<Desc/Clms Page number 1>
Vorrichtung zum Ausbreiten einer dünnen, gleichförmigen Flüssigkeitsschicht auf
Oberflächen, insbesondere zum Entwickeln von Lichtbildern.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausbreiten diinner gleichförmiger Flüssigkeitschichten auf Oberflächen, insbesondere zum Entwickeln von Lichtbildern.
Bei dieser Ausbreitung ist es von grosser Wichtigkeit, dass die Schicht gleichförmig und ausserordentlich dünn ist und dass sie ohne an der bedruckten Seite des Papiers zu reiben aufgebracht wird.
Dabei soll der Entwickler nur auf die zu entwickelnde Seite des Abdruckes gelangen. Es sind mehrere Vorrichtungen zum Ausbreiten dünner gleichförmiger Flüssigkeitsschichten auf Oberflächen bekannt.
Mehrere dieser Vorrichtungen sind jedoch nur für die Behandlung praktisch endloser Bahnen geeignet, während sich die vorliegende Vorrichtung besonders zur Entwicklung von einzelnen Bögen eignet.
Besonders wichtig ist dabei, dass das Einlegen des Bogens in die Vorrichtung besonders einfach ist, und dass die Rückseite des Papiers nicht vom Entwickler benetzt wird. Es sind daher für den vorliegenden Zweck Vorrichtungen, in denen die zu entwickelnden Unterlagen zwischen zwei sich berührenden Walzen durchgeführt werden, weniger geeignet, weil die Oberwalze beim Leerlaufen Entwieklungsfliissigkeit aufnimmt und diese auf die Rückseite des Papiers abgibt, u. zw. gewöhnlich über eine Länge, die zwei bis drei Umdrehungen der Oberwalze entspricht.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine ausserordentlich einfache und billige Vorrichtung, welche die genannten Übelstände vermeidet.
Das richtige Arbeiten dieser Vorrichtung bemht darauf, dass eine ausserordentlich dünne und gleichmässige Schicht einer Flüssigkeit mittels einer einzigen Walze und daher ohne eigentlichen Druck aufgetragen werden kann. Das zu entwickelnde Blatt aus Papier oder sonstigem Material tritt in die Vorrichtung derart ein, dass es von einem Kamm oder einem ähnlich wirkenden, nicht umlaufenden also auf dem Blatt gleitenden Mittel gegen die Walze angelegt wird, die die Flüssigkeit durch ihre Umdrehung der bedruckten Fläche zuführt. Das zu entwickelnde Material folgt der Walze auf einem Teil, z. B.
1/8 bis Vso ihres Umfanges, während beim Verlassen der Walzenoberfläche eine sehr dünne und vollkommen ebene Flüssigkeitsschicht auf dem Material verbleibt, weil sich dann beim Trennen von Papier und Walze ein Meniskus bildet, der bestrebt ist, sich in den V-förmigen Raum zwischen Papier und Walze zurückzuziehen, wobei die diesen Meniskus bildende Flüssigkeit auf der sich fortbewegenden Oberfläche des Papiers eine nur sehr dünne und völlig gleichmässige Flüssiigkeitssehicht zurücklässt und nicht in Tropfen oder Streifen aufgetragen wird.
Es ist bemerkenswert, dass in der verhältnismässig kurzen Berührungszeit die Flüssigkeit so gut von der zu entwickelnden Oberfläche aufgenommen wird, u. zw. ohne dass ein wesentlicher Druck darauf ausgeübt wird, da der Kamm nur dort gegen das Papier drückt, wo seine Spitzen anliegen. Trotz dieses nur teilweisen Anliegens wird das Papier überall gleichmässig befeuchtet. Der Druck dient also nur zum Anlegen und muss genügend gross sein, um dieses zu bewirken. Es ist selbstverständlich, dass die Oberflächen ebenfalls insofern mitwirken müssen, dass sie die Flüssigkeit nicht abstossen dürfen. Die Flüssigkeit selbst muss derart sein, dass sie von der Papierbahn genügend leicht aufgenommen wird, z. B. darf die Flüssigkeit keine zu grosse Viskosität haben.
Die kapillaren Kräfte genügen, um alles das zu bewirken, während man bei den älteren Vorrichtungen annahm, dass ein mechanisches Auftragen notwendig sei. Die Beschaffenheit der Walzenoberfläche spielt eine gewisse Rolle. Man wählt vorzugsweise eine Walze aus mässig hartem Stoff, jedoch arbeitet eine Metallwalze
<Desc/Clms Page number 2>
mit einem dünnen Überzug von Weichgummi besser als eine harte Metalloberfläche oder Hartgummi oder Glas. Die Oberfläche soll vorzugsweise auch rauh und nicht schlüpfrig sein. Sie soll auch nicht fettig sein.
Die Vorrichtung ist beispielsweise in der Zeichnung schematisch dargestellt.
In der Zeichnung ist (t die Walze, b das Papier, c der Kamm aus Zelluloid, der mit dem Papier auf der Walze durch Stäbe e, die um eine Achse d schwingen, in und ausser Berührung gebracht wird.
Das Gewicht des Kammes soll derart sein, dass ein genügender Druck auf das Papier ausgeübt wird, um ein festes Anlegen gegen die Walze zu gewährleisten. f ist ein Tisch, über den das Papier geführt wird, g ist eine Vorrichtung zur Abnahme des Papiers von der Walze, die beispielsweise aus einem Zelluloidkamm bestehen kann, der eventuelles Mitnehmen des Papiers rund um die Walze verhindert. h ist ein Trog, in dem sich die Walze a dreht und der mit der Entwicklungsflüssigkeit gefüllt ist, deren Oberfläche in einer bestimmten Höhe gehalten wird, weil der Trog durch einen geöffneten Hahn k mit einer geschlossenen Flasche 1 verbunden ist. Wenn die Entwicklungsflüssfgkeit aufgebraucht ist, wird der Hahn k gesehlossen,
EMI2.1
worauf der Hahn geöffnet wird.
Es kann auch eine Trockenvorriehtung angebracht werden, die aus einem elektrisehen Rost,
EMI2.2
trockene Drucke ergibt. Die Trockenvorrichtung kann mit oder ohne eine besondere Transportvorrichtung versehen werden. Die Bewegung kann beispielsweise von der Walze ausgehen, indem man diese von Hand oder mittels eines kleinen Elektromotors antreibt. Sie kann aber auch von dem zu entwickelnden Blatt ausgehen, das dann von Hand oder in anderer Weise über die Walze geführt wird und bei seiner Bewegung die Walze infolge der grossen Adhäsion ohne Reiben mitnimmt.
Durch Anwendung eines kleinen Tisches od. dgl. vor und hinter der Wa'ze wird die Wirksamkeit der Arbeit befördert. Wenn man dünne schlaff Blätter benutzt, so wird das Blatt vorzugsweise quer über die stillstehende Walze und ein kurzes Stück über die Abnahmevorrichtung gelegt. Zu diesem Zweck ist der Kamm so eingerichtet, dass er hochgeklappt werden kann. Nachdem man das Blatt eingelegt hat, wird der Kamm heruntergeklappt und die Vorrichtung in Bewegung gesetzt. Hiedurch verhindert man, dass dünne schlaff Blätter an der Walze anhaften und mit ihr unterhalb der Abnahmevorrichtung herumgehen. Ein schmaler Streifen des Anfanges des Blattes, der dann unentwickelt bleibt, wird d. bei geopfert.
Die zur Einwirkung gebraehte Flüssigkeitsmenge hängt von der Bewegungsgeschwindigkeit der Vorrichtung ab und wenn diese klein ist, so ist die Flüssigkeitsmenge gering oder, mit andern Worten, die Schicht ist dünn. Wenn die Geschwindigkeit gross ist, so ist die Flüssigkeitmenge grösser, die Schicht somit dicker. Sie ist indessen ausser bei sehr hoher Geschwindigkeit stets gleichförmig.
Umfangsgeschwindigkeiten der Walze von Y2 bis 6 m in der Minute können mit Sicherheit benutzt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Ausbreiten einer dünnen gleichförmigen Fliissigkeitssehicht auf Oberflächen,
EMI2.3
Befeuehtungsvorrichtung mit Flüssigkeit versehene Walze auf die Bildschieht übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kamm oder ein ähnlich wirkendes Organ in unmittelbarer Nähe der Walze angeordnet ist, so dass er das Papier od. dgl. mit der Bildschicht gegen die Walze anlegt und dabei über die Rückseite des Papiers schleift, wobei hinter der Walze eine mit in Abständen angeordneten schmalen Führungsrippen versehene Abstreifvorriehtung zum Abheben des entwickelten Bogens von der Walze angebracht sein kann, die die bedruckte Seite nur mit ihren schmalen Führungsrippen berührt.