DE139527C

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Publication number: DE139527C
Application number: DENDAT139527D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenüber den bisherigen Verfahren zur Hämoglobinbestimmung im Blute in der Weise, daß die Farbe einer' Blutlösung entweder mit einer Normal-Blutlösung oder mit anderen, ähnlich gefärbten Flüssigkeiten verglichen wurde, besteht das vorliegende Verfahren darin, daß die lichtabsorbierende Wirkung einer Blutschicht oder einer anderen farbigen Flüssigkeit an der lichtabsorbierenden Wirkung eines abgestuften Vergleichsgegenstandes gemessen wird. Dies geschieht in der Weise, daß von einer zwischen planparallelen Flächen eingeschlossenen Schicht der Lösung und einem photographischen Diapositiv des Vergleichsgegenstandes oder diesem selbst auf dahinter angebrachtem lichtempfindlichen Papier unter gleichen Umständen photographische Bilder erzeugt werden. Durch vergleichende Betrachtung des durch die Lösung erzeugten Bildes mit den einzelnen Stufen des Bildes, welches von dem Vergleichsgegenstande erhalten worden ist, innerhalb eines kleinen Gesichtsfeldes und durch gegenseitiges Verschieben der beiden Bilder bis zu einer Stelle, wo das Untersuchungsbild mit einer Stufe des Vergleichsbildes bezüglich der Tönung genau übereinstimmt, erhält man ein in Zahlen ausdrückbares Maß für den Gehalt der untersuchten Flüssigkeit an dem lichtabsorbierenden Bestandteil.

In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Apparates als Beispiel veranschaulicht.

In den Fig. 1, 2 und 3 ist ein photographischer Kopierrahmen in Ansicht, im Schnitt und in aufgeklappter Stellung von der Seite gesehen dargestellt, in welchen eine photographische Platte (Diapositiv) abcd eingeschoben wird, deren Streifen ab nach bekannten Methoden derart belichtet wurde, daß die Dichte des Silberniederschlages von α nach b hin allmählich abnimmt und nach der Belichtung in der üblichen Weise entwickelt und fixiert wurde, während der Streifen cd eine ebenfalls auf photographischem Wege hergestellte Skala trägt. Neben dieser Platte wird in den Kopierrahmen ein Glasstreifen f eingeschoben, auf den ein Rähmchen g von bestimmter Höhe aufgekittet ist. Letzteres kann mittels einer Glasplatte h abgedeckt werden, wodurch eine von planparallelen Flächen begrenzte Kammer gebildet wird, in welche die auf ihren Hämoglobingehalt zu prüfende, in bekannter Weise herzustellende wässrige Blutlösung eingefüllt wird.

Zwischen dem Unterlagsbrettchen und dem daran aufklappbar befestigten Kopierrahmen wird ein lichtempfindliches Papier eingelegt, darauf der Kopierrahmen niedergeklappt, mittels der seitlich angebrachten Haken geschlossen

und sodann so lange belichtet, bis auf dem Papier eine deutliche Bräunung ersichtlich wird. Das entstandene Bild zeigt Fig. 4. Dieses Bild bezw. das Papier wird nun nach den Linien A-B und C-D in drei Streifen zerschnitten, von welchen der mittlere entfernt wird, während die beiden äußeren Streifen aneinandergelegt und mit einer Blende k (Fig. 5) überdeckt werden, die eine kreisrunde Öffnung und an einem Längsrande einen Ausschnitt besitzt. Die Blende wird derart aufgelegt, daß in der Öffnung gleich große Teile der Bilder der im Rähmchen g enthaltenen Blutlösung und des abgestuften Vergleichsstreifens sichtbar werden, demnach die Trennungslinie zwischen beiden Bildern genau durch die Mitte der Blendenöffnung geht. Nun wird der das Bild der Blutlösung tragende Streifen samt der Blende längs des Vergleichsstreifens so lange verschoben, bis beide Hälften der in der Blendenöffnung erscheinenden Bilder gleiche Tönung aufweisen, was sich schnell und mit vollkommener Genauigkeit ausführen läßt. An dem seitlichen Ausschnitt wird dann der betreffende Skalenteil abgelesen.

Die Skala selbst wird auf empierischem Wege bestimmt. An Stelle des photographischen Diapositivs ab (Fig. 1) könnten als Vergleichswert auch verschieden dicke Platten von rot oder gelb gefärbtem oder trübem Glas oder ein aus solchem Glase hergestellter Keil oder aber ein mit gefärbter Flüssigkeit gefüllter hohler Glaskeil verwendet werden.

Für die Prüfung anders gefärbter Flüssigkeiten, z. B. der Milch, kann die beschriebene Einrichtung in gleicher Weise Anwendung finden.

Claims

Patent-Anspruch :

Verfahren zur Bestimmung des Farbstoffgehaltes in Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß man die Menge der von der Farbstofflösung hindurchgelassenen chemisch wirksamen Strahlen mißt, indem man photographisches Papier unter einer Schicht der zu untersuchenden Lösung und einer neben dieser befindlichen, nach Lichtdurchlässigkeitsstufen eingeteilten Skala belichtet und das Bild der Lösung mit den verschiedenen Stufen des Skalenbildes bezüglich der Farbenintensität vergleicht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,