, dem Schuh bei einer
Schwenkbewegung desselben um einen hinteren Punkt folgenden Standplatte aufruht.
Derartige Standplatten haben vor allem den Zweck, das Ausrasten des Schuhes entgegen der bestehenden
Reibung zwischen Schuhsohle und Skioberfläche bei Kräften, die den Fuß auf Torsion belasten, zu erleichtern.
Bisherige Skibindungen dieser Art sind insofern unvollkommen, als entweder die Bewegung der Standplatte
nicht mit der Bewegung des Fußes übereinstimmt, so daß Bewegungsdifferenzen auftreten und
damit wiederum Reibungswiderstände zu überwinden sind, oder andere das Ausrasten, insbesondere zu Anfang
der Bewegung, hindernde Reibungswiderstände oder bauliche Nachteile aufweisen.
S So ist bei einer bekannten Bauart nach der deutschen Gebrauchsmusterschrift 1 834 953 eine Grund- oder
Sohlenplatte (dort auch Standplatte genannt) vorgesehen, die um einen Drehzapfen unterhalb des Schuhabsatzes
schwenkbar am Ski gelagert ist und die im vorderen Bereich ein Drehglied als Standplatte für den
Vorderteil des Fußes drehbar trägt, das Seitenbacken für die seitliche Halterung des Schuhes aufweist. Die
sich über die ganze Länge des Fußes erstreckende schwenkbare Grund- oder Sohlenplatte muß hierbei
einen relativ großen Schwenkhub ausführen, bis sie in eine Lage kommt, in der der Schuh von dem Querglied
freikommen kann. Die Grund- oder Sohlenplatte wird hierbei unter Umständen sehr stark auf Biegung beansprucht,
weshalb sie auch vorzugsweise aus flexiblem
ao Material, insbesondere Kunststoff, besteht, um die beim
Ausschwenken auftretenden Verformungen aufzunehmen. Auch kann bei fest mit dem Querglied verbundenen
Seitenbacken noch nach öffnung der vorderen r
Rastvorrichtung ein erhebliches auf den Fuß ausgeüb- -"
tes Torsionsmoment verbleiben. Auch ist die bekannte Vorrichtung verhältnismäßig sperrig.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht demgegenüber vor allem darin, bei zuverlässiger Freigabe
des Schuhes im Gefahrfalle unter geringem Reibungswiderstand eine einfache, leichte und von übermäßigen
Biegebeanspruchungen der schwenkbaren Teile freie Sohlenauflagevorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Standplatte um eine zur Skioberfläche senkrechte
Achse auf einer Grundplatte drehbar gelagert ist, die im vorderen Fußbereich oder davor um eine vor
der genannten Achse angeordnete, ebenfalls zur Skioberfläche senkrechte Achse am Ski schwenkbar oder
seitlich verschiebbar auf der Skioberfläche angeordnet ist. Die Standplatte kann also zwei Bewegungen ausführen,
nämlich einerseits die Seitenbewegung der sie tragenden Grundplatte und andererseits die Eigendrehung
relativ zur Grundplatte. Die Grundplatte kann
hierbei sehr kurz bemessen sein, so daß größere Biege- ^(_
beanspruchungen auch beim seitlichen Ausschwenken oder bei seitlichen Ausweichbewegungen der Grundplatte
vermieden werden, trotzdem aber eine unbehinderte Freigabe des Schuhes infolge der doppelten Bewegungsmöglichkeit
der Standplatte sichergestellt ist. Die Drehachse der Standplatte kann sich hierbei auf
einer Bahn bewegen, die in einem gleichgerichteten gleichen Schwenkbogen wie die Bahn der Schuhspitze
verläuft. Zugleich ergibt sich eine leichte und einfache Bauart, die den Raum unterhalb des Absatzes nicht beansprucht
und die konstruktive Ausbildung der Fersenhalterung der Bindung nicht stört.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht vor allem darin, daß die Schwenkachse
der Grundplatte im Bereiche oder dicht hinter der am Ski angeordneten Zehenabstützvorrichtung angeordnet
ist, während die Standplatte als kreisförmige Drehscheibe mit zentraler Drehachse ausgebildet oder auch
exzentrisch, z. B. nahe dem hinteren Ende der Grundplatte an dieser drehbar gelagert ist.
Anschläge begrenzen vorzugsweise die Schwenkbewegung von Grundplatte bzw. Standplatte, letztere insbesondere
dann, wenn die Standplatte exzentrisch gela-
gert ist. Hierdurch wird verhindert, daß die Platten beliebig und unnötig weit über die Kante des Skis ausschlagen
und dadurch im Falle eines Sturzes verbogen und unbrauchbar werden. Durch Verwendung reibungsarmen
Werkstoffes, wie z. B. Teflon, für eine der beiden Platten, insbesondere der Grundplatte oder
auch für beide Platten bzw. eines auf die Platten aufgebrachten Überzuges kann eine weitere Reibungsverminderung
erzielt werden.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Hierbei zeigt
F i g. 1 die Draufsicht auf eine erste Ausführungsform mit kreisförmiger Standplatte,
F i g. 2 einen Schnitt nach Linie 2-2 der F i g. 1,
F i g. 3 die Draufsicht auf eine Ausführung mit exzentrisch gelagerter Standplatte und
F i g. 4 eine Ausführung mit quer verschiebbarer Grundplatte.
Auf dem Ski 10 ist entsprechend F i g. 1 eine Zehenabstützvorrichtung
11 befestigt, z. B. aufgeschraubt, die ao einen schwenkbaren Abstützbacken 12 aufweist, der
um eine zur Skioberfläche senkrechte feste Achse 13 oder eine veränderliche Achse seitlich ausschwenkbar
ist, z. B. derart, daß die Schuhspitze A des durch die Bindung nach vorn gedrückten, sich gegen den Zehen- »5
abstützbacken 12 anlegenden Skischuhes 14 beim seitlichen Ausrasten der Bindung in Pfeilrichtung a seitwärts
bewegt wird, wobei sich der Schuh etwa um eine zur Skioberfläche senkrechte Achse in Fersennähe dreht.
In geringem Abstand hinter der Zehenabstützvorrichtung ist die erfindungsgemäße schwenkbare Soh-
^auflagevorrichtung 15 angeordnet. Diese besteht aus einer Grundplatte 16, welche bei 17 auf dem Ski um
eine zur Skioberfläche senkrechte Achse schwenkbar gelagert ist und auf welcher ihrerseits eine kreisförmige
Standplatte 18 mit zentraler Schwenkachse 19 angelenkt ist. Die Grundplatte .16 weist als Anschläge dienende
Ansätze 20 auf, welche den Schwenkhub der Grundplatte 16 begrenzen, indem sich die Anschläge
gegen einen am Ski befestigten Gegenanschlag, z. B. in Form eines in den Ski eingesetzten Stiftes 21 anlegen.
In F i g. 1 ist die Bindung in Gebrauchsstellung mit ausgezogenen Linien dargestellt. Wird der Fuß, z. B. infolge
eines Sturzes, übermäßig auf Torsion beansprucht, indem er um einen rückwärtigen, z. B. unter
dem Absatz des Schuhes liegenden Punkt auszuschwenken sucht, wird nach Überwindung der den Zehenbacken
12 in seiner mittleren Lage haltenden Rastwirkung dieser seitlich ausgeschwenkt, indem der
Punkt A der Schuhspitze in Pfeilrichtung a bzw. auf einer mehr oder weniger stärker gekrümmten Kurve
auszuweichen sucht. Dieser Bewegung kann die Standplatte 18 praktisch widerstandslos folgen, indem einerseits
die sie tragende Grundplatte 16 um die Achse 17 in die strichpunktierte Lage 16' um einen Winkel χ ausschwingt
und das Gelenk 19 einen Kreisbogen ai um das Gelenk 17 ausführt, und indem andererseits gleichzeitig
die Standplatte 18 sich um ihr Gelenk 19 (bzw. in der ausgeschwenkten Lage 19') dreht, so daß Bewegungsdifferenzen
zwischen der Schuhsohle und der Standplatte vollständig oder im wesentlichen ausgeschlossen
werden können. Grundplatte 16 und/oder Standplatte 18 können aus einem reibungsarmen
Werkstoff, etwa aus Polytetrafluoräthylen (z. B. Teflon) hergestellt sein, oder auf ihren dem Ski zugewandten
oder aufeinanderliegenden Flächen mit einem Werkstoffüberzug aus entsprechendem Material versehen
sein. Reibung zwischen Grundplatte und Ski bzw. zwischen den Platten sowie Vereisungsgefahr lassen sich
dadurch entscheidend herabsetzen bzw. praktisch unterbinden.
Das Ausführungsbeispiel nach F i g. 3 unterscheidet sich von demjenigen nach F i g. 1 und 2 dadurch, daß
die Standplatte 18a nicht zentrisch, sondern exzentrisch mittels eines Gelenkzapfens 19a an der Grundplatte 16
angelenkt ist. Beim seitlichen Ausschwenken des Schuhes können sich infolgedessen die Platten 16 und 18a
bis in die Lagen 16' und 18' verschwenken, wobei der Schwenkhub der Standplatte 18a durch Ansätze 22 begrenzt
ist, welche z. B. mit dem als Gegenanschlag dienenden Schwenkzapfen 17 der Grundplatte 16 oder
auch mit einem bzw. mehreren hiervon gesonderten Gegenanschlägen zusammenwirken, wie auch sonst die
Anschläge zur Begrenzung der Schwenkhübe der Platten in beliebiger geeigneter Weise ausgeführt sein können.
Beispielsweise kann bei der Ausführungsform nach F i g. 3 die Anordnung derart ausgeführt sein, daß die
Grundplatte 16 einen verhältnismäßig kleinen Schwenkhub, die Standplatte 18a dagegen einen verhältnismäßig
großen Schwenkhub ausführen kann, so daß in der durch die Anschläge begrenzten Endstellung
die Standplatte 18a eine nach vorn schräg auswärts gerichtete Stellung einnimmt.
Auch sonst läßt sich durch die Wahl der Drehachsen 17 und 19 bzw. 19a die Bewegung der Standplatte 18
bzw. 18a den Schwenkbewegungen des Fußes bzw. der Zehenabstützbacken mehr oder weniger anpassen, so
daß beim Ausrasten des Fußes praktisch keine Relativbewegungen zwischen der Schuhsohle und der Grundplatte
16 bzw. 16a auftreten.
Die Ausführungsformen nach den F i g. 1 und 2 haben den Vorteil besonderer Einfachheit und einer besonders
geringen Reibung. Auch läßt sich die Bewegung der Standplatte derjenigen des ausrastenden Fußes
besonders gut anpassen. Doch sind gegebenenfalls auch andere Ausführungsformen der Erfindung möglich.
F i g. 4 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher eine Grundplatte 16a in Führungen 23, die z. B. auf dem Ski
10 aufgeschraubt sind, relativ zu diesem in Querrichtung verschiebbar gelagert ist. Auf dieser Grundplatte
16a ist wiederum eine z. B. kreisförmige Standplatte 18 mit zentraler Drehachse 19 gelagert. Die Grundplatte
16a kann hierbei wieder aus einem reibungsarmen Werkstoff bestehen, so daß er möglichst reibungsarm
in den Führungen 23 gleiten kann.
Gegebenenfalls können die Führungen für die Querverschiebung
der Grundplatte 16a auch unterhalb der Standplatte 18 liegen und zu einer einzigen Führung
zusammengefaßt sein. Auch kann die Führung gebogen ausgeführt sein. Statt zentrisch kann die Standplatte 18
mehr oder weniger exzentrisch — etwa entsprechend F i g. 3 — auf der quer verschiebbaren Grundplatte 16a
gelagert sein. Auch kann die Grundplatte gegebenenfalls durch einen einfachen Lenker oder ein einfaches
Führungsstück ersetzt sein, welches die Standplatte 18 relativ zum Ski führt und der Standplatte eine Drehung
um eine zentrische oder exzentrische, zur Skioberfläche senkrechte Achse gestattet.
Die Zehenabstützvorrichtung kann beliebig ausgeführt sein, z. B. auch zwei gesonderte, nach verschiedenen
Seiten ausschwenkbare Zehenbacken aufweisen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Sohlenauflagevorrichtung für eine den Schuh
an Spitze und Absatz abstützende Sicherheitsskibindung, die bei starken Seitenkräften den Schuh an
der Spitze freigibt, wobei der Schuh im Bereich des Fußballens auf einer zur Skioberfläche seitlich beweglichen,
dem Schuh bei einer Schwenkbewegung desselben um einen hinteren Punkt folgenden Standplatte aufruht, dadurch gekennzeichnet,
daß die Standplatte (18, 18a) um eine zur Skioberfläche senkrechte Achse (19, 19a) auf einer
Grundplatte (16, 16a) drehbar gelagert ist, die im vorderen Fußbereich oder davor um eine vor der
genannten Achse (19, 19a) angeordnete, ebenfalls zur Skioberfläche senkrechte Achse (17) am Ski
schwenkbar oder seitlich verschiebbar auf der Skioberfläche angeordnet ist.
2. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (17)
der Grundplatte (16, 16a) im Bereiche oder dicht hinter der am Ski angeordneten Zehenabstützvorrichtung
(11) angeordnet ist.
3. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Standplatte (18)
als kreisförmige Drehscheibe mit zentraler Drehachse (19) ausgebildet ist.
4. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Standplatte (18a)
nahe dem hinteren Ende der Grundplatte (16) an dieser drehbar (19a) gelagert ist.
5. Sicherheitsskibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkelausschlag
der Grundplatte (16) durch Anschläge (20, 21) mit Bezug auf den Ski und der Winkelausschlag
der Standplatte (18a) durch Anschläge (22, 17) mit Bezug auf die Grundplatte (16) begrenzt ist.
6. Sicherheitsskibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte
(16, 16a) und/oder die Standplatte (18, 18a) aus einem reibungsarmen Werkstoff (z. B. Polytetrafluoräthylen)
besteht bzw. mit einem Überzug aus einem derartigen Werkstoff versehen ist.
7. Sicherheitsskibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten
(16,16a, 18,18a) als flache backenlose Scheiben ausgebildet
sind.
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Legal Events
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