DE130257C

DE130257C -

Info

Publication number: DE130257C
Application number: DENDAT130257D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Sudhaüseinrichtung, bei welcher Mittel vorgesehen sind, um die Braupfanne und den Maisch- und Läuterbottich relativ 2ü einander in der Höhenlage, zu verstellen, zum Zwecke, die Maischpumpe und die Würzepumpe entbehrlich zu machen.

In beiliegender Zeichnung ist eine beispielsweise Aüsführungsform der in Betracht kommenden Theile einer Sudhaüseinrichtung nach vorliegender Erfindung dargestellt.

ι ist der Dampfkessel, aus welchem der Dampf durch ein Rohr 2 in die Heizschlange der Dampfbraüpfanne 3 geleitet werden kann, welch letztere sich in angehobener Stellung (II) befindet. 23 ist ein in den Dampfkessel führendes Ableitungsrohr für das in der Heizschlange gebildete Condenswasser; beide Rohre können mit der Heizschlange leicht lösbar verbunden werden.

Die Braupfanne 3 steht auf einer Tragvorrichtung 8, welche mit der Kolbenstange einer hydraulischen Hebevorrichtung 13 verbunden ist. In den Cylinder der letzteren münden unten zwei Rohre 11,12, von denen das eine, 11, seine Ausflufsmündung oberhalb eines oben offenen Wasserbehälters 19 hat, während das andere, 12, in einen cylindrischen Druckwasserbehälter 14 mündet, der durch ein Rohr 17 mit einer durch einen Elektromotor 15 antreibbaren Pumpe 16 in Verbindung steht, deren Saugrohr 18 in den Wasserbehälter 19 führt. Der Druck Wasserbehälter 14 enthält einen Kolben, dessen Kolbenstange mit einem Gewicht 20 belastet ist, das schwerer ist als die gefüllte Braupfanne nebst Tragvorrichtung 8.

In die Braupfanne münden von unten zwei Rohre 6,7, von denen das eine, 6, in angehobener Stellung der Braupfanne mit einem in den Maisch- und Läuterbottich führenden Rohr 9 verbunden und das andere, 7, an ein in den Hopfenseiher 21 führendes Rohr ιό angeschlossen werden kann. Aus der Braupfanne führt nach oben ein Dunstabzugsrohr 26, welches in ein weiteres festes Abzugsrohr 25 mündet und in demselben verschiebbar ist.

Unten ist dieses Dunstabzugsrohr von einer Ringschale 30 umgeben, in welcher sich das aus der Braupfanne am Abzugsrohr niedergeschlagene Condenswasser sammeln und mittelst Schlauches abgeleitet werden kann.

Das in der Braupfanne angeordnete Rührwerk kann bei angehobener Braupfanne mittelst eines Kegelrädergetriebes 27, 28 angetrieben werden. Das Kegelrad 27, welches fest gelagert ist, trägt eine in demselben längsverschiebbare senkrechte Welle mit Nuth, in welche es mit einer Feder eingreift. Die Welle besitzt unten ein kegelförmiges Reibrad 29, über welches sich ein an der Hauptwelle des Rührwerkes sitzendes hohles Reibrad 24 beim Anheben der Braupfanne schiebt, wobei der zur Mitnahme des Reibrades 24 erforderliche Druck ausgeübt wird. Da die genaue Einstellung der Braupfanne eine schwierige ist, so ist durch die Verschiebbarkeit der das Reibrad 29 tragenden Welle nach oben die Möglichkeit des richtigen Zusammen-

arbeitens der Reibräder auch bei verschiedenen Höhenstellungen der Braupfanne gegeben.

Je nachdem der Sudprocefs es bedingt, wird die Braupfanne die Stellung I oder II einnehmen. Bei der Stellung I kann die Maische selbsttätig aus dem Maisch- und Läuterbottich 4 durch ein bewegliches Rohr 31 in die Braupfanne fliefsen. Auch wird in Stellung I abgeläutert, d. h. es wird in dieser Stellung die durch die Senkböden des Läuterbottichs hindurchfiltrirte Würze durch Rohr e in die Dampfbraupfanne hinübergeleitet. Will man kochen, so mufs die Braupfanne in die Stellung II gehoben werden. Zu diesem Zwecke entfernt man das Rohr 31 von der Braupfanne und öffnet einen im Rohr 12 angeordneten Hahn, wodurch das durch die Pumpe 16 vorher in den Druckwasserbehälter 14 gepumpte Wasser, welches unter dem Drucke des Gewichtes 20 steht, unter den Kolben der hydraulischen Hebevorrichtung 13 gedrückt wird und die Braupfanne langsam hebt. Nachdem diese die Stellung II erreicht hat und der Hahn im Rohr 12 wieder geschlossen ist, wird das Dampfrohr 2 und das Ableitungsrohr 23 mit der Heizschlange in der Braupfanne verbunden und alsdann gekocht. Hierauf kann man die Maische aus der Braupfanne durch das an das Rohr 6 angeschlossene Rohr 9 wieder in den Maisch- und Läuterbottich ablaufen lassen,- oder, falls die Braupfanne mit der Würze gefüllt war, kann man diese durch das an das Rohr 7 angeschlossene Rohr 10 in den Hopfenseiher 21 . und aus diesem in das Kühlschiff 22 abfliefsen lassen. Um die Braupfanne in die Stellung I zurückzubringen, hat man nur nöthig, einen im Rohre 11 angeordneten Hahn zu öffnen, wodurch das in der Hebevorrichtung befindliche Wasser durch das Gewicht der Braupfanne in den Wasserbehälter 19 gedrückt wird.
. Statt die Braupfanne verstellbar zu machen, könnte man auch den Maisch- und Läuterbottich zum Verstellen einrichten und die Braupfanne feststehend anordnen.

Statt einer hydraulischen Hebevorrichtung könnte natürlich auch irgend eine passende andere Hebevorrichtung Anwendung finden.

Während in vorstehender Ausführungsform die vorliegende Erfindung an einem sogen, einfachen Sudwerke gezeigt ist, kann sie auch an einem sogen, doppelten Sudwerke Anwendung finden; in einem solchen Falle wird die Höhenverstellung für die eine der beiden Braupfannen gegenüber dem besonderen Maischbottich und für die andere gegenüber dem besonderen Läuterbottich vorzusehen sein.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Sudhauseinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dafs Braupfanne und Maisch- und Läuterbottich relativ zu einander in der Höhenrichtung verstellbar eingerichtet sind, zum Zwecke, die Maischpumpe und die Würzepumpe entbehrlich zu machen.

2. Eine Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs die Braupfanne von dem Kolben einer hydraulischen Hebevorrichtung getragen und aus einer Stellung unterhalb des Maischund Läuterbottichs in eine Stellung über demselben gehoben werden kann, wobei in letzterer Stellung der Braupfanne event, das Condenswasser aus der Heizschlange der Pfanne in den Dampfkessel selbstthätig zurückfliefst.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.