DE132241C

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Publication number: DE132241C
Application number: DENDAT132241D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT,

Einseitig bestrichenes und getrocknetes Papier leidet an dem Uebelstande, dafs es sich, namentlich in trockener Luft, stark nach der bestrichenen Seite zu einrollt. Es hat dies seinen Grund in der Oberfiächenverkürzung der Streichmasse nach dem Trocknen. Die bisher angewendeten Mittel, wie starkes Satiniren, Rollen nach der entgegengesetzten Seite oder Feuchthalten sind Mittel von nur kurzer Dauer.

In Fig. ι und 2 ist der Unterschied des gewöhnlichen, einseitig bestrichenen Papiers mit dem nach dem obigen Verfahren behandelten, durch vergröfsert gedachte Ansichten und Schnitte darzustellen. Hierbei verursacht die zusammenhängende Streichschicht b (Fig. 1) infolge Zusammenziehens beim Trocknen ein Einrollen des Papiers, wohingegen durch Zertheilung der Streichmasse d (Fig. 2) ein Glattliegen des Papiers ermöglicht wird. Das Verfahren beruht nun in einem mit unbewaffnetem Auge nicht wahrnehmbaren Brechen der Streichmasse in Längs- und Querrichtung, so dafs gleichsam einzelne kleine Flächen entstehen, welche es ermöglichen, dafs das Papier seine ursprüngliche glatte Lage beibehalten kann.

Die Vorrichtungen zur Ausführung des Verfahrens bestehen in einer Vereinigung von Längs- und Querbrechern, sowie Nachglättern. Das Längs- und Querbrechen erfolgt entweder durch Walzen mit einer Quer- und Längsriffelung (Fig. 3) oder durch Ziehen des Papiers über abgerundete Kanten oder durch Verbindung einer Riffelwalze mit einer Ziehkante.

Die zweckmäßigsten Anordnungen sind in Fig. 3 und 4 dargestellt, wobei Fig. 3 eine Vorrichtung für einzelne Bogen und Rollenpapier, Fig. 4 eine solche nur für Rollenpapier darstellt.

In Fig. 3 sind e_x e₂ Walzen mit in Eingriff befindlichen, abgerundeten Querrillen; Walze e₂ wird angetrieben und nimmt die Walze e_t mit. Beide Walzen bewirken eine Brechung der Streichschicht in Querrichtung. f_x und/₂ sind Walzen mit im Eingriff nach der Seite befindlichen Längsrillen. Walze f₂ wird angetrieben und nimmt Walze Z₁ mit; beide Walzen bewirken eine Längsbrechung der Streichschicht. Mit g_L und g₂ ist das Glättwerk bezeichnet. Das Papier läuft Schichtseite nach oben durch die Walzen e_x e^tfifai um die Walzen g₁ und g_% geglättet zu verlassen.

In Fig. 4 ist eine Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens für Papier in Bahnenform dargestellt. Abweichend von den Walzen e_x e₂ (Fig. 3) wird hier das Papier über eine Kante des Dreikants i hinweggezogen. Die Kanten können durch eine rotirende Bürste k gereinigt werden. Verstellbare Rollen h und Z führen das Papier. Die Längsbrechung geschieht hierbei, wie bei der Vorrichtung nach Fig. 3, nur kann in diesem Falle, da das Papier unter Zug hindurchgeführt wird die Walze f_x fortfallen. Ein Kaiandriren nach dem Durchgang findet auch bei dieser Anordnung statt.·,

Claims

Patent-Ansprüche:

ι . Verfahren, das Einrollen einseitig bestrichenen Papiers zu verhindern, dadurch gekennzeichnet, dafs die aufgetragene Schicht

nach dem Trocknen durch Quer- und Längsbrechung in kleine Einzelflächen zerlegt wird, ohne die Papierfläche zu verletzen.

Eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, bestehend aus einem Paar quer- und einem Paar längsgeriffelter Walzen (e_v e.₂ bezw. f_Lf.₂J in Verbindung mit einem Glättwalzenpaar (gi gJ-

Eine weitere Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs das Brechen der aufgetragenen Schicht nach der einen Richtung durch Ziehen des Papiers mit der Schichtseite nach aufsen, über abgerundete Kanten des Körpers (i) bewirkt wird, während das Brechen der Schicht nach der andern Richtung durch Ziehen über eine entsprechend geriffelte Walze fm) erfolgt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.