DE137860C - - Google Patents
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02K—DYNAMO-ELECTRIC MACHINES
- H02K17/00—Asynchronous induction motors; Asynchronous induction generators
- H02K17/02—Asynchronous induction motors
- H02K17/30—Structural association of asynchronous induction motors with auxiliary electric devices influencing the characteristics of the motor or controlling the motor, e.g. with impedances or switches
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das in der Patentschrift 137859 beschriebene Verfahren zum Anlassen von Wechselstrommotoren
ist dadurch gekennzeichnet, dafs dem bei Einschaltung des Feldes in axialer Richtung
aus seiner normalen Lage herausgestofsenen Anker eine kleine Anfangsdrehung im Sinne der Drehrichtung ertheilt wird, zu
dem Zweck, den Motor danach von selbst auf normale Umdrehungszahl kommen zu lassen,
nach deren Erreichung er in das Feld wieder hereingezogen wird.
Dabei ist unentschieden gelassen, ob die zur Ingangsetzung des Motors nöthige kleine Anfangsdrehung
von Hand oder durch beliebige andere Mittel erfolgen soll. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, nach
welchem diese Anfangsdrehung auf elektrischem Wege erzeugt werden kann. Zu diesem
Zweck wird das bekannte Mittel benutzt, durch Anordnung einer räumlich gegen die Hauptwickelung
versetzten Hülfswickelung ein Drehfeld zu erzeugen, das den Anker zum Anlaufen und auf normale Umdrehungszahl bringt.
Sobald er diese erreicht hat, wird die Hülfsphase von Hand oder selbsttätig wieder ausgeschaltet.
Damit nun durch Anordnung einer solchen Anlafswickelung ein wenn auch unvollkommenes
Drehfeld erzeugt werden kann, ist es aufser der räumlichen Versetzung der beiden Wickelungen gegen einander noch erforderlich,
in der Anlafswickelung einen Strom zu erzeugen, der gegenüber dem Strom in der Hauptwickelung in seiner Phase verschoben ist.
Diese Phasenverschiebung wurde bisher durch Vorschalten von Inductionsspulen, Condensatoren
oder ähnlichen Apparaten vor die Anlafswickelung erzielt. Man bedurfte deshalb zum Anlassen noch eines besonderen Apparats
mit Umschalter, der von Hand zu bedienen war. Dieses verwickelte Anlafsverfahren schlofs
die Verwendung derartiger Motoren in solchen Betrieben aus, in denen ein häufiges Ein- und
Ausschalten des Motors auch aus der Ferne nöthig ist. Nach vorliegender Anordnung wird
die Phasenverschiebung zwischen den Strömen in den beiden Wickelungen auf bedeutend einfachere
Weise erreicht.
Das charakteristische Merkmal derselben ist zunächst eine einseitige Verlängerung der Anlafswickelung
A (s. Figur) über die Hauptwickelung H hinaus in axialer Richtung derart,
dafs unter Beibehaltung des gleichen Luftzwischenraums zwischen Anker und Wickelung
diese den in der Anlaufstellung gemäfs Patent 137859 zum Theil aufserhalb des Statorfeldes
befindlichen Anker ganz oder doch zum gröfsten Theile umschliefst. Dadurch, dafs man die
Windungszahl der Anlafswickelung gegenüber derjenigen der Hauptwickelung, und damit auch
die Selbstinduction verringert, und dafs man weiter z. B. durch Wahl eines Materials von
geringem Leitungsvermögen den Ohm'schen
Widerstand der Anlafswickelung vergröfsert,
erreicht man bereits eine Phasenverschiebung der Ströme in Haupt- und Anlafswickelung.
Diese würde jedoch zur Erzeugung des Anlaufsdrehfeldes noch nicht genügen. Durch
die beschriebene Verlängerung der Hülfswickelung über die Hauptwickelung hinaus wird nun
eine weitere ganz beträchtliche Phasenverschiebung zwischen den beiden Strömen erzeugt.
Es ist nämlich zu beachten, dafs die Anlafswickelung
A infolge ihrer vorgeschobenen Lage die ganze Kurzschlufswickelung des Ankers inducirt,
während die Wirkung der Hauptwickelung H sich nur über einen Theil des Ankers
erstreckt. Wenn man nun in bekannter Weise die Analogie zwischen einem Inductionsmotor
und einem Transformator heranzieht, so ist der Anker als kurzgeschlossene Secundärspule aufzufassen,
während die Haupt- und die Anlafswickelung der Primärspule des Transformators entsprechen. Hiernach ist ersichtlich, dafs eine
Vergröfserung der Wattcomponenfe des Stromes in der Wickelung A gegenüber der gleichen
Componente in der Wickelung H und somit eine weitere Phasenverschiebung zwischen den
Strömen in beiden Spulen hervorgerufen wird.
Diese Phasenverschiebung kann man nun noch weiter vergröfsern, wenn man unmittelbar
neben dem Anker K auf der Welle W einen bewickelten oder unbewickelten Eisenkörper
S (vergl. Figur), der untertheilt oder massiv sein kann, anbringt, der den von dem
Anker in seiner Anlaufstellung freigelassenen Raum des Statorfeldes ganz oder theilweise
ausfüllt. Dieser Eisenkörper verstärkt ganz bedeutend das Feld und vergröfsert dadurch die
Selbstinduction in den Statorwickelungen. Diese Vergröfserung trifft aber entsprechend ihrer
gröfseren Windungszahl die Hauptwickelung H in weit höherem Mafse als die Anlafswickelung
A. Es wird also die Verschiebung zwischen den beiden Strömen noch weiter in
demselben Sinne verstärkt, in dem sie durch die beschriebene Anordnung der Anlafswickelung
hervorgerufen wurde. Durch Veränderung des magnetischen Widerstandes dieses Eisenkörpers, z. B. durch Aenderung seines
Durchmessers, kann man seine Wirkung je nach dem Erfolg, den man erzielen will, beeinflussen.
Der genannte Eisenkörper erfüllt aber noch einen weiteren für das Anlassen sehr wesentlichen
Zweck. Mit der Vergröfserung der Selbstinduction der Statorwickelungen während des Anlaufs ist nämlich gleichzeitig eine beträchtliche
Verminderung des Anlaufsstromes verbunden. Dies hat zur Folge, dafs wegen der erreichten Verkleinerung des Anlaufsstromes
auch gröfsere Motoren mit Kurzschlufsanker ausgeführt werden können, als bisher mit
Rücksicht auf den starken Anlaufsstrom solcher Motoren möglich war. Insbesondere ist
man bei Mehrphasenmotoren durch Anordnung eines solchen Eisenkörpers in der Lage, bis zu
weit gröfseren Typen als bisher, einen Kurzschlufsanker an Stelle des Phasenankers mit
Schleifringen zu verwenden. Wenn man auf den Eisenkörper eine Wickelung aufbringt, so
hat man in demselben gleichsam einen Hülfsanker, den man dazu benutzen kann, das Anlaufdrehmoment
noch weiter zu vergröfsern. Bekanntlich wird durch Vergröfserung des Ankerwiderstandes, insbesondere bei Wechselstrommotoren
für Mehrphasenstrom, das Anlaufdrehmoment verstärkt. Durch passende Wahl des Widerstandes der Bewickelung dieses
Hülfsankers kann man es daher erreichen, dafs das Maximum seines Drehmoments bei der
gröfsten Schlüpfung, d. h. bei Stillstand des Ankers oder während des Angehens auftritt.
Dieses Drehmoment unterstützt das Drehmoment des Ankers K und ermöglicht, die Anlaufszeit
des Motors bis auf wenige Secunden herabzusetzen.
Es erfüllt demnach bei dieser Anordnung der Hülfsanker S einen ganz anderen Zweck,
als der für den Anlauf vorgesehene zweite Anker in dem Bradley'schen Motor des englischen
Patents 4171/94. Während nämlich bei diesem Motor der Anlauf ausschliefslich
durch den Anlaufsanker zu Stande kommt, wobei der Betriebsanker vollkommen aufserhalb des
Feldes bleibt, wird bei der vorliegenden Anordnung der Anlauf auch durch den Hülfsanker
bewerkstelligt. Der Hülfsanker dient dabei lediglich zur Vergröfserung der Selbstinduction der
Statorwickelung gemäfs obigen Ausführungen.
Wenn der Motor seine normale Tourenzahl erreicht hat, ist auch die Anlaufswickelung
völlig entbehrlich geworden und kann demnach ausgeschaltet werden. Das geschieht
selbstthätig durch die Axialbewegung des Ankers, die derselbe nach Erreichung der normalen
Umdrehungszahl ausführt. Zu diesem Zweck kann z. B. eine Vorrichtung Verwendung finden, wie sie im Folgenden beschrieben
ist. Die beiden Anlafsklemmen U1 und a2 sind
mit den Hauptbetriebsklemmen derart verbunden, dafs· sie parallel zu der Betriebswickelung
H des Motors liegen. Durch die Leitung I1 ist die Klemme /Z1 mit einer am Gestell
des Motors, z. B. am Lager, isolirt befestigten Feder F verbunden, die auf der Welle
schleift und dadurch mit der am Lager leitend befestigten Leitung /2 Stromverbindung herstellt.
/2 führt zur Anlafswickelung, die ihrerseits durch /3 mit der zweiten Anlafsklemme a2
verbunden ist. Dadurch ist der Stromkreis der Anlafswickelung geschlossen, wenn der Anker
sich in seiner Anlafsstellung befindet. Sobald der letztere in seine Betriebsstellung hineingezogen
wird, gelangt die Feder F in die Aus-
sparung E an der Welle, und da sie nunmehr die Welle nicht mehr berühren kann, wird der
Stromkreis unterbrochen. Geht der Anker beim Ausschalten des Motors in die Anlaufstellung
zurück, so wird der Contact der Feder mit der Welle wieder hergestellt und der Motor
auf diese Weise für die nächste Inbetriebsetzung vorbereitet.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:i. Einrichtung zum Anlassen von Wechselstrommotoren nach Patent 137859, bestehend in einer gegen die Betriebswickelung räumlich versetzten Anlafswickelung, gekennzeichnet durch eine axiale Verlängerung derselben gegenüber der Betriebswickelung in der Richtung der Anlaufsstellung des Ankers, zu dem Zweck, durch diese Anordnung eine Phasenverschiebung des Stromes in der Anlafswickelung gegen den Strom in der Hauptwickelung zu erzielen und somit ein genügendes Anlaufdrehmoment herzustellen.
- 2. Ausführung der Anordnung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Zufügung eines bewickelten oder unbewickelten Eisenkörpers neben dem Anker auf der Motorwelle zu dem Zweck, die Phasenverschiebung der Ströme in Haupt- und Hülfswickelung während des Anlaufs noch zu vergröfsern und zugleich durch Erhöhung der Selbstinduction in der Hauptwickelung den Anlaufsstrom zu vermindern.
- 3. Bei der Einrichtung nach Anspruch 1 eine Vorrichtung zur selbstthätigen Ausschaltung der Hülfswickelung, dadurch gekennzeichnet, dafs diese Ausschaltung durch die Axialbewegung des Ankers bewirkt wird, die derselbe nach Erreichung seiner normalen Tourenzahl ausführt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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