DE137800C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung lichtempfindlicher Selenzellen, und zwar besteht das Wesentliche dieses Verfahrens darin, dafs die metallischen Leiter, z. B. Kupferdrähte, während des Einbettens in das Selen durch Beschwerung mittelst Gewichte oder Federn in straff gespanntem Zustande erhalten werden. Dadurch wird erreicht, dafs die Leiter bei der behufs Auftragens des Selens nöthigen Erwärmung nicht etwa infolge Ausdehnung aus ihrer gegenseitigen Lage zu einander gebracht werden, sondern die ihnen anfänglich gegebene, vollkommen parallele Lage unverändert beibehalten. Daraus ergiebt sich der Vortheil, dafs die metallenen Leiter in einem sehr geringen Abstande von einander angeordnet werden können, mithin also die Möglichkeit gegeben ist, sehr kleine Zellen von hoher Empfindlichkeit herzustellen.

In der· beiliegenden Zeichnung ist eine zur Ausführung des neuen Verfahrens dienende Vorrichtung, sowie eine auf dem angegebenen Wege erhaltene fertige Selenzelle dargestellt. Mit α ist der zweckmäfsig aus Glas oder einem anderen durchsichtigen oder auch undurchsichtigen Materiale bestehende Träger bezeichnet, dessen Oberfläche den Selenkörper aufnehmen soll. Ueber diesen Träger α sind nun in geeigneten Abständen Drähte c gespannt, welche auf der einen, in Fig. 1 linken Seite an einem feststehenden Rahmen d befestigt und durch.

die Oeffnungen zweier zu beiden Seiten des Trägers α festgehaltenen Leisten b b hindurchgeführt sind. Die Oeffnungen dieser Leisten stehen in bestimmten Abständen von einander, so dafs die Drähte c ebenfalls in ganz bestimmten Entfernungen von einander parallel über dem Träger α verlaufen. Aufserdem ist ein mit einer entsprechenden Anzahl von Oeffnungen versehener als Beschwerungsgewicht dienender Körper e vorgesehen, durch welchen die Drähte c gleichsam belastet werden, so dafs sie beständig in gespanntem Zustande erhalten bleiben.

An ihrem in Fig. 1 rechten Ende sind die Drähte c auf je einen drehbaren Zapfen aufgewickelt, so dafs sie gleichsam nach Art von Violinsaiten mehr oder weniger gespannt werden können. Wenn es sich darum handelt, eine sehr grofse Anzahl neben einander liegender Drähte vollkommen gleichmäfsig zu spannen, so kann die eben beschriebene Anordnung mit Vortheil dahin abgeändert werden, dafs man die durch die beiden Leisten b b hindurchgeführten Drähte an ihren beiden Enden in irgend einer Weise befestigt und an Stelle des allen Drähten gemeinsamen Gewichtes e für jeden einzelnen Draht ein besonderes kleines Gewicht anwendet, welches beispielsweise durch einen Haken an den Draht angehängt werden kann. Auf diese Weise ist eine Regelung der Spannung der Drähte von Hand entbehrlich gemacht. Wenn nun in der in Fig. 1 ange-

deuteten Weise die Drähte in paralleler Lage zu einander auf den Träger α gespannt sind, so wird letzterer auf etwa 200 ° C. erwärmt, das Selen in geschmolzenem Zustande aufgetragen und in bekannter Weise weiter verfahren. Die eingebetteten Drähte werden schliefslich in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise verbunden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verfahren zur Herstellung lichtempfindlicher Selenzellen, dadurch gekennzeichnet, dafs auf den Selenträger aufgezogene Metalldrähte während des Auftragens des geschmolzenen Selens durch Gewichts- oder Federwirkung in gespanntem Zustande erhalten werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.