DE129843C - - Google Patents
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06B—TREATING TEXTILE MATERIALS USING LIQUIDS, GASES OR VAPOURS
- D06B7/00—Mercerising, e.g. lustring by mercerising
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Paper (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Um seidenartigen Glanz auf Baumwollgespinnsten in höchster Vollkommenheit zu erzielen,
sollten zwei Bedingungen erfüllt werden: die Fasern sollten einerseits im Zustande stärkster
Spannung mercerisirt, aber andererseits nicht in der Form des fertigen Gespinnstes, sondern
vor dem Verspinnen mercerisirt werden. Die erstere Bedingung kann bei unversponnenen
Fasern gar nicht und selbst bei versponnenen, insbesondere einfachen, nicht gezwirnten Garnen,
wo dann aber wieder die zweite Bedingung vernachlässigt werden mufs, nur unvollkommen
erreicht werden, weil die Spannung durch die Zerreifsfestigkeit des Garnes beschränkt ist. Um
so weniger wird man aber der ersten Bedingung gerecht, wenn nach einem neueren Vorschlage
die Faser im Zustande eines besonders zu diesem Zweck geschaffenen Vorgespinnstes,
welches der Erfinder Schnur nennt, mercerisirt wird. Denn die Festigkeit ist jedenfalls geringer
als die von regelrechtem Garn, und um die Fasern zur Wiederherstellung des vor dem
Zusammendrehen obwaltenden Zustandes unverletzt zu erhalten, mufs man sich sehr hüten,
an die Festigkeitsgrenze allzudicht heranzugehen.
Um nun beiden Bedingungen in vollkommenem Mafse gerecht zu werden, hat sich der
■Erfinder von der Rücksicht auf die Festigkeitsgrenze frei gemacht: Er schlägt vor, die Faser
in Form von Garn zu mercerisiren, hierbei aber die Festigkeitsgrenze bewufst zu überschreiten,
d. h. also, das Garn bis zum Zerreifsen zu spannen und es nöthigenfalls vollends
zu zerreifsen bezw. zu zerschneiden, um es dann — wie sonst wohl Abfallgarn — dem Reifswolf oder einer anderen zum gleichen Zwecke
dienenden Maschine zur Auflösung zu übergeben und dem Verspinnungsprocefs von Neuem
zu unterwerfen, so dafs erst dieser zweite Verspinnungsprocefs aus der als Garn mercerisirten
und zerissenen, dann zum Faserzustande zurückgeführten Baumwolle das endgültige Gespinnst
liefert.
In Ansehung des Enderzeugnisses ist daher die Baumwolle als Faser, aber im Zustande
des eine starke Spannung vertragenden Garnes mercerisirt, und die zweite der eingangs behandelten
Bedingungen ist in derjenigen Vollkommenheit erfüllt worden, welche überhaupt möglich ist, denn weiter als bis zur Herbeiführung
des Zerreifsens kann man die Anspannung nicht treiben. Der Erfinder ist überzeugt,
dafs die Güte des Enderzeugnisses den durch das Zerreifsen und erneute Verspinnen
verursachten gröfseren Arbeitsaufwand reichlich verlohnt.
Bei Ausführung des Verfahrens wird also das Garn zwecks Anwendung concentrirter Lösungen
der Mercerisirungsmittel ohne Schonung so stark gespannt, dafs es bei Zusammenziehung
reifsen mufs; was hierbei nicht von selbst reifst, wird durch Anwendung mechanischer
Gewalt zerrissen oder aber zerschnitten. Die Fadenstücke werden gegebenenfalls noch so weit
zerkleinert, wie es für den Angriff des Reifswolfes am günstigsten ist. Nachdem das Garn
wieder in Fasern aufgelöst ist, werden diese der Krempel u. s. w. zur erneuten Verspinnung
übergeben. Es wird also im Gegensatz zu dem eingangs erwähnten Vorschlage nicht ein
unterbrochener Spinnprocefs nach dem Mercerisiren weitergeführt, sondern der bis zum
Claims (1)
- Garn gediehene Spinnprocefs nach dem Mercerisiren durch zweckbewufste Zerstörung des Erzeugnisses ganz und gar aufgehoben und von Anfang an wiederholt.In der Form der Fadenbruchstücke bezw. der wieder aufgelösten Faser kann das mercerisirte Zwischenerzeugnifs natürlich noch eine anderweitige Bearbeitung (durch Färben, Bleichen u. s. w.) erfahren, welche man sonst Garnen bezw. unversponnenen Fasern angedeihen läfst.Es hat sich gezeigt, dafs das vorliegende Verfahren insofern von ganz besonderer Bedeutung ist, als es gerade auch auf einfachen (nicht doublirten) Gespinnsten hohen Glanz erzielen läfst, während erfahrungsgemäfs die einfachen Garne, wenn sie in fertigem Zustande mercerisirt werden, denjenigen vollkommenen Glanz, welchen doublirte Garne erhalten, vermissen lassen.Pate nt-A ν SPR υ CH :
Verfahren zur Herstellung mercerisirter Baurnwollgespinnste, dadurch gekennzeichnet, dafs Baumwollgarn der Mercerisirung bei einer zur Ueberschreitung der Festigkeitsgrenze führenden Spannung unterworfen, also zum Zerreifsen gebracht und nöthigenfalls vollends zerrissen oder zerschnitten, das dadurch erhaltene Material dem Reifswolf oder dergl. überliefert und dem Verspinnungsprocefs von Neuem unterworfen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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AT9037D AT9037B (de) | 1901-05-06 | 1901-06-15 | Verfahren zur Herstellung mercerisierter Baumwollgespinste. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE129843C true DE129843C (de) |
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ID=398273
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1901129843D Expired - Lifetime DE129843C (de) | 1901-05-06 | 1901-05-06 |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE129843C (de) |
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1901
- 1901-05-06 DE DE1901129843D patent/DE129843C/de not_active Expired - Lifetime
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