DE137312C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Λ* 137312 KLASSE 34 c.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 11. Februar 1902 ab.

Den Gefahren, welchen Personen beim Putzen von Fenstern und Oberlichten in Stockwerken ausgesetzt sind, sucht man gewöhnlich durch Anbinden der betreffenden Person an das Fensterkreuz mittelst eines Strickes oder sogen. Fensterputzgürtels vorzubeugen. Aber auch dieses Anbinden bietet nicht völlige Sicherheit gegen Herabstürzen, da sehr häufig das allen Witterungseinflüssen ausgesetzte Holz des Fensterrahmens an Festigkeit schon so viel eingebüfst hat, dafs es einer durch Sturz bedingten plötzlichen Belastung nicht standhält.

Diesen Uebelständen wirksam zu begegnen, ist der Zweck der vorliegenden Erfindung, und soll dieser Zweck durch eine an jedem Fenster lösbar anbringende Sicherheitsstange erreicht werden, an welche die Person mittelst Gurte oder Seile in bekannter Art angeschlossen wird, wobei die Einrichtung derart getroffen ist, dafs die Stange auch dann eingesetzt werden kann, wenn die Fensterbreiten innerhalb geringer Grenzen von einander abweichen.

Beiliegende Zeichnung stellt die neue Einrichtung in ihrer Anwendung am Fenster in Gebrauch dar. Fig. 2 und 3 zeigen die Art der Anordnung und Feststellung der Stange im Fensterstock in zwei Ausführungsformen.

Das Wesen der Erfindung bildet eine in entsprechender Höhe am Fensterstocke anbringbare Stange a, auf welcher die Ringe b b der zu einem um den Leib der die Vorrichtung benutzenden Person gelegten Gürtel c führenden Sicherheitsseile d oder Gurte aufgeschoben sind. Diese Stange α wird in in geeigneter Höhe am Fensterstocke gegenüberstehend angeordnete Lagerringe // eingeschoben und mittelst Muffen g g gegen zufälliges Heraustreten gesichert. Diese Muffen g g entsprechen in ihrer lichten Weite dem Aufsendurchmesser der Wellenenden, auf welche sie aufgeschoben werden, während der Aufsendurchmesser oder wenigstens jener des den Lagerringen ff zugekehrten Theiles der Lagerbohrung genau entspricht, so dafs sie genau in letztere passen und mit entsprechender Reibung festsitzen. Zwecks Anbringens der Stange α werden nach • Auffädeln der Ringe b b zunächst die Muffen gg auf die Stangenenden aufgeschoben, sodann die Stange α in die Lagerbohrungen ff eingelegt und sodann die Muffen g g nach aufsen, d. h. in die Lagerbohrungen, so weit als deren Tiefe gestattet, eingeschoben.

Der nicht in die Lager ff reichende Theil der Muffen g g umfafst die Stangenenden so weit, dafs diese auch durch seitliches Verschieben nach der einen oder anderen Seite nicht aus den Muffen g g heraustreten kann. Die Stange α und ihre Sicherung im Fensterstocke sind derart, dafs sie auch der gröfsten Belastung, die durch eine zufällig abstürzende Person hervorgerufen werden könnte, standhalten, so dafs eine Gefahr des Absturzes derartige Sicherungsvorrichtungen benutzender Person vollkommen beseitigt ist, zumal auch die Seile oder Gurte, sowie der Leibgürtel in entsprechender Dauerhaftigkeit und Festigkeit hergestellt sind.

Die Vorrichtung eignet sich auch mit grofsem Vortheil für Turngeräthe, insbesondere Zimmerturngeräthe, die im Thürstocke befestigt werden. Hierbei kann die Stange α entweder als Reckstange, also unmittelbar als Turngeräth

oder zum Tragen des eigentlichen Turngeräthes, wie Ringe oder Schaukelreck (Trapez) oder zum Tragen einer Schaukel dienen. In letzteren Fällen ist es empfehlenswerth, die Stange mit abnehmbaren Bunden zu versehen, weiche die das Turngerät!: tragenden Tragringe in entsprechender Entfernung von einander halten. Werden z. B. im Thürstocke in verschiedenen Höhenlagen die Lagerringe ff angeordnet, so kann ein und dieselbe Stange a den verschiedenen oben angeführten Zwecken dienen. Zweckdienlich, besonders für die Verwendung als Turngeräth ist es, die Lagerringe ff, Muffen gg und Stangenenden von polygonalem Querschnitt auszuführen, um auch ein Drehen der Stange zu verhindern; auch kann letztere ohne merkliche Einbufse an Festigkeit hohl ausgeführt sein, um ihr Gewicht zu verringern und damit auch die Handhabung beim Auf- und Abbringen zu erleichtern.

Die Lagerringeyy können entweder mittelst Pratzen oder Schrauben am Fenster- bezw. Thürstock oder event, auch (besonders bei nach innen zu öffnenden Fenstern) in der Mauernische befestigt oder ganz in dieselbe eingelassen sein; event, kann an Stelle der Lagerringe blos eine entsprechende ausgebüchste Oeffnung ausgespart werden, um den gleichen Zweck zu erreichen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Feststellvorrichtung für Stangen, dadurch gekennzeichnet, dafs die Stange an beiden Enden verschiebbare Muffen (g g) erhält, welche nach dem Einbringen der Stange zwischen zwei einander gegenüber angeordnete Lagerringe oder Aussparungen auf der Stange so weit vorgeschoben werden, dafs sie in die Ringe oder Aussparungen eindringen, aber auch die Stangenenden noch umfassen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.