DE139323C

DE139323C -

Info

Publication number: DE139323C
Application number: DENDAT139323D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Aufgabe, die Abgabe eines Zeichens oder die Auslösung einer Sperre vom fahrenden Zuge in der Weise abhängig zu machen, daß nicht nur das Auffahren der ersten Achse auf die Überwachungsvorrichtung, sondern deren Überfahren durch den Zugschluß als Vorbedingung für das Zustandekommen des fraglichen Vorganges dient, ist mit Hülfe von Druckschienen oder isolierten Schienen bereits gelöst. Beide Mittel sind aber unerwünscht, da sie in der Anlage und im praktischen Betriebe namhafte Schwierigkeiten bieten. Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Einrichtung, bei der weder eine Druckschiene noch eine isolierte Schiene in Benutzung kommt.

Es werden vielmehr zwei sogenannte Zeitoder Dauerkontakte beliebiger Art verwendet, z. B. solche von der Einrichtung, wie sie das Gebrauchsmuster 172391 darstellt, bei dem ein hohler, Quecksilber enthaltender, um eine wagerechte Achse schwingender Hebel auf beliebige Weise vom fahrenden Zuge in seiner Neigung für einen Augenblick verändert wird, hierbei

durch Überfließen des Quecksilbers in eine andere Kammer des Hebels einen elektrischen Kontakt herstellt und diesen so lange bestehen läßt, bis das Quecksilber durch eine kleine Öffnung in der Scheidewand der Kammern wieder in die erste zurückgeflossen ist. Die gleiche Vorrichtung kann natürlich durch einfache Verlegung des Kontaktes aus der einen Kammer in die andere auch für Ruhestrom dienen.

Die Verwendung ist nun folgende: Bei a in der schematisch gehaltenen Zeichnung ist ein Zeitkontakt für Ruhe-, bei b ein solcher für Arbeitsstrom vorgesehen. Bei α ist also, wenn kein Zug vorüberfährt, Kontaktschluß, bei b Unterbrechung vorhanden. Ein Strom kann mit Rücksicht auf die letztgenannte nicht fließen. Befährt ein in der Pfeilrichtung kommender Zug den Kontakt a, so wird dieser unterbrochen. Seine Wirkungsdauer muß länger sein, als die Aufeinanderfolge zweier Zugachsen beträgt, damit die Unterbrechung eine ständige ist.

Erreicht die Spitze des Zuges den Dauerkontakt b und schließt diesen, so kann doch so lange kein Strom zustande kommen, als der Kontakt α noch geöffnet ist, also solange der Schluß . des Zuges den Koniakt α noch nicht verlassen hat, und sogar auch um einen solchen Zeitraum länger nicht, wie der Kontakt α nach dem Befahren durch die letzte Achse braucht, um sich wieder zu schließen. Tritt dieser Schluß ein und ist auch der Kontakt b noch nicht wieder geöffnet, indem der Zug sich entweder noch darauf befindet oder ihn noch nicht so lange Zeit verlassen hat, wie er braucht, um sich zu öffnen, so kommt der Strom zu-

Claims

Stande und kann die elektrische Vorrichtung beliebiger Art c in Tätigkeit setzen. Bedingung ist also, daß der Kontakt α sich früher wieder schließt, als b sich wieder öffnet. Aus der Zeitdauer der Kontaktwirkung, der Zuggeschwindigkeit und der Zuglänge bestimmt sich also die größte zulässige Entfernung von a und b.

Pate ν τ-A ν sp ruch:

Eine durch den Zugschluß in Tätigkeit zu setzende Stromschlußvornchtung, gekennzeichnet durch zwei vom Zuge in Tätigkeit gesetzte, hintereinander geschaltete Zeitkontakte, von denen der erstbefahrene im Ruhezustande geschlossen , der zweite im Ruhezustande geöffnet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.