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Die Erfindung bezieht sich auf einen Spritzkopf zum Zuführen von Schmiermittel
mit wahlweiser Umschaltung von kleiner Liefermenge hohen Drukkes auf große, Liefermenge
kleinen Druckes und umgekehrt, bei dem ein Hochdruck- und ein Niederdruckkolben
in entsprechenden 1,-oaxial zueinander angeordneten und miteinander in Verbindung
stehenden Zylindern gleitend geführt sind, wobei zwischen dem Niederdruckzylinder
und der Schmiermittelzuführung ein durch eine Feder in Schließrichtung beaufschlagtes
Kugelventil vorgesehen ist.
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Bei derartigen bekannten Spritzköpfen ist der Niederdruckzylinder
in Förderrichtung vor dem Hochdruckzylinder angeordnet, wobei die Förderung des
Hochdruckes über den großen Durchmesser des Niederdruckzylinders erfolgen muß. Der
Niederdruckzylinder muß daher hinsichtlich seines Materials auf einenHochdruck in
derGrößenordnung von 14 000Psi ausgelegt sein; das gleiche gilt auch für seine Dichtung,
wodurch eine Undichtigkeit gegenüber der Atmosphäre nur schwer beherrschbar ist.
Weiter kann bei diesen bekannten Spritzköpfen die Umschaltung von Niederdruck auf
Hochdruck und umgekehrt nur langsam erfolgen. Bei den bekannten Spritzköpfen sind
weiterhin zwei gleitend ineinandergelagerte Kolben vorgesehen. Wenn ein großes Volumen
mit niedrigem Druck gefördert werden soll, so werden beide Kolben gemeinsam bewegt.
Zu diesem Zweck muß eine auf dem Kolben größeren Durchmessers angeordnete Schraubenmutter
so weit nach hinten geschraubt werden, daß sie beim Niederdrükken des Handhebels
von einem an diesem angeordneten Ansatz erfaßt werden kann. In diesem Fall werden
der kleine Innenkolben und der große Außenkolben gemeinsam verschoben. Soll dagegen
nur mit kleinem Fördervolumen gearbeitet werden, so wird die Schraubenmutter nach
vom geschraubt, so daß der Handhebel nur mit dem kleinen Kolben allein im Eingriff
steht und auch nur er verschoben werden kann. Der bekannte Spritzkopf macht weiterhin
die Anordnung von zwei ineinandergeschobenen Rückholfedern für die beiden Kolben
erforderlich, die den Hubraum weitgehend ausfüllen und den Strömungswiderstand mit
steigender Kompression stark erhöhen; außerdem ist auch dann, wenn die ineinander
verschiebbar gelagerten Kolben mit großer Genauigkeit hergestellt sind, stets ein
beachtlicher Leckverlust zu erwarten.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Spritzkopf zu schaffen, der bei
einfachem und konstruktivem Aufwand und bei sicherer Betriebsweise die den bekannten
Spritzköpfen anhaftenden, vorstehend dargelegten Nachteile vermeidet und bei dem
keine Leckverluste auftreten und eine schnelle Umschaltung von Hochdruck auf Niederdruck
und umgekehrt auch während des Förderhubes möglich ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Zylinder
voneinander getrennt und hintereinander, mit dem Hochdruckzylinder in Förderrichtung
vorn liegend, angeordnet sind, die Kolben starr miteinander verbunden sind und der
Hochdruckkolben eine axiale, die beiden Zylinder miteinander verbindende Durchbohrung
aufweist und daß das Kugelventtil. als Umschaltventil ausgebildet ist.
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Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung des Spritzkopfes wird dadurch, daß
der Hochdruckzylinder in Förderrichtung vor dem Niederdruckzylinder angeordnet ist,
erreicht, daß lediglich der Hochdruckzylinder dem hohen Druck unterworfen ist, während
für den Niederdruck ein nur für diesen Druck ausgelegter Zylinder notwendig ist,
der durch eine einfache Ausbohrung im Aluminiumschaft hergestellt werden kann. Auch
die Dichtung für den Niederdruckzylinder kann -auf diesen Druck ausgelegt werden,
wodurch eine einwandfreie Abdichtung des Niederdruckzyhnders gegenüber der Atmosphäre
möglich ist. Zufolge der starr miteinander verbundenen Kolben als Stufenkolben werden
Leckverluste, wie. sie bei ineinander gleitend geführten Kolben stets gegeben sind,
vermieden. Der Stufenkolben durchräuft beim Förderhub praktisch die gesamte Länge
des Hochdruck- und Niederdruckzylinders, so daß eine maximale Förderleistung gewährleistet
ist.
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Schließlich ist eine einfache Umschaltung von Hochdruck auf Niederdruck
und umgekehrt durch das erfindungsgemäß angeordnete und ausgebildete Umschaltventil
möglich, das schnell und auf bequeme Weise auch während eines Förderhubes betätigbar
ist. Der konstruktive Aufwand des erfindungsgemäßen Spritzkopfes ist auf das geringstmögliche
Maß beschränkt unter Verwirklichung der vorstehend angegebenen Vorteile.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Spritzkopfes dargestellt. Es zeigt F i g. 1 einen Längsschnitt durch einen
erfindungs-(remäßen Spritzkopf, C
F i g. 2 einen Teilschnitt durch
die Niederdruckkammer mit einer Anzapfschraube.
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Der Spritzkopf besteht aus einem Schaft 1, der einen Handgriff
2 und eine Betätigungsklinke 3 trägt, die so ausgebildet sind, daß sie mit
einer Hand gehalten werden können und dabei die Klinke 3 betätigt werden
kann. Der Schaft 1 weist außerdem einen Schraubteil 4 auf, der am vorderen
Ende des Schaftes befestigt ist und in den ein Ausströmrohr 5
mit einer Spritzdüse
5 a eingesetzt ist.
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In dem der Klinke 3 zugewandten Ende des Schaftes
1 befindet sich der Niederdruckzylinder 6,
während der Hochdruckzylinder
7 innerhalb des Schraubteils 4 vor dem Niederdruckzylinder 6 angeordnet
ist. Beide Zylinder 7 und 6 fluchten axial miteinander. Der Schaft
1 und der Schraubteil 4 sind axial durchbohrt, so daß eine Bohrung
8 zwischen den Zylindern 6 und 7 geschaffen ist, wobei der
Zy-
linder 7 durch einen axialen Kanal 8 a mit einer Ventilkammer
9 innerhalb des Schraubteils 4 in Verbindung steht. Der Kanal 8
a ist normalerweise durch eine Kugel 10 verschlossen, die durch eine
Feder 11
auf einen Ventilsitz gedrückt wird.
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Innerhalb des Handgriffes 2 befindet sich die Schmiermittelversorgungskammer
12, in welcher nicht dargestellte, aber allgemein bekannte Vorrichtungen
vorgesehen sind, mittels derer das in der Zuführungskammer befindliche Schmiermittel
unter einem vorgegebenen Beschickungsdruck gehalten wird, wobei das Schmiermittel
durch das Zuführungsrohr 12 a eintritt. Das Zuführungsrohr 12 a
dient gleichzeitig
als Verlängerung des Handgriffes 2, wodurch die Handhabung des Spritzkopfes erleichtert
wird. Eine Bohrung 13 verbindet die Zuführungskammer 12 mit einem Ventilraum
14 innerhalb des Handgriffes 2. Der Schmiermitteleintritt in den Ventüraum 14 wird
durch ein Umschaltventil geregelt. Der Ventilraum 14 ist durch eine Bohrung
15
mit dem vorderen Ende des Niederdruckzylinders
6
verbunden. Das Umschaltventil 16 innerhalb des Ventilraumes 14 wird
normalerweise in bezug auf die Bohrung 13 durch eine Feder 17 geschlossen
gehalten, deren Vorspannung so bemessen ist, daß das Ventil 16 durch das
unter dem Zuführungsdruck stehende Schmiermittel geöffnet wird. Das Ventil
16
kann ferner durch einen Stößel 18 eines Schraubenschaftes
19 offengehalten werden, der in den Handgriff 2 einschraubbar ist und der
an seinem äußeren Ende einen Drehknopf 20 trägt.
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Mit dem Niederdruckzylinder 6 steht eine Anzapföffnung 21 in
Verbindung, die durch eine Anzapfschraube 22 aeöffnet oder verschlossen werden kann.
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Die Anzapfschraubenanordnung kann wahlweise auch mit der Bohrung
15 in Verbindung stehen. Der Niederdruckkolben 23 wird innerhalb des
Niederdruckzylinders 6 durch eine Feder 24 zum rückwärtigen Ende des Zylinders
hin verschoben, so daß er ständig im Eingriff mit der Betätigungsklinke
3
bleibt * Sein Druckhub wird durch die Betätigungsklinke
3 über eine Walze 3 a, die in einer Nase 3 b
befestigt
ist, bewirkt. Bei dieser Anordnung der Teile steht das untere Ende der Betätigungsklinke
3 normalerweise vom Handgriff 2 ab, und zur Verschiebuno, der Kolben wird
die Betätigungsklinke 3 ähnlich"wie ein Abzugshahn an den Handgriff herangezogen.
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Am vorderen Ende des Niederdruckkolbens 23
befindet sich ein
hohler Hochdruckkolben 25. Er gleitet in der Bohrung 8 zwischen den
Zylindern 6
und 7, und sein Arbeitsende -leitet innerhalb des Zylinders
7 hin und her. Die Kanäle 26 und 27
innerhalb des Kolbens
25 stehen mit dem Niederdruckzylinder 6 in Verbindung, und der Kanal
27 bildet dabei einen Zugang zu einer innerhalb des Hochdruckkolbens
25 befindlichen Ventilkammer 29,
innerhalb derer das Kugelventil
30 durch eine Feder 31 normalerweise den Kanal 27 verschließt,
wobei die Feder 31 so gespannt ist, daß sie dem Beschikkungsdruck der Schmiermittelzuführung
widerstehen kann. Die Ventilkammer 29 steht mit dem Hochdruckzylinder
7 durch die Bohrung 26 in Verbindung.
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Um den Spritzkopf mit Schmiermittel zu füllen, wird die Anzapfschraube
22 zunächst herausgeschraubt, bis das Schmiermittel mit seinem Beschickungsdruck
den Niederdruelzzyader ausfüllt. Daraufhin wird die Anzapfschraube. 22 wieder eingesetzt.
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Wenn der Spritzkopf mit niedrigem Spritzdruck und aroßera
Liefervolumen arbeiten soll, wird der Drehknopf 20 so gedreht, daß der Stößel
18 vom Umschaltverrtil. 16 entfernt wird. Wird nun die Betätigungsklinke
3 heruntergedrückt, so werden die Kolben 23,25 vorwärts bewegt. Dabei
wird das Umschaltventil 16 durch den Rückdruck des Schmiermittels und durch
die Feder 17 aeschlossen, und das Schmiermittel innerhalb des Niederdruckzylinders
6
wird durch den Niederdruckkolben 23 durch die Bohrunaen
26 und 27 hindurch hinter das Ventil 10
in das Rohr
5 und schließlich zur Spritzdüse 5 a befördert. Wenn
die Betätigungsklinke 3 losgelassen wird, so gehen diese und auch die Kolben
23,25
unter der Einwirkung der Feder 24 in ihre dargestellte Ausgangslage
zurück. Dabei werden die Druckzylinder 6 und 7 erneut gefüllt, und
das eben ,geschilderte Arbeitsspiel wiederholt sich.
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Um den Spritzkopf so einzustellen, daß er mit hohem Spritzdruck und
kleinem Liefervolumen arbeitet, wird der Drehknopf 20 so gedreht, daß der Stößel
18 das Ventil 16 von seinem Sitz entfernt hält. Wenn jetzt die Betätigungsklinke
3 heruntergedrückt wird, so werden die Kolben 23,25 nach vom bewegt,
und der Kolben 23 drückt das Schmiermittel innerhalb des Niederdruckzylinders
6 in das Zuführungsrohr zurück. Gleichzeitig bleibt das Ventil
30 innerhalb des Hochdruckzylinders geschlossen, und das Schmiermittel innerhalb
des Hochdruckzylinders 7
wird durch das Ventil 10 hindurch durch die
Ventilkarnmer 9 in das Ausström.rohr 5 und schließlich durch die Spritzdüse
5 a gedrückt. Wenn die Betätigungsklinke 3 losgelassen
wird, so werden die Klinke und die Kolben 23,25 unter Einwirkung der Feder
24 zurückgezogen, wobei die, Druckzylinder 6 und 7
wieder gefüllt werden
und das Arbeitsspiel wiederholt werden kann.