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Vorrichtung zur Entwicklung von Lichtpausen Den Gegenstand der Erfindung
bildet eine Vorrichtung zur Entwicklung von Lichtpausen, insbesondere von Diazotypiepapieren.
Mit der neuen Vorrichtung soll eine Entwicklung der in üblicher Weise belichteten
Diazotypiepapiere durch Behandlung mit einem flüssigen Entwickler in kürzester Zeit
derart ermöglicht -werden, daß die Pausen die Entwicklungsvorrichtung in trockenem
oder nahezu trockenem Zustande verlassen.
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Es ist bekannt, bei derartigen Vorrichtungen die Entwicklerflüssigkeit
durch eine sich drehende Walze an -die präparierte Seite des über diese Walze laufenden
Papiers heranzubringen. Die Walze wird dabei z. B. in der Weise mit Entwicklerflüssigkeit
beladen, daß sie in einen mit der Flüssigkeit gefüllten Behälter eintaucht..
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Man hat auch bereits' das Papier durch einen vor dieser Zubringerwalze
angeordneten Führungsschlitz geführt, der durch einen Tisch und einen darüberliegenden
Führungskörper gebildet wurde, der mit einer vorspringenden Kante versehen war,
um welche das Papier herumlief, so daß es beim Auflaufen auf die Walze zu einer
Richtungsänderung gezwungen wurde.
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Bei den bisher bekanntgewordenen Vorrichtungen dieser Art ist es indes
nicht gelungen, praktisch trockene Pausen zu erhalten. Da die zur Verarbeitung kommenden
Papiere sehr verschiedene Dicken haben, bildete sich z. B. bei dünnen Papieren beim
Auflaufen des Papiers auf die Walze zwischen der Walze und der Papierunterfläche
eine stärkere Flüssigkeitsschicht aus, die einerseits ein Gleiten des Papiers auf
der Walze verursachte und andererseits das Papier so stark durchfeuchtete, daß besondere
Vorrichtungen zum Trocknen desselben, z. B. besondere Trockentrommeln, angeordnet
werden mußten. Dickere Papiere, z. B. im Gewicht von etwa aoo g/qm und darüber,
ebenfalls auf Leinen geklebte Papiere, ließen sich auf der Maschine gar nicht verarbeiten,
weil die feststehende Führung so stark bremsend auf die Fortbewegung der Papiere
wirkte, daß die vor der Führung liegenden Schubwalzen wie auch die Entwicklerwalze
das Papier nicht durch die Entwicklennorrichtung hindurchtransportieren konnten.
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Erfindungsgemäß gelingt es, diese Übelstände vollständig dadurch zu
beseitigen, daß man den vor der Walze über dem Einlaufspalt befindlichen Führungskörper
einstellbar anordnet, so daß insbesondere die Weite des von dein Führungskörper
mit der Walze gebildeten Führungsspaltes sowie gegebenenfalls
auch
die Weite zwischen Führungstisch und Fühningskörper sich genau einstellen läßt.
Bei entsprechender Einstellung des Führungskörpers und seiner Entfernung- von der
Walze gelingt es, die Ausbildung einer stärkeren Flüssigkeitsschicht vollständig
zu vermeiden, so daß das Papier nur gerade tnit einem zu seiner Entwicklung ausreichenden
Hauch der Flüssigkeit benetzt die V orrichtung verläßt und sofort, ohne noch einer
besonderen Trocknungsbehandlung unterworfen zu werden, in Gebrauch genommen werden
kann.
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Die auf diese Weise hergestellten Pausen zeigen insbesondere auch
den Vorteil, daß sie maßgerecht sind, da ein Verziehen der Papierfaser nicht stattfindet,
sowie auch, daß ihre Tusch- und Tintenfestigkeit nic:it herabgesetzt wird.
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Zweckmäßig kann man den einstellbaren Führungskörper so ausbilden,
daß er die Zubringerwalze auf einem beträchtlizlien Teil ihres Umfanges umfaßt,
so daß zwischen dem Führungskörper und der Walze ein schmaler Schlitz für den Durchgang
des P::i)iers gebildet wird.
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Hinter der Führungseinrichtun- und der die Entwicklerflüssigkeit zubringen(ten
Walze kann zweckmäßig ein drehbares Mitnehinerorgan, z. B. eine Rolle, angeordnet
werden, die das aus dem Führungsspalt herauskommende Papierblatt erfaßt und durch
den Spalt hindurchzieht. Dabei kann der Führungskörper an der Austrittsstelle des
Papiers zu einer vorspringenden Kante ausgebildet sein, um welche das Papiet herumgezogen
wird.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise im Längsschnitt dargestellt.
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Im einzelnen bezeichnet a einen Tisch, auf dem die Pause oder das
zu entwickelnde Papier b in der Richtung des Pfeiles herangezogen oder -geschoben
wird. Am Ende des Tisches ist ein vorzugsweise muldenförmiger Behälter c angeordnet,
in dem sich die Entwicklungsflüssigkeit, z. B. eine Ammoniaklösung oder eine Azokomponente
und Alkalien enthaltende Lösung, befindet. In die Flüssigkeit d taucht eine
Walze e hinein, deren Oberfläche f z. B. aus Gummi oder einem anderen elastischen
'Material bestehen kann. Über die obere, aus der Entwicklerflüssigkeit herausragende
Fläche dieser Walze e greift ein Führungsklotz g, der entsprechend der Krumlntulg
der Walze ausgeschnitten ist, vor der Walze eine verhältnismäßig scharfe Biegung
oder Kante h besitzt und im übrigen gegenüber der Walzenoberfl;iclie nur einen schmalen
Spalt oder Schlitz i frei läßt. Unmittelbar unterhalb des Ausganges des Spaltes
i ist eine Abstreifvorrichtung j angeordnet, z. B. in Form eines oder mehrerer Metall-
oder Celluloidstäbchen, die sich mit leichter Berührung an die Oberfläche f der
Walze e anlegen. Hinter der Walze e ist eine zweite Walze in angeordnet, die mit
einer Riffelung 1 versehen ist. An Stelle einer durchlaufenden Walze können hier
auch ein oder mehrere drehbare Zahn-. s s cheiben, die z. B. aus Celluloid o. dgl.
bestehen, angeordnet sein.
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Das Papier wird, wie schon erwähnt, am Vorderende des Tisches a eingeführt
und bewegt sich dann zwischen dem Führungsklotz J und der Oberfläche des Tisches
d, bis es an die vorspringende Kante h gelangt. Hier wird das Papier von der Walze
e erfaßt und nach oben gezogen, während gleichzeitig der Führungsklotz g dafür Sorge
trägt, daß das Papier während dieser ganzen Bewegung in dem schmalen Spalt i gut
an die Walze gedrückt bleibt und sich keine Falten, Blasen oder sonstige Unebenheiten
in der Oberfläche des Papiers bilden können. Der Führungsklotz g bewirkt gleichzeitig
durch die enge Führung des Papiers in dem Spalt i, daß die Entwicklerflüssigkeit,
die beim Eintritt in den Spalt i von unten durch die sich drehende Walze an die
Unterfläche des Diazotvpiepapiers herangebracht wird, sofort zurückgedrängt wird,
so daß das Papier den Spalt i an seinem vorderen Ende in trockenem oder nahezu trockenem
gebrauchsfertigem Zustande verläßt. Nach dem Verlassen des Spaltes i wird das Papierblatt
mit Hilfe der Abstreifer j hochgehoben und nunmehr durch die rotierende Zahnscheibe
1 erfaßt, die das Papier um eine vorspringende Kante k des- Führungskörpers g herumzieht.