DE136543C - - Google Patents
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- DE136543C DE136543C DENDAT136543D DE136543DA DE136543C DE 136543 C DE136543 C DE 136543C DE NDAT136543 D DENDAT136543 D DE NDAT136543D DE 136543D A DE136543D A DE 136543DA DE 136543 C DE136543 C DE 136543C
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- F41A—FUNCTIONAL FEATURES OR DETAILS COMMON TO BOTH SMALLARMS AND ORDNANCE, e.g. CANNONS; MOUNTINGS FOR SMALLARMS OR ORDNANCE
- F41A21/00—Barrels; Gun tubes; Muzzle attachments; Barrel mounting means
- F41A21/32—Muzzle attachments or glands
- F41A21/36—Muzzle attachments or glands for recoil reduction ; Stabilisators; Compensators, e.g. for muzzle climb prevention
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F41A5/00—Mechanisms or systems operated by propellant charge energy for automatically opening the lock
- F41A5/18—Mechanisms or systems operated by propellant charge energy for automatically opening the lock gas-operated
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung betrifft ein selbstthätiges Geschütz, bei dem die vereinigte Kraft
des Rückstofses und der an der Mündung, entweichenden
Explosionsgase zur Bedienung des Geschützes und seiner Verschluiseinrichtung
nutzbar gemacht wird. .
Bei der Entladung eines Geschützes tritt eine grofse.nach hinten gerichtete Kraft auf, deren
Wirkung in dem Rückstofs des Geschützes zu Tage tritt. Aufser dieser rückwärts gerichteten
Kraft tritt bei der Entladung noch eine grofse vorwärts gerichtete Kraft auf, welche in Form
der mit grofser Gewalt sich vorwärts bewegenden Feuergase zu Tage tritt. Um die rückwärts gerichtete Kraft zu überwinden und den
hierdurch veranlafsten Rückstofs zu beseitigen, hat man Rücklaufbremsen u. dergl. angewendet,
welche die Laffete des ,Geschützes sehr schädlichen Beanspruchungen : unterwerfen.
Trotzdem war es auch bei Verwendung solcher Einrichtung nöthig, dem. Geschütz einen
bedeutenden Rücklauf zu gestatten, um eine übermäfsige Beanspruchung / der ,Laffete,
welche eine Zerstörung derselben veranlassen würde, zu vermeiden. : .
Der Zweck vorliegender Erfindung ist, eine Einrichtung zur Bedienung des Geschützes zu
schaffen, welche die vorwärts gerichtete Kraft der Entladungsgase der rückwärts gerichteten
Kraft des Rückstofses entgegenstellt, so dafs der Rückstois aufgehoben und die Verschlufsvorrichtung
des Geschützes zugleich bewegt wird.
Das nach vorliegender Erfindung ausgebildete Geschütz ist also mit einer Einrichtung
ausgerüstet, auf dessen einen Theil durch den Rückstofs und auf dessen anderen "Theil durch
die Entladungsgase so eingewirkt wird, dafs diese beiden Theile sich gegen -.. einander bewegen,
wenn das Geschütz abgefeuert wird; hierbei wird eine elastische Flüssigkeit zusammengedrückt,
wobei der Rückstofs durch die Kraft der Entladungsgase .aufgenommen
und aufgehoben wird, während ein Theil der
vereinigten Kraft des Rückstofses und der Eritladungsgase in Form von zusammenge-v
preisten Gasen aufgespeichert wird, welche Kraft zur Bedienung" des Geschützes und
seiner Verschluisvorrichtung benutzt wird. Die Theile, welche sich in dieser Weise gegen
einander bewegen, -wenn das Geschütz abgefeuert
wird, bestehen zweckmäfsig aus einem Cylinder und -einem in diesem beweglichen
Kolben, von denen der eine Theil mit dem Lauf des Geschützes verbunden ist und sich
mit demselben rückwärts bewegt, während der andere Theil durch die Kraft der Entladungsgase vorwärts bewegt wird, so dafs, wie erwähnt,
zwischen beiden Theilen eine elastische Flüssigkeit, beispielsweise Luft, zusammengedrückt
wird. In manchen Fällen kann man auch zwei Kolben in einem feststehenden Cylinder
anwenden, ,welche sich gegen einander bewegen, wenn das Geschütz abgefeuert wird
(wobei einer dieser Kolben durch den Rückstofs rückwärts, der andere durch die Entladüngsgase
vorwärts bewegt wird), Und zwischen einander in dem Cylinder Luft zusammendrücken.
; Am vortheilhaftesten ist es je1 doch in den lTteisten Fällen, den Cylinder fest
mit dem Geschützlauf zu verbinden, so dafs er sichrmit dem letzteren unter der Wirkung.
des Rückstofses und auch bei dem diesem folgenden Vorlauf bewegt. Der einzige in dem
Cylinder vorgesehene Kolben ist bei dieser Anordnung mittels seiner Kolbenstange mit
einer auf dem vorderen Theil des Geschützlaufes frei beweglichen, kräftigen Büchse oder
Hülse verbunden, die eine Gasauffangkammer trägt, auf welche die Entladungsgase so wirken,
dafs dadurch die Hülse mit dem mit dieser ■verbundenen Kolben zu derselben Zeit vorwärts
bewegt werden, während welcher der Geschützlauf und der mit demselben verbundene
Cylinder sich rückwärts bewegt. Der Theil des Cylinders, welcher sich vor dem Kolben
befindet, ist zweckmäfsig mit einer elastischen ■ Flüssigkeit, beispielsweise Luft, gefüllt, die im
mäfsigen Grade zusammengedrückt ist, während der Theil des Cylinders, welcher hinter
dem Kolben liegt, mit einer ins Freie führenden'Oeffnung versehen ist, die durch ein sich
nach innen öffnendes Ventil abgeschlossen wird. Wenn das Geschütz abgefeuert wird,
so wirkt die im vorderen Theil des Cylinders vorhandene Luft nach Art eines federnden
Kissens, zwischen dem durch den Rückstofs bewegten Cylinder und dem durch die Entladungsgase
vorwärts getriebenen Kolben, und diese Luft wird- hierbei weiter zusammengedrückt,
während sich das Ventil der hinteren Kammer des Cylinders öffnet und atmosphärische
Luft in diesen hinteren Theil des Cylinders eintreten läfst. Nach Vollendung" des
Rückstofses treibt die in dem vorderen Theile des Cylinders zusammengedrückte Luft den
Geschützlauf und Cylinder wieder vorwärts und zugleich den Kolben und die Gasfangkammer
wieder rückwärts, wodurch die Luft in dem hinteren Theile des Cylinders zusammengedrückt
wird. Diese in der hinteren Cylinderkammer zusammengedrückte Luft stellt einen Theil der vereinigten Kraft des Rückstofses
und der Entladungsgase dar, welche Kraft auf die Verschluisvorrichtung übertragen
und zur Bedienung des Verschlusses mittels geeigneter, durch diese Luft betriebener
Bewegungsvorrichtungen nutzbar gemacht wird.
Der Verschlufsblock und der Träger desselben sind zweckmäfsig so ausgebildet und mit
einander verbunden, dafs diese Theile selbst einen Motor bilden, welcher dem Verschlufsblock
seine Oeffnungs- und Schlufsbewegung ertheilt.
In der Zeichnung ist eine zweckmäfsige Attsführungsform der Erfindung zur Darstellung
gebracht. Fig. ι zeigt eine Seitenansicht eines so eingerichteten Geschützes, Fig. 2 theils
im Schnitt, theils in Seitenansicht die Gasfangkammer nebst der damit verbundenen Führungshülse
und dem Rücklaufbremscylinder nebst Kolben. Fig. 3 ist eine Endansicht der
zur Verbindung dieses Cylinders mit.dem Geschützlauf dienenden Theile. Fig. 4 stellt die
Gasfangkammer mit offenen Ventilen, Fig. 5 desgleichen mit geschlossenen Ventilen im
Längsschnitt dar. Fig. 6 zeigt einen Querschnitt nach Linie A-B der Fig. 4 nach rechts
gesehen. Fig. 7 ist eine Seitenansicht der Wiege, Fig. 8 eine Vorderansicht und Fig. 9
eine Hinteransicht derselben. Fig. 10 zeigt in Seitenansicht eine zweckmäisige Form des
A^erschlufsblockes und Fig. 11 eine Hinteransicht
des letzteren. Fig. 12 ist ein Längsschnitt des Verschlufsblpckträgers nebst dem
Verschlufsende des Geschützlaufes, Fig. 13
die zugehörige Hinteransicht. Fig. 14 stellt den Verschluisblockträger nebst dem Verschlufsblock
im Grundrifs in geöffneter Stellung dar. Fig. 15 zeigt einen Längsschnitt
durch Block und Träger und Fig. 16 eine ähnliche Ansicht einer anderen Ausführungsform
dieses A^erschlufsblockes.
Der Geschützlauf 1 kann auf einer beliebigen Laffete gelagert sein.' Bei der dargestellten
Anordnung ist als Träger des Laufes eine gewöhnliche Feldgeschützlaffete, welche den üblichen
Laffetenschwanz 2 und eine den Lauf tragende Wiege 3 (Fig. 1, 7, 8 und 9) besitzt.
Diese Wiege 3 ist an ihrem Vorderende auf der Achse der Laffete gelagert, so dais sie sowohl
in wagerechter als auch in senkrechter Ebene gedreht werden kann, und das hintere
Ende dieser Wiege ist mit einer in diesem Falle aus einem Druckluftcylinder bestehenden
Richtvorrichtung 4 (Fig. 1) verbunden, mittels deren dieselbe an ihrem hinteren Ende gehoben
und gesenkt werden kann. Die Richtvorrichtung ist bei 5 an der Laffete befestigt. * Die
Wiege 3 ist mit Führungsnuthen 6, 7 und der Lauf mit entsprechenden Führungsrippen 8, 9
versehen, wodurch der Geschützlauf bei seiner Längsbewegung auf der Wiege geführt wird.
Durch einen Ring 10 ist am hinteren Ende des Geschützlaufes ein Cylinder 11 befestigt,
dessen vorderes Ende unterhalb des Laufes in der Wiege ruht; letztere kann mit Führungsnuthen
13 versehen sein, in welcher sich an diesem Cylinder vorgesehene Führungszapfen
12 verschieben können. Der Cylinder 11 verschiebt sich also in der Wiege und nimmt an
allen Bewegungen des Geschützlaufes theil. Innerhalb des Cylinders 11 ist ein Kolben 14
angeordnet, der durch eine Kolbenstange 15 mit einer Führungshülse 16 verbunden ist, die
das vordere Ende des Geschützlaufes umgiebt und längs desselben verschiebbar ist. An dem
vorderen Ende dieser Führungshülse ist eine Gasfangkammer 17 angeordnet und mit der
Führungshülse fest verbunden. Die Gasfangkammer besitzt eine in der Seelenachse des
Geschützlaufes liegende Oeffnung 18 und ist aufserdem mit nach rückwärts gerichteten
Oeffnungen 19 versehen; sie ragt um ein gewisses
Stück über die Mündung des Laufes vor (Fig. 4). Wenn das Geschofs die Mündung des Laufes verlassen hat, so treten die
aus der Mündung des Laufes austretenden Entladtmgsgase unter Expansion in diese Kammer
17 ein und stofsen gegen die vordere Wand
der letzteren, wodurch diese Kammer und die damit verbundene Führungshülse 16 vorwärts
getrieben wird.
Um die Oeffnung 18 in der vorderen Wand
der Gasfangkammer, durch welche das Geschois hindurchtritt, abzuschliefsen, während
sich die Gasfangkammer in ihrer vorderen Stellung befindet, sind zwei klappenartige Ventile
20 vorgesehen, die sich nach innen öffnen und an der vorderen Wand der Gasfangkammer
in solcher Stellung drehbar sind, dafs die. in dieser Kammer hineinströmenden Gase auf
das hintere Ende dieser Ventile wirken und bestrebt sind, dieselben gegen einander zu
drehen, so dafs sie die Oeffnung 18, wie in Fig. 5 dargestellt, abschliefsen. Diese Klappenventile
20 sind mit Anschlagknaggen 21 versehen, welche (wenn die Theile sich in ihrer
normalen, in Fig. 4 dargestellten Stellung befinden) sich gegen Hubflächen 22 legen, die
an vorwärts vorragenden Vorsprüngen 23 des Geschützlaufes vorgesehen sind und so auf
diese Knaggen einwirken, dafs die Ventile 20 geöffnet werden, wenn sich der Geschützlauf
in der Gaskammer wieder vorwärts bewegt, um den Durchtritt des nächsten Geschosses durch
die Oeffnung 18 der Gasfangkammer zu ermöglichen.
Am hinteren Ende, also hinter dem Kolben 14, ist der Cylinder 11 mit einer Oeffnung 23
versehen, die innen durch ein Ventil 24 abgeschlossen wird, welches sich nach innen
öffnet. Dieses Ventil gestattet der atmosphärischen Luft, in die hintere Kammer des Cylinders
einzutreten, ohne das Austreten derselben zu gestatten.
DerVerschlufsblock des Geschützes (Fig. 10)
hat einen mit konischem ununterbrochenen Gewinde versehenen Hauptkörper 25 und einen
rückwärts vorspringenden Flansch 26, sowie einen cylindrischen conaxialen Gewindezapfen
27, auf dessen Gewinde zwei radiale Flügel 28, 29 angebracht sind. Auf der Auisenseite des
Flansches 26 ist eine Reihe von Schraubenradzähnen 30 vorgesehen, die sich über einen
kleinen Theil des Umfanges dieses Flansches erstrecken, während an einer anderen Stelle
des Umfanges dieses Flansches ein radial vorspringender Zahn 31 vorgesehen ist. Die Verschluiskammer
des Laufes ist mit einem dem Gewinde des konischen Theiles des Verschlufsblockes
entsprechenden Muttergewinde versehen Und liat hinter dem Ende dieses Muttergewindes
bei 32 (Fig. 12) eine weitere Ausdrehung, welche den Flansch 26 des Ver-.schlufsblockes
aufnehmen kann und mit einem Muttergewindegang 33 zur Aufnahme des Zahnes 31 versehen ist.
Der Verschlufsblockträger 34 ist ein an der vorderen Seite offener Cylinder, der mittels
Zapfens 35 und an seinem Körper vorgesehener Gelenkösen an einem hinteren, seitlichen Vorsprung
37 des Geschützlaufes drehbar ist. Der Körper des Verschlufsblockträgers ist innen
mit einem tiefen Hohlgewindegang 38 versehen, in welchen das Gewinde 27 des cylindrischen
Theiles des Blockes, wie aus Fig. 15 ersichtlich, eingreift, wobei sich die von diesem
Gewinde getragenen Flügel 28 und 29 in diese Hohlgewindegänge hinein erstrecken und
diese, indem sie mit den Seiten- und Bodenflächen dieser Gewindegänge in Berührung
kommen, abschlieisen, während zugleich das Gewinde 27 des cylindrischen Theiles' das
Hohlgewinde 38 innen luftdicht abschliefst, ohne indessen den Boden dieses Hohlgewindeganges
zu erreichen. Der Gewindegang 38 erstreckt sich ohne Unterbrechung von dem vorderen bis zum hinteren Ende des Verschlufsblockträgers,
aufser auf einer kurzen mittleren Strecke 39, wo eine Zwischenwand in
diesem Gewindegang vorgesehen ist, die einen Anschlag für die Begrenzung der Bewegungen
der Flügel 28, 29 bildet, aber sich nicht so weit erhebt, dafs sie die Drehung der Schraube
27 behindert, mit deren Umfläche sie an ihrer Innenkante einen luftdichten Abschlufs bildet.
In dieser Zwischenwand sind zwei Kanäle 40 und 41 vorgesehen, welche beide nach der
Auisenseite des Cylinders führen und von denen der eine an der einen, der andere an der
anderen Fläche dieser Zwischenwand 39 ausmünden, während die äufseren Enden dieser
Kanäle 40 und 41 durch Röhren 42 und 43 (Fig. 1) und ein in diese eingeschaltetes Ventil
44 mit dem hinteren Ende des Cylinders 11 verbunden sind. Dieses Ventil 44 kann in
beliebiger Weise ausgebildet sein und ist so eingerichtet, dafs dadurch die Einströmung des
Druckmittels aus dem Cylinder in den die Bewegungsvorrichtung des Verschlufsblockes
bildenden Hohlgewindegang 38, sowie der Austritt dieser Luft aus dem letzteren bewirkt
werden kann.
Der den Verschlufsblockträger tragende Vorsprung 37 (Fig. 14) des Laufes ist mit
Schraubenradzähnen 45 versehen, die an seiner hinteren kreisbogenförmigen Fläche so angeordnet
sind, dafs sie mit den Schraubenradzähnen 30 des Flansches 26 des Verschlufsblockes
in Eingriff kommen, wenn der Zahn 31 aus dem Gewindegang 33 heraustritt.
Die Wirkungsweise der bisher beschriebenen Einrichtung des Geschützes ist folgende: Wenn
der Verschluis des Geschützes geschlossen
wird, so greifen die Gewindegänge des konischen Theiles 25 des Verschlufsblockes in die
entsprechenden Muttergewinde des Geschützlaufes ein, während der Zahn 31 mit dem Gewinde
33 in Eingriff kommt. Bei der Entladung des Geschützes wird der Lauf und mit ihm der Cylinder 11 durch den Rückstofs rückwärts
bewegt, und wenn das Geschofs die Mündung des Laufes verlassen hat, so stofsen die
ausströmenden Entladungsgase mit sehr grofser Geschwindigkeit gegen die vordere Wand der Gasfangkammer 17 und treiben die
letztere mit einer Geschwindigkeit vorwärts, die, wenn man sie mit dem Gewicht dieser
Kammer multiplicirt, ungefähr der lebendigen Kraft des rücklaufenden Geschützlaufes gleich
ist. Wenn die Gasfangkammer 17 sich vorwärts bewegt, so werden die Ventile 20 durch
den Gasdruck geschlossen und das Gas strömt allmählich durch die hinteren Oeffnungen 19
dieser Kammer aus. Die Rückwärtsbewegung des Geschützes und des Cylinders 11 und die
Abwärtsbewegung der Gasfangkammer und des Kolbens 14 bewirken eine kräftige Zusammendrückung
der in dem Cylinder 11 vor dem Kolben enthaltenen Luft und aufserdem
das Einströmen der Aufsenluft durch den Kanal 23 in diesen Cylinder. Die Energie der
Entladungsgase wirkt hierbei der Energie des Rückstofses genau entgegen und der Rückstofs
wird daher aufgenommen, ohne irgend eine Kraft auf die Laffete des Geschützes zu übertragen;
die Energie der Gase und des Rückstofses wird dabei lediglich zur Zusammendrückung
der Luft in dem vorderen Cylinderende aufgebraucht. Aufserdem wird die
Gröfse der Rücklaufbewegung des Geschützlaufes bedeutend vermindert.
Wenn die Energie des Rückstofses und der Entladungsgase aufgebraucht ist, so wird
durch die nun folgende Expansion der im vorderen Ende des Cylinders 11 eingeschlossenen
Luft der Cylinder und der Geschützlauf wieder vorwärts und der Kolben nebst der mit ihm
verbundenen Führungshülse und Gaskammer wieder rückwärts getrieben, wodurch die Hubflächen
22 mit den Anschlagknaggen 21 in Berührung kommen und dadurch die mit diesen
verbundenen Ventilklappen 20 öffnen, wie aus Fig. 4 und 5 ersichtlich. Aufserdem bewirkt
die Rückwärtsbewegung des Kolbens 14 im Verein mit der Vorwärtsbewegung des Cylinders
11 unter der Spannung der im vorderen Theil des letzteren eingeschlossenen zusammengedrückten
Luft die Zusammendrückung der Luft im hinteren Ende des Cylinders; diese
so hergestellte Prefsluft stellt einen Theil der Energie des Rückstofses und der Entladungsgase
dar, welche so in einer Form aufgespeichert ist, in welcher sie leicht zur Bedienung
des Geschützes und seiner Verschlufsvorrichtung nutzbar gemacht werden kann. Nach geeigneter Verstellung des Ventils 44
kann man diese Prefsluft aus dem hinteren Theil des Cylinders in den Hohlgewindegang
38 hinter die Zwischenwand 39 eintreten lassen, so dafs sie, auf die Flügel 29 wirkend, diese
rückwärts treibt und dadurch den Verschlufsblock dreht, wodurch dieser gelöst und aus
der Verschlufskammer zurückgezogen wird. Wenn der Zahn 31 hierbei aus dem Gewindegang
33 in der erweiterten Bohrung 32 des Geschützlaufes heraustritt, so greifen die Schraubengewindegänge 30 am Flansch 26 des
Verschlufsblockes in die Schraubenzähne 45 an dem Vorsprung 37 des Geschützlaufes ein
und die weitere Drehung des Verschlufsblockes führt dann den Block mit seinem Träger
unter Drehung um den Zapfen 35 in die in Fig. 14 dargestellte Lage zurück. Nach
Umstellung des Ventils 44 wird die Druckluft durch den Kanal 41 in den vor der Zwischenwand
39 befindlichen Theil des Hohlgewindeganges 38 geschickt und aus dem hinteren Theil dieses Hohlgewindeganges durch den
Kanal 40 ausgeblasen. Hierdurch wird der Block in der entgegengesetzten Richtung gedreht,
wodurch der Block nebst seinem Träger zuerst um den Zapfen 35 gedreht wird, so dafs
der konische Gewindetheil 25 des Verschlufsblockes in die Verschluiskammer eintritt; bei
weiterer Drehung des Verschlufsblockes um seine Achse gelangt der Zapfen 31 mit dem
Gewindegang 33 in Eingriff und treibt den Block in die Verschlufskammer hinein., bis die
Gewindegänge des Blockes in die der letzteren eingreifen und den Verschlufsblock festziehen..
Das Ventil 44 kann entweder selbst oder von Hand verstellt werden. Bei selbsttätiger Verstellung
des A^entils ist an einem feststehenden Theil der Laffete eine Einrichtung angebracht,
mittels deren das Ventil beim Rücklauf des Geschützes sowohl, wie auch beim Zurückkehren
desselben in seine Ruhelage umgestellt wird. Bei der dargestellten Anordnung ist zu
diesem Zweck an der Wiege 3 ein Arm 46 vorgesehen, der am Ende einen abwärts ragenden
Anschlag 47 trägt, welcher mit dem Arm drehbar verbunden ist, so dafs er sich beim Anstofsen
von vorn rückwärts bewegen, dagegen einem von rückwärts auf ihn gerichteten Stois
Widerstand leisten kann. Das Ventil 44 hat an seiner Spindel einen mit Schrägflächen versehenen
Kopf und beim Rücklauf des Geschützlaufes stöfst dieser Kopf gegen die Vorderseite
des Anschlages 47, welcher hierbei, ohne das Ventil zu verstellen, nach rückwärts
ausschwingt. Bei der Rückkehrbewegung trifft dagegen der Kopf der Ventilspindel die
Rückseite des Anschlages 47, wodurch das Ventil herabgedrückt und so verstellt wird,
dafs dem Verschlufs Druckluft in der Weise
zugeführt wird, dais derselbe sich öffnet. Um das Geschütz zu heben bezw. zu senken und zu
richten, kann man durch die Röhren 48 oder 49 vermittelst der Ventile 50 bezw. 51 dem Cylinder
4 der Richtvorrichtung Druckluft zuführen.
Der Zündbolzen 52 steht, wie aus Fig. 15 ersichtlich, unter dem Druck einer Feder und
geht in der Längsrichtung durch den Block und seinen Träger hindurch, wobei er am hinteren
Ende durch eine Büchse 53 geführt wird, die sich von der hinteren Wand des Blockträgers
aus nach vorn erstreckt; die Drehung - des Schlagbolzens wird durch eine Nuth dieser
Fü.lirungsbüchse verhindert, in welche eine Feder 54, die am hinteren Theile des Schlagbolzens
vorgesehen ist, eingreift. Bei der Oeffnungsbewegung des Blockes wird der Schlagbolzen ohne Zusammendrücken der
Feder mit dem Bolzen zurückbewegt, wenn sich aber der Block in seiner Verschlufsstellung
vorwärts bewegt, so greift ein Abzug 55, der mit der Führungsbüchse 53 verbunden ist, in
eine Abzugnuth des Schlagbolzens ein und verhindert, dafs der letztere sich hierbei mit dem
Block vorwärts bewegen kann, so dafs hierbei die Feder des Schlagbolzens zwischen einem
Bundring des letzteren und einer im Block vorgesehenen Stützfläche gespannt wird. Der Abzug
55 wird durch einen winkelhebelartigen Drücker 56 bewegt, der am Blockträger befestigt
ist. Zur Verhinderung des unzeitigen Abdrückens des Schlagbolzens, bevor der Verschlufsblock vollständig festgezogen ist, ist
der Abzug innerhalb eines cylindrischen Hohlraumes des Verschlufsblockes angeordnet, der
die Lösungsbewegung des Abzuges verhindert, bis der Verschlufsblock festgezogen ist, in welcher
Lage ein Ausschnitt 57 der Wandung dieses cylindrischen Hohlraumes die Auslösung
des Abzuges und damit das Abfeuern des Geschützes ermöglicht. Es ist zweckmäfsig, dafs
der Verschlufsblock mit einer Einrichtung versehen ist, mittels deren er auch mit Hand gedreht
werden kann, und in der in Fig. 16 dargestellten Ausführungsform des Verschlusses
ist eine solche Einrichtung vorgesehen. Auf einer drehbaren Hülse 59, welche sich im
Blöckträger in geeigneten Lagern centrisch drehen läfst, aber durch einen Stift 60 an der
Längsbewegung gegenüber dem Blockträger behindert ist, indem dieser Stift mit einer ringförmigen
Nuth der Büchse eingreift, ist ein Handrad 58 angebracht, mittels dessen diese Büchse gedreht werden kann. Am inneren
Ende dieser Büchse ist eine Gabel vorgesehen, deren beide Aeste oder Zinken in Längsnuthen
eingreifen, die in den Körper des Verschlufsblockes eingearbeitet sind. Durch Drehung
des Handrades kann man also vermittelst dieser Gabel auch den Block drehen.
Der Schlagbolzen geht bei dieser Anordnung durch die Büchse 59 rückwärts durch und hat
eine ringförmige Abzugnuth 61, in welche ein Abzug 62 greift, der an der Büchse 59 drehbar
ist und von dieser bei ihrer Drehungsbewegung mitgenommen wird. Wenn der Block in der
Verschlufskammer vollständig festgezogen ist, so wird ein Arm 63 des Abzuges unter einen
Arm 64 des Drückerhebels 56 gebracht, während zugleich der Ausschnitt 57 des Blockes
unter einen zweiten Arm 65 des Drückerhebels gelangt. Nach Niederdrücken bezw. Abziehen
des Drückers 56 drückt der Arm 64 zunächst den Abzug so weit nieder, dafs der Schlagbolzen
frei wird, worauf der Arm 64 von dem Arm 63 des Abzuges frei kommt. Nach Loslassen
des Drückers 56 drückt die Feder desselben den Arm 64 aufwärts und der Schlitz 66
gestattet dem Drücker, sich auf seinem Drehzapfen so weit zurückzuschieben, um den Arm
des Drückers wieder über den Arm 63 des Abzuges zu bringen.. Hierdurch wird es ermöglicht,
den Schlagbolzen wieder zu spannen, im Fall die Zündung versagt hat oder aus anderen
Gründen, um das Vorschnellen des Schlagbolzens wiederholen zu können.
Claims (4)
1. Selbsttätiges Geschütz mit gegen den Geschützlauf
beweglicher Laufhülse zum Auffangen des vorwärts gerichteten Stofses der Entladungsgase, dadurch gekennzeichnet,
dafs diese Laufhülse mit dem einen Theil einer zur Compression eines Gases
geeigneten Vorrichtung (beispielsweise Cylinder und Kolben) verbunden ist, deren
anderer Theil mit dem in der Wiege verschiebbaren ■ Geschützlauf fest verbunden
ist, zu dem Zweck, die vereinten Kräfte des Rückstofses und des Druckes der Pulvergase
zur Bedienung des Geschützes nutzbar zu machen.
2. Ausführungsform des Geschützes nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, dafs mit
dem Geschützlauf ein Cylinder (11) fest verbunden ist, dessen Kolben vermittelst
seiner Stange mit der Lauf hülse (16, 17) verbunden ist, so dafs in dem vorderen
Theile dieses Cylinders (11) bei der Bewegung der Laufhülse (17) und des Geschützlaufes
(1) Luft comprimirt wird, während in die hintere Kammer dieses Cylinders (ii) durch ein Ventil (23)
Luft eingesaugt wird, die bei der durch die
• vorher zusammengedrückte Luft bewirkten Zurückbewegung des Laufes (1) und der
Laufhülse in die Feuerstellung in dem hinteren Theil des Cylinders (11) durch den
Kolben (14) comprimirt wird und zur Bedienung des Geschützes nutzbar gemacht
werden kann.
3- Ausführungsform des Geschützes nach Anspruch
i, dadurch gekennzeichnet, dafs der Verschlufs als ein kegelförmiger Schraubenverschlufs
ausgebildet ist und an einem cylindrischen Ansatz zwei Flügel (28, 29)
trägt, die in eine in der Verschlufsthür vorgesehene schraubenförmige Nuth (38), die
durch den cylindrischen Ansatz der Verschlufsschraube
innen abgedichtet wird, beiderseits einer diese Nuth theilenden Zwischenwand (39) hineinragen, derart, dais
sie die zu beiden Seiten dieser Zwischenwand befindlichen Hohlräume dicht abschliefsen,
so dafs durch Einlassen von Druckluft in die eine oder die andere dieser beiden schraubenförmigen Kammern der
Verschlufsblock gedreht werden und hierdurch geöffnet oder geschlossen werden kann.
4. Aiisführungsform des Geschützes nach Anspruch
i, dadurch gekennzeichnet, dafs der Verschlufsblock durch die Drehung" um
seine Achse nach dem Lösen und Freimachen des Verschluisblockes aus der Verschlufskammer
mittels einer Schraubenradverzahnung (30), die mit feststehenden, zu dem Drehzapfen des Blockträgers concentrischen
Zahnreihen (45) in Eingriff kommt, um diesen Drehzapfen gedreht wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE136543C true DE136543C (de) |
Family
ID=404498
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT136543D Active DE136543C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE136543C (de) |
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0
- DE DENDAT136543D patent/DE136543C/de active Active
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