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Maschine zum Prüfen von Zähl- bzw. Lochkarten Es sind Lochkartenprüfmaschinen
bekannt, die Abfühlkontakte für die Zähl- bzw. Lochstellen einer Kartenspalte für
eine spaltenweise erfolgende Prüfung der Karten besitzen, die in Zuordnung zu den
Tasten eines Tastensatzes stehen. Durch das Zusammenwirken der Abfühlkontakte und
der entsprechenden Tasten kann die Kartentransportvorrichtung der Maschine, mittels
deren die Karten spaltenweise, d. h. schrittweise an der Prüfstelle vorbeibewegt
werden, derart beeinflußt werden, daß je nach der Übereinstimmung der zu prüfenden
Lochstellen mit der jeweils gedrückten Taste der Kartentransport bewirkt oder verhindert
wird. Im ersteren Falle ist das Prüfergebnis positiv, die geprüfte Lochung also
richtig, während im anderen Falle eine Fehllochung vorliegt, die durch das Aussetzen
des Kartentransports angezeigt wird, so daß die betreffende Karte aus der Maschine
herausgenommen und als Fehlkarte von den richtig gelochten Karten getrennt abgelegt
werden muß. Solche Fehlkarten müssen dann mittels einer Lochmaschine berichtigt
bzw. ersetzt werden.
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Um diesen Prüfvorgang durchführen zu können, bedurften die bekannten
Prüfmaschinen des elektrischen Systems einer mehr oder' weniger großen Anzahl von
elektromagnetischen Relais, die unter unmittelbarer Einwirkung der Abfühlkontakte
und der Prüftasten stehen, wobei sie einen sog. Kartentransportmagnet überwachen,
der die Kartentransportvorrichtung der Maschine beherrscht.
Die
Erfindung bezweckt, unter Verzicht auf die zahlreichen den Abfühlkontakten und den
Prüftasten zugeordneten Relais den Aufbau der Maschine wesentlich zu vereinfachen
und zu verbilligen und ihre Betriebssicherheit durch den Wegfall zahlreicher elektrischen
Kontakte, die durch Magnetspulen gesteuert werden müssen, zu erhöhen.
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Diese Verbesserung gegenüber den bekannten Maschinen erreicht die
Erfindung durch die Maßnahme, daß der die schrittweise Kartenwagenschaltung bewirkende
Kartentransportmagnet nicht mehr wie bisher unter Überwachung durch eine größere
Anzahl elektromagnetischer Relais gestellt ist, sondern unter Anwendung einer vom,
Prüfergebnis abhängigen Kurzschlußwirkung die Schrittschaltung des Kartenwagens
bewirkt oder nicht bewirkt. Die Kurzschlußwirkung auf .den Kartentransportmagnet
kann entweder eine unimittelbare oder unter Verwendung eines Relais, das allen Tasten
des Tastensatzes der Maschine gemeinsam ist, eine mittelbare sein.
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Der Gegenstand der Erfindung, ist in der Zeichnung an zwei Ausführungsbeispielen
dargestellt, wobei nur die für das Verständnis des Erfindungsgegenstandes erforderlichen
Teile der Maschine veranschaulicht sind.
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Abb. i zeigt im Längsschnitt der Maschine die Prüfstation mit einigen
Prüftasten und dem Transportmagnet sowie das von diesem gesteuerte Gestänge, durch
das die Kartenwagentransportklinke und einige Kontakte bewegt werden; Abb. 2 zeigt
die Anordnung der zwölf Prüftasten, einer Auslösetaste und einer Leertaste, die
gemeinsam den Tastensatz der Masdhine bilden; Abb. 3 stellt das Schaltschema der
Maschine dar; Abb.4 zeigt eine Abänderung des Schaltungsschemas der Abb. 3.
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Die in der Abb. i dargestellte Maschine entspricht in ihrem Aufbau
der bekannten Löchkartenprüfmaschine Hollerithscher Bauart. Das Grundgehäuse i der
Maschine nimmt in einer Führungsbahn den Kartenwagen 2 auf, der auf Rollen 3 läuft
und dazu dient, die zu prüfenden Karten einzeln an einer Kontaktwalze4 und den zwölf
Prüfbürsten 5 vorbeizubewegen. Es sind so viele Prüfbürsten vorhanden wie Prüftasten,
indem jeder Taste eine Bürste fest zugeordnet ist. Zusammen mit dem Tastensatz 6
bilden die Kontaktwalze 4 und die Prüfbürsten 5 die Prüfstation der Maschine. Der
Kartenwagen steht unter Federspannung und wird nach Einführung einer zu prüfenden
Karte schrittweise und selbsttätig von rechts nach links an den Prüfbürsten 5 vorbeibewegt,
wobei die letzteren die Kartenspalten nacheinander auf das Vorhandensein der Löcher
abfühlen. Die schrittweise Auslösung des Kartenwagens erfolgt durch Erregung des
Transportmagnets TM, der, wie weiter unten noch näher erläutert werden wird, unter
die EinwirkungderTasten6gestelltwerdenkann. Beiseiner Erregung zieht der Magnet
TM seinen Anker 7 an, der über einen Lenker 8 mit einem um den Bolzen 9 drehbaren
Winkelhebel io verbunden ist. Dieser steht mittels eines Lenkers i i mit den Sperr-
und Auslöseklinken 12 1>z«@. 13 des Kartenwagens 2 in Verbindung, in dessen Zahnstange
14 die Klinken zum Eingriff gelangen.
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Beim Drücken einer der Tasten des Tastensatzes 6 wird ein dieser Taste
zugeordneter Winkelhebel 15 um seinen Drehzapfen 16 bewegt, so daß dieser Winkelhebel
eine ihm zugeordnete Schubstange 17 nach links verschiebt, wodurch die mit o bis
9 und mit i i und 12 bezeichneten Prüfkontakte, die Doppelkontakte sind, umgeschaltet
werden. Zwecks dieser Umschaltung sind die Schubstangen 17 je mit einer Nase 18
versehen, die mittels eines zweiarmigen Hebels i9 auf die Kontaktfedern einwirken
können. Den Prüfkontakten o bis 9 ist ferner ein ihnen gemeinsamer Kontakt o/9 zugeordnet,
desgleichen den Prüfkontakten i i und 12 ein gemeinsamer Kontakt 11/12; vgl. auch
Abb.3. Die den beiden Prüfkontaktgruppen zugeordneten gemeinsamen Kontakte werden
beim Vorschieben einer der Schubstangen 17 geöffnet, und zwar der Kontakt o/9 beim
Anschlagen einer der Tasten Pt o bis Pt 9
(Abb. 2) und der Kontakt
1i/12 beim Anschlagen einer der Tasten Pt i i oder Pt 12. Um dies zu ermöglichen,
ist im Bewegungsbereich der Schubstangen 17 der Prüftasten Pt o bis Pt
9 und demjenigen der Prüftasten Pt i i und Pt 12 je eine Klappe 20
vorgesehen, die den zugehörigen Kontakt o/9 bzw. 11/i2 steuert. Die Klappe 20 schwingt
um den Zapfen 21. Ferner steuern die Schubstangen 17 einen Kontakt TMK und wirken
zu diesem Zweck auf eine gemeinsame Schiene 22, die mittels des Zapfens 23 an der
Grundplatte 24 des Tastensatzes gelagert ist und über einen frei schwingendenHebelarm
25 die Schließung des Kontaktes TMK bewirken kann. Eine Zugfeder 26 bringt den Hebelarm
25 in dauernde Berührung mit den Federn des Kontaktes TMK. Die Schiene 22 ist allen
Tasten gemeinsam. Die Wirkung der Kontakte o bis 9, o/9, 11/12 und TMK wird an Hand
der Beschreibung des Schaltbildes der Abb. 3 und 4 noch erläutert . werden.
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Im Gehäuse i befindet sich außer dem Transportmagnet TM noch der Bürstenmagnet
BM, der, wie an-sich bekannt, zum Ein- und Ausrücken der Prüfbürsten 5 dient
und dessen Anker 27, der um einen Bolzen 28 schwingen kann, über einen Lenker 29
mit dem Bürstenhalter 30 verbunden ist. Dieser ist an einer fest stehenden Stange
31 drehhar gelagert und wird bei der Erregung des Magnets Bell im Sinne des Uhrzeigers
soweit gedreht, daß diePrüfbürsten 5 mit Spannung gegen die Kontaktwalze 4 gepreßt
werden, so daß sie die zwischen der Walze und den Bürsten hindurchbewegte Karte
auf vorhandene Löcher zuverlässig abfühlen können. Die bewegliche Anordnung der
Abfühlbürsten dient dem Zweck, eine Beschädigung der sehr feinen Bürstendrähte bei
gegenläufiger Einführbewegung einer Lochkarte zu verhüten. Die Einführbewegung des
Kartenwagens 2 geschieht mittels des sog. Daumenhebels 32, durch den ein Kontakt
33 (Abb. 3 und 4) gesteuert wird, der, sobald der Daumenhebel 32 zwecks rückläufiger
Bewegung des Kartenwagens ergriffen wird, den Kontakt 33 öffnet, wodurch der
Bürstenmagnet
BM stromlos und die Bürsten 5 aus der Kartenbewegungsbahn entfernt werden.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung gemäß der Erfindung soll zunächst
an Hand der Abb.3 beschrieben werden, die das Ausführungsbeispiel mit dem unmittelbaren
Einfluß der Kurzschlußwirkung auf den Kartentransportmagnet zeigt, wobei die folgenden
Prüfvorgänge durchgeführt werden sollen: i. Prüfen des Normallochfeldes der Karten
mit den Lochpunktstellen o bis 9 Durch Drücken z. B. der Prüftaste Pt
9 (Abb. 2) wird der Kontakt 9 dieser Taste umgeschaltet, der Kontakt o/9
geöffnet und der Kontakt TMK mit einer gewissen Zeitverzögerung geschlossen. Ist
die Karte in der betreffenden Lochspalte richtig, d. h. entsprechend der Taste Pt
9 bei 9 gelocht, so wird der folgende Stromkreis geschlossen: Leitungsklemme
A i, Kontakt C K, Transportmagnetkontakt TMK,Widerstand W, Wicklung des Transportmagnets
T_11, Arbeitsseite des Tastenkontaktes 9, :111fü1111>ürste 5, Kartenloch, Kontaktwalze
4, Stromzuführungsbürste Zb,Kontakt.i 1/12 und KlemmeB i. Der Transportmagnet T.11
erhält also Strom, so daß der Kartenwagen uni einen Schaltschritt bewegt wird.
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Ist dagegen die betreffende Kartenspalte an. einer nicht gewünschten
Zählpunktstelle gelocht, also nicht bei 9, oder ist außer bei 9 in der gleichen
Kartenspalte noch an einer anderen Zählpunktstelle, z. 13. bei i i im Cberlochfeld
der Karte, unbeabsichtigt ein Loch, dann wird, wie aus der Abb.3 ohne weiteres zu
erkennen ist, nur der Widerstand W an Spannung gelegt, und zwar auf dem folgenden
Weg: Klemme A i, Kontakte Ü K und TMK, Widerstand W, Leitung 34, Ruhekontakt
der Taste Pt i i, Abfühlhürste 5, Loch i i der betreffenden Kartenspalte, Kontaktwalze
.4. Stromzuführungsbürste Zb, Kontakt 1 1/12, da ja die Taste Pt i i nicht gedrückt
ist, Leitung 35 und Klemme B i, während der Transportmagnet T 31 kurzgeschlossen
ist und den Wagentransport nicht bewirken kann. Ist die betreffende Kartenspalte
an keiner Zählpunktstelle gelocht, dann kommt überhaupt kein Stromkreis zustande
und der Magnet T:fl kann ebenfalls nicht wirksam werden, da ja die Taste Pt
9 gedrückt und der Kontakt o/9 geöffnet ist.
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2. Prüfen des Überlochfeldes der Karten mit den Lochpunktstellen i
i und 12 Durch Drücken z. I3. der Prüftaste Pt i i wird der Tastenkontakt 11 umgeschaltet
und damit der Kontakt 11/ 12 geöffnet, der Kontakt TMK wiederum geschlossen. Bei
vorhandenem i ier-Loch kommt folgender Stromkreis zustande: Klemme A i, Kontakt
ü K, Kontakt TMK, Widerstand W,
Magnet T111, Kontakt o/9, da eine der Tasten
Pt ö
bis Pt 9 nicht gedrückt ist, Zuführungsbürste Zb, KontakWalze
4, Kartenloch i i, Abfühlbürste 5, Arbeitsseite des Tastenkontaktes i i, Leitung
35 und Klemme B 1. Der Transportmagnet TM erhält also Strom und wird wirksam.
Bei fehlerhafter Lochung der betreffenden Kartenspalte wird der Magnet TM wiederum
kurzgeschlossen und nur der Widerstand W erhält Strom.
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3. Prüfen einer Doppellochung, z. B. von 9 und i i Werden die Prüftasten
Pt 9 und Pt i i gleichzeitig oder nacheinander gedrückt und ist die zu prüfende
Kartenspalte richtig bei 9 und i i gelocht, dann wird der Transportmagnet TM über
die Kontakte ÜK, TMK, den Widerstand W, die Tastenkontakte 9 und i i (Arbeitsseite),
die beiden zugehörigen Prüfbürsten 5, die Kartenlöcher 9 und i i und die die beiden
Bürsten 5 in diesem Fall verbindende Kontaktwalze 4 und Leitung 35 erregt, so daß
eine Wagenschaltung stattfinden kann. Befindet sich indes in der geprüften Kartenspalte
nur ein g er- oder nur ein i ier-Loch oder überhaupt kein Loch oder gar ein falsches
Loch, dann kommt kein Stromfluß für den Magnet TM zustande. Ist dagegen nur eine
der beiden Zählpunktstellen 9 oder i i richtig und dafür eine andere zweite Zählpunktstelle
gelocht, dann erhält wiederum nur der Widerstand W Strom, während der Transportmagnet
kurzgeschlossen ist. 4. Prüfen einer Leerspalte Für diesen Zweck ist die Leertaste`
Lt (Abb. 2) vorgesehen, die bei ihrem Niederdrücken nur den Transportmagnetkontakt
TMK schließt, so daß der Magnet TM erregt wird, wenn in der betreffenden Leerspalte,
wie dies der Fall sein muß, tatsächlich kein Loch vorhanden ist. Der Stromverlauf
für den Transportmagnet ist dann folgender: Klemme A i, Kontakte ÜK und TMK,Widerstand
W, Magnet TM, Kontakte o/9 und 11/12, Leitung 35 und Klemme B i. Sind
dennoch ein oder mehrere Löcher vorhanden, dann erfolgt wiederum die Kurzschließung
des Magnets TM, und nur der Widerstand W erhält Strom.
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Der erwähnte Kontakt ÜK ist der übliche Über-@hubkontakt, der nach
dem Prüfen der letzten Kartenspalte beim Übergang des Kartenwagens in die Überhubstellung
geöffnet wird, wodurch auch der Bürstenmagnet BM wieder stromlos wird und
seinen Haltekontakt BMa öffnet.
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Die Abänderung des Schaltungsschemas gemäß Abb. 4 gegenüber dem Schema
nach Abb. 3 besteht lediglich in der Anordnung eines Relais R mit dem Kontakt Ra,
das die eingangs erwähnte mittelbare Kurzschließung des Kartentransportmagnets herbeiführt.
Die Vorgänge beim Prüfen der Karten sind grundsätzlich genau die gleichen wie die
unter i bis 4 beschriebenen. Bei diesem Ausführungsbeispiel unterliegt -das Relais
R dem unmittelbaren Einfluß der durch Fehllochung der Karten erzeugten Kurzschlußwirkung,
während es mittels seines Kontaktes Ra den Kartentransportmagnet TM so beherrscht,
daß dieser nur dann die Kartenwagenschaltung bewirken kann, wenn das Relais R bei
richtig gelochter Karte erregt wird und damit den Magnet TM einschaltet, während
es im anderen Fall kurzgeschlossen und nur der Widerstand W an Spannung gelegt wird
bzw. sowohl das Relais R als auch der Widerstand W vom Stromdurchfluß ausgeschlossen
werden.
In beiden letzteren Fällen kann auch der Transportmagnet TM nicht zum Ansprechen
kommen.
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Unter sinngemäßer Betrachtung des Relais R in seiner Beziehung zum
Transportmagnet TM kann seine Wirkungsweise im Rahmen des Schaltungsschemas der
Abb. 4 an Hand der obigen Darlegungen über die Wirkungsweise des Schaltungsschemas
der Abb.3 ohne weiteres verstanden werden, so daß hierauf Bezug genommen werden
kann.