DE1303737C2 - Kopiervorrichtung zur herstellung farbphotographischer kopien von einem farbnegativ - Google Patents
Kopiervorrichtung zur herstellung farbphotographischer kopien von einem farbnegativInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kopiervorrichtung zur Herstellung farbfotografischer Kopien von einem
Farbnegativ unter Verwendung von weißem Kopierlicht und von in den Strahlengang des optischen Systems
einführbaren subtraktiven Farbfiltern, denen für die von den subtraktiven Farbfiltern absorbierten Grundfarben
Grün, Rot und Blau empfindliche Fotorezeptoren zugeordnet sind, die ein Schaltsystem zum Einführen des
jeweils zugeordneten subtraktiven Farbfilters in den Strahlengang des optischen Systems einschalten, sobald
eine vorbestimmte Kopierlichtmenge der entsprechenden Grundfarbe auf den zugeordneten Fotorezeptor
gefallen ist.
Kopiervorrichtungen der obengenannten Art sind durch die deutsche Patentschrift 9 72 204 bekannt. Es
handelt sich hierbei um sogenannte »WeiDlicht«-Vorrichtungen, weil der Kopiervorgang zunächst so
begonnen wird, daß sich keines der Farbfilter im Strahlengang befindet. Durch anschließendes Einführen
der Subtraktivfarbfilter in den Strahlengang wird die Belichtung in bezug auf die einzelnen, von den Filtern
absorbierten Primärfarben unterbrochen. Sind sämtliehe
drei Subtraktivfilter in den Strahlengang eingeführt, dann ist die Belichtung abgeschlossen.
Beim Farbkopieren ist es auch bekannt, entweder so vorzugehen, daß eine völlige Farbkorrektur stattfindet
oder daß bei verringertem Farbkorrekturgrad gearbeitet wird. Bei völliger Farbkorrektur wird so belichtet,
daß sich die Gesamtintensitäten des roten, blauen und grünen Kopierlichtes, das auf das Farbkopiermaterial
auftrifft, zu Grau oder einem grauähnlichen Farbton integrieren lassen.
Ob bei völliger Farbkorrektur oder bei einer Verringerung des Korrekturgrades bessere Farbkopien
erzielt werden, hängt von den Eigenschaften der farbphotografischen Negative in bezug auf das Farbgleirhgewlcht,
d.h. davon ab, welches Verhältnis jswiüichen den integrierten Rot-, Grün- und Blaudurchlässigkeiten
besteht. Die wichtigsten, dieses Verhältnis bestimmenden Faktoren sind folgende:
1. Beleuchtungsqualität (Farbtemperatur);
2. unsachgemäße oder zu lange Lagerung des Filmmaterials;
3. Schwankungen bei der Herstellung und der Entwicklung des Films;
4. Über- und Unterbelichtung, wenn die rot-, grün- und blauempfindlichen Schichten des Films keinen
ausgeglichenen Kontrast haben und
5. das Farbgleichgewicht des Aufnahmeobjekts (Farbobjektfehler).
Beim Arbeiten mit völliger Farbkorrektur werden recht brauchbare Ergebnisse erzielt, d. h., es wird eine
höhe Ausbeute an brauchbaren Kopien von einer Serie von Negativen erreicht, wenn die Negative nur durch
die oben aufgeführten Faktoren 1 bis 4 beeinträchtigt sind. Diejenigen Kopien aber, die aus Negativen mit
Farbobjektfehler (Faktor 5) hergestellt sind, zeigen Farbabweichungen, geben also die ursprüngliche Szene
nicht farbrichtig wieder. Farbobjektfehler ist bei solchen Szenen vorhanden, die infolge des übermäßigen
Vorherrschens einer bestimmten Farbe der Szene merklich vom Durchschnitt abweichen. Dies ist z. B. bei
einer Szene der Fall, die ein Mädchen mit rotem Kleid vor einem roten Tor zeigt, oder im Falle einer
Stra.ndszene mit vorwiegend blauem Himmel und dergleichen.
Man hat nachgewiesen, daß sich die besten Ergebnisse beim Kopieren von Farbnegativen mit solchen
Farbobjektfehlern erzielen lassen, wenn man die Farbkorrektur modifiziert, indem man den Farbkorrekturgrad
gegenüber einer völligen Farbkorrektur verringert (Journal of the Society of Motion Picture and
Television Engineers, Band 65, Seiten 205 bis 215, Jahrgang 1956).
Die bekannten Kopiervorrichtungen der in Rede stehenden Art sind so ausgelegt, daß über einen großen
nutzbaren Bereich gegebener Negativdichten eine vollständige Dichtekorrektur und eine praktisch völlige
Farbkorrektur erreicht werden. Entsprechend werden nur brauchbare Kopien von Negativen erhalten, die nur
durch die obengenannten Faktoren 1 bis 4 beeinträchtigt sind. Um fehlerhafte Kopien von Negativen zu
vermeiden, die einen Farbobjektfehler (Faktor 5] aufweisen, hat man nun versucht, von der Bedienungsperson
der Kopiervorrichtung jedes zu kopierende Negativ einzeln prüfen zu lassen. Aufgrund des
Ergebnisses dieser Prüfung oder Farbklassifikation muE hierbei die Bedienungsperson gewisse Farbklassifika
tionsknöpfe der Vorrichtung drücken, um die Einstellung des Schaltsystems der Vorrichtung entsprechenc
zu verändern, damit Negative mit Farbobjektfehlern mi einem entsprechend verringertem Farbkorrekturgrac
kopiert werden können. Ein solches Vorgehen ist jedocr vom praktischen Standpunkt aus nur schwer durchführ
bar. Hierdurch wird nicht nur der Ausstoß dei Kopiervorrichtung verlangsamt, da diese statt automa
tisch nur halbautomatisch arbeitet, sondern diese: Vorgehen ist auch hinsichtlich der Senkung de;
Ausschußanteils nicht sehr erfolgreich. Die Farbklassifi kation der Negative durch die Bedienungsperson is
nämlich nur unter größten Schwierigkeiten mit hinrei chender Genauigkeit durchführbar. Dies trifft besonder
für solche Farbnegative zu, die in der Filmemulsion au
Farbkupplern erzeugte Farbmasken enthalten. In Gegenwart dieser Farbmasken ist es nämlich kaum
möglich, mittels des Auges verhältnismäßig geringfügige Schwankungen der Integrationsfarbe den Bildes zu
erkennen,
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der in Rede stehenden Art zu schaffen, bei
der auf einfachste Weise unter Beibehaltung einer praktisch völligen Dichtekorrektur über einen großen
nutzbaren Dicntebereich ein verringerter Farbkorrek- ι ο turgrad erhalten wird, bei dem sich ein besonders hoher
Anteil brauchbarer Kopien aus einer Vielzahl von verschiedenartigsten Negativen ergibt, ohne daß seitens
der Bedienungsperson eine Farbklassifikation der ' einzelnen Negative und eine entsprechende Verstellung
des Schaltsystems erforderlich wären.
Ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs genannten Art ist diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die subtraktive*! Farbfilter eine Absorption auch in den von den Grundfarben
abweichenden Spektralbereichen besitzen und daß sich die in den Strahlengang des optischen Systems
eingeführten Subtraktivfilter zwischen der Meßstelle der Fotorezeptoren und der Kopierebene befinden.
Durch diese scheinbar zu fachgerechtem Handeln im Widerspruch stehende Anordnung der Subtraktivfilter
und der Fotorezeptoren, wobei die an sich unerwünschten Absorptionen in den von den Grundfarben
abweichenden Spektralbereichen nicht berücksichtigt und nicht kompensiert werden, ergibt sich der
überraschende Vorteil eines verringerten Farbkorrekturgrades bei praktisch unbeeinträchtigter Dichtekorrektur.
Mit der erfindungsgemäßen Kopiervorrichtung wird ein Höchstmaß an brauchbaren Kopien aus einer
Vielzahl von Farbnegativen erzielt, ohne daß eine vorausgehende Farbklassifikation der einzelnen Farbnegative
durchgeführt werden müßte.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine bekannte
subtraktive Weißlicht-Kopiervorrichtung,
F i g. 2 in schematischer Darstellung eine gemäß der Erfindung abgewandelte subtraktive Weißlicht-Kopiervorrichtung
und
Fig. 3 bis 5 Kurven der spektralen Durchlässigkeit
von Subtraktivfiltern, wie sie in der Kopiervorrichtung gemäß Fig.2 zur Erzielung verschiedener Grade
verringerter Farbkorrektur verwendet werden.
Da die Erfindung auf dem bekannten Farbkopierverfahren beruht, das man mittels handelsüblicher Subtraktivfarbkopiergeräte
mit für die verschiedenen Grundfarben gesteuerter Belichtungszeiten durchführt, muß
zu ihrem Verständnis zunächst die Wirkungsweise eines solchen bekannten Kopiergerätes erklärt werden. In
einem Subtraktiv-Kopiergerät mit gesteuerten Beiichtungszeiten, wie es schematisch in F i g. 1 dargestellt ist,
steuern drei voneinander unabhängige Schaltsysteme die Rot-, Grün- und Blaubelichtung mit konstanter
Intensität. Die Belichtung beginnt mit weißem Licht (das rote, grüne und blaue Strahlung enthält), und sobald die
Belichtung hinsichtlich einer dieser Grundfarben vollständig ist, wird ein Subtraktivfilter des entsprechenden
Komplementärfarbtons in das Kopierlicht eingeschaltet, um die Einwirkung von Licht der betreffenden
Grundfarbe zu beenden. Die handelsüblich verwendeten Subtraktivfilter absorbieren jedoch nicht nur Licht der
entsprechenden Grundfarbe (= Hauptabsorption), sondern besitzen auch eine an sich unerwünschte
Absorption in den von der jeweiligen Grundfarbe abweichenden Spektralbereichen. Die Absorption in
den von der Grundfarbe abweichenden Spektralbereichen wird im folgenden kurz ah »Nebenabsorptiorw
bezeichnet Die Anordnung in dem Kopiergerät ist derart, daß die Photozellen der hierfür verwendeten
Schaltsysteme jenseits der Subtraktivfilter angeordnet sind, so daß sie die Nebenabsorptionen der Subtraktivfilter
(d. h. die Blau- und Grünabsorption des Blaugrünfilters, die Blau- und Rotabsorption des Purpurfilters
und die Grün- und Rotabsorption des Gelbfilters) durch Verlängerung der restlichen Belichtungszeiten berücksichtigen
und ausgleichen. Eine solche Anordnung der genannten Photozellen relativ zu den Subtraktivfiltern
ist erforderlich, da es in der Praxis vollkommen scharf abschneidende Farbfilter oder Filter, die nur eine
bestimmte Wellenlänge des Lichtes absorbieren und alle anderen Wellenlängen vollkommen durchlassen, nicht
gibt. Wenn ein Kopiergerät mit einer solchen Anordnung zur Erzielung der gewünschten starken
Dichtekorrektur eingestellt wird, die zum Ausgleich der eingangs genannten Faktoren 1 bis 4 erforderlich ist, so
erfolgt notwendig auch eine starke Farbkorrektur, und Farbnegative mit einem vorherrschenden Farbton
(Negative mit sogenannten Farbobjektfehlern) werden nicht richtig kopiert.
Im einzelnen enthält das bekannte in F i g. 1 gezeigte
Subtraktivkopiergerät mit gesteuerten Belichtungszeiten eine Quelle 5 für weißes Licht, das rote, grüne und
blaue Komponenten enthält und ein in einer Negativbühne tO angeordnetes Farbnegativ N beleuchtet.
Durch eine Linse 11 wird ein Bild des beleuchteten Negativs auf einen Bogen Farbkopiermaterial 12
projiziert, der auf einem Gestell 13 in der Kopierebene der Linse angeordnet ist. Unterhalb der Linse 11 oder
nach Wunsch im Lampengehäuse sind drei subtraktiv wirkende Primärfilter Fh Fp und Fg (blaugrün, purpur
bzw. gelb) vorgesehen, die beispielsweise mittels Federn 14, 15 bzw. 16 normalerweise außerhalb des Strahlengangs
des Kopierlichtes gehalten und so angeordnet sind, daß sie bei Erregung von Elektromagneten Sb, Sp
bzw. Sg selektiv in den Strahlengang gezogen werden.
Unterhalb der Subtraktivfilter ist ein Strahlenteiler 17 angeordnet, der einen Teil des durch das Negativ
gehenden Lichtes auf drei als Schaltorgane dienende Photozellen Cn C, und Q, leitet, die für den roten, grünen
bzw. blauen Anteil des Kopierlichtes selektiv empfindlich sind. Jede dieser Photozellen ist mit einem
Kondensator verbunden, der unter dem Einfluß des photeelektrischen Stromes aus der betreffenden Zelle
seinen Ladungszustand ändert und, nachdem er einen vorherbestimmten Spannungswert erreicht hat, mittels
einer Schaltanordnung (gewöhnlich einer gezündeten Thyratronröhre) die Erregung der zugeordneten Spule
Sb, Sp bzw. Sg herbeiführt, die ihrerseits das Einbringen
des betreffenden Subtraktivfilters in den Strahlengang des Kopierlichtes bewirkt, wodurch die von der
betreffenden Zelle gemessene Farbe absorbiert wird. Da der verwendete elektronische Zeitgeber, der im
wesentlichen aus einem Kondensator und einem Thyfatronschaltkreis besteht, bekannt ist und keinen
Teil der Erfindung bildet, wird er auf der Zeichnung lediglich in Form eines Kastens 20 angedeutet. Es
versteht sich also, daß zu Beginn der Belichtung, wenn sich alle Filter außerhalb des Strahlenganges befinden,
das Kopiermaterial gleichzeitig rot-, grün- und blaubelichtet wird. Sobald nun eine vorherbestimmte, vorzugsweise
regulierbare Menge Kopierlicht auf einer der drei
Grundfarben auf die zugeordnete Photozelle aufgetroffen ist und infolgedessen die Spannung des zugeordneten
Kondensators einen vorgegebenen Wert erreicht hat, wird der zugehörige Elektromagnet erregt und
zieht das betreffende Subtraktivfilter in den Strahlen- $ gang, um die Belichtung für die betreffende Grundfarbe
abzuschalten. Wenn beispielsweise die vorgegebene Menge rotes Licht auf die rotempfindliche Photozelle
aufgetroffen ist, wird der Elektromagnet Si erregt und
zieht das Blaugrünfilter zur Beendigung der Rotbetich- )0
tung in den Strahlengang. In ähnlicher Weise wird die Blaubelichtung abgebrochen, wenn das Gelbfilter Fg in
den Strahlengang gebracht wird, und die Grünbelichtung, wenn das Purpurfilter Fp hineingezogen wird.
Wenn alle drei Filter in den Strahlengang gebracht sind, ,5
ist die Belichtung zu Ende, da dann theoretisch durch die Filter sämtliches Licht von der Kopierebene abgehalten
wird; um jedoch ganz sicher zu sein, wird die Kopierlampe Szu diesem Zeitpunkt abgeschaltet.
Wie bereits oben erwähnt, gibt es in der Praxis kein
vollkommen abschneidendes, also nur die jeweilige Grundfarbe absorbierendes Subtraktivfarbfilter. Ein
blaugrünes Filter absorbiert z. B. nicht nur sämtliches rotes Licht, sondern auch etwas grünes und blaues Licht,
hat also eine sogenannte Nebenabsorption für Grün und Blau. Dasselbe gilt für das Purpurfilter, dessen
Hauptabsorption im Grün liegt, das jedoch Nebenabsorptionen für Rot und Blau zeigt, und für das Gelbfilter,
dessen Hauptabsorption im Blauen liegt, das aber rote und grüne Nebenabsorptionen aufweist. In dem
bekannten Weißlicht-Subtraktivkopiergerät werden diese unerwünschten Nebenabsorptionen der Filter
durch jenseits der Filter angeordnete Photozellen kompensiert, die die Restbelichtungszeiten zum Ausgleich
für die Nebenabsorptionen verlängern.
Die Erfindung erstrebt nun die Auswertung der Nebenabsorptionen der Filter in einem Subtraktivfarbkopiergerät
mit gesteuerten Belichtungszeiten zur Erzielung einer optimal verringerten Farbkorrektur
unter Beibehaltung einer nahezu vollkommenen Korrektur der Dichteschwankungen eines Satzes zu
kopierender Negative. Eine so kombinierte Korrektur liefert einen hohen Anteil brauchbarer Kopien trotz
Farbobjektfehler (dem eingangs erwähnten Fnktor 5) und Fehlern hinsichtlich Beleuchtungsqualität, schlcchter
oder zu langer Lagerung des Films sowie Über- und Unterbelichtung (Faktoren 1 bis 4).
Dieses Ergebnis erzielt man in einfacher Weise, indem man lediglich die relative Zuordnung der
Photozellen und der Subtraktivfilter von der in F i g. 1 gezeigten zu der in F i g. 2 gezeigten ändert. Aus P i g. 2,
die eine Kopiervorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt, sieht man, daß der einzige
Unterschied zwischen d'sser Vorrichtung und' dem in P1 g. 1 gezeigten bekannten Kopiergerät darin besteht,
daß die Photozelien vor den Subtraktlvfiltern angeordnet sind, so daß die Zellen die Nebenabsorptionen der
Subtraktivfilter nicht kompensieren. Da diese Vorrichtung genau die gleichen Bauteile aufweist und
vollkommen analog wirkt wie das in Pig.I gezeigte fio
Kopiergerät, sind diese Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen, und es dürfte nicht erforderlich sein, die Wirkungswelse neuerlich zu beschreiben.
Wenn ein solches abgewandeltes Kopiergerät bei Einstellung auf nahezu vollständige Korrektur von as
Dichteschwankungen der Negative arbeitet (Dichtekoeffizient von nahezu I), dann können die Farbkorrekturkoeffizienten unabhängig davon zwischen I und 0
variiert werden, indem man die Nebenabsorptionen der Subtraktivfilter verändert. Je höher die Nebenabsorptionen
des Subtraktivfilters sind, desto geringer ist die Farbkorrektur. Eine unabhängige Steuerung der Farbkoeffizienten
für Rot, Grün und Blau erzielt man in diesem System dadurch, daß die Nebenabsorptionen der
blaugrünen, purpurnen und gelben Kopierfilter voneinander unabhängig variiert werden können. Der
wesentliche Unterschied in der Wirkungsweise dieses abgewandelten Kopiergerätes ergibt sich aus der
Tatsache, daß die Nebenabsorptionen der Subtraktivfilter durch die Photozellen Cr, Q und Cb nicht
kompensiert werden. Infolgedessen wird eine etwaige Schwächung einer der Grundfarben, wie sie durch die
normalerweise unerwünschte Nebenabsorption eines für diese Farbe nicht primär vorgesehenen Subtraktivfilters
verursacht wird, durch das Schaltsystem für die betreffende Farbe nicht kompensiert, und die Farbkorrektur
für diese Farbe wird in Abhängigkeit von dem Nebendurchlässigkeitsfaktor des Subtraktivfilters für
diese Farbe verringert. Wieso dieses Verfahren der verringerten Farbkorrektur sich in einer Verbesserung
der Ausbeute aus Amateurnegativen auswirkt, läßt sich am besten aus einer Beschreibung der Vorgänge
verstehen, die beim Vorbereiten oder Eichen und bei Inbetriebnahme der Kopiervorrichtung vor sich gehen.
Zum Eichen dieser oder irgendeiner Farbkopiervorrichtung verwendet man einen Satz Negative mit
abfallender Dichte, erhalten durch eine Belichtungsserie aus sieben Negativen, die alle das gleiche oder im
wesentlichen das gleiche Farbgleichgewicht haben, wobei sich die Negative in ihrer Belichtung voneinander
jeweils um eine Blendenstufe unterscheiden. Mit anderen Worten, die Unterschiede zwischen diesen
Negativen bestehen nur in der Belichtung und daher in der Gesamtdichte. Wenn das Kopiergerät so eingestellt
ist, daß es aus diesen Negativen gleiche Kopierdichten liefert, dann kompensiert es Belichtungsschwankungen,
wie sie durch den genannten Satz Negative repräsentiert werden, vollständig und damit auch die obenerwähnten
Faktoren 1 bis 4. Diese Bedingung wird bei allen Arten von Kopiergeräten »vollständige Dichtekorrektur«
genannt.
Wenn ein Drcifarben-Kopiergcrat bekannter Art für die Erzielung einer vollständigen Dichtekorrektur
eingestellt ist, bedeutet dies gewöhnlich, daß das Kopiergerät nicht nur die Gesamtclichtesclnvankungon
zwischen den Negativen vollständig kompensiert, sondern daß es auch Schwankungen in der Rotdichte,
der Gründichtc und der Blaudichte vollständig kompensiert.
Mit anderen Worten, das Kopiergerät arbeitet auch bei »vollständiger Farbkorrektur«. Dies bedeutet,
daß es Kopien mit gleichem Farbgleichgewicht (das sich
zu einem Grau oder einem Ton nahe Orau summieren läßt) liefert, unabhängig von dem Farbgleichgewicht der
einzelnen Negative. Deshalb Ist ein solches Kopiergerät
nicht dazu geeignet, Negative mit Farbobjektfehlern oder solche mit einem beabsichtigten vorherrschenden
Farbton exakt zu kopieren. Dementsprechend hat die Erfahrung, wie oben dargelegt, gezeigt, daß Kopiergeräte mit vollständiger Korrektur dazu neigen, einen
niedrigen, auf Belichtungsfehler zurückzuführenden Ausschußanteil, aber einen hohen Ausschußanteil
Infolge unrichtiger Farbwiedergabe zu liefern.
Um zu verstehen, warum dies so ist, muß man in Betracht ziehen, wieso ein Negativ ein abnormales
Farbgleichgewicht haben kann. - Ein Hauptgrund dafür ist die Farbe der Gesamtszene, von der das
Negativ aufgenommen wurde. Wenn man das Bild eines weißen Hauses mit einem blauen Himmel im Hintergrund
aufnimmt, dann hat das erhaltene Negetiv nicht das gleich Farbgleichgewicht wie ein anderes Negativ,
das aus größerer Nähe zu dem gleichen Haus aufgenommen ist und weniger blauen Himmel enthält.
Wenn diese beiden Negative in einem Vollkorrektur-Kopiergerät kopier^ werden, bewirkt die abnormal
hohe Blaudichte des ersten Negativs (infolge der den blauen Himmel darstellenden Fläche), daß die Blaukopierzeit
langer ist als die Blaukopierzeit des zweiten Negativs. Dadurch liefert das erste Negetiv eine Kopie
mit einem viel stärker gelbstichigen Haus als dem weißen Haus der aus dem zweiten Negativ hergestellten
Kopie.
Wenn ein Farbkopiergerät für geringe Korrektur eingestellt ist, beispielsweise durch selektives Variieren
der Empfindlichkeit der Schaltsysteme für die verschiedenene Farben, so wird die Farbe des weißen Hauses in
den beiden Kopien besser übereinstimmen, weil die überschüssige Blaudichte des ersten Negativs nur
teilweise durch verlängerte Blaukopierzeit kompensiert wird. Wenn aber das Schaltsystem derart zur Erzielung
einer verringerten Farbkorrektur eingestellt wird, dann wird auch die Dichtekorrektur verringert, und man wird
bei dem Satz von Negativen dunkle Kopien aus den Ncgativcn mit geringer und helle Kopien aus den
Negativen mit hoher Blaudichte erhalten.
Die optimale Korrektur für Dichteschwankungen ist also eine Vollkorrektur, wogegen die optimale Korrektür
für Schwankungen des Farbgleichgewichtes eine geringere ist. Um diese beiden optimalen Bedingungen
in einem Farbkopiergerät zu vereinen, muß man das Kopiergerät befähigen, zwischen diesen beiden Arten
von Abnormitäten zu unterscheiden, und dann ein Verfahren entwickeln, diese Abnormitäten verschieden
/11 regulieren.
Dieses Ergebnis kann man mittels eines Subtraktivkopiergerätes
mit variabler Belichtungsdauer erzielen, das gemäß der Erfindung abgewandelt ist, wie in Fig. 2
gezeigt. Beim Eichen eines solchen Kopiergerätes werden die Parameter der Schaltsystcmc mittels eines
Satzes verschieden dichter Negative zur Erzielung einer vollständigen Dichtekorrektur eingestellt, oder undcrs
ausgedrückt: Die aus diesen Negativen verschiedener .is
Dichte hergestellten Kopien werden in der Dichte übereinstimmen. Da jedoch die Sehnltphotozellen CV. Q
und Cb im Kopiersystem vor den Subtrnktivfihcrn
angeordnet sind und deshalb die Nebcnabsorptioncn
der Filter nicht kompensieren, arbeitet das Kopiergerät so
bei einer geringeren Farbkorrektur. Das Verhältnis der
Kopierzelten Im Kopiergerat muß anfangs so elngc·
stclllt werden, «iaU Negative mit normalem Farbgleich·
gewicht bei annähernd gleichen Rot·, Grün- und
Bluubcllchtungszelten kopiert werden. Da die sieben jj
verschieden dichten Negative normalerweise gleiche Farbglelchgcwlchte haben, Ist das Verhältnis dor Rot-,
Grün- und Blaukopierzelten (Ur alle sieben nahezu
gleich, und das Farbglclchgewlcht sowie die Dichte der
sieben aus diesen Negativen hergestellten Kopien sind fto
ebenfalls gleich. Daraus Folgt, daß die verringerte Farbkorrektur Kopien aus Negativen normalen Färb·
glclchgcwlchtes nicht beeinflußt, unabhängig von der
Dichte solcher Negative. Betrachten wir nun Negative abnormalen Farbgleichgewichtes. Kehrt man zu dem μ
Beispiel der beiden Negative des weißen Hauses zurück, so kann mun erwarten, daß das zweite Negativ (mit
wenig blauem Himmel) ein annähernd normales Farbgleichgewicht hat und deshalb eine gute Kopie
liefert. Das erste Negativ hat jedoch eine verhältnismäßig hohe Blaudichte und erhält in einem erfindungsgemäß
aufgebauten Kopiergerät eine längere Blaubelichtung, da es sich bei diesem um ein Kopiergerät mit
vollständiger Dichtekorrektur handelt. Nun gelangt aber am Ende der Grünbelichtung (die von normaler
Dauer ist) das Purpurfilter in den Strahlengang sowie bei Ende der Rotbelichtung (die ebenfalls von normaler
Dauer ist) das Blaugrünfilter, und die auf das Kopiermaterial gelangende Blauintensität wird durch
die Blauabsorption (Nebenabsorptionen) dieser beiden Filter während der restlichen Dauer der Blaukopierzeit
vermindert. Dies bewirkt, daß sich in der Kopie weniger Gelbfarbstoff bildet und daß das Haus reiner weiß bleibt
als dies der Fall wäre, wenn das Purpur- und das Blaugrünfilter vollkommen abschneidende Filter wären
und keine Nebenabsorption für Blau hätten, oder wenn diese blaue Nebenabsorption der beiden Filter voll
kompensiert würde. Würden die Schaltphotozellen Cn Cg und Ct zwischen die Subtraktivfilter und das
Farbkopiermaterial gebracht, wie dies in bekannten Farbkopiergeräten dieser Art erfolgt, so würde die
Blauintensität, die auf die blauempfindliche Schaltzelle
Cb (ebenso wie auf das Kopiermaterial) einwirkt,
während der restlichen Blaubelichtung verringert, und diese restliche Belichtungszeit müßte entsprechend
verlängert werden, so daß das Haus auf der Kopie stärker gelb aussehen würde.
Durch entsprechende Auswahl der subtraktivcn Primärfilter können die in diesem Fall erwünschten
Nebenabsorptionen der Filter so abgewandelt werden, daß man die gewünschte Verringerung der Farbkorrektur
erzielt. Es wurden Proben vorgenommen, um den brauchbaren Bereich der verringerten Farbkorrektur zu
bestimmen, und es scheint, daß das Mindestausmaß der Verringerung, das zu einer wesentlich verbesserten
Ausbeute an brauchbaren Kopien führt, bei etwa 20% geringerer Färb- als Dichtekorrektur liegt. Wenn also
das Kopiergerät auf vollständige Dichtekorrektur eingestellt wird, bedeutet dies, daß die Farbkorrektur
nicht mehr als 80% der vollen Korrektur betragen soll Es scheint ferner, daß die niedrigste brauchbun
Farbkorrektur bei etwa 40% liegt.
In den Fig. 3 bis 5 sind in ausgezogenen Linien tin
spektralen Durchlässigkeitskurven der in einem erfin dungsgcmUß aufgebauten Kopiergerät verwendetet
subtraktivcn Filter wiedergegeben, die, wie man sieh1 eine sehr gute Ausbeute an unnehmburun Kopici
liefern, wenn man sie zum Kopieren einer äcriu vu
Kundennegativen verwendet. Die betreffenden FIUc ergeben die folgenden Farbkorrekturen: Rot 72%, GrU
38% und BlQU 75%.
Es hat sich gezeigt und 1st aus dem angegebene Beispiel ersichtlich, daß das Ausmaß der Verminderurl
der Farbkorreklur nicht notwendig für alle Farbe gleich groß Ist, sondern daß zur Erzielung besn
Ergebnisse die Farbkorrektur für OrUn (Purpurflltc geringer, oder anders ausgedruckt, das Ausmaß d<
Verringerung größer Ist als bei den anderen Farben. D<
Grund dafUr, daß die GrUnkorrektur zweckmttß
starker verringert wird als die Rot· und Blaukorrekn
Hegt darin, dal) die durch die Beleuchtungsqualh
(obiger Faktor I) verursachten Abweichungen d Farbgleichgewichtes die Grün-Purpur-Achso des Far
dreieck« nicht beeinflussen und Korrekturen für d Faktor I erwünscht sind (stärkere Rot- und Blaukorrc
tür) towic darin, daß das Auge fur Farbverschiebung
109 032/
2Mlang der Grün-Purpur-Achse des Farbdreiecks
innerhalb der Kopierskala empfindlicher ist als für Farbverschiebungen entlang der Farbtemperaturachse.
Dies ergibt sich aus den bekannten Mc-Adam-Ellipsen, die Standardabweichungen der Chromatizität von
angegebenen Standardwerten zeigen. (JOSA, Bd. 32, Jahrgang 1942, S. 247 bis 274.) Daraus folgt notwendig,
daß ein Grün- oder Purpurstich bei neutralen Farbtönen (grau und weiß) einer Farbkopie leicht bemerkt und von
den meisten Betrachtern als sehr störend empfunden wird. Eine Überkorrektur im Grün ist tragbar, da ein
wiederholtes Mustern verschiedener Serien von Kundennegativen gezeigt hat, daß die Hauptverschiebung
des Farbgleichgewichtes der Negative auf Abweichungen der Beleuchtung beim Belichten des Negativs
zurückzuführen sind und daher entlang der Farbtemperaturachse des Chromatizitätsdreiecks erscheinen, wogegen
die Ausdehnung entlang der Grün-Purpur-Achse, die senkrecht zu der Farbtemperaturachse verläuft, für
die gleichen Negativserien verhältnismäßig eng begrenzt ist.
Diese Verminderung der Farbkorrektur für jede Farbe in für diese optimalem Ausmaß wird in einfacher
Weise erreicht, indem man die Subtraktivkopierfilter so wählt, daß sie die gewünschten Haupt- und Nebenabsorptionsfaktoren
zeigen. Betrachtet man die Filterkurven der F i g. 3 bis 5, so sieht man, daß das Purpurfilter
(Fig.3) eine stärkere normalerweise unerwünschte Gründurchlässigkeit und eine höhere Blauabsorption
hat als die Blaugrün- und Gelbfilter, was die geringere Farbkorrektur (58%) im Grün, verglichen mit Rot und
Blau, erklärt, die im Beispiel erwähnt wird. Die Gründurchlässigkeit des Purpurfilters (Fig,3) ist nicht
ein zufälliges Ergebnis, sondern sie erklärt sich dadurch, daß es, um die Nebenabsorptionen des Purpurfilters in
optimaler Weise einzustellen (zu vermindern), erforderlich ist, die Konzentration dieses Filters zu vermindern
und damit in geringem Ausmaß auch dessen Hauptabsorption.
Nach der ersten Prüfung des Kopiergerätes arbeitet man mit den obenerwähnten Filtern und fügt zu jedem
der Farbfilter ein neutrales Graufilter hinzu. Dies bewirkt eine Erhöhung sowohl der Nebenabsorptionen
der Farbfilter als auch der Hauptabsorption dieser Filter. Da aber die Hauptabsorption verhältnismäßig
groß ist, ergibt sich nur eine geringe Wirkung auf sie durch Hinzufügen der neutralen Dichte. Drei weitere
Bestimmungen der Farbkorrektur nimmt man vor, während man zu den Subtraktivfiltern Graufilter mit
Dichtewerten von 0,10, 0,20 oder 0,30 hinzufügt. Die dabei durch die Kopien aufgewiesenen Farbkorrekturen
sind die folgenden:
Farbe Farbkorrektur, einschließlich Graufilter Nr. 96
(Dichte)
(0)
0,72
0,58
0,75
0,58
0,75
(0,10)
0,61
0,47
0,59
0,47
0,59
(0,20)
0,51
0,46
0,55
0,46
0,55
(0,30)
0,44 0,41 0,44
Die Spektraldurchlässigkeiten der Subtraktivkopierfilter mit einem Graufilter mit einer Dichte von 0,30 sind
in den F i g. 3 bis 5 mit gebrochenen Linien dargestellt, um den Unterschied gegenüber den Kurven ohne Filter
mit zusätzlicher neutraler Dichte zu zeigen. Die mit neutraler Dichte von 0,30 zusätzlich zu dem Kopierfilter
erzielten Ergebnisse zeigen die niedrigste praktisch zweckmäßige Farbkorrektur (40%) des Farbgleichgewichtes,
die bei Zwischennegativen verwendet werder kann, wie man sie aus Farbdias zum Kopieren au!
handelsübliches Farbkopiermaterial verwendet, da! unter dem Handelsnamen »Ektacolorpapier« bekann
ist.
Hierzu 3 Blau Zcichiumuen
Claims (2)
1. Kopiervorrichtung zur Herstellung farbfotografischer Kopien von einem Farbnegativ unter s
Verwendung von weißem Kopierlicht und von in den Strahlengang des optischen Systems einführbaren
subtraktiven Farbfiltern, denen für die von den subtraktiven Farbfiltern absorbierten Grundfarben
Grün, Rot und Blau empfindliche Fotorezeptoren ,0
zugeordnet sind, die ein Schaltsystem zum Einführen des jeweils zugeordneten subtraktiven Farbfilters in
den Strahlengang des optischen Systems einschalten, sobald eine vorbestimmte Kopierlichtntenge der
entsprechenden Grundfarbe auf den zugeordneten Fotorezeptor gefallen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die subtraktiven Farbfilter (Fp, Fg, Fb) eine Absorption auch in den von den
Grundfarben abweichenden Spektralbereichen besitzen und daß sich die in den Strahlengang des
optischen Systems (11) eingeführten Subtraktivfilter zwischen der Meßstelle der Fotorezeptoren (Q, Q.
Cy und der Kopierebene (13) befinden.
2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß bei den subtraktiven Farbfiltern (Fg, Fb)
für die Grundfarben Blau und Rot die Absorption in dem Spektralbereich Grün größer ist als in dem
jeweils von der Grundfarbe des Filters abweichenden anderen Spektralbereich.
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