DE1302401B - Knorpelmasse - Google Patents
KnorpelmasseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Knorpelmasse, die geeignet ist für auf Wunden aufzubringende Pulver, Salben,
Gele oder orale Formen.
Es ist bekannt, pulverisierte Knorpelmassen mit neutralen oder alkalischen wäßrigen Lösungen, beispielsweise
Harnstofflösungen, zur Gewinnung von sauren Mucopolysacchariden durch Extraktion zu behandeln.
Die auf diese Weise behandetten Knorpelmassen eignen
sich jedoch nicht für eine Wundbehandlung.
Es ist bekannt, daß die Heilung von Wunden verzögert wird, wenn den betreffenden Patienten Cortison
verabreicht wird. Es ist ferner bekannt, daß diese Hemmung des Heilungsprozesses dadurch aufgehoben werden
kann, daß man ein Knorpelpulver auf die Wunden aufbringt.
Es ist außerdem bekannt, daß eine Wundheilung beschleunigt werden kann, wenn man ein ziemlich
grobes, mit der Hand zerkleinertes Pulver aus Rinderkehlkopfknorpel, das einer Vorbehandlung mit Säure
und Pepsin unterzogen worden ist, auf die Wunde aufbringt. Diese Versuche wurden unter Verwendung von
weiblichen Albinoratten vom Sherman-Stamm durchgeführt. Dabei wurde eine durchschnittliche Beschleunigung
des Heilungsprozesses und eine Erhöhung der Festigkeit und Stärke des geheilten Gewebes um etwa
20% gegenüber Vergleichstieren beobachtet.
Es ist ferner aus HeIv. Chim. act. XXXI, S. 1400-1419
(1948) bekannt, pulverisierte Knorpelmassen mit neutralen oder alkalischen wäßrigen Lösungen, z. B. Harnstofflösungen
zu extrahieren, um saure Mucopolysaccharide zu gewinnen. Nach eigenen Untersuchungen
ist jedoch die Chondroitin-Schwefelsäure für die Wundheilung nicht verantwortlich, was aus Versuchen
mit der reinen Chondroitin-Schwefelsäure zu entnehmen ist.
Es wurde nunmehr gefunden, daß eine Knorpelmasse, geeignet für auf Wunden aufzubringende Pulver,
Salben, Gele, Suppositorien oder orale Formen, dadurch gekennzeichnet ist, daß sie durch proteolytische
Vorbehandlung und Entfettung von tierischer Knorpelsubstanz in an sich bekannter Weise sowie
durch Zerkleinern der Knorpelsubstanz nach Verdrängung
von Luft bis auf eine Teilchengröße von weniger als 40 Mikron erhalten worden ist Nach einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung ist eine Knorpelmasse, die durch Zerkleinern der Knorpelsubstanz auf eine
Teilchengröße bis zu 10 Mikron erhalten worden ist, ganz besonders wirksam. Diese Zubereitungen besitzen
eine wesentlich ausgeprägtere, die Wundheilung beschleunigende Wirkung als das bekannte grobe Rinderkehlkopfknorpelpulver.
ίο Die Wirkung kann noch gesteigert werden, wenn zur
Wundheilung eine Knorpelmasse eingesetzt wird, die unter Verwendung einer nur in geringem Ausmaß verkalkten
Knorpelsubstanz, die von jungen Tieren, die vorzugsweise nicht älter als 6 Monate sind, erhalten
worden ist Zur Herstellung dieser Knorpelmasse verwendet man in ganz bevorzugter Weise Knorpelsubstanz
von Tieren, die nicht älter als 1 Monat sind.
Die Knorpelmasse läßt sich auch oral verabreichen, wobei man im letzteren Falle die Masse in eine Tablette
oder in einen anderen Formkörper überführt oder sie in Kapseln abfüllt. Besonders bewährt haben sich
Tabletten oder Formkörper, die mit einem erst im Darm löslichen Überzug versehen sind.
Die Wirkung der erfindungsgemäßen Knorpelmasse entfaltet sich dann in besonders ausgeprägter Weise,
wenn diese Masse beispielsweise an einer auf die Wunde aufzulegenden Verbandgaze adsorbiert oder in
diese eingemengt ist.
Als wirksame Träger für die erfindungsgemäße K nor
yo pelmasse haben sich auch Salben erwiesen, insbesondere
solche auf der Basis vun wäßrigen Gelen von Alginaten, Traganth, Gelatine, Gluten, Kasein, Polyvinylpyrrolidon,
Dextran etc. Diese Salben lassen sich einfacher und gleichmäßiger über große Wundflächen
hinweg auftragen als die pulveriormige Knorpelmasse selbst.
Ferner kommen als Träger Öle, wie z. B. chinesisches Holzöl, Maisöl, Olivenö!, Leinsamenöl etc. in Frage.
In diesen Ölen wird die erfindungsgemäße Knorpel-
masse suspendiert. Die erhaltenen Ölsuspensionen kann man als solche auftragen oder auch in Wasser
emulgieren, wobei Emulsionen des Öl-in-Wasser-Typs erhalten werden. Man kann jedoch auch Wasser in
den Öldispersionen emulgieren und auf diese Weise
Emulsionen des Wasser-in-Öl-Typs erhalten. Die in wäßrigen oder öligen Trägern dispergierte pulverförmige
Knorpelmasse wird direkt durch Aufsprühen, Aufstreichen oder dergleichen auf die zu behandelnde
Wunde aufgebracht. Man kann auch Verbandmaterial imprägnieren. Bei allen Anwendungsformen ist von
Bedeutung, daß die Knorpelmasse in eine innige Berührung mit der zu heilenden Wundfläche gelangt.
Die oben beschriebene Knorpelmasse kann auch mit Hilfe von Suppositorien, die in das Rektum odei
andere Kürperhöhlen eingeführt werden, verabreich! werden.
In geeigneten Ölen dispergiertes erfindungsgemälk: Knorpelpulver kann auch auf orale Weise verabreich
werden. Dabei wurde gefunden, daß das Öl die Knor
(«3 pelteilchen weitgehend vor einem Angriff durch dii
Magensäure schützt und so ihren Übergang in dei Darmtrakt ermöglicht, wo die gewünschte Heilwirkuni
beispielsweise auf Darmgeschwüre ausgeübt wird. Fer ner ist es möglich, die erfindungsgemäße pulverförmigi
ds Knorpelmasse mit SiliKagel oder einem anderen gel
bildenden Stoff zu vermischen. Dabei erhält mai Präparate, welche die Magenwände mit einem Schutz
überzug versehen, wodurch die Heilung von Magen
geschwüren wesentlich beschleunigt wird.
Unter Verwendung der erfindungsgemäßen Knorpelmasse
hergestellte Präparate lassen sich unter Anwendung der nachstehend angegebenen Prüfmethoden auf
ihre Wirksamkeit prüfen:
Von J.Prudden, G.Nisnihara und L.Baker wird in »Surg. Gynec. & Obst«, Band 105, Seite 283
(1957) (»The Acceleration of Wound Healing with Cartilage«) ein Prüfverfahien beschrieben, bei dessen
Durchführung weibliche Albinoratten des Sherman- )0
Stamms verwendet werden. An diesen Ratten wird unter aseptischen Bedingungen ein 5,5 cm langer Einschnitt
in der Mittellinie des Abdomens vorgenommen. Der Einschnitt wird vernäht, wobei eine Seide Nr. 000
verwendet wird. ,5
Die Dehnungsfestigkeit der auf diese Weise vernähten Wunde wird nach 7 Tagen gemäß einer Abänderung
des Verfahrens von Meadows und Prudden in
mmllg bestimmt Das Verfahren ist in der obengenannten
Veröffentlichung näher beschrieben.
Die auf die Wunddehnungsfestigkeit zu prüfenden Tiere werden durch eine interkardiale Injektion von
Paraidehyd getötet. Die Festigkeit wird bestimmt, bevor
die Todesstarre eintritt Nachdem die Nähte von der Wunde entfernt worden sind, wird ein dünnwandiger
Gummilatex-Schlauch in die Bauchhöhle durch eine Öffnung einseführt, die mit Hilfe einer Kelly-Klammer
im Scheitel der Scheide hergestellt wird. Nachdem der Gummischlauch eingeführt worden ist und die
Schlauchöffnung mit Hilfe der Gefäßklemme fest um VJ
ein Rohr gelegt worden ist, welches in die Scheide und Bauchhöhle eingeführt worden ist, wird eine Rotationsluftpumpe
mit dem Schlauch verbunden. Die Luftpumpe wird dann in Betrieb gesetzt und derartig eingestellt,
daß der Luftdruck alle 5 Sekunden um etwa ^ lOmmHg ansteigt Der Druck, bei dem die Wunde
aufreißt und der Gummischlauch ganz oder teilweise durch die entstandene Öffnung austritt wird als Dehnungsfestigkeit
der Wunde bezeichnet. Dieser Tesi gestattet eine quantitative Messung des Heilungsgrades
bzw. der Heilungsgeschwindigkeit welche bei der Durchführung der nachfolgenden Versuche unter Einsatz
der beschriebenen Präparate erzielt wird.
Die folgenden Beispiele erläutern bevorzugte Aus führungsformen der vorliegenden Erfindung. Die in
den Beispielen angegebenen Mengen und Verhältnisse beziehen sich auf Gewichtsmengen und Gewichtsverhältnissc,
sofern nicht anders angegeben.
Bei der Durchführung des Verfahrens zur Herstellung der erfindungsgemäßen Knorpelmasse kann das so
Entfetten auch nach dem Zerkleinern des Knorpelmaterials durchgeführt werden.
Kehlköpfe erwachsener Rinder werden 30 bis 60 Minuten
nach dem Schlachten entfernt. Sie werden dann entweder direkt mit einer Säure-Pepsin-Lösung behan
delt oder zur Einkonservierung gefroren. In diesem Falle kann die Behandlung mit der Säure-Pepsin
Lösung später erfolgen. Die Pepsin-Behandlung wird in der Weise durchgeführt, daß die frischen oder
gefrorenen Kehlköpfe etwa 6 Stunden lang bei 50 C der Einwirkung einer wäßrigen Lösung von 0,6 % Essigsäure
(U.S.P.-Eisessig) und 0,3% Pepsin (N.F. IX, Aktivität: 3500) unterworfen werden. Anschließend wird der
Kehlkopfknorpel aus der Säure-Pepsin-Lösung entfernt und zuerst mit Wasser mit einer Temperatur von 70 C
und dann mit Wasser mit einer Temperatur von etwa 25 C so lange gewaschen, bis das abfließende Waschwasser
keine Spuren von Pepsin und/oder Essigsäure mehr enthält Der Knorpel wird dann im Vakuum
(20 mmHg) bei 80 C getrocknet, durch Extraktion mit einem Lösungsmittel, wie Hexan, entfettet und anschließend
granuliert. Der granulierte gereinigte Knorpel wird dann zu einem Feinpulver vermählen. Zur
Vermahlung wird eine 4-1-Porzellan-Kugelmühle verwendet
die mit Kugeln mit einem Durchmesser von etwa 2,5 cm gefüllt ist Es wird ein Gewichtsverhältnis
von 1 Gewichtsteil Knorpel zu 2 Gewichtsteilen Kugeln eingehalten. Dann wird Trockeneis in die Kugelmühle
eingebracht Die Mühle wird etwa 5 Minuten lang offengelassen, damit die Kohlensäure die Luft verdrängen
kann. Anschließend wird die Mühle verschlossen und in üblicher Weise in Gang gesetzt. Der Knorpel
wird etwa 96Stunden lang bei —20 C vermählen und
dann durch ein Sieb mit einer Maschenweite von etwa 37 μ vermählen, was bedeutet daß keine Knorpelteilchen
durch das Sieb hindurchgehen, die eine Teilchengröße von mehr als etwa 35 μ besitzen. Im allgemeinen
liegt die Teilchengröße zwischen 5 und 1Oj.
Knorpel vom Skelett eines 2 Tage alten Ferkels wird unmittelbar nach der Entfernung aus dem Kadaver
mit destilliertem Wasser gewaschen. Der Knorpel wird dann von anhaftendem Gewebe befreit und nach der
im Beispiel 1 beschriebenen Weise mit einer Säure-Pepsin-Lösung behandelt Der auf diese Weise erhaltene
Knovpel wird in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise vermählen und gesiebt.
Frisch herausgeschnittener Rinderkehlkopfknorpel wird mit destilliertem Wasser gewaschen und mit einer
Säure-Pepsin-Lösung gemäß Beispiel 1 behandelt.
Der granulierte Knorpel wird unter Verwendung einer Mühle gemahlen, deren Mahlkammer einen
Durchmesser von 203 mm besitzt. Die Mahlkammer steht unter einem Stickstoffdruck von etwa 8 kg/cm2.
Bei einer Temperatur von 20 C werden 4,5 kg Knorpel pro Stunde durchgesetzt.
Die durchschnittliche Teilchengröße des gemahlenen Materials, das dem Sammelbehälter entnommen
wird, beträgt 5 μ, wobei das Maximum zu 10 μ ermittelt
wird.
Hinc Öl-in-Wasser-Emulsion, die als Salbengrundlage verwendet werden kann, wird aus folgenden Bestandteilen
hergestellt:
Destilliertes Wasser | 600,0 ecm |
Natriumlaurylsulfat | 5,0 g |
Methylzellulose (20Cps) | 5,0 g |
Maisöl oder Tungöl | 390,0 g |
1000,0 g
Die Methylzellulose wird mit 50 ecm kochendem f,s Wasser befeuchtet. Die warme Methylzellulose-Wasser-Mischung
wird unter kräftigem Rühren mit Hilfe eines schnellaufenden Homogenisators mit 400 ecm
Wasser vermischt. Sobald die Methylzellulose völlig in
eine klare Lösung übergegangen ist, wird eine Lösung
des Laurylsulfats in 150 ecm Wasser unter kräftigem
Rühren zugesetzt Darauf wird das Öl der erhaltenen Mischung, ebenfalls unter Rühren, hinzugesetzt, wobei
eine homogene und gleichmäßige Emulsion erhalten wird.
Das Knorpelpulver wird dieser Salbengrundlage unter kräftigem Rühren zugemengt, worauf die Mischung
zu einer gleichmäßigen und homogenen Dispersion verarbeitet wird.
Zur Herstellung einer Wasser-in-Öl-Emulsion, die als
Salbengrundlage verwendet werden kann, werden folgende Bestandteile vermischt:
Chinesisches Holzöl
Laurinsäure
Natriumchlorid
Destilliertes Wasser
Laurinsäure
Natriumchlorid
Destilliertes Wasser
390,0 g
2,5 g
6,0 g 601,5 ecm
1000,0 g
Die Laurinsäure wird im Holzöl unter Erwärmen auf 40 C gelöst. Das Natriumchlorid wird in der angegebenen
Wassermenge gelöst, worauf die erhaltene l%ige Salzlösung mit dem Knorpelpulver versetzt und
allmählich unter ständigem kräftigem Rühren dem Öl zugefügt wird, bis eine völlige homogene Emulsion
erhalten worden ist
Der Zusatz des Knorpelpulvers zu der fertigen Emulsion hat sich weniger bewährt als das oben beschriebene
Verfahren.
Erst im Darm löslicher Tablettenüberzug wird aus folgender Zusammensetzung hergestellt:
3:5
Butylstearat
Gereinigter, gebleichter
Schellack
96%iges Äthanol
Schellack
96%iges Äthanol
50,0 g
300,0 g 650,0 g
1000,0 g
40
45 Diese Stoffe werden innig miteinander vermischt, bis
der Schellack völlig gelöst ist
Die mit dem Schutzüberzug zu versehenden Tabletten werden zunächst mit zwei Schichten aus Gelatine
und anschließend mit 7 Schichten der vorstehend erwähnten Schellacklösung versehen, wobei Talk als
Trennpulver verwendet wird. Die erhaltenen Tabletten werden in einer 1/10 normalen Salzsäure auf ihre
Widerstandsfähigkeil gegenüber dem Magensaft getestet
Zur Herstellung eines Knorpel- Aluminiumhydroxydgel-Präparates
werden 900 g Aluminiumhydroxygel und 100 g Knorpelpulver, hergestellt gemäß Ansatz
4 m, innig miteinander vermischt
Zur Herstellung eines Knorpel-Methylzellulosegel-Präparates werden 60 g Methylzellulose (200 Cps) und
840 ecm destilliertes Wasser gründlich miteinander vermischt Anschließend werden 100 g Knorpelpulver,
die gemäß Ansatz 4 ρ erzeugt worden sind, zugesetzt, worauf die Mischung homogenisiert wird, bis sich ein
gelartiges Präparat gebildet hat
Als Mühlen können auch Stahlkugelmühlen, Hammermühlen etc., die unter einer inerten Atmosphäre
betrieben werden, verwendet werden.
Edlndungsgemäß können auch Knorpel von Skeletten von Föten eingesetzt werden. Diese Knorpel ergeben ebenfalls sehr wirksame erfindungsgemäße Knorpelmassen. Dabei kann man nicht nur auf die Knorpel
von Rindern, sondern auch von Schweinen und Hunden, Vögeln und Fischen, insbesondere knochenlosen
Fischen, wie Haie und Rochen, zurückgreifen. Reptilienknorpel sind besonders wirksam.
Knorpel der verschiedensten Herkunft wird in einer Mühle unter den nachstehend angegebenen Bedingungen vermählen:
Temperatur, Teilchengröße in μ
C
Durchschnitt Maximum in μ in μ
4b | Rinderkehlkopf |
4c | Rinderkehlkopf |
4d | Rinderkehlkopf |
4e | Rinderkehlkopf |
4f | Rinderkehlkopf |
4g | Rinderkehlkopf |
4h | Rinderkehlkopf |
4i | Ferkel, 1 Tag all |
4j | Ferkel, 2 Wochen alt |
4k | Ferkel. 1 Monat alt |
Dampf
Luft
Luft
Argon
240
25
-10
25
25
-10
25
25
25
25
10
7
7
7
7
8
7 | 13 02 401 | 8 | Teilchengröße | in μ | |
Ansatz-Nr. | K norpelausgangsmaterial | Mahlatmosphäre | Temperatur, | Durchschnitt | Maximum |
C" | in μ | in μ | |||
5 | 8 | ||||
41 | Ferkel, 6 Monate alt | Stickstoff | 25 | 5 | 8 |
4m | Kalb, 1 Tag alt | Stickstoff | 25 | 5 | 8 |
4n | Kalb, 2 Wochen alt | Stickstoff | 25 | 5 | 8 |
4o | Kalb, 1 Monat alt | Stickstoff | 25 | 5 | 8 |
4p | Hund, 1 Tag alt | Stickstoff | 25 | 5 | 8 |
4q | Hund, 2 Wochen alt | Stickstoff | 25 | ||
Durch Zerstäuben unter Verwendung eines Handzerstäubers wird Knorpelpulver auf Wunden aufgebracht.
auf der es mittels eines geeigneten Verbandes gehalten wird. Die Versuche werden an Hunden durchgeführt.
Die Wunden werden in weiblichen Ratten durch Ein- 20 Das Ausmaß der Heilung wird anhand des Granulie
schnitte mit einer Länge von 5,75cm in der Mittellinie des Abdomens erzeugt. Etwa 30 mg des Pulvers werden
über die Ränder der Wunde aufgebracht Dabei werden folgende Ergebnisse ermittelt:
rungsgrades bestimmt.
Versuch Nr. Knorpelpulver
Ausmaß der Wunclheilung
Versuch Nr. Knorpelpulver
Ausmaß der Wundheilung
Kontrolle
Beispiel 1
Beispiel 2
Beispiel 3
Ansatz 4 b
Ansatz 4 c
Ansatz 4 d
Ansatz 4 e
Ansatz 4 f
Ansatz 4 g
Ansatz 4 h
Ansatz 4i
Ansatz 4j
Ansatz 4 k
Ansatz 41
Ansatz 4 m
Ansatz 4 η
Ansatz 4 ο
Ansatz 4 p
Ansatz 4 q
Beispiel 1
Beispiel 2
Beispiel 3
Ansatz 4 b
Ansatz 4 c
Ansatz 4 d
Ansatz 4 e
Ansatz 4 f
Ansatz 4 g
Ansatz 4 h
Ansatz 4i
Ansatz 4j
Ansatz 4 k
Ansatz 41
Ansatz 4 m
Ansatz 4 η
Ansatz 4 ο
Ansatz 4 p
Ansatz 4 q
100 125 135 130 100 110 120 105 130 135 130 140 140 135 130 140 140
135 142 135
Trockengaze-Kontrolle 100
Beispiel 2 135
Ansatz 4f 135
Ansatz 4i 145
Ansatz 4 m 145
Vergleichsversuch c)
Suppositorien werden in der Weise hergestellt, daß man 20% Knorpelpulver in 80% einer geeigneten
Suppositorienmasse einmengt. Die Suppositorienrnasse wird gemäß U.S.P. XVI, S. 828 bis 829 (Glycerinated
Gelatin Suppositories) hergestellt. Die Supposilorien wiegen 2 mg und werden rektal an Hunde verabreicht.
Die Oberfläche des Rektums wird etwa 1 Stunde vor dem Einsatz der Suppositorien his in eine Tiefe von
etwa 1 cm von der Öffnung des Rektrums entfernt. Ein frisches Suppositorium wird alle 6 Stunden eingesetzt.
Das Ausmaß der Heilung wird auf visuelle Weise bestimmt. Es werden folgende Ergebnisse erhalten:
Unter »Ausmaß der Wundheilung« wird das Verhältnis des Druckes, der erforderlich ist, um das geheilte
Wundgewebe zu zerreißen, zu dem Druck, der für die Kontrolle erforderlich ist, verstanden, und zwar in
Prozent, bezogen auf das Ausmaß der Wundheilung, das bei den Kontrollen mit 100 bezeichnet wird.
Vergleichsversuch b)
Dieser Versuch zeigt die Wirkung von K norpelpulver auf offene Wunden. Das Pulver wird zwischen porösen
Gewebelagen, beispielsweise Vcrbandgazelagen, eingebracht
und auf die ungenähtc Wunde aufgebracht,
K norpelpuiver | Ausmaß der |
Heilung | |
Kontrolle | 100 |
Suppositorien- | 105 |
Grundlage, Kontrolle | |
Ansatz 4f | 130 |
Ansatz 4 m | 135 |
Vergleichsversuch d)
Tabletten und Kapseln, die erfindungsgemäßes K noi
pelpulver enthalten, werden oral verabreicht Die Ti bleuen werden mit und ohne Schutzüberzug, der sie
erst im Darm löst hergestellt Die Kapseln bestehe entweder aus Gelatine oder aus durch den Magensa
nicht angreifbaren Stoffen, wie Carhoxymethylzelh lose. Jede Tablette und jede Kapsel enthält 2 g Knorpc
V09 524/3
ίο
pulver. Hunde mit kreisrunden ungeniihten Wunden
werden als Versuchstiere verwendet. Die Menge an Knorpelpulver, die pro 0,454kg Körpergewicht alle
6 Stunden verabfolgt wird, hctriigt 0. i g. Das Ausmaß
der Heilung wird auf visuelle Weise bestimmt. Dabei werden folgende Ergebnisse erhallen:
Versuch Nr. |
Knorpelpulver | Verabreichungsform | Schutzüberzug | Ausmaß der Wundheilung |
1 | Kontrolle | 100 | ||
2 | Ansatz 4 f | Tablette | 115 | |
3 | Ansatz 4f | Tablette | nur im Darm löslich |
120 |
4 | Ansatz 4 f | Tablette | Gelatine | 115 |
5 | Ansatz 4 f | Kapsel | Gelatine | 115 |
6 | Ansatz 4 m | Kapsel | Gelatine | 125 |
7 | Ansatz 4 m | Kapsel | nur im Darm löslich |
130 |
Aus den obigen Vergleichsversuchen isl zu erkennen,
laß die erfindungsgemäßen nach Verdriingung von Luft luf eine Teilchengröße von weniger als 4Oy vermahlenen
Knorpelmassen gegenüber herkömmlichen Knorpelmassen eine wesentliche Steigerung der Wundheilung
bewirken.
Claims (3)
1. Knorpelmasse, geeignet für auf Wunden aufzubringende
Pu'ver, Salben, Gele, Suppositorien oder
orale Formen, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch proteolytische Vorbehandlung und Entfettung
von tierischer Knorpelsubstanz in an sich bekannter Weise sowie durch Zerkleinern der Knorpelsubstanz
nach Verdrängung von Luft bis auf eine Teilchengröße von weniger als 40 Mikron erhalten
worden ist
2. Knorpelmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch Zerkleinern der Knorpelsubstanz
auf eine Teilchengröße bis zu 10 Mikron erhalten worden ist
3. Knorpelmasse nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie unter Verwendung
einer nur in geringem Ausmaße verkalkter Knorpelsubstanz, die von jungen Tieren, die vorzugsweise
nicht älter als 6 Monate sind, abstammt, erhalten worden sind.
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