DE13213C - Neuerungen in dem Verfahren und den Apparaten zur Erzeugung von Gas - Google Patents
Neuerungen in dem Verfahren und den Apparaten zur Erzeugung von GasInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENT
Das Verfahren hat Bezug auf die Erzeugung von Wasserstoff durch die Umwandlung von
überhitztem Dampf, der einen gewissen Betrag von Naphthadampf oder dessen Aequivalent mit
sich führt, in Gegenwart von hoch erhitztem Kalk, was die Umwandlung des besagten Kalkes
in kohlensauren Kalk verursacht, und ebenso die darauf folgende Rückwandlung besagten
kohlensauren Kalkes in Kalk, welches mit Hülfe zweier Oefen gestattet, das Verfahren continuirlich
zu betreiben.
Die Umwandlung des kohlensauren Kalkes in Kalk wird bewerkstelligt, indem man solchen
Kalk in Gegenwart eines gewissen Quantums Wasser oder Dampf hoch erhitzt, während den
Gasen, die sich bei dieser Reaction entwickeln, das Entweichen gestattet wird.
Mit Hülfe des gezeigten Apparates kann Wasserstoffgas durch Verwendimg von zwei Reihen
von Ueberheizapparaten und zwei Umwandlungsöfen, die abwechselnd benutzt werden können,
contmuirlich erzeugt werden.
Die Gruridzüge des Apparates, mit welchem das Verfahren betrieben wird, sind erstens ein
Erzeuger, der fähig ist, Kohlenoxydgas zu erzeugen. Dieses Kohlenoxydgas, welches aus
diesem Apparat kommt, wird theilweise benutzt, um den Kessel zu heizen, welcher den in den
folgenden Stadien des Verfahrens benöthigten Dampf liefert, und theilweise in einen Ueberheizungsapparat
geführt, der mit hocherhitzten Massen feuerfesten Materials gefüllt ist.
Dieser Ueberhitzer ist doppelt gemacht, indem er zwei Kammern hat, so dafs eine durch
Verbrennung von Kohlenoxydgas und Luft in derselben erhitzt werden kann, während die
andere benutzt wird, Dampf und Naphtha zu erhitzen, welche dieselbe passiren. Dieser Kohlenwasserstoff
im gezeigten Apparat wird aus einem ihn enthaltenden Gefäfs in dem Obertheil des
Ueberhitzers gespeist mit Hülfe eines Stromes von Dampf, der mit einem fein zertheilten
Strahl von Naphtha in Berührung kommt und dieselbe mitreifsend zum Obertheil der Ueberheizungskammer
führt. Irgend eine Form von Kohlenwasserstoff kann für diesen Zweck benutzt werden, und verschiedene Mittel, um denselben
mit dem Dampf zu mischen, können angewendet werden; die gezeigte aber ist ein bequemes
und leichtes Mittel, diesen Theil des Verfahrens auszuführen.
Die verbundenen Dämpfe von Wasser und Naphtha, welche durch eine Ueberheizungskammer
abwärts passiren, welche nicht genügend heifs ist, um Naphtha in ein fixes Gas umzuwandeln,
werden hierauf zu den Umwandlungsöfen geführt, deren es zwei bei diesem Apparat giebt. Diese Umwandlungsöfen sind vorzugsweise
von der gezeigten Construction.
Sie bestehen weder aus einer verticalen oder horizontalen Kammer oder Kammern, sondern
jeder Ofen besteht aus . zwei Hälften oder . getrennten Kammern, die an einem Ende verbunden
und am anderen Ende ausgerückt (nicht verbunden) sind.
Wie in den Zeichnungen gezeigt ist, sind diese Kammern in der Form eines gebogenen
Cylinders, der in der Mitte am höchsten und an beiden Enden am niedrigsten ist. Ihre Böden
bilden zwei geneigte Flächen, welche die Spei-
sung des Kolbens durch eine centrale Speise-Öffnung nach beiden Richtungen gestatten.
Der Ofen ist in zwei Theilen angeordnet, zum Zweck, einen Theil kühler als den anderen
zu haben.
Der gemischte Wasser- und Naphthadampf gelangt erst in den heifsesten Theil dieses
Ofens, der mit Kalk gefüllt ist. Das Resultat der chemischen Reaction dieser hocherhitzten
Mischung von Dampf und Naphtha mit dem erhitzten Kalk ist die Umwandlung des Gases in
Wasserstoff und Kohlensäure. Diese Kohlensäure wird hierauf vom Kalk im kühleren ■ Theil
des doppelten Ofens aufgenommen, indem der Kalk im ersten Theil desselben zu heifs ist,
um mit der Kohlensäure in Verbindung zu treten und kohlensauren Kalk zu bilden.
Nachdem dieses Verfahren so lange betrieben worden, bis die Temperatur des Kalkes so weit
reducirt worden, dafs ein Aufhören rathsam erscheint, wird der Strom von Naphtha und
Dampf in einen anderen ähnlichen Ofen abgelenkt, welcher während dessen auf eine noch
zu beschreibende Weise geheizt worden ist. Dies geschieht, indem man in jenes Ende des
Doppelofens, wo der Kalk in kohlensauren Kalk umgewandelt worden ist, einen Strom von Gas,
der einen gewissen Betrag von Wasser enthält, oder fähig ist, bei seiner Verbrennung einen
gewissen Betrag von Wasser hervorzubringen, und einen Strom von Luft einführt.
Das Gas, welches in dieser Rückumwandlung des kohlensauren Kalkes in Kalk gebraucht
wird, kann aus dem vorhin als einen Kohlenoxydgas erzeugenden, besprochenen Gaserzeuger
erhalten werden, indem man diesen Gaserzeuger zur Erzeugung von Kohlenwasserstoffgas oder
anderem Gas, welches einen gewissen Betrag von Wasserstoff enthält, verwendet, oder
es kann ein besonderer Gaserzeuger für diesen Zweck verwendet werden.
Die wesentlichen Eigenschaften des so gebrauchten Gases sind, dafs es der Verbrennung
bei einer hohen Temperatur fähig sein mufs und gleichzeitig einen gewissen Betrag von Wasser
oder Wasser in Form von Dampf mit dem kohlensauren Kalk in Berührung oder Anwesenheit
zu bringen.
Es ist die Rückumwandlung des kohlensauren Kalkes in Kalk, welche als die wichtigste Neuerung
in diesem Verfahren betrachtet wird.
Die Anwendung eines Stromes von Dampf, der einen gewissen Betrag von Naphtha oder
dessen Aequivalent in Kohlenwasserstoff mit sich führt, und dessen Umwandlung in Wasserstoff
in Gegenwart von Kalk ist ebenfalls als neu in diesem Verfahren betrachtet.
Fig. ι stellt einen Grundrifs des ganzen Apparates
dar.
Fig. 2 eine detaillirtere Ansicht des Gaserzeugers, Ueberheizers und Naphthaspeiseapparates;
Fig. 3 stellt eine Ansicht theilweise im Schnitt des Naphthaspeiseapparates, des Naphthareservoirs
und des Dampfüberheizungsapparates dar.
Fig. 4 stellt eine Ansicht theilweise im Schnitt des Naphthaspeiseapparates, des Gaserzeugers
eines der Ueberheizer und der nöthigen Verbindungen dar.
Fig. 5 zeigt eine Ansicht des Umwandlungsofens von oben;
Fig. 6 einen Horizontalschnitt desselben;
Fig. 7 einen Verticalschnitt durch einen der besagten Oefen;
Fig. 8 eine Vorderansicht, die einige der Verbindungen zeigt, und
Fig. 9 eine Ansicht theilweise im Schnitt, die eine Methode der Gasanzündung in den
Umwandlungsöfen zeigt.
A stellt irgend einen Gaserzeuger dar, der fähig ist, Kohlenoxydgas zu erzeugen, oder wie
bei diesem Apparat vorzuziehen, entweder Kohlenwasserstoffgas oder Kohlenoxydgas, das einen
gewissen Betrag von Wasserstoff mit sich führt.
Das in diesem Erzeuger hervorgebrachte Gas wird durch Röhren c zu einem Kessel abgeführt,
der hier nicht gezeigt ist, oder wenn gewünscht, durch Röhren / zu dem zu beschreibenden
Ueberheizungsapparat.
Diese Röhren sind mit Ventilen für Controle des Gases versehen, wie es auch bei den anderen
Röhren des Apparates der Fall ist.
Zwei Ventile sind in der Röhre /, Fig. 4, gezeigt, eines ist ein Schraubenventil, mit Hülfe
dessen der Betrag des durchpassirenden Gases controlirt werden kann, und das andere ist im
Wasserverschlufs W gezeigt.
Von diesem Wasserverschlufs führen zwei Röhren m in zu den Ueberheizern, und jede
derselben ist mit einer Wasserverschlufsschale q versehen, mittelst deren der Strom des Gases
vom Erzeuger .4 von irgend einem der Ueberheizer abgelenkt werden kann.
CC sind zwei Ueberheizer die abwechselnd' gebraucht werden können. Ein solcher Ueberheizer
besteht aus einer verticalen Kammer, die mit angemessenen Speiseöffnungen B versehen
ist. Die Röhren m vom Gaserzeuger A münden in den Obertheil dieser Kammer, welche
mit einem feuerfesten Material gefüllt ist. Der Boden dieser Kammer ist mit einem Reinigungsrohr
K mit Reinigungsventil t, Fig. 4, versehen, das sich mittelst der Oeffnung L öffnet. Die
Böden der Kammer stehen gleichfalls mit Rohr b in Verbindung, das zu den Umwandlungsöfen führt. Röhre n, welche in den Ueberheizer
in dessen Obertheil eintritt, indem sie durch die Mitte der Gasleitungsröhre m geht,
liefert ein genügendes Quantum Luft für die richtige Verbrennung des im Erzeuger A erzeugten Gases. .. .
Der Ueberheizer C ist auch mit einem Dampfzulafsrohr
α versehen, das mit dem Carburirapparat D in Verbindung steht, der vollständiger
im Schnitt in Fig. 3 gezeigt ist.
Dieser Apparat besteht aus einer Kammer D, die mit einer Strahlbrause M versehen ist, die
durch die Röhre b' von der Pumpe/" gespeist wird,
welche Naphtha aus dem Speisereservoir JV entnimmt. Der Erzeuger A kann mit Ueberheizern S
versehen sein, und Dampf aus einem Kessel, der nicht gezeigt ist, gelangt durch die Röhre i'
durch ein Regulirventil R, welches den Druck automatisch controlirt. Beim Durchgehen durch
dieses Ventil theilt er sich, indem ein Theil durch die Röhre d' zu den. Ueberheizern S,
und ein Theil durch die Röhre e' zur Pumpe P geht, so dafs der Dampf, welcher die Speisepumpe
treibt und der, welcher durch die Ueberheizer geht, von denselben Ventilen regulirt
"Svird, und eine erhöhte Dampfströmung auch eine erhöhte Naphthaströmung zur Folge hätte.
Der Dampf, welcher durch die Ueberheizer geht, gelangt bei der Röhre /' beim Carburirapparat
an, beim Aufwärtssteigen wird er von der Naphthaspeisung aus der Strahlbrause M
getroffen, welche er mitreifsend durch die Röhre α weiterführt, g1 stellt ein Nebenwegrohr
dar, durch welches die Naphthaspeisung gänzlich abgesperrt werden kann, indem es derselben
gestattet, ins Reservoir zurückzukehren.
Zwei Ventile h' sind ebenfalls gezeigt, durch
eins wird der Zulafs regulirt, während das andere den Zulafs gänzlich absperrt, ohne das
früher gesetzte Regulirventil zu alteriren.
Der überhitzte Dampf und Naphtha, die durch die Röhre α heraustreten, werden in den Obertheil
des Ueberheizers C abgegeben, Fig. 4.
Die Verbindungen sind in den verschiedenen Figuren etwas verschieden angeordnet, das hat
aber geringe Bedeutung und können diese Verbindungen den Umständen der betreifenden
Gewerke entsprechend angeordnet werden.
Röhre b, Fig. 1, steht mit einem Paar Umwandlungsöfen E in Verbindung.
Diese Oefen sind in Fig. 1, 5, 6, 7, 8 und 9 gezeigt. Jeder Ofen besteht aus einer doppelten
Kammer, Fig. 6. Diese Kammern sind jede in der Form eines gebogenen oder gebrochenen
Cylinders oder eines umgekehrten V oder aus zwei geneigten Cylindern, Fig. 7, gebildet. Jede
dieser Kammern ist am Obertheil mit einem Speiserohr G für Kalk versehen.
Entweichungsröhren sind auch für einen noch zu beschreibenden Zweck vorgesehen; sie sind
mit Ventilen h angeordnet.
Die Mischung von Dampf und Naphtha, die aus den Ueberheizern durch Rohr b kommt,
gelangt mittelst eines gezweigten Rohres in eine der Kammern eines Ofens, wobei ihr Weg durch
geeignete Ventile bestimmt wird.
Ihr Eintritt in eine der Kammern des Umwandlungsofens wird durch Ventile /, Fig. 8,
bestimmt.
Beide Enden dieser Kammern sind auch mit Gas- und Luftrohren versehen, zum Zweck, in
dieselben eine Mischung von Gas und Luft einzuführen und zu verbrennen.
/ stellt ein Rohr dar, das an den Vorder-
und Hinterenden jeder Kammer durch geeignete Düsen mit einer Speisung von verbrennbarem
Gas in Verbindung steht, das, wie beschrieben, einen gewissen Betrag von Wasserstoff
enthält. Rohr k liefert die Luft, die zur Verbrennung des durch Rohr b gelieferten Gases
nothwendig ist.
Wie gezeigt, werden Gas und Luft durch eine doppelte, concentrische Düse eingeführt.
Rohre e führen das Wasserstoffgas zum Behälter ab und sind ebenfalls mit Reinigungsventilen g versehen. Diese Rohre sind auch
mit geeigneten Ventilen /' versehen, mittelst deren das Wasserstoffgas oder das umgewandelte
Gas nach irgend welcher Richtung zu strömen genöthigt wird. Die Mischung von Wasserdampf
und Naphthadampf tritt in die Enden der Kammern mittelst Rohre/ ein, Fig. 7, welche
etwas oberhalb des Bodens der Retorte geführt sind, so dafs sie oberhalb des Kalkes münden,
welcher an der geneigten Ebene hinabrutschen würde. Reinigungsrollre k' werden für den
Zweck benutzt, um irgend welchen Bodensatz zu entfernen.
Bei dem zu beschreibenden Verfahren wird es zu Zeiten nothwendig, im Umwandlungsofen
das Gas und die Luft anzuzünden, die dort durch die beschriebenen Düsen zugelassen werden.
Dies kann auf irgend eine bekannte Weise gemacht werden, es ist jedoch zu diesem Zweck
ein kleiner Apparat construirt, durch welchen dies leicht bewerkstelligt wird, Fig. 9.
Dieser Apparat besteht aus einem Rohr T, welches mit dem Umwandlungsofen an einem,
der vorhin beschriebenen Speisestelle von Gas und Luft nahe gelegenen Punkte in Verbindung
steht. Rohr ν wird mit einem continuirlichen Strom von Gas gespeist, der stets brennend
erhalten wird und durch die Oeffnung χ aufwärts brennt. Das Ventil 11', durch die Stange y
controlirt, sperrt diese Flamme vom Innern des Ofens ab.
Wenn es gewünscht wird, denselben anzuzünden, wird das Rohr m, das mit einem comprimirte
Luft enthaltenden Behälter in Verbindung steht, geöffnet, worauf die Flamme, die
von Rohr ν aufwärts steigt, durch Rohr T einwärts geblasen wird und dadurch das durch
die Düsen K vorher gelieferte Gas entzündet.
Zur Operation mjt dem Apparat ist es zunächst nothwendig, eine der Ueberheizungskammern B
und einen der Umwandlungsöfen E gründlich
zu heizen. Diese sind für die bereits beschriebenen Zwecke doppelt gemacht.
Gas, erzeugt im Erzeuger A, wird durch Rohr m in den Obertheil eines der Ueberheizer
eingeführt; gleichzeitig wird ein ausreichender Vorrath von Luft mit demselben in
Berührung gebracht mittelst einer der Zweigröhren n, die mit geeigneten Ventilen m1 versehen
ist, von denen das eine offen und das andere geschlossen ist. Das Reinigungsventil t
wird gleichzeitig geöffnet, um das Entweichen der Producte dieser Verbrennung zu gestatten.
Gleichzeitig wird durch die Rohre k und / zu irgend welcher Kammer eines der beiden
Oefen E ein hinreichender Vorrath von Gas und Luft zugelassen oder, wenn nothwendig,
ein Vorrath zu beiden Kammern, oder ein gröfserer Vorrath zu einer Kammer, als zu der
anderen, indem es nothwendig ist, dafs eine der Kammern des Umwandlungsofens heifser
als die andere sei.
Sobald der Ueberheizer C hinreichend geheizt worden, wird die Gas- und Luftzufuhr von
demselben abgesperrt und in den anderen Ueberheizer geleitet. Gleichzeitig wird überhitzter
Dampf, aus dem in Fig. 3 gezeigten Apparat, veranlafst, sich mit einem hinreichenden
Betrag von Naphtha zu vermischen, und durch Rohr α aufwärts durch den Ueberheizer
geführt, wo er erhitzt wird, ohne umgewandelt zu werden. Die verbundenen Dämpfe von
Wasser und Naphtha, auf diese Weise hoch erhitzt, werden in die heifse Seite des Umwandlungsofens
E geführt. Beim Durchgange durch diese werden sie in Wasserstoff und Kohlensäure umgewandelt, welche Kohlensäure
vom Kalk, seiner Hitze wegen, nicht aufgenommen wird; aber indem sie durch die Oeffnung
F zum anderen Arm (Seite) des Ofens E gelangt, kommt sie mit Kalk unter kühlerer
■Temperatur in Berührung, und hier nimmt der Kalk die Kohlensäure auf, indem er kohlensauren
Kalk bildet und den Wasserstoff rein läfst.
Dann findet die abwechselnde Action statt. Naphtha und der Dampf werden im anderen
Ueberheizer überhitzt und in den anderen Umwandlungsofen geleitet. Während dessen wird
die Mischung von Gas und Dampf mit einer hinreichenden Menge Luft in derjenigen der
beiden Kammern des Umwandlungsofens verbrannt, welche vorhin die Kohlensäure aufgenommen
und kohlensauren Kalk enthalten hat, wodurch besagte Kohlensäure noch einmal abgetrieben
wird und der hocherhitzte Kalk bereit bleibt, auf die nächste Beschickung von Wasserdampf und. Naphthadampf einzuwirken.
Bei dem, dem Zulassen von Dampf und Naphtha vorhergehenden Heizen des Umwandlungsofens
kann es nothwendig sein, die beiden Kammern eines und desselben zu heizen, aber auf verschiedene Temperaturen.
Diese Frage des Verhältnisses der (verschiedenen) Wärmeverhältnisse ist eine Sache der
Erfahrung und kann leicht von denen bestimmt werden, die mit dem Geschäft vertraut sind.
Es ist aber sehr wichtig, die beiden Kammern avif verschiedene Temperaturen zu heizen, weil
die ursprüngliche Zersetzung in Gegenwart von hocherhitztem Kalk stattzufinden hat, aber die
Aufsaugung der Kohlensäure blos in Gegenwart einer kühleren Masse von Kalk stattfindet.
Es ist auch klar, dafs, wenn vorgezogen, diese zwei Massen von Kalk in separaten Kammern
sein können.
Das in Wasserstoff umzuwandelnde Gas kann auch auf folgende Weise verschafft werden. Bei
diesem Verfahren wird kein Naphtha gebraucht, sondern das unter dem Namen Wassergas bekannte
Gas, bestehend aus einer Combination von Wasserstoff und einem gewissen Betrage von
Kohlenoxydgas mit gewissen anderen Unreinigkeiten, wird in Verbindung mit einem gewissen
Betrage von überhitztem Dampf angewendet. Um dieses Verfahren mit Erfolg auszuführen,
ist es wichtig, vom Wassergas, soweit dies möglich, die schwefligen und anderen Unreinigkeiten
zu entfernen, die es enthält, wenn es den Erzeuger verläfst. Daher ist zwischen den Erzeuger
und den später erwähnten Ueberheizer ein Remigungsapparat eingeschaltet, welcher Kalk
oder anderes äquivalentes Material enthalten kann.
Das Verfahren wird mit Hülfe der beiliegenden Zeichnungen genügend verstanden werden.
Fig. 10 stellt den Grundrifs des ganzen Apparates dar,
Fig. 11 eine etwas detaillirtere Ansicht, welche
einzelne Theile desselben zeigt,
Fig. 12 einen Aufrifs des Erzeugers, des Reinigungsapparates
und Ueberheizers.
Fig. 13 ist eine Ansicht eines Rostes,'welcher
im Reinigungsapparat angewendet werden kann.
A stellt einen Wassergaserzeuger dar, welcher, wenn das Verfahren continuirlich sein soll, auch,
doppelt sein mufs.
Diese Art von Erzeuger producirt abwechselnd Wassergas und Kohlenoxydgas, und es kann
nützlich sein, das Kohlenoxydgas in einem separaten Behälter zum Gebrauche für das
Heizen des Ueberheizers, oder in dem zu beschreibenden Kalkofen aufzubewahren, obgleich
ein besonderer Kohlenoxydgaserzeuger für diese Zwecke angewendet werden kann.
Das so erzeugte Wassergas wird zunächst durch einen der beiden Reinigungsapparate B
geführt, wo der Schwefel und andere Unreinigkeiten von demselben entfernt werden. Dann
gelangt es durch einen der beiden Ueberheizer C, welche auf dieselbe Weise als.bei dem
Claims (1)
- ersten Verfahren construirt sind. Statt aber in diese Ueberheizer einen Strom von Dampf und Naphtha einzuführen, wird nur ein Strom von Dampf eingeführt, der vorzugsweise vorher in den Wänden des Erzeugers A überhitzt worden ist.Dieser Dampf wird mittelst des Rohres P in den Obertheil eines dieser Ueberheizer eingeführt. Alle Verbindungsröhren sind mit geeigneten Ventilen für Regulirung" des Stromes versehen.Aus diesem Ueberheizer gelangen die gemischten Gase zu den Umwandlungskalköfen. Die so passirenden Gase bestehen aus Kohlenoxydgas, Wasserstoff und Dampf. Das Resultat der Reaction zwischen dieser Combination von Gasen und Dampf mit dem heifsen Kalk ist ihre Umwandlung in Wasserstoff und Kohlensäure; das Volumen des Wasserstoffes wird durch den Wasserstoff vergröfsert, welcher vom Dampf freigegeben wird. Beim Durchpassiren durch den kühleren Theil des Kalkes wird diese Kohlensäure aufgenommen und Wasserstoff allein ergiebt sich als Resultat, welcher zu einem Behälter geführt werden kann.In der Praxis kann es nöthig sein, in die Verbindung zwischen dem Erzeuger und dem Reinigungsapparat oder dem Reinigungsapparat und dem Ueberheizer einen Regulirbehälter einzuschalten, um den Ueberschufs von Gas aufzunehmen und einen gleichmäfsigen Strom aufrecht zu erhalten. ■Der Vortheil dieses Verfahrens ist, dafs nichts als Steinkohle und Wasser nöthig sind, um es auszuführen, seitdem der Kalk ohne irgend welchen ernstlichen Verlust in kohlensauren Kalk umgewandelt und in Kalk zurückverwandelt werden kann.Das durch den Kalk umzuwandelnde Gas kann auch auf folgende Weise erlangt und behandelt werden.Steinkohlengas, wie es aus den gewöhnlichen Retorten kommt, gelangt in einen zweiten Erzeuger; das Steinkohlengas, das aus den Retorten kommt, besteht aus Wasserstoff, leichtem Kohlenwasserstoffgas, schweren Kohlenwasserstoffen, Theer, dampfförmigen Kohlenwasserstoffen und anderen Unreinigkeiten. Indem man diese Mischung durch den zweiten Erzeuger strömen läfst, welcher Steinkohle in einem hocherhitzten Zustande enthält, werden die schweren Kohlenwasserstoffe in leichtere Kohlenwasserstoffe umgewandelt und eine Zunahme des Volumens findet statt, welche eine weitere Zersetzung des Theeres und anderer dampfförmiger Substanzen gestattet, die das Gas mit sich führt. Dieses gemischte Gas wird dann zu einem, den oben beschriebenen ähnlichen Umwandlungskalkofen geführt, wo es zusammen mit einem Strahl von Dampf eintritt, der vorzugsweise im zweiten Erzeuger erhitzt worden ist.Hier findet eine Umwandlung statt, auf dieselbe Weise wie zuvor beschrieben; das Kohlenoxydgas, das in Kohlensäure umgewandelt wird, wird nachher von kühlerem Kalk aufgenommen.In den Zeichnungen bezeichnen die gleichen Buchstaben auch die gleichen Theile.Fig. 14 zeigt einen Grundrifs des Apparates,Fig. 15 eine Ansicht der Reihe von gewöhnlichen Gasretorten und des zweiten Erzeugers, Fig. 16 ein Grundrifs derselben.A stellt eine Ansicht einer Gasretortenreihe, B B einen Supplementargaserzeuger, CC die Umwandlungskalköfen dar. Die Erzeuger BB und der Kalkofen CC sind doppelt vorhanden, um das Verfahren zu einem continuirlichen zu machen.Die Erzeuger B B werden abwechselnd durch eingeführte Luft erhitzt, wodurch sie Kohlenoxydgas erzeugen. Die Kalköfen enthalten, wie früher, auf der einen Seite der Kammer hocherhitzten Kalk und auf der anderen kühleren Kalk, und sind mit geeigneten Rohren zum Einführen des Dampfes (vorzugsweise überhitzten) versehen, und zwar an derselben Stelle, wo das Gas vom Supplementarerzeuger in diese Umwandlungskalköfen hineingelangt.Das Kohlenoxydgas, von den Erzeugern B B erzeugt, kann angewendet werden, um die Kalköfen auf die vorhin beschriebene Weise zu heizen. Geeignete Ventile und Verbindungen sind selbstverständlich vorgesehen, die jedoch nicht im Detail gezeigt sind.Das Steinkohlengas, das, wie beschrieben, Unreinigkeiten enthält, gelangt von den Retorten bei A in einen der Supplementarerzeuger B, wo sein Volumen durch Umwandlung der Dämpfe und des Theers vergröfsert, und der schwere Kohlenwasserstoff in leichteren Kohlenwasserstoff umgewandelt wird. Diese Mischung gelangt zu den Umwandlungskalköfen, wo sie sich mit einem Strahl von Dampf vereint, und das Ganze passirt durch den Umwandlungskalköfen und wird durch denselben auf die beschriebene Weise in Wasserstoff umgewandelt.Patenτ-Ansprüche:i. Das Verfahren, um Wasserstoffgas zu erzeugen, welches darin besteht, Wasserdampf zusammen mit Naphthadampf oder anderem kohlenstoffhaltigen Gas oder Dampf in eine Umwandlungskammer einzuführen, die mit erhitztem Kalk geladen ist, so dafs derart Wasserstoffgas entwickelt wird, während ein Theil des Kalkes in Carbonat umgewandelt wird. Ebenso (in Ausführung dieses Verfahrens) die Reduction des kohlensauren Kalkes zu Kalk, die durch Verbrennung von gashaltigem Wasserstoff in der Umwandlungskammer bewirkt wird.In einem Apparat für Erzeugung von Wasserstoffgas die Combination eines Apparates D zum Mischen von Wasserdampf und Naphthadampf, eines Apparates C, um diese gemischten Dämpfe zu erhitzen, und einer mit Kalk geladenen Umwandlungskammer E, um besagte Dämpfe zu zersetzen.
Der hierin beschriebene doppelte Umwandlungsofen, der aus zwei umgekehrten V-förmigen Kammern E besteht, die durch Oeffnungen mit Kalk beschickt werden, welche sich am oberen und höheren Theil einer jeden Kammer befinden, und durch eine Querverbindung F verbunden sind, wobei das Ganze so angeordnet ist, dafs der Kalk auf die Dämpfe unter verschiedenen Temperaturen einwirken kann.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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