DE1421769B2 - Vorrichtung zur Herstellung von Glasscheiben - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung von GlasscheibenInfo
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- C03B15/08—Drawing glass sheets by means of bars below the surface of the melt
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Glasscheiben durch kontinuierliches
Ziehen aus einer Glasschmelze, die die Herstellung gezogener Glasscheiben von verbessertem
Aussehen ermöglicht, bei denen die sonst fast unvermeidliche Wellenmusterung, d. h. das Auftreten
bänder- oder streifenartiger durchgehender Stärkeänderungen, die im allgemeinen in der Ziehrichtung
verlaufen, ganz vermieden oder wenigstens bedeutend abgeschwächt wird.
Diese eigentümlichen Wellenmuster entstehen in erster Linie durch uneinheitliche Abkühlung der
Scheiben über ihre Breite hinweg. Um eine einheitliche Abkühlung der Scheibe zu erreichen, sollte man
es so einrichten, daß ihre Wärme beim Abkühlen möglichst ganz durch Strahlung weggeführt wird,
und nicht durch Konvektion oder durch die gleichzeitige Wirkung von Konvektion und Strahlung.
Bei den üblichen Verfahren zum Ziehen von Glasscheiben entsteht durch die räumliche Gesamtanordnung
der Scheibe, der Glasschmelze und der Ziehkammer eine schachtförmige Anlage mit einem
Wärmefluß von den verhältnismäßig hohen Temperaturen der Schmelze und der Scheibe zu der in der
Kammer befindlichen kühleren von außen kommenden Luft hin, wobei ein Konvektionsstrom der Luft
in der Ziehrichtung und aus der Kammer heraus erzeugt wird. Die Bewegung der erwärmten Luft in
der Ziehrichtung erzeugt am unteren Ende oder dem Meniskus der Glasscheibe Zonen verminderten
Druckes, so daß dort kältere Luft angezogen wird. Diese Luft tritt an der Verbindungsstelle oder dem
Durchlaß zwischen der Kammer und der Ziehvorrichtung ein oder dringt durch Risse, Sprünge od. dgl.
in den Wandungen in die Kammer ein. Die in die Zone niederen Druckes einströmende kältere Luft
wird im allgemeinen dadurch gekühlt, daß man sie über Kühlvorrichtungen leitet, die innerhalb der
Kammer etwas oberhalb der Oberfläche der Glasschmelze beiderseits der Scheibe angeordnet sind,
um das Erstarren des Glases zu beschleunigen. Es ist leicht einzusehen, daß die Temperatur der eintretenden
Luft wegen der verschiedenen Temperaturen an den Herkunftstellen dieser Luft nicht einheitlich
sein kann, und diese Verschiedenheit bleibt wegen der verschiedenen Wege, auf denen die Luft
durch die Ziehkammer strömt und wegen der sonstigen Bedingungen innerhalb des Ofens auch länger
bestehen und verursacht ungleichmäßige Geschwindigkeiten innerhalb der Ziehkammer. Die kälteren
Ströme der mit verschiedener Geschwindigkeit strömenden Luft fließen in die Zonen verminderten
Druckes und stören dort die verhältnismäßig dünnen, an der Oberfläche des Glases haftenden und mit ihm
weiterwandernden Luftschichten, wodurch die Wärme-Übertragung quer durch die Scheibe ungleichmäßig
und die Formgebung des Glases in demjenigen Bereich beeinträchtigt wird, in dem das Glas vom
flüssigen in den festen Zustand übergeht. Das hier noch bildsame und unter Spannung stehende Glasband
wird dadurch ungleichmäßig gestreckt und erhält so eine kennzeichnende, in der Längsrichtung
verlaufende Wellenmusterung.
Eine andere typische Wellenmusterung verläuft diagonal und zeigt sich gewöhnlich an den Außenrändern
der Scheibe. Diese diagonale Wellenmusterung kann in einigen Fällen so stark ausgebildet sein,
daß sie über die ganze Scheibe reicht. Wenn die diagonale Wellenmusterung ein in der Längsrichtung
laufendes Wellenmuster überlagert, so entsteht ein Muster, das in der Scheibenglasindustrie mit »gehämmert«
oder »gescheckt« bezeichnet wird und das als Folge kälterer Luftströme entsteht, die nahe den
Enden der Kühler und der Ziehkammer nach den Zonen niederen Druckes am unteren Ende der Glasscheibe
fließen. Diese Luftströme werden gewöhnlich als um die unteren Ränder der Scheibe »herumfließende
Luftströme« (end-around currents) bezeichnet.
Viele Anordnungen sind bereits vorgeschlagen worden, um das Aussehen gezogener Glasscheiben zu
verbessern. Eine solche Anordnung wurde z. B. von Brichard in der USA.-Patentschrift 2 693 052 gezeigt,
bei der Brenner oder Ansaugvorrichtungen unmittelbar oberhalb der Oberfläche der Glasschmelze
angeordnet sind, um den Luftzustrom verhältnismäßig kalter Luft nach dem unteren Ende
der Glasscheibe hin zu vermeiden und um zu verhindern, daß die Luft entlang der Scheibe in der
Ziehrichtung fließt. Auf diese Weise gibt es also entlang der Scheibe entweder überhaupt keinen Luftstrom
oder — falls er auftreten sollte — fließt er entgegengesetzt zur Ziehrichtung entlang der Scheibe.
Es wurde gefunden, daß sich das Aussehen von gezogenen Glasscheiben wesentlich verbessern läßt,
wenn man den Luftstrom zum unteren Ende der Scheibe hin nicht ganz ausschaltet, sondern ihn nach
und von dem unteren Ende der Scheibe in der Weise drosselt und regelt, daß er nur abgeschwächt wird.
Diese Regelung des Luftstromes nach dem unteren Scheibenende hin soll die Luftströmung nicht ganz
ausschalten, die entlang der Scheibe in der Ziehrichtung des Zuges fließt, sondern nur vermindern.
Diese Strömung bildet eine ununterbrochene, in einer Richtung fließende Luft-Schutzschicht oder -Umhüllung,
die die Scheibe umgibt und sich hinreichend langsam weiter bewegt, um die verhältnismäßig
dünne, isolierende, an der Oberfläche der Scheibe haftende Luftschicht nicht zu stören. Die Abschwächung
der Luftströmung nach und von dem unteren Scheibenende ermöglicht eine weitgehende
oder völlige Vermeidung der uneinheitlichen Störungen der verhältnismäßig dünnen, an der Oberfläche
haftenden und die Scheibe umgebenden Luftschichten, so daß man das Aussehen der Scheibe dadurch
bedeutend verbessern kann.
Die erwähnte schützende Luftumhüllung, die ausreichend langsam in der Ziehrichtung weiterwandert,
führt dazu, daß der Glasscheibe nur sehr wenig Wärme durch Konvektionsströmung entzogen und
eine weit gleichmäßigere Kühlung der Scheibe durch Wärme-Abstrahlung nach den gewöhnlichen Kühlvorrichtungen
hin erreicht wird, die sich in Abständen beiderseits der Scheibe etwas oberhalb der Oberfläche
der Glasschmelze befinden. Die um die Ränder der Scheibe herumfließenden Luftströme sind dabei
ebenfalls schwächer oder fehlen ganz, so daß die sonst auftretende diagonale Wellenmusterung nicht
mehr auftritt. Es wurde daher eine Vorrichtung entwickelt, die die unerwünschten Wirkungen solcher
Luftströmungen, die in einer Glasscheiben-Ziehanlage unvermeidlich auftreten, ausschalten, die erwünschten
Auswirkungen dagegen beibehalten.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Vorrichtung zum Ziehen von Glasscheiben in im wesentlichen
vertikaler Ebene aus einem Schmelzbad,
welche eine Ziehkammer enthält, die zumindest teilweise begrenzt wird durch hitzebeständige Bauteile,
von denen je eines sich auf jeder Seite der Ziehebene der Glsasscheibe befindet, und in welcher zwischen
der Ziehebene und den hitzebeständigen Bauteilen Kühlvorrichtungen angebracht sind, deren
Hauptoberflächen weitgehend vertikal und im wesentlichen über die gesamte Breite der Kammer verlaufen,
und die Gaseinleitungsvorrichtungen aufweist, die in der Ziehkammer zwischen jeder Kühlvorrichtung
und einem Teil des hitzebeständigen Bauteils angeordnet sind und sich im wesentlichen über die
gesamte Breite der Ziehebene erstrecken, wobei das Schmelzbad, aus dem das Glasband gezogen wird,
mit der Atmosphäre in Berührung steht. Diese Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptoberflächen
der dem jeweiligen hitzebeständigen Bauteil (24) gegenüberliegenden Kühlvorrichtungen
durch Platten (36) aus einem asbestartigen Material bedeckt sind, wobei die Platten ausreichende Masse
besitzen, so daß sie Wärme aus dem Schmelzbad absorbieren und abstrahlen können, und so daß Gasströme
hinter den Kühlvorrichtungen entstehen, die den normalen Gasstrom aufwärts entlang der zu
ziehenden Scheibe steuern.
In den Zeichnungen sind verschiedene Ausführungsformen der Erfindung wiedergegeben:
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung eines
Ziehofens der bisher üblichen Bauart und des Strömungsverlaufes seiner Hauptluftströme;
F i g. 2 ist eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Ziehofens und des Strömungsverlaufes seiner Hauptluftströme;
Fig. 3 ist eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der Erfindung und des
Verlaufs der Hauptluftströme;
F i g. 4 ist eine isometrische Ansicht der Ausbildung eines mit Aussparungen versehenen L-Blockes;
F i g. 5 ist eine isometrische Ansicht einer Kühlvorrichtung mit auf dieser angebrachtem, haltgebendem
Plattenmaterial.
Aus den Zeichnungen, in denen gleiche Teile durch gleiche Bezugszahlen bezeichnet werden, ist jedesmal
das Ziehen einer Glasscheibe 10 ersichtlich, die aus einer Glasschmelze 12 in einem allgemein mit 13 bezeichneten
Ziehofen (von üblicher Bauart, von der hier aber nur Teile gezeigt werden) gezogen wird. Ein
quer zu dem Ofen 13 liegender Zugblock 14 ist in der Schmelze 12 untergetaucht. Die Glasscheibe 10
bildet in viskosem Zustand unter einen Meniskus 16 mit der Oberfläche der Schmelze 12, sie wird aus
dieser Schmelze und durch die Ziehkammer 22 des Ofens 13 durch Ziehrollen 18 einer üblichen, allgemein
mit 20 bezeichneten Ziehvorrichtung nach oben gezogen. Die Ziehkammer 22 wird, wie aus den
Zeichnungen hervorgeht, durch die Schmelze 12, die üblichen L-Blöcke 24, die von Wasser durchströmten
Kühlerrohre 26, die Stirnwände 28 und die Auffangpfannen 30 begrenzt. Die Kühlrohre 26 sind jeweils
zwischen einem L-Block 24 und dem Unterbau der Ziehvorrichtung 20 angebracht und reichen etwa
bis zu den Stirnwänden 28 des Ofens 13. Der Unterbau der Ziehvorrichtung 20 wird hauptsächlich durch
die etwa U-förmigen Auffangpfannen 30 abgeschlossen, die als Kühlvorrichtungen ausgebildet und so
angebracht sind, daß sie Glasbruch, der von oben in die Anlage fallen könnte, auffangen und auf diese
Weise verhindern, daß feste Scherben in die Schmelze
12 gelangen. Diese Auffangpfannen 30 reichen etwa bis an die Stirnwände 28 des Ofens 13 heran und
sind so gebaut, daß sie von einer Kühlflüssigkeit, z. B. Wasser, durchströmt werden können. Der Schenkel
einer jeden Auffangpfanne 30 ist etwa parallel der Glasscheibe 10 und in einem geringen Abstand von
ihr angebracht. Weiterhin sind übliche Wasserkühler 32 vorgesehen, die die Glasscheibe 10 kühlen, indem
sie die von ihr abgestrahlte Wärme absorbieren. Diese Kühler 32 sind über der Oberfläche der
Schmelze 12 und beiderseits der Scheibe 10 so angebracht, daß sie etwa über die ganze Breite der
Scheibe reichen.
Die vorstehend beschriebene Anlage entspricht dem Stand der Technik und stellt den üblichen Aufbau
einer Glasscheiben-Ziehanlage dar, wie sie auch die Grundlage der Anlage nach vorliegender Erfindung
ist.
Anschließend wird nun Fig. 2 beschrieben, die eine Grundausführungsform der Erfindung darstellt,
und die außer den gewöhnlich vorhandenen Elementen solcher Ziehanlagen noch zusätzliche Gaseinspritzvorrichtungen,
z. B. Brenner 40, aufweisen, die sich praktisch über die ganze Ziehebene der Glasscheibe
erstrecken und auf der Oberseite 44 eines Fußteils 43 eines jeden L-Blockes angebracht sind.
Ferner ist eine Rückwand bzw. Plattenmaterial 36 vorgesehen, die hinter einer jeden Kühlvorrichtung
32 vorgesehen ist und die in Verbindung mit den Fi g. 4 und 5 ausführlicher beschrieben wird.
Die Brenner 40 bestehen aus Rohren mit eng nebeneinan'derliegenden Bohrungen, durch die ein
unter Druck stehendes Gas, z. B. ein brennbarer fließfähiger Stoff entweichen kann, und zwar liegen
diese Bohrungen vorzugsweise rechtwinklig zur Längsachse der Rohre. Die in Richtung der Bohrungen
ausströmenden Verbrennungsgase bilden eine praktisch lückenlose Wand aus erwärmten Gasen,
die quer durch die ganze Kammer 22 geht. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, sind die aus den Bohrungen
herausbrennenden Rammen unter einem spitzen Winkel aufwärts gegen die Scheibe 10 hin gerichtet,
während die Brennerrohre so ausgebildet sind, so daß der Neigungswinkel der Flamme verstellt werden
kann.
Fig. 3 zeigt eine zweite Ausführungsform der
Erfindung, nach der die Brennerrohre 40 innerhalb einer Aussparung 42, die längs durch den ganzen
Fußteil 43 eines jeden L-Blocks 24 verläuft, angeordnet sind. Die Aussparungen 42 sind vorzugsweise
so tief, daß die Brennerrohre 40 nicht über die Oberseite 44 des Fußes eines jeden L-Blocks hinausreichen.
Fig. 4 zeigt bauliche Einzelheiten des mit einer Aussparung versehenen L-Blocks, die nachstehend
noch erläutert werden.
In Fig. 4 sind bauliche Einheiten des L-Blocks 24 und der Aussparung 42 abgebildet. Zur besseren
Übersichtlichkeit sind die Einzelheiten der Ziehvorrichtung, z. B. die Ziehkammer, weggelassen.
Fig. 5 zeigt bauliche Einzelheiten einer Ausbildungsweise
der Kühlvorrichtung einschließlich der Vorrichtung zur Anbringung der Platten 36. Eine
flache Platte 36 aus asbestartigem Material 36 ruht auf einem rückseits verlaufenden Fußteil 33 einer
jeden Kühlvorrichtung 32 und wird vorzugsweise durch Winkelarme 38 an dem oberen Teil einer jeden
Kühlvorrichtung befestigt. Diese Arme werden in
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geeigneter Weise, ζ. B. durch Anschweißen, an den niedrigen Druckes am unteren Teil 16 der Scheibe 10
oberen Teil jeder Kühlvorrichtung 32 befestigt, so und stören den sich mit der Scheibe in der Ziehrich-
daß ein Kanal entsteht, durch den die Rückwand tung fortbewegenden Luftstrom, wodurch die dia-
von beiden Seiten der Kühlvorrichtung an Ort und gonale Wellenmusterung erzeugt wird.
Stelle geschoben werden kann. In den Rohren 34 5 Erfindungsgemäß (unter Bezugnahme auf Fig. 2,
wird Wasser kontinuierlich in bekannter Weise durch auf der eine Anordnung mit Brennerrohren und mit
die Kühlvorrichtung geführt. Rückwand versehene Kühlvorrichtungen abgebildet
In den Fig. 1 bis 3 einschließlich wird der Strö- sind) wird eine Platte aus isolierendem Material an
mungsverlauf der Hauptluftströme innerhalb der der Rückseite (d. h. an der der Ziehebene abgewandten
Ziehkammer 22 durch Pfeile im rechten Teil der 10 Seite) jeder Kühlvorrichtung in geeigneter, in VerKammer
22 angezeigt. Es erübrigt sich, die Haupt- bindung mit in Fig. 5 beschriebener Weise angeluftströme
auch auf der linken Seite der Platte 10 zu bracht. Durch diese Rückwand wird nicht nur verzeigen,
da es sich dabei um Spiegelbilder der rechts mieden, daß die hinter den Kühlvorrichtungen beeingezeichneten
Ströme handelt. Die Luftströme mit findliche Luft mit deren Oberfläche in Berührung
verhältnismäßig hoher, mit mittlerer und verhältnis- 15 kommt und durch Wärmeableitung gekühlt wird,
mäßig niedriger Geschwindigkeit sind durch starke sondern, was noch wichtiger ist, diese Rückwand
durchgezogene, durch schwache durchgezogene bzw. absorbiert Wärme, die aus der Glasschmelze und
durch unterbrochene Linien wiedergegeben. aus der Vorderseite des Fußes jedes L-Blockes (der
Fig. 1 zeigt die Hauptluftströme in einer normalen wegen seiner Anordnung in unmittelbarer Nähe der
Ziehofenanordnung. Die Temperatur der Glasscheibe 20 Glasschmelze eine höhere Temperatur angenommen
10 liegt während ihres Durchganges durch die Kam- hat) ausströmt, und gibt diese Wärme an die Ummer22
wesentlich über der allgemeinen Lufttempe- gebungsluft ab, wodurch eine örtliche Wärmequelle
ratur innerhalb der Kammer 22, so daß durch die entsteht. Da diese Rückwand an einem bestimmten
Scheibe 10 an ihren Seiten ein Luftstrom in ihrer Platz angebracht ist und da sie eine vertikal ver-Ziehrichtung
ausgelöst wird. Dieser Luftstrom be- 25 laufende, ebene Fläche darstellt, eignet sie sich vorwirkt
nun die Ausbildung einer Zone niedrigen züglich zur Erzeugung eines stark aufwärts gerichte-Druckes
an jeder Seite in der Nähe des unteren Teils ten Heißluftstromes hinter dem gesamten Bereich
16 der Scheibe 10. Diese Luftströme entlang der jeder Kühlvorrichtung. Es ist zu erkennen, daß dieser
Seiten der Scheibe erzeugen den natürlichen Schacht- zweite Luftstrom in der gleichen Richtung verläuft
effekt. Die genannte Luftschicht entlang der Scheibe 30 wie der normale Luftstrom im Schacht, der an der
bewegt sich mit wesentlich größerer Geschwindigkeit Glasscheibe entlang strömt, während diese gezogen
fort als die Scheibe selbst. Um diesen durch den wird, dochf wird dieser zweite Luftstrom so von der
Schacht bedingten Luftstrom zu ergänzen, muß eine Glasscheibe weggedrängt, daß er der zyklischen Luft-Luftzufuhr
zu den Zonen niedrigen Druckes erfolgen. bewegung, die von der zweiten Quelle kalter Luft
Eine erste Quelle für solche Luft ist die Ziehvor- 35 ausgeht und die normalerweise zu dem unteren Teil
richtung. Die Luft tritt zwischen der Scheibe 10 und 16 hin fließt, entgegenwirkt.
den Auffangpfannen 30 mit einer Temperatur, die Außer der Rückwand an jeder Kühlvorrichtung
unterhalb der der Scheibe 10 liegt, in die Kammer 22 sind die Brennerrohre 40, deren aus den Bohrungen
ein und fließt über die Auffangpfannen 30, die in herausbrennende Flammen von den L-Blöcken 24
Form von Kühlervorrichtungen, von Wasser durch- 40 weg gerichtet sind, auf der oberen Fläche des Fußes
strömten Kühlerrohren 26 und den L-Blöcken 24 jedes L-Blockes angeordnet, um die Bewegungsbahn
zwischen den Stirnwänden 28 ausgebildet sind, hin- der Luft in der Zone der zweiten Luftquelle weiteraus,
so daß auf jeder Seite der Scheibe 10 eine durch hin zu verändern oder abzuleiten, wodurch diese
Auffangpfannen 30, Kühlerrohre 26, L-Block 24 und Luft eine zyklische Bewegung ausführt. Die Brenner-Stirnwände
28 begrenzte Zone zu einer zweiten Quelle 45 rohre 40 erzeugen Zonen niedrigen Druckes in der
kälterer Luft wird. Die Temperatur in dieser zweiten Nähe ihres Standortes, so daß Luft aus der Nähe der
Zone ändert sich über deren Querausdehnung, wo- Kühlvorrichtungen 32 sowie Luft, die möglicherweise
bei die Temperatur in der Nähe der Stirnwände 28 über die Vorderseite (der Ziehebene zugewandte
niedriger ist, so daß die Luft in verschiedenen Teilen Seite) kaskadenförmig herabfällt, unter und hinter
dieser Zone auch eine unterschiedliche Temperatur 50 die Kühlvorrichtungen und von dem unteren Teil
aufweist. Aus dieser Zone fließt Luft in die Zone hinweg gezogen wird und in den zweiten Luftstrom
niedrigen Druckes am unteren Teil 16 beiderseits der gelangt, der durch die Rückwand an den Kühlvor-Scheibe
10. Die kältere Luft aus der zweiten Quelle richtungen erzeugt wird. Ferner wird die Luft, die
strömt nach unten quer über beide Seiten der Kühl- an den kälteren aufragenden Teilen der L-Blöcke
vorrichtungen 32, wo sie weiter gekühlt wird, und 55 hinab und an deren Fußteilen entlang zu dem
gelangt in die Zone niedrigen Druckes am unteren unteren Teil der Glasscheibe fließt, auch nach oben
Teil der Scheibe 10, so daß eine verhältnismäßig hinter die Kühlvorrichtungen gerichtet und gelangt
große Menge kälterer Luft ankommt, die, was noch in den zweiten Luftstrom. Da der Luftstrom zu dem
wichtiger ist, mit verhältnismäßig hohen Geschwin- unteren Teil 16 der Scheibe 10 hin wesentlich verdigkeiten
verschiedenen Ausmaßes in die Zone nied- 60 mindert ist, wird die verhältnismäßig dünne, an der
rigen Druckes strömt. Diese mit verschiedenen Tem- Oberfläche haftende Luftschicht in der Nähe der
peraturen und Geschwindigkeiten quer durch die Scheibe durch die uneinheitlichen Geschwindigkeiten
Kammer 22 sich fortbewegende kältere Luft stört in und Temperaturen des zu dem unteren Teil 16 der·
uneinheitlicher Weise die sich mit der Scheibe bewe- Scheibe hin fließenden Luftstroms nicht gestört. Da
gendc Luft, wodurch die übliche eigentümliche WeI- 65 letzterer nicht gänzlich ausgeschaltet wird, fließt
lenmustcrung in der Ziehrichtung entsteht. Die um immer noch ein Luftstrom in der Ziehrichtung als
die unteren Ränder der Scheibe herumfließenden Schutzschicht für die Scheibe. Doch ist ein Teil dieser
Ströme kälterer Luft fließen auch zu den Zonen Luft in die zyklische Bewegungsbahn der Luft in der
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Zone der zweiten Quelle abgeleitet worden und kann gleiche ist, konnten keine übereinstimmenden Ergebsomit
die Luftschicht in der Nähe der Scheibe 10 nisse in den verschiedenen Ziehkammern erzielt
nicht mehr stören. werden, was man hauptsächlich auf die etwas unter-Hinsichtlich
der um die unteren Ränder der schiedlichen Verfahrensweisen der die Ziehöfen Scheibe herumfließenden Luftströme ist zu bemerken, 5 bedienenden Wärter, auf die unterschiedliche Lage
daß sie in die zyklische Bewegungsbahn der Luft in einer jeden Ziehkammer zu dem Schmelztank, auf
der Zone der zweiten Quelle abgelenkt werden, so die unterschiedliche Lage jedes Schmelztankes zu
daß sie die verhältnismäßig dünne, an der Oberfläche dem Gestell, in dem er angebracht ist, und auf das
haftende Luftschicht in der Nähe der Scheibe prak- Vorhandensein kleiner luftdurchlässiger Stellen in
tisch nicht mehr stören können. io den Wandungen der Ziehkammern zurückführte. Die
F i g. 3 zeigt eine Anordnung, in der die Brenner- vorgenannten Faktoren erfordern, daß jeder Brenner
rohre 40 in Aussparungen in dem Fußteil 43 jedes ein wenig anders angebracht wird, wenn sie lediglich
L-Blockes angeordnet sind. Die Wirkung dieser auf die Oberfläche des Fußes jedes L-Blocks gestellt
Brennerrohre auf die Luftströme innerhalb der Zieh- werden, wie dies bei den üblichen L-Blöcken der
kammer wird durch die Pfeile in Fig. 3 angezeigt. 15 Fall sein müßte. Nach der vorliegenden Ausführungs-Die
Brennerrohre 40 erzeugen in ihrer Umgebung form wurden trotz der vorgenannten Unterschiede
Zonen niedrigen Druckes, so daß die an der Vorder- und ohne daß innerhalb jeder Kammer wesentliche
seite jeder Kühlvorrichtung herabfließende Luft unter Änderungen der einzelnen Teile erfolgten, dadurch
und hinter die Kühlvorrichtung gesogen wird, wäh- praktisch einheitliche Ergebnisse erzielt, daß man die
rend die an der Rückseite herabfließende Luft durch 20 Gaszuführungsvorrichtung, z.B. die Brennerrohre40,
die säulenartig von dem Brenner aufsteigende in einen mit einer Aussparung versehenen Teil des
wärmere Luft in die zyklische Bewegungsbahn des Fußes jedes L-Blockes verlegte. So enthält jede Gas-Luftstromes
innerhalb der Zone der zweiten Quelle Zuführungsvorrichtung ihre richtige Stellung, wird
gedrängt wird. von den Luftströmen mit hoher Geschwindigkeit aus Wie aus F i g. 3 ersichtlich, wird durch die Aus- 25 der zweiten Kaltluftquelle innerhalb der Ziehkammer
sparung der Standort jedes Brenners vertieft, so daß (diese Luftströme variieren in den verschiedenen
die durch die Brenner erzeugten Bereiche niedrigen Ziehkammern durch den Einfluß einiger der vorge-Druckes
die an der Vorderseite herabfließenden und nannten Faktoren) im wesentlichen geschützt und
unter jede Kühlvorrichtung gelangenden Luftströme kann daher eine einheitlichere Schachtwirkung bei
in einem früheren Punkt in ihrer zyklischen Bewe- 30 beständigerer Temperatur erzeugen als dies der Fall
gungsbahn beeinflussen können. Auf diese Weise ist, wenn sicfy die Zuführungsvorrichtung über der
werden diese Luftströme nicht nur unter die Kühl- Oberfläche des Fußes des L-Blockes befindet. Bei
vorrichtungen gesogen, sondern sie werden auch so Unterbringung der Brenner in der Aussparung des
beeinflußt, daß sie in horizontaler Richtung entlang Fußes jedes L-Blockes lassen sich diese verbesserten
der Oberfläche der Glasschmelze zu der Vorderseite 35 Ergebnisse dadurch beobachten, daß man den kondes
Fußes jedes L-Blockes hin fließen, bevor sie stanten Flammenwinkel über die ganze Breite der
durch den Einfluß der Brenner nach oben steigen. Ziehkammer verfolgt. Andererseits kann man beob-Da
die Strömungsbahn der Luft nun näher an die achten, daß die Flamme eines oberhalb der Ober-Brenner
herangedrängt wurde als dies bei der Aus- fläche eines L-Blockes angeordneten Brenners ihren
führungsform der Fall ist, nach der die Brenner ober- 40 Winkel unter dem Einfluß der uneinheitlichen Lufthalb der oberen Seite des Fußes jedes L-Blockes ströme innerhalb der Ziehkammer ändert, und zwar
angeordnet sind, können die Brenner eine maximale in verschiedenem Ausmaß in den verschiedenen
Wirkung auf die Luft ausüben und somit einen star- Kammern.
keren schachtförmigen Luftstrom erzeugen als dann, Es wurde daher eine aus Plattenmaterial bewenn
sie sich an einem höheren Standort befinden. 45 stehende Rückwand auf die Kühlvorrichtung aufge-Ferner
werden die Brenner, da sie unterhalb der bracht, um in gleicher Weise wie nach der Ausfühoberen
Fläche des Fußes der L-Blöcke angeordnet rungsform der Fig. 2 einen schachtförmig aufsteigensind,
vor den zyklischen Luftströmen in der zweiten den Strom wärmerer Luft hinter jeder Kühlvorrich-Luftquelle
im wesentlichen geschützt. Da nun diese tung zu erzeugen. Durch die Vereinigung der beiden
Strömungen entlang der Oberfläche des L-Blockes 50 beschriebenen Merkmale wird es nun möglich, die
zu dem durch die Brenner 40 erzeugten Bereich Ströme kälterer Luft innerhalb der Ziehkammer so
niederen Druckes (wie durch die Pfeile der F i g. 3 wirksam abzulenken und zu steuern, daß eine gleichangezeigt)
hinabfließen, strömen sie oberhalb der mäßige Abkühlung der Glasscheiben praktisch nur
Brenner vorbei und werden durch die von dem Bren- durch Strahlung erfolgen kann, wodurch die Entner
aufsteigenden wärmeren Gase nach oben ge- 55 stehung der bei Glasziehverfahren gewöhnlich aufrichtet,
so daß sie nicht in den Bereich des Brennes tretenden Wellenmusterung im wesentlichen ausgeherunterströmen
und durch diesen hindurchziehen schaltet wird.
und also auch nicht die gleichmäßigen Flammen und Zur Erzielung bester Ergebnisse sollten nun die
die einheitliche für eine richtige Steuerung notwen- Brennerrohre so angeordnet werden, daß ihre Flamdige
Schachtwirkung stören. Die Aussparung dient 60 men, ausgehend von der senkrechten Ebene, einen
ferner dazu, den Brenner in seine günstigste Lage zu Winkel von etwa 45° zur Scheibe hin aufweisen,
bringen, d. h. ihn so auszurichten, daß eine wirksame Werden übliche L-Blöcke, d. h. L-Blöcke ohne Aus-Steuerung
der Luftströme innerhalb der Ziehkammer sparung verwendet, dann bringt man die Brenner
bewirkt wird. Bisher war es schwierig, übereinstim- vorzugsweise auf dem äußersten Rand oder der
mende Ergebnisse aus verschiedenen Ziehöfen, auch 65 Lippe des Fußteils 43 der L-Blöcke an.
wenn diese auf dem gleichen Schmelztank angeord- Fig. 4 zeigt im einzelnen einen L-Block 24 zur
net waren, zu erzielen. Obwohl die räumliche An- Unterbringung eines Brenners oder einer Gaszufühordnung
der Ziehkammer in jedem Ziehofen die rungsvorrichtung innerhalb der Ziehkammer. Der
L-Block besteht aus einem geeigneten hitzebeständigen
Material mit zwei zueinander im rechten Winkel befindlichen Bauteilen 41 und 43, die praktisch die
gleiche Breite aufweisen. Ein Bauteil, nämlich der horizontale Fußteil 43, der horizontal über der Glasschmelze
angeordnet ist, ist wesentlich kürzer als der andere, nämlich der aufrechte Teil 41, der so ausgebildet
ist, daß er senkrechte Wandungen entlang der Breite der Ziehkammer bildet. Zu dem längeren,
normalerweise senkrecht verlaufenden Teil 41 gehört ein üblicher Aussparungsteil 45 entlang seiner oberen,
inneren Kante, um, wie aus F i g. 2 ersichtlich, die von Wasser durchströmten Kühlerrohre 26 aufzunehmen.
Der kürzere Fußteil 43 wurde erfindungsgemäß mit einer Aussparung 42 in dessen oberer
Seite 44 versehen, die sich über die ganze Breite des Fußteils erstreckt, jedoch weniger tief als letzterer
ist. Mit Ausnahme eines kleinen Abschnitts 46 auf jeder Seite des Fußteils erstreckt sich die Aussparung
vorzugsweise bis zur Vorderseite des Fußes (s. F i g. 5), so daß das einströmende Gas störungsfrei
fließen kann. Die Aussparung kann aber auch ein wenig von der Vorderlippe des Fußes des L-Blockes
entfernt angebracht sein, so daß diese Aussparung nicht nur von zwei, sondern von drei Seiten durch
das hitzebeständige Material begrenzt wird. Verläuft, wie abgebildet, die Aussparung bis zur Vorderseite
des Fußes, dann hemmen die Seitenteile 46 die Gaseinspritzvorrichtung
innerhalb der Aussparung 42 in ausreichender Weise, ermöglichen aber dennoch eine
leichte Einstellung und Auswechslung der Gaszuleitungsvorrichtung.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Ziehen von Glasscheiben in im wesentlichen vertikaler Ebene aus einem
Schmelzbad, welche eine Ziehkammer enthält,
35 die zumindest teilweise begrenzt wird durch hitzebeständige
Bauteile, von denen je eines sich auf jeder Seite der Ziehebene der Glasscheibe befindet,
und in welcher zwischen der Ziehebene und den hitzebeständigen Bauteilen Kühlvorrichtungen
angebracht sind, deren Hauptoberflächen weitgehend vertikal und im wesentlichen über die
gesamte Breite der Kammer verlaufen, und die G aseinleitungsvorrichtungen aufweist, die in der
Ziehkammer zwischen jeder Kühlvorrichtung und einem Teil des hitzebeständigen Bauteils angeordnet
sind und sich im wesentlichen über die gesamte Breite der Ziehebene erstrecken, wobei
das Schmelzbad, aus dem das Glasband gezogen wird, mit der Atmosphäre in Berührung steht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptoberflächen der dem jeweiligen hitzebeständigen
Bauteil (24) gegenüberliegenden Kühlvorrichtungen durch Platten (36) aus einem asbestartigen
Material bedeckt sind, wobei die Platten ausreichende Masse besitzen, so daß sie Wärme
aus dem Schmelzbad absorbieren und abstrahlen können, und so daß Gasströme hinter den Kühlvorrichtungen
entstehen, die den normalen Gasstrom aufwärts entlang der zu ziehenden Scheibe steuern.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, in welcher jedes hitzebeständige Bauteil aus einem sich im
wesentlichen vertikal und einem sich im wesentlichen horizontal zur Ziehebene erstreckenden
Teit besteht, dadurch gekennzeichnet, daß im Fußteil (43) jedes hitzebeständigen Bauteils (24)
sich eine Aussparung (42) befindet, die sich im wesentlichen über die gesamte Breite der Ziehebene
erstreckt, und daß in jeder dieser Aussparungen Gaseinleitungsvorrichtungen (40) so
angebracht sind, daß sie unterhalb der oberen Begrenzung des Fußteils (43) des hitzebeständigen
Bauteils liegen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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