DE1421175C - Verfahren zur Behandlung von Bleisammlerelektroden nach dem Formieren - Google Patents

Verfahren zur Behandlung von Bleisammlerelektroden nach dem Formieren

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DE1421175C
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English (en)
Inventor
Erik Gustav; Ousbäck Bror Gunnar; NoI Sundberg (Schweden). C09b 23-14
Original Assignee
Aktiebolaget Tudor, Stockholm
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Behandlung von Bleisammlerelektroden nach dem Formieren unter Erhaltung ihrer Ladung zur Entfernung des in den Elektroden enthaltenen Wassers mit Hilfe einer wasserunlöslichen Flüssigkeit.
Bei der Herstellung von Bleisammlern muß jecfe Platte, also die negative und die positive Platte, einer elektrolytischen Behandlung, der sogenannten Formierung, unterzogen werden, um die erforderliche elektrochemische Charakteristik für den Sammler zu erhalten. Bei bestimmten Batterien umfaßt die letzte Stufe der Formierung die Ladung und Behandlung der Platte, so daß nach der Endbehandlung die Kapazität der Platte den Wert erreicht, der gewöhnlich im Betrieb bei voll aufgeladener Batterie herrscht. Eine Batterie mit in dieser Weise aufgeladenen und in den Trockenzustand überführten Platten kann praktisch unbegrenzte Zeit ohne Nachlassen der Kapazität lagern, so daß auch nach langer Lagerzeit die Batterie lediglich durch Füllen mit dem Elektrolyten ge- ao brauchsfertig gemacht werden kann. Es muß indessen Vorsorge getroffen werden, daß die Platten nicht durch Luft, Säuren, Feuchtigkeit u. dgl. während der Lagerzeit leiden. Deshalb müssen sie entweder in einem vollständig abgeschlossenen Behälter gelagert oder bei der Letztbehandlung so präpariert werden, daß ein ausreichender Schutz erreicht wird.
Eine besonders wichtige Maßnahme bei der Herstellung geladener Platten ist die Trocknung nach der Formierung und dem damit verbundenen Waschen. Die bekannten Verfahren sind technisch sehr schwer durchzuführen; sie sind schwer zu überwachen und wirtschaftlich gesehen sehr kostspielig. Das Hauptproblem besteht darin, die Platten von dem Wasser zu befreien, das bei der Formierung mit Waschen zurückbleibt. Da die Platten außerordentlich porös sind, wird das Wasser, das die aktive Masse durchsetzt, infolge der Kapillarwirkung zurückgehalten. Es hat sich in der Praxis herausgestellt, daß es außerordentlich schwer ist, dieses Wasser mit den bisher bekannten Verfahren zu entfernen, ohne Beeinträchtigung der Eigenschaften der Platten. So wurde die Trocknung mit überhitztem Dampf ohne Luftzufuhr durchgeführt, gegebenenfalls bei Unterdruck. Hierbei mußte die Temperatur der Platten erheblich über 1000C gesteigert werden. Indessen ist der Temperatur wegen der möglichen Zersetzung der positiven Platten oder durch den Schmelzpunkt des Bleis eine obere Grenze gesetzt. Darüber hinaus wird auch die Gitterstruktur mehr oder weniger verändert, wenn die Temperatur auf die obengenannte Höhe gesteigert wird.
Es ist nun ein Verfahren nach der deutschen Patentschrift 653 762 bekannt. Hierbei ist es wesentlich, daß das Wasser von der Behandlungsflüssigkeit aufgenommen wird, so wie es ausdrücklich heißt, daß der Gegenstand zur Ausübung des Verfahrens, gemäß der Entgegenhaltung, in die siedende, das Emulsionsmittel enthaltene Behandlungsflüssigkeit eingesenkt wird, wobei das Wasser von dem (zu trocknenden) Gegenstand in die Behandlungsflüssigkeit wandert. Dieses trifft bei der vorliegenden Erfindung nicht zu. Bei der vorliegenden Erfindung verdampft nämlich das Wasser, während sich die zu trocknenden Gegenstände in der Behandlungsflüssigkeit befinden. Selbst wenn man das Verfahren gemäß der deutschen Patentschrift 653 762 für poröse Gegenstände anwenden würde, dann werden die Gegenstände, wenn sie aus der Behandlungsflüssigkeit herausgenommen werden, immer noch einen Anteil des Wassers und der Behandlungsflüssigkeit enthalten, was für Elektroden auf Grund der Oxydationsgefahr nicht zulässig ist.
Außerdem ist die japanische Patentschrift 96 462 bekannt. In dieser japanischen Patentschrift wird ein Verfahren zum Herstellen inaktiver Elektroden für Bleiakkumulatoren beschrieben, bei dem die Elektroden mit einer dünnen Schutzschicht aus Paraffin überzogen werden. Dieses Verfahren erfolgt zweistufig. In der ersten Behandlungsstufe werden die nassen Elektroden in einem Bad aus geschmolzenem Paraffin gehalten, wobei das Wasser an der Oberfläche der Elektrode durch Paraffin ersetzt wird. Danach werden die Elektroden im halbtrockenen Zustand aus dem Paraffinbad herausgenommen, worauf in der zweiten Behandlungsstufe das Entfernen des noch in den Elektroden zurückgebliebenen Wassers erfolgt. Während der zweiten Stufe entweicht der aus dem Innern der Elektroden herauskommende Wasserdampf und geht durch die Paraffinschicht hin- / durch. Bei dem Verfahren handelt es sich also um ein Verfahren, bei dem die Elektroden schon vor dem Entfernen des Wassers mit dem eine Schutzschicht bildenden Stoff überzogen sind, um das Entfernen von Wasser in freier Luft durchführen zu können, ohne daß die Luft auf die Elektroden schädlich einwirkt.
Aus der japanischen Patentschrift geht hervor, daß zwar eine gewisse Menge Wasser in der ersten Behandlungsstufe ausgekocht wird, jedoch nur so viel Wasser, daß das Paraffin an den Elektroden haften kann. In dem gleichen Maße, wie Wasser aus den Elektroden entfernt wird, dringt Paraffin in die Poren der Elektroden ein und vermindert daher die Porosität der Elektroden, so daß sie praktisch als Akkumulatorelektroden überhaupt nicht mehr in Frage kommen.
Führt man das Verfahren gemäß der japanischen Patentschrift mit Paraffin durch, so müßte das Paraffin auf eine solche Temperatur gebracht werden, bevor die Elektroden eingetaucht werden, daß es flüssig ist, und bei Einbringung der Elektroden kann Dampfexplosion eintreten.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, diese wesentlichen Nachteile zu beseitigen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Elektroden mit einer in Wasser nicht oder nur schwerlöslichen gegenüber den Elektroden chemisch inaktiven über 100° C siedenden Behandlungsflüssigkeit in Berührung gebracht werden und die Behandlungsflüssigkeit so hoch erwärmt wird, daß das in den Elektroden enthaltene Wasser zum Verdampfen gebracht wird und. anschließend die Behandlungsflüssigkeit bei einer Temperatur über dem Siedepunkt des Wassers, aber unterhalb ihres eigenen Siedepunktes, ausgetrieben wird.
Mit der Erfindung wurden diese Schwierigkeiten ausgeschaltet und die Trocknung geladener Sammlerplatten sowohl wirtschaftlich als auch technisch rationell gestaltet und für die industrielle Anwendung geeignet gemacht. Weiter können gemäß der Erfindung die Platten in Verbindung mit dem Trockenverfahren mit einer dünnen Schutzschicht überzogen werden.
Wesentlich für die Trocknung von Akkumulatorenplatten ist erfindungsgemäß, daß das von den Elek-
troden festgehaltene Wasser durch eine Behandlüngsflüssigkeit ersetzt wird und daß diese nicht aus Wasser bestehende Behandlungsflüssigkeit dann zur Verdampfung gebracht wird. Da die Behandlungsflüssigkeit zur Verdampfung eine viel geringere Wärmemenge als Wasser benötigt, wird der Trockenvorgang vom Kostenstandpunkt aus erheblich verbilligt. Mit der Erfindung ist es auch möglich, ganze Elektrodengruppen zu behandeln, die positive und negative Elektroden und auch Separatoren enthalten. Die Separatoren können gleichzeitig mit den Elektrodengruppen getrocknet werden, indem das Wasser durch die Behandlungsflüssigkeit ersetzt und anschließend verdampft wird.
Die Verdrängung des Wassers aus den Platten kann in verschiedener Weise erfolgen, je nachdem, ob z. B. nur negative Elektroden oder positive und negative Elektroden oder ganze Gruppen von positiven und negativen Elektroden mit Separatoren behandelt werden sollen.
Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens zur Behandlung von Bleisammlerelektroden oder Gruppen positiver oder negativer Elektroden einschließlich Separatoren nach dem Formieren unter Erhaltung ihrer Ladung zur Entfernung des darin enthaltenen Wassers mit Hilfe einer in Wasser löslichen organischen Flüssigkeit, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden zunächst mit Heptan, in welchem ein in Wasser unlösliches oberflächenaktive'· Mittel wie Naphtansäure gelöst ist, in Berührung gebracht werden und das — gegebenenfalls unter Erwärmung — aus den Elektroden entfernte Wasser mit der Heptanlösung abgeführt, von dieser getrennt und die Heptanlösung wieder im Kreislauf mit den Elektroden in Berührung gebracht, anschließend die Lösung entfernt und das Lösungsmittel mittels Luft ausgetrieben wird; dann die Elektroden mit einer zweiten wasserfreien, wasserlöslichen Flüssigkeit, die Paraffinöl, Rizinusöl oder Wollfett enthält, in Berührung gebracht werden, worauf die zweite Behandlungsflüssigkeit unter Belassung eines Schutzüberzuges auf den Elektroden verdampft wird.
Bei der erstgenannten Ausführungsform ist es besonders günstig, als Behandlungsflüssigkeit Kerosin, Terpentin oder Petroleum zu verwenden.
In allen drei Fällen ist eine weitere Ausführungsform vorteilhaft, daß der Behandlungsflüssigkeit ein oder mehrere nichtflüchtige oder schwerflüchtige Bestandteile oder Stoffe, wie in an sich bekannter Weise Paraffinöl, Rizinusöl oder Wollfett zur Bildung eines Schutzüberzuges auf den Elektroden zugesetzt werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform gemäß der Erfindung hat die Entfernung des Hauptteils der Behandlungsflüssigkeit aus den Elektroden in an sich bekannter Weise durch Druckverminderung und Durchleiten, eines Gasstromes durch das Behandlungsgefäß erfolgt.
Eine vorteilhafte Weiterführung des zweitgenannten Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, daß der Behandlungsflüssigkeit ein nicht schäumendes oberflächenaktives Mittel (Emulgator, Netzmittel), wie Naphtensäure, zugesetzt wird, das in der Behandlungsflüssigkeit löslich, in Wasser aber praktisch nicht löslich ist.
Zu den einzelnen Ausführungsformen ist noch folgendes zu sagen: Die Behandlungsflüssigkeit ist dabei auch der Wärmeträger für das in den Elektroden enthaltene Wasser. Nach dessen Vertreibung kann die Behandlungsflüssigkeit ihrerseits sehr leicht ausgetrieben werden. Die abschließende Trocknung wird durch die in den Elektroden gespeicherte Wärme beschleunigt. Die aufgenommene Behandlungsflüssigkeit kann aber auch durch Herabsetzung des Drukkes oder mittels Luft oder anderer Gase, ζ. Β. Stickstoff, die die Elektroden umströmen, beschleunigt ausgetrieben werden.
ίο Damit der Austausch von Behandlungsflüssigkeit und Wasser gut vonstatten geht und um die Behandlungsflüssigkeit schnell vom Wasser zu trennen und wieder gewinnen zu können, ist es vorteilhaft, eine Behandlungsflüssigkeit für die Verdampfung des Wassers zu benutzen, die nicht oder nur schwer löslich in Wasser ist.
Man kann eine Behandlungsflüssigkeit benutzen, deren Siedepunkt unter 10O0C liegt. Wie aus der Destillation bekannt, wird eine gewisse Menge Behand-
ao. lungsflüssigkeit bei der Verdampfung von Wasser mit abgeführt. Die Höchsttemperatur kann daher durch den Siedepunkt der Behandlungsflüssigkeit auf eine Temperatur unterhalb 100° C begrenzt werden. Das ist z. B. der Fall, wenn Benzin oder Heptan als Be-
a5 handlungsflüssigkeit vorgesehen sind. Es ist dann aber erforderlich, daß die Behandlungsflüssigkeit zum Sieden gebracht wird, dann wird eine vergleichsweise große Menge zusammen mit dem Wasser abgetrieben.
Selbst wenn die verdampfte Behandlungsflüssigkeit mittels eines Rücklaufkühlers wiedergewonnen wird, verursacht der verhältnismäßig große Überlauf von Behandlungsflüssigkeit einerseits zwar gewisse Wärmeverluste, doch kann andererseits das Verfahren dadurch bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen durchgeführt werden. Auch das endgültige Austreiben der Behandlungsflüssigkeit wird erleichtert, so daß die auftretenden Wärmeverluste dadurch mehr oder weniger ausgeglichen werden.
Mit Rücksicht auf die Wärmewirtschaftlichkeit ist es daher vorzuziehen, eine Behandlungsflüssigkeit zu verwenden, deren Siedepunkt über 100° C liegt. Die Temperatur wird dann so gewählt, daß das Wasser verdampft, während der Siedepunkt der Behandlungsflüssigkeit noch nicht erreicht wird. Es ist manchmal vorteilhaft, eine aus mehreren Bestandteilen zusammengesetzte Flüssigkeit zu benutzen, wie noch näher beschrieben wird. In solchen Fällen sollten mindestens die vorherrschenden Bestandteile über 100° C sieden. Unter dem Begriff »Siedepunkt der Behandlungsflüssigkeit« ist daher der Siedepunkt der vorherrschenden Bestandteile des Gemisches zu verstehen, sofern eine aus mehreren Teilen zusammengesetzte Behandlungsflüssigkeit vorliegt.
Auf diese Weise wird beträchtlich weniger Behandlungsflüssigkeit bei der Verdampfung des Wassers mit abgetrieben. Wenn bei Atmosphärendruck gearbeitet wird, wird die Temperatur so lange bei etwa 100° C belassen, als noch wesentliche Mengen Wasser in den Elektroden enthalten sind, weil das vorhandene Wasser dann die Höchsttemperatur bestimmt. Ist das Wasser aber ausgetrieben, dann beginnt die Temperatur der Behandlungsflüssigkeit zu steigen, und die Wärmezufuhr muß so geregelt werden, daß der Siedepunkt der Behandlungsflüssigkeit nicht erreicht wird. Wenn als Behandlungsflüssigkeit eine solche gewählt wird, deren Siedepunkt erheblich über 1000C liegt, und wenn die Wärmezufuhr so
geregelt wird, daß die Temperatur nach dem Abtreiben des Wassers etwas unter dem Siedepunkt der Behandlungsflüssigkeit liegt und natürlich auch unterhalb des Schmelzpunktes des Elektrodenmaterials, dann wird genügend Wärme in den Platten aufgespeichert, um nach Entfernung aus dem Bad die Behandlungsflüssigkeit in sehr kurzer Zeit zu verdampfen. Die abschließende Trocknung und Verdampfung der in den Elektroden zurückgehaltenen Behandlungsflüssigkeit kann auch mit oder ohne Temperaturerhöhung am Ende des Verfahrens durch Druckverminderung beschleunigt werden. Wie noch näher ausgeführt werden wird, kann Kerosin vorzugsweise als Behandlungsflüssigkeit dienen. In diesem Fall ist es erforderlich, die Wärmezufuhr so zu regeln, daß die Temperatur des Bades zum Schluß ungefähr 150° C erreicht. Um eine nach dem Trockenvorgang verbleibende Schutzschicht auf den Elektroden zu erzeugen, kann eine Flüssigkeit verwendet werden, die nichtflüchtige oder mindestens schwerflüchtige Bestandteile enthält, wie z. B. das bereits erwähnte Kerosin. Andere Behandlungsflüssigkeiten dieser Art sind Terpentin und Benzine.
Es ist auch möglich, der Behandlungsflüssigkeit nichtflüchtige Bestandteile einzeln oder als Gemisch zuzusetzen, besonders dann, wenn die Behandlungsflüssigkeit als solche keinen als Schutzüberzug geeigneten Rückstand hinterläßt. Als Beispiele solcher Behandlungsflüssigkeiten seien Benzol oder andere leichte aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Heptan oder Oktan genannt, die stabile Verbindungen mit geringer chemischer Aktivität zu den Elektroden und Trennwänden darstellen. Die zugesetzten Stoffe sollen leicht durch Elektrolyten niedergeschlagen werden, der die Elektroden beim Betrieb umgibt, oder aber die Menge dieser Stoffe soll so gering sein, daß sie die Eigenschaften der Elektroden und Trennwände nicht beeinträchtigen.
Als Beispiele für derartige zuzusetzende Stoffe seien Paraffinöl, Rhizinusöl und Wollfett genannt, doch können auch viele andere Stoffe Verwendung finden, beispielsweise Mineralöle, tierische Fette, pflanzliche öle, Wachse, natürliche oder künstliche Harze. Der Schutzüberzug kann auch durch Zusatz von polymerisierbaren Stoffen bewirkt werden, die entweder bei der Wärmebehandlung während der Endtrocknung oder durch Wärmebehandlung in besonderem Verfahrensgang polymerisieren. Die zugesetzten Stoffe sollen in der Behandlungsflüssigkeit löslich, in Wasser jedoch unlöslich sein.
Um die Feuersgefahr zu vermindern, ist es auch möglich, eine nicht brennbare Behandlungsflüssigkeit zu verwenden, insbesondere Chlorkohlenwasserstoffe, wie Tetrachlorkohlenstoff, Trichloräthylen oder Perchloräthylen, denen wiederum Stoffe zur Bildung eines Schutzüberzuges auf den Elektroden zugesetzt sein können.
Das Hauptmerkmal des Verfahrens zum Austreiben von Wasser durch die Behandlungsflüssigkeit ist darin zu sehen, daß das Wasser verdampft wird und daß statt dessen Behandlungsflüssigkeit von den Elektroden aufgenommen wird. Es sind jedoch auch andere Möglichkeiten vorhanden, um das angestrebte Ziel zu erreichen.
So kann z. B. eine Bchandlungsflüssigkeit mit so geringer Oberflächenspannung verwendet werden, daß das Wasser auf Grund der größeren Adhäsion der Hehandlimgsfii'issigkcit an dem Elektrodenmaterial mechanisch vertrieben wird. In diesem Fall ist es nicht erforderlich, für die Durchführung des Verfahrens Wärme zuzuführen, wenn auch eine Erhöhung der Temperatur der Behandlungsflüssigkeit vorteilhaft ist, da dadurch eine Beschleunigung eintritt.
Verschiedene Behandlungsflüssigkeiten, die chemisch besonders inaktiv gegenüber dem Elektrodenmaterial und den Trennwänden sind, wenn komplette Elektrodengruppen mit Trennwänden behandelt werden sollen, können, gegebenenfalls unter Zusatz geeigneter oberflächenaktiver Mittel, Emulgiermittel, Netzmittel, verwendet werden. In diesem Fall können auch die bereits beispielsweise genannten in Wasser nicht oder nur schwer löslichen Behandlungsflüssigkeiten, die im Zusammenhang mit dem thermischen Prozeß genannt wurden, Anwendung finden. Wenn oberflächenaktive Mittel verwendet werden, so sollen diese vorzugsweise in der Behandlungsflüssigkeit löslich, in Wasser aber unlöslich sein. Die der Behandlungsflüssigkeit zugesetzten oberflächenaktiven Mittel sollen natürlich gegenüber dem Material der Elektroden und der Trennwände ebenfalls chemisch inaktiv sein, ferner sollen sie möglichst nicht schaumbildend sein. Als oberflächenaktive Mittel können beispielsweise Verbindungen der Naphtensäuren dienen. Auch ein Gemisch verschiedener oberflächenaktiver Stoffe kann verwendet werden. Es sind auch manche Emulgatoren und Netzmittel auf dem Markt, von denen einige mit bestimmten Behandlungsflüssigkeiten brauchbar sind. Die genaue Zusammensetzung dieser Erzeugnisse wird von den Fabrikanten aber im allgemeinen,geheimgehalten, so daß die Brauchbarkeit in Verbindung mit der vorgesehenen Behandlungsflüssigkeit im allgemeinen durch Versuche ermittelt werden muß.
Auch in diesem Falle kann die Behandlungsflüssigkeit nicht- oder schwerflüchtige Stoffe enthalten, oder sie können ihr zugesetzt werden, die einen Schutzüberzug bilden, wie dies schon bei der Beschreibung des Verfahrens mit Wärmezufuhr beschrieben wurde. Um die Endtrocknung, d. h. die Entfernung der Behandlungsflüssigkeit zu erleichtern, wird vorzugsweise eine leicht verdampfbare Behandlungsflüssigkeit genommen, wie aliphatische Kohlenwasserstoffe,
z. B. Heptan (C7H16), wobei die Endtrocknung ohne Wärmezufuhr durchgeführt werden kann, wenn auch eine Erhöhung der Temperatur zur Beschleunigung beiträgt.
Ein weiteres Merkmal beider oben beschriebener Verfahren zum Austausch des in den Elektroden zurückgehaltenen Wassers durch Behandlungsflüssigkeit besteht darin, daß die Behandlungsflüssigkeit in beiden Fällen in Wasser unlöslich oder nur wenig löslich ist.
Eine dritte Möglichkeit, den Austausch durchzuführen, ist die Verwendung einer Behandlungsflüssigkeit, die das Wasser aus den Elektroden durch Lösen entfernt. Die Behandlungsflüssigkeit bildet dann mit dem in den Elektroden zurückgehaltenen Wasser eine Lösung, und die Ergänzung der Behandlungsflüssigkeit muß dann so reichlich sein, daß die Wasserendkonzentration nur schwach oder unbedeutend ist. Vorzugsweise soll eine solche Behandlungsflüssigkeit zunächst möglichst wasserfrei sein. Die Behandlungsflüssigkeit wird dann in einer geschlossenen Anlage, in der eine Destilliervorrichtung und/oder cine FiI-Iriervorrichtung vorgesehen ist, im Kreislauf geführt, um die Bclnincllungsflüssigkeit fortlaufend zu rckti-
fizieren und weitgehend wasserfrei zu machen. Ein solches Filter kann z. B. ungelöschten Kalk oder andere wasserentziehende Mittel für die Rektifizierung und die Konzentrierung der hygroskopischen Flüssigkeiten enthalten. Als Beispiele seien Aceton und Alkohol genannt, die leicht verflüchtigen und bei denen die Endtrocknung sehr leicht durchgeführt werden kann. Das ganze Verfahren kann bei gewöhnlicher Temperatur durchgeführt werden, doch wird durch Temperaturerhöhung, insbesondere während der Endtrocknung, der Prozeß beschleunigt.
Auch in diesem Falle kann die Behandlungsflüssigkeit nichtflüchtige oder schwerflüchtige Stoffe zur Bildung eines Schutzüberzuges auf der Elektrode enthalten. Diese Stoffe sollen in der Behandlungsflüssigkeit löslich, in Wasser aber nicht oder nur schwer löslich sein, und es können dieselben bereits im Zusammenhang mit der Durchführung des thermischen Prozesses genannten Stoffe bei dieser Ausführungsform des Verfahrens verwendet werden. ao
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann zur Behandlung positiver oder negativer Elektroden oder positiver und negativer Platten gleichzeitig durchgeführt wRrrion. Es ist auch möglich, zusammengesetzte Plattcnblöcke, einschließlich der Separatoren, zu be- as handeln, und es ist selbstverständlich, daß sowohl die Behandlungsflüssigkeit als auch die etwa vorgesehenen Zusatzstoffe den gegebenen Bedingungen gegebenenfalls angepaßt werden müssen. So würde z. B. die Behandlung von Plattenblöcken mit Separatoren aus Gummi durch Behandlung mit einer Behandlungsflüssigkeit und Zusätzen erfolgen, die Gummi nicht angreifen. In solchem Fall würde beispielsweise Heptan mit einem Zusatz eines aliphatischen Fettes zur Bildung des Schutzüberzuges auf den Elektroden verwendet.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist auch zur Behandlung anderer Elektroden als Bleiakkumulatorenelektroden, z. B. für Sinterelektroden alkalischer Zellen geeignet.

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Behandlung von Bleisammlerelektroden nach dem Formieren unter Erhaltung ihrer Ladung zur Entfernung des in den Elektroden enthaltenen Wassers mit Hilfe einer wasserunlöslichen Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden mit einer in Wasser nicht- oder nur schwerlöslichen, gegenüber den Elektroden chemisch inaktiven über 1000C siedenden Behandlungsflüssigkeit in Berührung gebracht werden und die Behandlungsflüssigkeit so hoch erwärmt wird, daß das in den Elektroden enthaltene Wasser zum Verdampfen gebracht wird und anschließend die Behandlungsflüssigkeit bei einer Temperatur über dem Siedepunkt des Wassers, aber unterhalb ihres eigenen Siedepunktes ausgetrieben wird.
2. Verfahren zur Behandlung von Bleisammlerelektroden oder Gruppen positiver oder negativer Elektroden einschließlich Separatoren nach dem Formieren unter Erhaltung ihrer Ladung zur Entfernung des darin enthaltenen Wassers mit Hilfe einer in Wasser löslichen organischen Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden zunächst mit Heptan, in welchem ein in Wasser unlösliches oberflächenaktives Mittel wie Naphtansäure, gelöst ist, in Berührung gebracht werden und das — gegebenenfalls unter Erwärmung — aus den Elektroden entfernte Wasser mit der Heptanlösung abgeführt, von dieser getrennt und die Heptanlösung wieder im Kreislauf mit den Elektroden in Berührung gebracht, anschließend die Lösung entfernt und das Lösungsmittel mittels Luft ausgetrieben wird; dann die Elektroden mit einer zweiten wasserfreien, wasserlöslichen Flüssigkeit, die Paraffinöl, Rizinusöl oder Wollfett enthält, in Berührung gebracht werden, worauf die zweite Behandlungsflüssigkeit unter Belassung eines Schutzüberzuges auf den Elektroden verdampft wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Behandlungsflüssigkeit Kerosin, Terpentin, Petroleum verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Behandlungsflüssigkeit ein oder mehrere nichtflüchtige oder schwerflüchtige Bestandteile oder Stoffe, wie in an sich bekannter Weise Paraffinöl, Rizinusöl, Wollfett, zur Bildung eines Schutzüberzuges auf den Elektroden zugesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernung des Hauptteils der Behandlungsflüssigkeit aus den Elektroden in an sich bekannter Weise durch Druckverminderung und Durchleiten eines Gasstromes durch das Behandlungsgefäß erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Behandlungsflüssigkeit ein nicht schäumendes oberflächenaktives Mittel (Emulgator, Netzmittel), wie Naphtensäure, zugesetzt wird, das in der Behandlungsflüssigkeit löslich, in Wasser aber praktisch nicht löslich ist.
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