-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einbringen und
Aufeinandersetzen von keramischen Rohren beim Auskleiden von Schornsteinen, bestehend
aus einem an einem Tragseil hängenden Gestell mit gleichlaufend zur Rohrachse angeordneten
und sich an die Rohrinnenwand anlegenden Tragstangen, die mit nach außen ragenden
Ansätzen in Gestalt von unten abgeschrägten Riegeln den unteren Rand des einzubringenden
Rohres untergreifen, mit ihren unteren Enden in die obere Öffnung des vorher eingebrachten
Rohres zentrierend einpassen und die Riegel bis in eine den unteren Rand des Rohres
freigebende Stellung bewegen.
-
Es ist bekannt, hierfür ein an einem Tragseil hängendes Gestell zu
verwenden, das in den niederzubringenden Rohrkörper eingreift und sich entweder
unter Wirkung der Seilspannung an der Innenfläche des Rohrkörpers verklemmt oder
den Rohrkörper an seiner Unterkante mit nach außen ragenden Ansätzen untergreift.
Damit die nach außen ragenden Ansätze des Gestells beim Absetzen des Rohrkörpers
auf einen zuvor in den Schornstein niedergebrachten Rohrkörper selbsttätig außer
Eingriff kommen, ist es ferner bekannt, das Gestell mit oben U-förmig gebogenen
Tragstangen zu versehen, die mit ihren unteren Enden nach außen federn, durch äußere
Querbügel oder durch einen äußeren Schubring in Anpassung an die lichte Weite des
Rohrkörpers zusammengehalten sind, in Abstand von den unteren Enden nach außen ragende
Ansätze aufweisen, die wie unten abgeschrägte Riegel ausgebildet sind, und über
diese Ansätze hinaus nach unten ragen, damit die unteren Enden der Tragstangen beim
Eindringen in das obere Ende des vorher eingebrachten Rohres federnd einwärts gedrückt
werden, um hierdurch mit ihren Ansätzen von dem darauf abgestützten Rohr freizukommen.
-
Das Niederbringen von keramischen Auskleidungsrohren mittels eines
an der Rohrinnenfläche abgestützten Klemmkörpers ist mit der Gefahr verbunden, daß
das Rohr entweder durch zu hohen inneren Klemmdruck beim Niederbringen Risse erhält
oder zerstört wird oder bei zu geringem Klemmdruck von dem Klemmkörper abgleitet
und in den Schornstein niederfällt. Diese Nachteile treten zwar beidem bekannten
Gestell aus U-förmig gebogenen, federnden Tragstangen mit nach außen ragenden riegelartigen
Ansätzen, auf denen sich das einzubringende Rohr abstützt, nicht auf. Hier ergeben
sich aber andere Schwierigkeiten, weil ein solches Gestell eine hohe Federungskraft
besitzt und daher nicht nur zum Anbringen an den Rohren, sondern auch zu ihrer Freigabe
einen beträchtlichen Kraftaufwand benötigt, wenn das Gestellgewicht nicht ausreicht,
um die Federungskraft des Gestells beim Absetzen des Rohres im Schornstein zu überwinden.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ge= stell der eingangs
erwähnten Art, das mit nägelartigen Ansätzen zum Abstützen der Rohre beim Niederbringen
versehen ist, so auszubilden, daß es sich leicht an dem niederzubringenden Rohr
anbringen läßt und zur Freigabe des Rohres im Schornstein nur einer geringen Stellkraft
bedarf, die selbst für leichte Rohrkörper allein schon durch das Eigengewicht des
Gestells verläßlich aufgebracht wird.
-
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Riegel
an den Tragstangen schwenkbar gelagert und in Richtung zur Rohrachse abgefedert
sind und die schrägen Seiten der Riegel in deren ausgeschwenkter Stellung den unteren
Enden der Tragstangen zugekehrt sind.
-
Dadurch bedarf es zur Freigabe des Rohres im Schornstein nur einer
geringen Stehkraft.
-
Damit die abgefederten Riegel nach dem Freikommen des Gestells von
dem niedergebrachten Rohr selbsttätig wieder in die richtige Abstützstellung zurückkehren,
sind sie zweckmäßig so ausgebildet, daß sie in ihrer ausgeschwenkten Stützstellung
die Tragstangen je mit einem oberen Anschlag innenseitig hintergreifen. Dabei sind
die Riegel -vorzugsweise etwa Z-förmig ausgebildet und je in einem Längsschlitz
der zugeordneten Tragstange so angeordnet, daß der untere Arm des Z-förmigen Riegels
auf der Schwenkachse sitzt und die schräge Seite des Riegels bildet und der obere
Arm den Riegelanschlag bildet, an dem eine Blattfeder angreift.
-
Um das Gestell in seinem Querschnitt nach Bedarf verändern und der
lichten Weite von Rohren unterschiedlichen Durchmessers anpassen zu können, sind
zweckmäßig Tragstangen des Gestells mittels gegensinnig geneigter Lenker an Stehhülsen
angelenkt, die auf einem mittleren Aufhängehohn des Gestells verschiebbar sind und
deren Verschiebung von Halteklammern od. dgl. begrenzt ist. Dabei ist durch die
gegensinnige Neigung der Lenker ein fester Halt der Tragstangen bei fixierten Stehhülsen
gesichert.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach
der Erfindung dargestellt. Es zeigt F i g. 1 einen Längsschnitt durch das Gestell
bei Gebrauch, F i g. 2 einen Querschnitt durch das Gestell bei Nichtgebrauch und
F i g. 3 die seitliche Ansicht der Lagerstelle eines Riegels in größerem Maßstab.
-
Das Gestell in F i g. 2 weist vier lotrechte Tragstangen 1 auf, die
um einen mittleren Holm 2 (siehe F i g. 1) gleichmäßig verteilt sind. Die Tragstangen
1 und der Holm 2 können z. B. aus Rohren oder Flacheisen bestehen. Der Holm 2 ist
an seinem oberen Ende mit einer Aufhängeöse 3 versehen. Die Tragstangen 1 sind mit
auf dem Holm in unterschiedlichen Höhen sitzenden Stehhülsen 4, 5, 6 und 7 durch
gegensinnig geneigte Lenker 8,10 und 11 verbunden, mit denen bei einer
Verschiebung der Stehhülsen auf dem Holm 2 die Weite des Gestells veränderbar ist.
Die Stellhülsen sind durch verschraubbare Halteklammern 12 an dem Holm fixierbar.
Sind alle Stellhülsen fixiert, so sind die Tragstangen 1 durch die gegensinnige
Neigung der Lenker 8, 10
-und 11 gegen Veränderung ihres Abstandes voneinander
gesichert.
-
Jede der vier Tragstangen 1 weist einen Riegel 13 auf, der nach F
i g. 3 Z-förmig ausgebildet und in einem lotrechten Schlitz der Tragstange mit seinem
unteren Ende um eine Achse 16 schwenkbar ist. Der nach außen ragende Teil des Riegels
13 weist eine schräge Seite 14 auf, während der innere Arm des Riegels einen oberen
Anschlag 15 bildet, mit dem sich der Riegel in seiner ausgeschwenkten Lage an der
Innenseite der zugeordneten Tragstange 1 abstützt. In dieser ausgeschwenkten Lage
wird der Riegel durch eine Blattfeder 17 gehalten, die den oberen Riegelarm innenseitig
hintergreift und mit ihrem unteren Ende an der Tragstange festgelegt ist.
-
Die Tragstangen 1 ragen in an sich bekannter Weise über die Riegel
13 hinaus nach unten.
Zum Einbringen eines aus einzelnen
Rohren zusammenzusetzenden Auskleidungsrohres in einen Schornstein wird nach F i
g. 1 jeweils ein Rohr 9 derart auf das Gestell geschoben, daß es sich mit seiner
Unterkante auf den oberen Außenkanten der Riegel 13 abstützt. Beim Niederbringen
im Schornstein dringt das Gestell mit seinem aus dem Rohr 9 nach unten hervorstehenden
Ende in das obere Ende des zuvor in den Schornstein eingesetzten Rohres 9', wobei
die unteren Lenker 11 das zentrische Eindringen des Gestells in das zuvor
niedergebrachte Rohr 9' erleichtern. Sobald die Riegel 13 mit ihren schrägen
Seiten 14 gegen die Oberkante des Rohres 9' stoßen, werden sie durch den Anlagedruck
mit den in F i g. 3 gezeigten oberen Enden 15 einwärts verschwenkt, so daß sie das
obere Rohr 9 freigeben, das sich sodann auf der Oberkante des Rohres 9' abstützt.
-
Das Gestell kann nun nach oben aus dem Rohr 9 herausgezogen werden,
wobei die Blattfedern 17 die Riegel 13 wieder in die Stützstellung nach außen
schwenken, sobald sie von der Oberkante des Rohres 9 freikommen. Beim Einschieben
des Gestells in das nächste Rohr ist kein zusätzlicher Kraftaufwand zum Zurückdrängen
der Riegel erforderlich, weil die Blattfedern 17 nur einen geringen Druck auf die
Riegel ausüben, die Riegel daher leicht in die Freigabestellung schwenken und in
die Stützstellung zurückschnappen, sobald sie von der Rohrinnenfiäche freikommen.