DE348393C - Galvanisches Primaerelement mit Gas als aktivem oder depolarisierendem Stoff - Google Patents

Galvanisches Primaerelement mit Gas als aktivem oder depolarisierendem Stoff

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Description

Vorliegende Erfindung bezieht sich, auf galvanische Primärelemente mit Gas als aktivem oder depolarisierendem Stoff, welches Gas von den Poren einer porösen Elektrode aufgenommen wird. Der Hauptzweck der Erfindung ist, Elemente dieser Gattung herzustellen, welche starke Ströme abgeben können und während, praktisch genommen, unbeschränkter Zeit ihre Wirksamkeit beibehalten.
In bis jetzt ausgeführten Gaselementen in eigentlichem Sinne wird bekanntlich als aktiver Stoff Chlor, Kohlenwasserstoff ,Kohlenoxyd, Schwefeldioxyd oder ein anderes geeignetes Gas verwendet, das sich während der Arbeit des Elementes mit einem änderen Gas (Wasserstoff bei Chlorelementen oder Sauerstoff bei Elementen mit oxydierbaren Gasen) verbindet. Das aktive Gas wird hierbei in die Poren einer porösen Kohlenelektrode eingeführt, die
so in einem passenden Elektrolyten dauernd niedergesenkt gehalten wird. Wenn die Porosität der Kohlenelektrode groß ist und wenn gleichzeitig die Poren genügend klein sind, kann man mit solchen Elementen sehr starke Ströme erzeugen. Indessen konnten solche Elemente bis jetzt keine konstanten Ströme von längerer Dauer erzeugen, weil die Poren der Konlenelektroden sehr bald von dem Elektrolyten benetzt und angefüllt wurden, wonach sie praktisch vollständig ihre Fähigkeit, in sich Gase zu kondensieren und zu aktivieren, verloren. Hierzu kam noch die weitere Schwierigkeit, daß die einmal mit einem Elektrolyten getränkte Kphlenelektrode nicht durch Trocknen in ihrem ursprünglichen Zustand wiederhergestellt werden konnte, indem eine solche getrocknete Elektrode, wenn sie in den Elektrolyten wieder eingesetzt wurde,„ beinahe augenblicklich davon getränkt wurde.
Ähnliche Schwierigkeiten sind auch an gewohnlichen galvanischen Primärelementen mit Metall als aktivem Stoff und Depolarisation mittels des Luftsauerstoffes vorhanden, da man auch in solchen Elementen, bei denen die depolarisierende Elektrode aus poröser Kohle besteht, eine dauerhafte und konstante j depolarisierende Wirkung ohne Benutzung eines besonderen depolarisierenden Stoffes (eines Sauerstoff Überträgers), welcher die Depolarisation vermittelt, nicht erreichen konnte, und doch hatte man auch bei solchen Elementen Schwierigkeiten infolge des Eindringens des Elektrolyten in die Poren der Kohlenelektrode.
Durch die vorliegende Erfindung werden die genannten Schwierigkeiten beseitigt, sowohl bei Gaselementen im eigentlichen Sinne als bei Elementen mit Metallelektrode und Depolarisation mittels des Luftsauerstoffes, und zwar werden starke Ströme mit praktisch
genommen unbeschränkter Dauerhaftigkeit, erreicht. Dieser Erfolg wird dadurch gewonnen, daß die das Gas aufnehmende poröse Elektrode eine solche physikalische Beschaffenheit besitzt, daß sie gar nicht oder nur sehr langsam von dem Elektrolyten des Elementes benetzt wird.
Elektroden mit dieser Eigenschaft können auf verschiedenen Wegen hergestellt werden, welche alle zu dem gemeinsamen Ergebnis führen, daß die gänzlich oder im wesentlichen aus Kohle bestehende Elektrode eine feinporöse Struktur mit Porenwänden erhält, die infolge ihrer eigenen Beschaffenheit oder infolge des auf ihnen verdichteten Gases eine so geringe Adhäsion zu dem Elektrolyten des Elementes haben, daß die Elektrode keine oder nur eine geringe Neigung, den Elektrolyten in sich aufzusaugen, aufweist.
ao Elektroden für Elemente gemäß dieser Erfindung können beispielsweise aus Kohle in amorphem oder graphitiertem Zustande be- - stehen, die mit einem für das Gefühl fetten organischen Stoffe, der nicht vom Elektrolyten benetzt wird, getränkt ist. Diese Tränkung j kann sich dabei gleichförmig durch die ganze Elektrode oder nur bis zu einer gewissen Tiefe innerhalb der Oberfläche der Elektrode erstrecken. Zu diesem Zweck sind, praktisch | genommen, alle für das Gefühl fetten organi- j sehen Stoffe — flüssige oder feste — verwend- ', bar. Solche Stoffe sind in erster Linie alle vegetabilischen oder tierischen Fette, alle Öle mineralischen oder vegetabilischen Ursprungs, ferner gesättigte Kohlenwasserstoffe, wie Paraffine und viele von deren Derivaten, ferner viele Harze, Terpene usf. Sämtliche genannten » Stoffe sind in dem Maße vorteilhafter, je langsamer sie von dem zu benutzenden Elektrolyten oder von den Stoffen, welche in dem Elektrolyten während der Stromerzeugung gebildet werden, befeuchtet werden.
Ein geeignetes Verfahren, feste oder flüssige, nicht flüchtige fette organische Stoffe in die Poren der Elektrode einzuführen, besteht darin, den betreffenden Stoff in einem flüssigen Lösungsmittel, wie z. B. Benzin, Schwefelkohlenstoff,, Terpentinöl, Alkohol, Chloroform, Essigsäure usw., zu lösen oder damit zu mischen, die Elektrode mit dieser Mischung oder Lösung zu tränken, worauf das Lösungsmittel verdunstet oder durch Erwärmung abgetrieben wird, wobei der feste oder flüssige, nicht flüchtige fette Stoff in den Poren zurück- ! bleibt. Leichtflüssige Öle können unter Umständen unmittelbar, ohne Zuhilfenahme eines besonderen Lösungsmittels, in die Elektrode eingeführt werden, wobei die Menge des fetten Stoffes selbstverständlich derart bemessen werden muß, daß die Poren der Elektrode nicht vollständig damit ausgefüllt werden.
Unter den organischen fetten Stoffen sind solche vorzuziehen, die chemisch indifferent sind und welche gar nicht oder wenigstens nur sehr langsam mit den Elektrolyten oder deren Zersetzungsprodukten (oxydierenden oder reduzierenden Stoffen, Säuren, Alkalien usw.) reagieren. Ein solcher Stoff ist beispielsweise das gewöhnliche feste Paraffin. Die Einführung des Paraffins in die Poren kann zweckmäßig derart geschehen, daß es in einem flüchtigen Lösungsmittel, z. B. Benzin oder Schwefelkohlenstoff, gelöst und das Lösungsmittel nachher abgedunstet wird. Das Paraffin bleibt dann in den Poren zurück und lagert sich auf den Porenwänden als ein feinkristallinischer Überzug ab. Eine poröse Elektrode, die in dieser Weise mit einer Lösung von 5 Gewichtsteilen Paraffin auf 100 Gewichtsteile Lösungsmittel getränkt ist, behält während mehrerer Jahre ihre volle Aktivität, indem der Elektrolyt nur äußerst langsam von den Poren aufgesaugt wird. Der Umstand, daß das Paraffin ein Nichtleiter für den elektrischen Strom ist, hat keinen merkbaren Einfluß auf die Wirkung der Elektrode, sofern die Paraffinmenge nicht allzugroß ist. Der Gehalt an Paraffin in dem Lösungsmittel soll zweckmäßig nicht 10 bis 15 Gewichtsprozente überschreiten. Unter billigeren Stoffen, welche wenigstens bei Elektroden mit reduzierenden Gasen etwa ebenso vorteilhaft wie Paraffin benutzt werden können, sind Schellack, Mastix und andere Harze, Talg, Stearin, Wachs usw. zu erwähnen. Diese Stoffe werden in ähnlicher Weise wie Paraffin benutzt.
Ein anderes Verfahren, die Kohle für den vorliegenden Zweck zu behandeln, besteht darin, sie den Dämpfen von .fetten Stoffen, z. B. Paraffin, oder von Stoffen, welche bei der trockenen Destillation Dämpfe von fetten Stoffen abgeben, auszusetzen. Ein Stoff, der in dieser Weise mit Vorteil benutzt werden kann, ist gewöhnlicher Teer (Steinkohlen- oder Holzteer). Die Dämpfe, welche bei der trockenen Destillation zuletzt von dem Teer abgegeben werden, bestehen größtenteils aus fetten Stoffen (Anthrazenverbindungen usw.). ιχα Wenn somit ein Teig aus Teer und 'Kohlenpulver bei einer Temperatur von etwa 550 bis ° C gebrannt und das Brennen unterbrochen wird, ehe der Teerrückstand vollständig verkokt ist, kondensieren sicE die fetten Dämpfe in den Poren der Kohle. Eine in dieser Weise bereitete Kohle hat in hohem Grade die Eigenschaft, das Eindringen von Elektrolyten in die Poren zu verhindern. Eine solche Kohle erreicht indessen nicht ihre
volle Leitfähigkeit, weshalb es zweckmäßiger ist, den Teig zunächst bis zur vollständigen Verkokung zu brennen und dann die Kohle mit einem Gemisch von Teer und Benzin 5 o. dgl. zu tränken und schließlich bis zur unvollständigen Verkokung zu brennen. Statt die Elektrode mit Teer zu tränken, kann man auch mit demselben Erfolg derart verfahren, daß man ihre Oberfläche mit Teer bestreicht
ίο oder auf einer ihrer Seiten einen Teig aus Kohlenpulver und Teer anbringt, worauf die Elektrode bei der angegebenen, verhältnismäßig niedrigen Temperatur gebrannt wird. Statt die Elektrode mit für das Gefühl fetten organischen Stoffen zu tränken, kann man mit derselben Wirkung anorganische, für das Gefühl fette Stoffe verwenden. Unter den anorganischen, welche sich für diesen Zweck verwenden lassen, sind in erster Linie Magnesiumsilikat oder Stoffe, welche diese Verbindung enthalten, wie z. B. die fetten Minerale Serpentin, Talk, Speckstein, Meerschaum usw., zu erwähnen.
Da diese Stoffe wie andere anorganische, für das Gefühl fette Stoffe nicht in einer Flüssigkeit physikalisch gelöst werden können, so kann die Kohle selbstverständlich nicht in einer oben angegebenen Weise damit getränkt werden, sondern sie müssen dem Teige zugesetzt werden, aus welchem die Kohle gebrannt wird. Schon ein Zusatz von 10 Gewichtsprozenten Magnesiumsilikat in dem Teige teilt der darauf gebrannten Kohle die Eigenschaft mit, den Elektrolyten von den Poren abzuhalten.
Es soll bemerkt werden, daß es bei jeder Ausführungsform dieser Erfindung zur Erreichung einer guten Wirkung erforderlich ist, daß die Poren der Kohle sehr klein gemacht werden. Dies wird in der Weise erreicht, daß die Kohle, aus der die Elektroden gebrannt werden, sowie die festen Zusätze, welch'e gegebenenfalls benutzt werden, in mehlfeiner Form zur Anwendung gelangen, wobei gleichzeitig das flüssige Bindemittel (Teer, Melasse) mit einer genügenden Menge eines flüchtigen Stoffes versetzt sein soll. Als Ersatz zu dem Bindemittel können beliebige flüchtige Flüssigkeiten, wie z. B. Alkohol,
Benzin, öle usw., benutzt werden. Es wurde indessen gefunden^ daß Wasser zu diesem Zwecke nicht nur der billigste, sondern auch der vorteilhafteste Zusatz ist.
Obwohl die Bestandteile des Teeres, wie bekannt, sich nicht unmittelbar in Wasser lösen oder sich damit mischen, so kann doch das Wasser in geeigneter Weise, z. B. mittels maschineller Mischvorrichtungen, in den Teer als eine innige Emulsion eingemengt werden.
Ein zur Herstellung einer hochporösen Kohle verwendbarer Teer soll wenigstens 30 Gewichtsprozente Wasser enthalten. Zweckmäßig sollte jedoch der Wassergehalt etwa 50 Prozent oder mehr . betragen. Wenn der Teer nicht im voraus so viel Wasser enthält, muß somit Wasser darin eingemengt werden.
Wenn Melasse als Bindemittel verwendet wird, kann das Wasser ohne weiteres zugesetzt werden, da Melasse bekanntlich sich leicht mit Wasser mischen läßt. Zu gewöhnlicher Melasse, welche im allgemeinen etwa 20 Prozent Wasser enthält, kann so viel Wasser zugesetzt werden, daß ihr Wassergehalt etwa 50 Prozent beträgt.
Mit der Eigenschaft »mehlfein« wird hier gemeint, daß die Kohle zu einer solchen Feinheit gemahlen sein soll, daß die einzelnen Körner im wesentlichen gar nicht oder nur unbedeutend für- das Gefühl merkbar sind, wenn das Pulver zwischen den Fingern geknetet wird. Es ist nicht möglich, die gewünschte Korngröße durch Angabe der Rückstände auf Netzen mit verschiedener Anzahl von Maschen pro Flächeneinheit festzustellen.
Ein mehlfeines Kohlenpulver ist auch aus dem Grunde für den vorliegenden Zweck vorteilhafter als eines von gröberem Korn, weil das mehlfeine Pulver zur Bildung einer gewissen Teigkonsistenz in sich eine größere Menge des flüssigen Bindemittels als ein gröberes Pulver, z. B. Kohle, mit der Korngröße, die für gewöhnlich bei der Herstellung von Elektrokohle benutzt wird, erfordert, wodurch der Gehalt an flüchtigen Stoffen in den Teig vergrößert wird, was zur Vergrößerung des Porenvolumens der gebrannten Kohle beiträgt.
Ein drittes Verfahren zur Herstellung von Elementelektroden gemäß dieser Erfindung besteht darin, in die aus amorpher oder graphitierter Kohle bestehende Masse, aus der die Elektrode hergestellt wird, eine geeignete Menge eines kristallinischen oder kristallisierenden Stoffes in mehlfeiner Form einzumengen und dann die daraus hergestellten Formlinge bei einer Temperatur zu brennen, die unter der Vergasungstemperatur des genannten Stoffes liegt. Die mehlfein verteilten, kristallinischen oder kristallisierenden Stoffe haben die Eigenschaft, nicht von Elektrolyten benetzt zu werden, was darauf beruht, daß auf den vielen scharfen Kanten oder Spitzen des Kristallmehles sich Gase in großer Menge verdichten. Dies trifft sogar auf Salze zu, welche in dem Elektrolyten löslich sind. Beispielsweise kann man Elektroden gemäß dieser Erfinduug aus einem Teige von Koksmehl und Teer, mit 20 Gewichtsprozent Kochsalz in mehlfeiner Form versetzt, herstellen
und die Formlinge bei einer Temperatur von etwa iooo° C brennen. Eine in solcher Weise hergestellte Elektrode absorbiert nur ganz langsam, auch verdünnte Salzlösungen, und wenn eine solche Elektrode außerdem in einer der oben beschriebenen Weise mit einem fetten organischen Stoff, z. B. Paraffin, getränkt wird, tritt, praktisch genommen, weder eine Benetzung noch eine Auflösung des Salzes ίο ein.
Ein anderes geeignetes Verfahren, Elektroden für Elemente gemäß dieser Erfindung herzustellen, ist folgendes: In dem aus Koksmehl, Graphit o. dgl. und einem Bindemittel, wie Teer oder Melasse, hergestellten Rohteige wird ein lösliches Salz eingemengt, worauf die Elektrode bei mäßiger Temperatur gebrannt wird. Nach dieser ersten Brennung wird das Salz ausgelaugt, worauf die Elektrode getrocknet und dann mit einer Flüssigkeit getränkt wird, die bei der trockenen Destillation eine feinporöse Kohle liefert, z. B. einer Zuckerlösung. Die mit der genannten Lösung getränkte Elektrode wird dann wieder gebrannt, worauf sie endlich mit einem fetten organischen Stoff getränkt wird.
Eine für Elemente gemäß dieser Erfindung geeignete Elektrode kann endlich ausschließlich aus Kohle durch Verwendung einer besonderen Zubereitungsmethode hergestellt werden, die als Resultat eine gänzlich graphitierte Elektrode mit eigenartiger Poren- ; struktur liefert, die das Eindringen des Elek- ! trolyten in die Elektrode verhindert. <
Graphit ist bekanntlich für das Gefühl fett j und wird von Elektrolyten verhältnismäßig langsam benetzt. Diese Eigenschaft macht sich um so mehr merkbar, je reiner das Graphit ist und je besser die Kristalle (die Blätter usw.) ausgebildet sind, und diese Eigenschaft kommt sowohl dem künstlichen als dem natürlichen Graphit zu.
Wenn bei der Herstellung von poröser Elektrodenkohle aus amorpher Kohle ein wesentlicher Teil der letzteren durch Graphit ersetzt wird, so erhält die in solcher Weise hergestellte Kohle die Eigenschaft, weniger leicht durch Elektrolyte benetzt zu werden, als ob | sie ausschließlich aus amorpher Kohle her-· gestellt worden wäre, und diese Eigenschaft j wird noch mehr hervortreten, wenn bei der Zubereitung das amorphe Kohlenpulver gänzlich durch Graphit ersetzt wird.
Elektroden, welche in der genannten Weise hergestellt worden sind, enthalten indessen immer eine gewisse Menge amorpher Kohle, die von dem Destillationsrückstand des bei der Herstellung benutzten flüssigen Bindemittels (Teer, Melasse usw.) herrührt, und diese amorphe Kohle saugt den Elektrolyten verhältnismäßig schnell auf, wonach auch die ; Oberflächen der Graphitkörner bald benetzt werden. Außerdem ist eine technische •Schwierigkeit für die Herstellung solcher Elektroden in dem Umstände vorhanden, daß der reinere, flockige oder tafelförmige Graphit nur mit Schwierigkeit zu der Feinheit vermählen werden kann, welche für die Erreichung einer feinporösen Kohle mit großer Wirkungsfähigkeit erforderlich ist.
Elektroden aus Graphit für den vorliegenden Zweck werden daher am zweckmäßigsten derart hergestellt, daß mehlfein verteilte amorphe Kohle mit einem flüssigen Bindemittel, z. B. Teer oder Melasse — zweckmäßig mit einem Zusatz einer flüchtigen Flüssigkeit, z. B. Wasser, zwecks Erreichung einer hohen Porosität —, zu einem weichen Teig zusammengeknetet wird, und das die daraus hergestellten Formlinge zunächst in gewöhnlicher Weise gebrannt und dann in einem elektrischen Ofen einer solchen Temperatur (30000 C) ausgesetzt werden, daß die Kohle graphitiert wird.
In dieser Weise hergestellte Elektroden werden nur sehr langsam vom Elektrolyten benetzt. Diese Eigenschaft kann jedoch noch dadurch verstärkt werden, daß die Elektroden in der oben beschriebenen Weise mit Paraffin oder einem anderen fetten Stoff getränkt werden.
Die Form der Elektroden kann die bei Gaselementen oder Elementen mit Luftsauerstoffdepolarisation gewöhnliche sein. Elektroden für Gaselemente in eigentlichem Sinne werden somit hohl und zweckmäßig mit rechteckigem Querschnitt ausgeführt und mit Zufuhrleitung für das wirksame Gas ausgerüstet. Elektroden, welche für Elemente mit Depolarisation durch den Luftsauerstoff bestimmt sind, werden zweckmäßig mit großer Ausdehnung in der wagerechten Ebene ausgeführt, und bei der Anbringung im Element nur unbedeutend (einige Millimeter) in den Elektrolyten eingetaucht.

Claims (16)

Patent-Ansprüche:
1. Galvanisches Primärelement mit Gas als aktivem oder depolarisierendem Stoff, welches Gas von den Poren einer porösen Elektrode aufgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das das Gas enthaltende Elektrodenmaterial solche physikalischen Eigenschaften besitzt, daß es gar nicht oder nur äußerst langsam von dem Elektrolyten des Elementes benetzt wird.
2. Galvanisches Primärelement nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die das Gas enthaltende Elektrode aus Graphit mit Poren solcher Feinheit besteht, daß
der Elektrolyt des Elementes gar nicht ! oder nur äußerst langsam in sie eindringen kann. -
3. Galvanisches Primärelement nach An- I spruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die '
das Gas enthaltende, aus amorpher oder graphitierter Kohle bestehende Elektrode mit Stoffen getränkt ist, welche das Ein- ; dringen des Elektrolyten des Elementes in ; ίο die Poren der Elektrode verhindern oder im wesentlichen Grade verzögern.
4. Poröse Elektrode für Elemente nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, , daß die Elektrode aus Kohle in amorphem j oder graphitiertem Zustande besteht und | mit einem für das Gefühl fetten organi- j sehen Stoffe, der von Elektrolyten nicht benetzt wird, getränkt ist.
5. Elektrode nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß. die Elektrode aus Kohle in amorphem oder graphitiertem Zustande besteht und mit einem für das Gefühl fetten organischen Stoffe getränkt ist, der gegenüber Elektrolyten oder deren Zersetzungsprodukten indifferent ist, z. B. Paraffin.
6. Verfahren zur Herstellung der Elektrode nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine poröse Kohlenelektrode mit der Lösung eines für das Gefühl fetten organischen Stoffes in einem flüchtigen Lösungsmittel getränkt wird, wonach das flüchtige Lösungsmittel abgetrieben wird.
7. Verfahren zur Herstellung der Elektrode nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine poröse Kohlenelektrode ; den Dämpfen von für das Gefühl fetten organischen Stoffen, z. B. Dämpfen aus
I Paraffin, Teer o. dgl., ausgesetzt wird, welche Dämpfe sich in den Poren der Elektrode niederschlagen.
8. Poröse Elektrode für Elemente nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Kohle in amorphem oder graphitiertem Zustande besteht, der ein für das Gefühl fetter anorganischer Stoff in feinverteilter Form, z. B. Magnesiumsilikat oder Stoffe, welche diese Verbindung enthalten, eingemengt ist.
9. Verfahren zur Herstellung der Elektrode nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß Kohle in amorphem oder graphitiertem Zustande mit einem für das Gefühl fetten anorganischen Stoffe in feinverteiltem Zustande und einem flüssigen Bindemittel zu einem Teige gemischt und die daraus hergestellten Formlinge bei geeigneter Temperatur gebrannt werden.
10. Poröse Elektrode für Elemente nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode aus Kohle in amorphem oder graphitiertem Zustande mit einem darin eingemengten kristallinischen oder kristallisierenden Stoffe in feinverteilter Form besteht.
11. Verfahren zur Herstellung der Elektrode nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß Kohle in amorphem oder graphitiertem Zustande mit einem kristallinischen oder kristallisierenden Stoffe in mehlfeiner Form und einem flüssigen Bindemittel zu einem Teige gemischt wird, worauf die daraus hergestellten Formlinge bei einer Temperatur gebrannt werden, die unter der Vergasungstemperatur der kristallinischen oder kristallisierenden Stoffe liegt.
12. Verfahren zur Herstellung der Elektrode nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in den aus Koksmehl, Graphit o. dgl. und einem flüssigen Bindemittel bestehenden Rohteig ein lösliches Salz eingemiseht wird, worauf, die aus diesem Teige geformte Elektrode bei mäßiger Temperatur gebrannt wird, wonach das Salz ausgelaugt und die Elektrode mit einem Stoffe getränkt wird, der bei der trockenen Destillation eine feinporöse Kohle liefert, z. B. mit Zuckerlösung, worauf die Elektrode endlich mit einem für das Gefühl fetten Stoffe, z. B. Paraffin, getränkt wird.
13. Verfahren zur Herstellung der feinporösen Graphitelektrode nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß amorphe Kohle in Mehlform mit einem flüssigen Bindemittel, z. B. Teer oder Melasse, und einer flüchtigen Flüssigkeit, z. B. Wasser, gemischt wird, worauf die aus dieser Masse geformte Elektrode zunächst in gewöhnlicher Weise gebrannt und dann in einem elektrischen Ofen einer solchen Temperatur ausgesetzt wird, daß die Kohle graphitiert wird.
14. Verfahren zur Herstellung von feinporösen Elektroden nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Kohle in mehlfeiner Form mit einem flüssigen Bindemittel und einer flüchtigen Flüssigkeit gemischt und zu Formungen geformt wird, welche gebrannt werden, worauf die gebrannte Elektrode mit einem fetten organischen Stoffe getränkt wird.
15. Verfahren zur Herstellung von feinporösen Elektroden nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß Kohle in mehlfeiner Form mit einem anorganischen fetten Stoffe in Mehlform, einem flüssigen
Bindemittel und einer flüchtigen Flüssig- ' oder kristallisierenden Stoffe in mehlfeiner
keit gemischt und zu Formungen geformt Form, einem flüssigen Bindemittel und' ι ο
wird, welche bei passender Temperatur einer flüchtigen Flüssigkeit gemischt und
gebrannt werden. [ zu Formungen geformt wird, welche bei
16. Verfahren zur Herstellung von fein- i einer Temperatur gebrannt werden, die
porösen Elektroden nach Anspruch io, unter der Vergasungstemperatur des kri-
dadurch gekennzeichnet, daß Kohle in ■ stallinischen oder kristallisierenden Stoffes
mehlfeiner Form mit einem kristallinischen j liegt.
BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREL
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