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Die Erfindung betrifft einen Möbelbeschlag für lösbare Eck- oder Knotenverbindungen
von rechtwinkelig aneinanderstoßenden, plattenförmigen Bauteilen von in Montagebauweise
aufzubauenden Möbeln, bestehend aus einem mit einem Deckel versehenen Gehäuse mit
Löchern zum Durchführen der Köpfe von Holzschrauben, die aus den Stirnflächen der
Bauteile herausragen, sowie innerhalb des Gehäuses angeordneten, mit den Holzschrauben
zusammenwirkenden, keilförmige Anzugsflächen aufweisenden Drehscheiben, die mittels
eines durch Öffnungen im Gehäuse einführbaren Werkzeuges betätigbar sind.
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In Montagebauweise erstellbare Möbel bestehen aus einer geringen Zahl
von genormten, plattenförmigen Bauteilen, wie Decken, Böden und Wänden, die an ihren
Stirnseiten mit Einrichtungen versehen sind, welche eine lösbare Verbindung der
Bauteile gestatten. Die Verbindung geschieht dabei durch Verschrauben, Verriegeln
oder Verkeilen. Bei der Montagebauweise bilden die rechtwinkelig aneinandergestoßenen
Decken, Böden und Wände ein tragfähiges Skelett, in dessen offene Fächer Schwenktüren,
Schiebetüren, Schubkasten, verschiebbare Fenster sowie die das Möbel abschließenden
Rückwände einsetzbar sind. Montagemöbel bedürfen einer Eck-oder Knotenverbindung
für ihre plattenförmigen, rechtwinkelig aneinanderstoßenden Bauteile, welche die
Festigkeit einer genuteten bzw. verzinkten und verleimten Verbindung erreicht oder
übertrifft, welche mit wenigen Handgriffen schnell und zuverlässig die Verbindung
herzustellen gestattet, am fertigen Möbel weder mechanisch noch optisch störend
in Erscheinung tritt, preiswert herzustellen und auf einfache Weise jederzeit ohne
Beschädigung des Möbels wieder lösbar ist.
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Möbelbeschläge zur Herstellung von Eck- oder Knotenverbindungen für
Montagemöbel sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Bei einem dieser Verbindungsmittel
findet ein Stab Verwendung, mit dessen Hilfe Schrankwände gebildet werden, wobei
durch die Wandteilenden geführte Metallschrauben als Verbindüngsinittel dienen.
Der Stab besitzt ein der Plattenstärke entsprechendes Profil, die Metallschrauben
sind in den Stab eingeschraubt, sie erstrecken sich durch senkrecht zu den Plattenwänden
geführten Öffnungen und reichen bis in kreisförmige, die Platten durchsetzende Ausnehmungen
an den Enden der Öffnungen. In den Ausnehmungen sitzen Drehkeile, die die Metallschrauben
erfassen und nach Anziehen die Platten an den Stab pressen (deutsche Patentschrift
1151361).
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Weiter ist ein Möbelbeschlag vorgeschlagen worden, welcher ebenfalls
von einem in die Ecke bzw. in den Knoten einzulegenden Stab Gebrauch macht. Dieser
Stab ist als Hohlkörper ausgebildet, innerhalb dessen ein zweiter, entsprechend
geformter Hohlkörper verschiebbar angeordnet ist. Aus den Kanten der zu verbindenden
Möbelteile ragen Schrauben mit seitlichen Ausnehmungen hervor. Der äußere Hohlkörper
besitzt Löcher, und der innere Hohlkörper ist mit Löchern, die nach einer Seite
in keilförmige Schlitze auslaufen, versehen. Die Schrauben durchtreten die Löcher
beider Hohlkörper und stehen in den Innenraum hinein. Beim Verschieben des inneren
Hohlkörpers greifen die Flanken der Schlitze in die Ausnehmungen der Schrauben,
wodurch eine Verriegelung entsteht (deutsches Gebrauchsmuster 1778 744). Ein ähnliches
Verbindungsmittel ist durch die französische Patentschrift 1271191 bekanntgeworden.
Danach wird nur ein Hohlkörper in Form eines Metallrohres von quadratischem Querschnitt
vorgeschlagen, welcher mit schlüssellochartigen Öffnungen für Stiftschrauben, die
aus den Stirnseiten der zu verbindenden Bauteile hervorstehen, versehen ist. Durch
Verschieben des Metallrohres werden die Stifte von den Schlitzen der Öffnungen ergriffen
und verriegelt. Zur Führung der Bauteile dienen vom Hohlkörper seitlich abstehende
Lappen, die in schmale Taschen in den Stirnseiten der Bauteile eingreifen.
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Es ist auch eine Eckverbindung für Möbelbauteile bekannt, welche eine
Eckleiste verwendet, in deren Stirnflächen sich Sackbohrungen befinden. In den Wandungen
der Eckleiste sind im Bereich der Sackbohrungen Löcher angeordnet, in welche die
Köpfe von aus den Stoßflächen der Bauteile hervorstehenden Holzschrauben einführbar
sind. Zur Verbindung sind zwei topfförmige Buchsen mit offenen Längsschlitzen in
die beiden Sackbohrungen einführbar, und beim Einführen der Buchsen greifen deren
Wandungsteile unter die Köpfe der Holzschrauben. Die Innenwand der Buchsen ist konisch
ausgebildet, so daß die Wandteile wie Keile unter die Köpfe gleiten und sie zur
Längsachse der Eckleiste drücken, wodurch die Bauteile an die Eckleiste angepreßt
werden. Zum Lösen der Verbindung dient ein Werkzeug, welches in eine im Boden der
Buchse angeordnete Gewindebohrung eingeschraubt wird und beim Weiterdrehen die Buchse
aus der Sackbohrung heraushebt (deutsches Gebrauchsmuster 1850 551). Eine weiterentwickelte
Eck- bzw. Knotenverbindung gleichen Prinzips für plattenförmige Bauteile ist in
der belgischen Patentschrift 626 616 beschrieben. Hier werden ebenfalls topfförmige
Buchsen verwendet, welche in Sackbohrungen eintreibbar sind, die hier jedoch in
den Stirnseiten eines der zu verbindenden Bauteile selbst angeordnet sind. Dadurch
entfällt die gesonderte Eckleiste. Ein Verschlußdeckel aus Kunststoff verdeckt den
sonst sichtbaren Boden der Buchse.
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Mit den bekannten Verbindungsmitteln, bei welchen lediglich eine Verriegelung
der aneinanderstoßenden Bauteile stattfindet, wird nicht die für die Eck= oder Knotenverbindungen
von Montagemöbeln erforderliche Festigkeit erzielt. Sie haben deshalb praktisch
keine Anwendung gefunden. Eck- bzw. Knotenverbindungen unter Verwendung von Eckleisten
bedingen hohe Herstellkosten und ergeben ein unbefriedigendes Aussehen des fertigen
Möbels, da die Eckleisten deutlich sichtbar bleiben. Diejenigen Verbindungen, welche
von topfförmigen Buchsen Gebrauch machen, besitzen zwar eine ausgezeichnete Festigkeit,
jedoch geht der Auf- und Abbau der Möbel nur unter beträchtlichem Arbeitsaufwand
vor sich, da bei Knotenverbindungen gleichzeitig drei bzw. vier Bauteile in ihrer
Zusammenbaulage angestoßen werden müssen, was von einer Arbeitskraft allein nicht
zu bewältigen ist. Zudem muß die hintere Buchse von der Rückseite her eingetrieben
werden, so daß ein Aufbau direkt vor der Stellwand nicht durchführbar ist.
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Bei einem durch das schweizerische Patent 393 671 bekanntgewordenen
Möbelbeschlag wird mittels einer Exzenterscheibe ein in einem Gehäuse angeordneter
Schließhaken betätigt. Das Gehäuse befindet sich in dem einen Bauteil, und aus dem
anzustoßenden, zweiten Bauteil ragt ein mit seinem Kopf
in das Gehäuse
einführbarer Schließbolzen hervor. Beim Verdrehen der Exzenterscheibe führt der
Schließhaken eine Bewegung aus, bei welcher die Verbindung der beiden Teile dadurch
erzielt wird, daß sich der Schließhaken seitlich am Kopf des Schließbolzens ankrallt
und jenen heranzieht. Dieser Beschlag gestattet lediglich die Verbindung von zwei
Möbelteilen, so daß er zur Herstellung von Stoß-oder Knotenverbindungen von drei
oder vier Bauteilen von Montagemöbeln nicht anwendbar ist.
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Auch ist ein Möbelbeschlag vorgeschlagen worden, welcher aus einem
mit einem Befestigungsbolzen zusammenwirkenden Drehkeil besteht. Der in eine zylindrische
Ausnehmung im einen der Bauteile einzusetzende Drehkeil besitzt an seinem Umfang
zwei gebogene Greifbacken, welche beim Verdrehen den Kopf des im zu befestigenden
Bauteil sitzenden Befestigungsbolzens heranziehen und ihm eine Vorspannung erteilen,
welche die Verbindung der Möbelteile bewirkt. Auch mit diesem Beschlag lassen sich
nur zwei plattenförmige Bauteile zusammenfügen (französisches Patent 1276 200).
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Durch die deutsche Patentschrift 63 187 ist endlich ein Verbindungsmittel
zur Befestigung des Kopfteiles von Bettan an deren Längenteil unter Verwendung zweier
in die Teile einzulassenden Metallschienen bekanntgeworden. Dabei weist die eine
Schiene konische Köpfe auf, und die andere ist mit schlüssellochförmigen, zur Aufnahme
der Köpfe vorgesehenen Schlitzen versehen. Zur Anwendung bei Montagemöbeln ist dieses
Verbindungsmittel unbrauchbar, da es ausschließlich die Verbindung von zwei senkrecht
zueinander stehenden Platten zu leisten imstande ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Möbelbeschlag für
Montagemöbel zu schaffen, welcher insbesondere das Auf- und Abbauen bei geringstem
Aufwand an Arbeitszeit und Arbeitskraft gestattet. Hierzu wird von einem Gehäuse
mit Löchern zum Durchführen der Köpfe von Holzschrauben, die aus den Stirnflächen
der Bauteile des Montagemöbels herausragen, sowie innerhalb des Gehäuses angeordneten,
mit keilförmigen Anzugsflächen ausgestatteten Drehscheiben ausgegangen. Gelöst wird
die Aufgabe dadurch, daß im Gehäuse zwei jeweils einen konzentrisch liegenden, gebogenen
Schlüssellochschlitz aufweisende Drehscheiben sowie zwischen diesen eine weitere
Drehscheibe, welche in an sich bekannter Weise zwei in Umfangsrichtung stehende,
sichelförmige Greiferfinger trägt, angeordnet sind und daß die Drehscheiben gegenüber
den Schlüssellochschlitzen bzw. den Greiferfingern konzentrische Ausnehmungen aufweisen,
die mit ebenfalls konzentrischen Innenverzahnungen bzw. einer konzentrischen Außenverzahnung
versehen sind.
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Auf Grund der Betätigung der drei Drehscheiben mittels eines in die
Verzahnung eingreifenden Ritzels wird ein leichtes Anziehen und Lösen des Beschlages
erzielt. Dadurch, daß die Drehscheiben einzeln verdrehbar sind, ist nur ein geringer
Kraftaufwand zum Anziehen bzw. Lösen des Verbindungsmittels vonnöten. Auf Grund
der Einzelbetätigung der Drehscheiben wird der Arbeitsaufwand bei der Montage von
mit dem neuen Möbelbeschlag bestückten Montagemöbeln beträchtlich vermindert, da
auch bei Knotenverbindungen von drei oder vier Bauteilen jeder anzufügende Bauteil
einzeln angestoßen und befestigt werden kann. Ein wesentlicher Fortschritt besteht
auch darin, daß infolge der Einzelbetätigung die auf die Holzschrauben ausgeübten
Anzugskräfte innerhalb einer Verbindung gleich groß gemacht werden können. Hierdurch
lassen sich Kosten bei der Herstellung einsparen, da die Einhaltung geringer Herstellungstoleranzen
beim Einschrauben der Holzschrauben und beim Einsetzen der Beschläge nicht erforderlich
ist.
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Vorteilhaft liegt im Zentrum des Gehäuses eine Achse, und durch die
Mitte der Drehscheiben sind Achslöcher gebohrt. Dadurch, daß die Drehscheiben auf
einer Achse drehbar angeordnet sind, werden die beim Anziehen auftretenden Reibungskräfte
verringert und die Betätigung des Beschlages erleichtert.
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Um ein mit einem endständigen Ritzel versehenes, zum Anziehen und
Lösen des Beschlages erforderliches Spezialwerkzeug zu erübrigen, kann der Möbelbeschlag
in Lagerlöchern des Gehäuses und in Lagerbohrungen des Deckels drehbar gelagerte,
mit jeweils einer der Innenverzahnungen bzw. der Außenverzahnung dauernd im Eingriff
stehende und ein Sechskantloch für das Werkzeug tragende Ritzel aufweisen. Als Werkzeug
dient bei dieser Ausführungsform des Beschlages ein einfacher handelsüblicher Steckschlüssel.
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Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt und wird
im folgenden näher beschrieben. Es zeigt F i g. 1 das Gehäuse des erfindungsgemäßen
Beschlages, im Grundriß, F i g. 2 dasselbe Gehäuse, in einem hierzu senkrechten
Querschnitt entlang der Linie II-11 in F i g. 1, F i g. 3 einen zum Gehäuse nach
den F i g. 1 und 2 gehörenden Deckel, im Grundriß, F i g. 4 denselben Deckel in
einem Querschnitt entlang der Linie IV-IV in F i g. 3, F i g. 5 die untere Drehscheibe,
im Grundriß, F i g. 6 dieselbe Drehscheibe, in einem Querschnitt entlang der Linie
VI-VI in F i g. 5, F i g. 7 die mittlere Drehscheibe, im Grundriß, F i g. 8 dieselbe
Drehscheibe, in einem Querschnitt entlang der Linie VIII-VIII in F i g. 7, F i g.
9 die obere Drehscheibe, im Grundriß, F i g. 10 dieselbe Drehscheibe, in einem Querschnitt
entlang der Linie X-X in F i g. 9, F i g.11 eine mit dem erfindungsgemäßen Möbelbeschlag
hergestellte Knotenverbindung, bestehend aus einem in einen Verbindungsbauteil eingelassenen
Beschlag gemäß den F i g. 1 bis 10 und drei anstoßenden Bauteilen, im Querschnitt,
F i g. 12 dieselbe Verbindung in einem dazu senkrechten Schnitt entlang der Linie
XII-XII in F i g.11, F i g. 13 eine Knotenverbindung von vier plattenförmigen Bauteilen
unter Verwendung des Möbelbeschlages, auseinandergezogen, in Kavalierperspektive.
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Der zur Herstellung von Eck- oder Knotenverbindungen von rechtwinkelig
aneinanderstoßenden Bauteilen dienende neue Möbelbeschlag besteht aus einem Gehäuse
1 (F i g. 1 und 2) mit einem Deckel 2 (F i g. 3 und 4), einer unteren Drehscheibe
3 (F i g. 5 und 6), einer mittleren Drehscheibe 4 (F i g. 7 und 8) und einer oberen
Drehscheibe 5 (F i g. 9 und 10).
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Das Gehäuse 1 (F i g. 1 und 2) besitzt die Gestalt einer offenen,
zylindrischen Dose. In seinem Zentrum ist eine Achse 6 angenietet, deren Länge etwa
der Tiefe des Gehäuses 1 entspricht. Am freien Ende der Achse 6 befindet sich eine
Gewindebohrung 7. In
einer zum Boden 8 senkrechten Ebene des Gehäuses
1 befinden sich auf der einen Seite der Achse 6 im Boden 8 und in der Wand zwei
gleich große, kreisförmige Löcher 9, 9' und auf der anderen Seite der Achse 6 ein
kleines Lagerloch 10'. Zwei weitere Lagerlöcher 10 und 10" sitzen - auf ein und
demselben Radius - zu beiden Seiten des Lagerloches 10' unter jeweils dem gleichen
Winkel zu der Ebene. Die Außenwand des Mantels des Gehäuses 1 trägt (F i g. 2, Ausschnitt
A) in Ebenen parallel zum Boden 8 angeordnete, ringsum laufende und im Querschnitt
sägezahnförmige, zur Befestigung dienende Stege 11, welche zur öffnung des
Gehäuses 1 gerichtet sind. An der Innenwand des Gehäuses befindet sich eine
Randausnehmung 12.
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Der Deckel 2 des Gehäuses 1 (F i g. 3 und 4) besitzt in seiner Mitte
ein Senkloch 13 und eine dem Durchmesser der Achse 6 entsprechende Zentrierung
14. An seinem Rand ist ein Zentrierabsatz 15 vorgesehen, welcher an einer
Stelle einen der Randausnehmung 12 des Gehäuses 1 entsprechenden Nocken 16 trägt.
Im Deckel 2 sind ein der Weite der Löcher 9, 9' entsprechendes Loch 9" und drei
Lagerbohrungen 17,17' und 17" angeordnet. Die Lage des Loches 9" und der Lagerbohrungen
17,17' und 17" entspricht genau der Lage des Loches 9 sowie der Lagerlöcher 10,10'
und 10" im Boden 8 des Gehäuses 1.
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Die untere Drehscheibe 3 (F i g. 5 und 6) trägt in ihrem Zentrum ein
bezüglich seiner lichten Weite mit dem Durchmesser der Achse 6 im Gehäuse übereinstimmendes
Achsloch 18. Außerdem besitzt die Drehscheibe 3 einen einem Kreisbogen entsprechend
gekrümmten Schlüssellochschlitz 19 und eine nierenförmige Ausnehmung 20. Das eine
Ende des Schlüssellochschlitzes 19 geht in ein kreisförmiges Aufnahmeloch 21 über,
dessen Durchmesser demjenigen der Löcher 9, 9' .im Boden 8 des Gehäuses 1 entspricht.
Die Flanken des Schlüssellochschlitzes 19 sind -vom anderen Ende 22 des Schlüssellochschlitzes
19 ausgehend - auf der Oberseite der Drehscheibe 3 zum Aufnahmeloch 21 hin zunehmend
abgeschrägt, so daß spiegelbildlich zur (kreisbogenförmig gekrümmten) Längsachse
verlaufende Keilflächen 23 entstehen. Die Ausnehmung 20 ist an ihrer äußeren Wand
auf einem Kreisbogen mit dem Zentrum der Drehscheibe 3 als Mittelpunkt zur Hälfte
mit einer Innenverzahnung 24 versehen, welche dem Aufnahmeloch 21 gegenüberliegt.
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Die Drehscheibe 4 (F i g. 7 und 8) besitzt in ihrer Drehachse ein
bezüglich seiner lichten Weite mit dem Durchmesser der Achse 6 des Gehäuses 1 übereinstimmendes
Achsloch 18'. Weiterhin besitzt die Drehscheibe in ihrem Außenmantel einen einseitig
offenen Längsschlitz 25, eine sich verengende, durchgehende Querfräsung 26, zwei
nierenförmige Seitenausnehmungen 27 sowie eine ebenfalls nierenförmige Ausnehmung
20'. Das offene Ende des Längsschlitzes 25 geht in das Ende der Querfräsung 26 über,
wodurch zwei in Umfangsrichtung liegende Greiferfinger 25' gebildet werden. Die
dem Außenmantel zugekehrte Seite der Querfräsung ist so geführt, daß sich - zusammen
mit den abgeschrägten Flanken des Längsschlitzes 25 - auf der der Drehachse der
Drehscheibe 4 zugekehrten Seite des Längsschlitzes 25 zwei spiegelbildlich zur Längsachse
25 verlaufende Keilflächen 23' ergeben, die relativ zumAußenmantel der Drehscheibe
4 zum offenen Ende des Längsschlitzes 25 hin zunehmend abgeschrägt sind. Die Seitenausnehmungen
27 münden in die Querfräsung 26 ein. Die Ausnehmung 20' trägt über die Hälfte ihrer
innenliegenden Wand auf einem Kreisbogen mit der Drehachse als Mittelpunkt eine
Außenverzahnung 24'.
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Die obere Drehscheibe 5 (F i g. 9 und 10) trägt in ihrem Zentrum ein
bezüglich seiner lichten Weite mit dem Durchmesser der Achse 6 im Gehäuse 1 übereinstimmendes
Achsloch 18". Außerdem besitzt die Drehscheibe 5 einen einem Kreisbogen entsprechend
gekrümmten Schlüssellochschlitz 19' und eine nierenförmige Ausnehmung 20". Das eine
Ende des Schlüssellochschlitzes 19' geht in ein kreisförmiges Aufnahmeloch 21' über,
dessen Durchmesser demjenigen der Löcher 9, 9' im Boden 8 des Gehäuses 1 entspricht.
Die Flanken des Schlüssellochschlitzes 19' sind - vom anderen Ende 22' des Schlüssellochschlitzes
19' ausgehend - auf der Unterseite der Drehscheibe 5 zum Aufnahmeloch 21' hin zunehmend
abgeschrägt, so daß spiegelbildlich zur (kreisförmig gekrümmten) Längsachse verlaufende
Keilflächen 23" entstehen. Die Ausnehmung 20" ist an :ihrer äußeren Wand auf einem
Kreisbogen mit dem Zentrum der Drehscheibe 5 als Mittelpunkt zur Hälfte mit einer
Innenverzahnung 24" versehen, welche dem Aufnahmloch 21' benachbart ist.
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In zusammengesetztem Zustand (F i g. 11 und 12) befinden sich die
untere Drehscheibe 3, die Drehscheibe 4 und die obere Drehscheibe 5 im Innern des
mittels des Deckels 2 verschlossenen Gehäuses 1. Die Durchmesser der beiden Drehscheiben
3 und 5 sowie der Drehscheibe 4 sind geringfügig kleiner als die lichte Öffnung
des Gehäuses 1, so daß diese Teile auf der Achse 6 drehbar sind. Die Dicken
der beiden Drehscheiben 3 und 5 sind gleich. Die Gesamtdicke der beiden Drehscheiben
3 und 5 zuzüglich der Drehscheibe 4 ist gleich bzw. geringfügig kleiner als die
lichte Höhe des Gehäuses 1 mit aufgesetztem Dekke12. Die Drehscheiben liegen dicht
aufeinander, aber frei drehbeweglich im Innern des Gehäuses 1. Bei auf dem Gehäuse
1 aufgesetztem Deckel 2 greift der Nocken 16 in die Randausnehmung 12, das freie
Ende der Achse 6 ist in der Zentrierung 14 gelagert, und der Zentrierabsatz 15 am
Rande des Deckels 2 liegt an der Innenwand des Gehäuses 1 an. Zur Befestigung des
Deckels 2 am Gehäuse 1 dient eine in die Gewindebohrung 7 eingedrehte
Senkschraube 28.
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Der Möbelbeschlag ist (F i g. 11,12 und 13) in die Breitseite 29 eines
plattenförmigen Verbindungsbauteiles 30 eingelassen. Hierzu ist in dem Verbindungsbauteil
30 eine zylindrische Einfräsung 31 vorgesehen, welche dem Außendurchmesser des Gehäuses
1 entspricht und in welche der Beschlag eingepreßt ist. Der Beschlag ist so tief
eingepreßt, daß die Oberseite seines Deckels 2 mit der Breitseite 29 bündig abschließt.
Im Bereich des eingesetzten Beschlages besitzt der Verbindungsbauteil
30 zwei in die Einfräsung 31 mündende Bohrungen 32, 32', von welchen die
eine die der Breitseite 29 gegenüberliegende Breitseite 29 a und die andere, 32',
die Stirnfläche 33 des Verbindungsbauteiles 30 durchsetzt und bei eingesetztem Beschlag
mit dessen Löchern 9, 9' korrespondieren. Dabei ist der Möbelbeschlag so eingesetzt,
daß das Loch 9' in der Wand des Gehäuses 1 zur Stirnfläche 33 weist und dessen (9')
Mitte in der Symmetrielinie der Stirnfläche 33 liegt und daß sich
die
Mitte der Löcher 9 und 9" um die halbe Dicke des Verbindungsbauteiles 30 unterhalb
dessen Stirnfläche 33 befindet.
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In die Stirnflächen 33 a der dem Verbindungsbauteil 30 anliegenden
plattenförmigen Bauteile 34, deren Dicke gleich der Dicke des Verbindungsbauteiles
30 ist, sind - örtlich mit den Einfräsungen 31 im Verbindungsbauteil 30 sowie den
Löchern 9, 9' im Gehäuse 1 und dem Loch 9" im Deckel 2 übereinstimmend - lotrecht
zu den Stirnflächen 33 a Holzschrauben 35 eingeschraubt, die mit einem Paßbund 36
versehen sind. Hierbei schließt die Unterfläche des Paßbundes 36 mit der Stirnfläche
33 a bündig ab. Die unterseits konischen Köpfe 37 ragen so weit aus den Stirnflächen
33 a heraus, daß sie - nach erfolgtem Anstoßen der Bauteile 34 an den Verbindungsbauteil
30 - durch die Einfräsungen 31, die Löcher 9, 9', 9" sowie die Aufnahmelöcher 21,
21' in den Drehscheiben hindurch bzw. in die Querfräsung 26 der Drehscheibe 4 hinein
so weit in das Gehäuse 1 ragen, daß sie beim Verdrehen der beiden Drehscheiben 3
und 5 sowie der Drehscheibe 4 in die Schlüssellochschlitze 19, 19' der Drehscheiben
sowie in den Längsschlitz 25 der mittleren Drehscheibe hineingleiten, von den Drehscheiben
hintergriffen und mittels der Keilflächen 23, 23', 23" konzentrisch herangezogen
und durch Keilwirkung festgelegt werden.
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Das Verdrehen der Drehscheiben 3, 4 und 5 geschieht mittels eines
Werkzeuges 38 mit einem (nicht gezeichneten) zweckmäßig rechtwinkelig abgebogenen
Griff, welcher an seinem Ende ein Ritzel39 sowie einen zylindrischen Zapfen
40 trägt. Die Zähnung des Ritzels 39 entspricht der Zähnung der Verzahnung
24, 24', 24" in den Ausnehmungen 20, 20', 20" der Drehscheiben. Der Durchmesser
des Ritzels 39 sowie des an das Ritzel anschließenden zylindrischen Schaftes des
Werkzeuges entspricht der Weite der drei Lagerbohrungen 17, 17',17" im Deckel 2;
der Durchmesser und die Länge des Zapfens 40 entsprechen der Weite der drei
Lagerlöcher 10, 10', 10" im Boden des Gehäuses 1 bzw. der Dicke des Bodens 8 des
Gehäuses 1. Die Verzahnung des Ritzels 39 ist so breit wie die lichte Höhe des Gehäuses
1 bei aufgesetztem Deckel 2.
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Zum Verdrehen der unteren Drehscheibe 3 wird das Werkzeug 38 in die
(linke) Lagerbohrung 17, zum Verdrehen der oberen Drehscheibe 5 in die (rechte)
Lagerbohrung 17", und zum Verdrehen der mittleren Drehscheibe 4 in die mittlere
Lagerbohrung 17' so weit eingeführt, bis der Zapfen 40 in das zugehörige Lagerloch
10,10',10" im Boden 8 des Gehäuses 1 eindringt. Dabei greift das Ritzel 39 in die
jeweilige Verzahnung 24, 24' bzw. 24" der betreffenden Drehscheibe ein.
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F i g. 11 zeigt eine mittels des beschriebenen Möbelbeschlages ausgeführte
Knotenverbindung von vier rechtwinkelig aneinanderstoßenden, plattenförmigen Bauteilen
im Zustand der Verbindung im Schnitt. Die vier Bauteile besitzen gleiche Dicke.
Der Verbindungsbauteil 30 ragt um seine Dicke in den Knoten hinein. In seine Breitseite
29 ist der Möbelbeschlag eingelassen. Die beiden Drehscheiben 3, 5 sind im Uhrzeigersinn,
die Drehscheibe 4 im Gegenuhrzeigersinn so weit verdreht, daß die konischen Unterseiten
der durch die Schlüssellochschlitze 19, 19' der beiden Drehscheiben und durch den
Längsschlitz 25 in der mittleren Drehscheibe hindurchragenden Köpfe 36 der Holzschrauben
35 auf den Keilflächen 23, 23', 23" aufliegen. F i g. 12 zeigt dieselbe Knotenverbindung
in einem zu F i g. 11 senkrechten Schnitt, mit in die mittlere Lagerbohrung 17'
eingeführten Werkzeug 38, dessen Ritzel 39 sich im Eingriff mit der Außenverzahnung
der mittleren Drehscheibe befindet.
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Eine unter Verwendung des Möbelbeschlages gemäß den F i g. 1 bis 10
ausgeführte Knotenverbindung von vier plattenförmigen Bauteilen zeigt - in auseinandergezogenem
Zustand - F i g. 13. In die Breitseite 29 eines Verbindungsbauteiles 30 sind nahe
dessen Vorder- und Rückseite zwei Möbelbeschläge 41 eingelassen. Die Mitte der Löcher
9" im Deckel 2 des Gehäuses 1 befindet sich um die halbe Dicke des Verbindungsbauteiles
30 unterhalb der Stirnfläche 33. Mit den Löchern 9, 9' des Gehäuses korrespondierende
Bohrungen 32, 32', deren Durchmesser denjenigen der Paßbunde 36 an den Holzschrauben
35 entsprechen, befinden sich in der Stirnfläche 33 sowie der den Möbelbeschlägen
41 gegenüberliegenden Breitseite 29 a des Verbindungsbauteiles. In die Stirnflächen
33a sind - in ihrer Lage den Löchern 9, 9', 9" entsprechend - Holzschrauben 35 mit
unterseits konischen Köpfen 37 eingeschraubt. Ein zum Verdrehen der Drehscheiben
dienendes Werkzeug mit rechtwinkelig abgewinkeltem Griff steckt in der (rechten)
Lagerbohrung 17" des vorderen Möbelbeschlages 41.
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Der Zusammenbau einer Knotenverbindung gemäß F i g. 13 kann folgendermaßen
geschehen. An den Verbindungsbauteil 30 wird zunächst der linke Bauteil 34 so angestoßen,
daß dessen Holzschrauben 35 durch die Bohrungen 32 im Verbindungsbauteil
30
in die Möbelbeschläge 41 hineinragen. Die genaue Festlegung des angestoßenen
Bauteiles nach Höhe und Tiefe geschieht durch die Paßbunde 36 der Holzschrauben.
Nach Einführen des Werkzeuges 38 :in die (rechte) Lagerbohrung 17" des vorderen
Möbelbeschlages 41 und Drehen im Gegenuhrzeigersinn wir die untere Drehscheibe 3
dieses Möbelbeschlages im Uhrzeigersinn verdreht, wodurch die vordere Holzschraube
des angestoßenen Bauteiles und damit der Bauteil selbst fest an die Breitseite 29
a des Verbindungsbauteiles angepreßt wird. Anschließend wird das Werkzeug
38 in die (rechte) Lagerbohrung 17"
des hinteren Möbelbeschlages eingeführt
und entsprechend verfahren. Damit ist der linke Bauteil 34 fest mit dem Verbindungsbauteil
30 verbunden. Nun wird der rechte Bauteil 34 an den Verbindungsbauteil
30 angestoßen und ebenso befestigt, wozu das Werkzeug 38 in die (linken)
Lagerbohrungen 17 der beiden Möbelbeschläge 41 eingeführt und dort ebenfalls im
Gegenuhrzeigersinn gedreht wird. Zuletzt wird von oben der vierte, die Knotenverbindung
bildende Bauteil 34 mit seiner Stirnfläche 33 a auf die Stirnfläche 33 des Verbindungsbauteiles
30 aufgestellt und durch Drehen des Werkzeuges 38 im Uhrzeigersinn in den (mittleren)
Lagerbohrungen 17' der Möbelbeschläge 41 herangezogen, angepreßt und festgekeilt.
Die Befestigung der Bauteile 34 am Verbindungsbauteil 30 kann in beliebiger - nicht
nur in der beschriebenen - Reihenfolge geschehen.
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Die Festlegung der Bauteile 34 am Verbindungsbauteil 30 geschieht
innerhalb jedes der beiden Beschläge 41 für sich durch eine gegensinnig wirkende
Verkeilung, da die Keilflächen 23' der Drehscheibe 4 einander wirkungsmäßig entgegengerichtet
sind. Mittels der Keilflächen 23, 23" und 23' werden in festgezogenem
Zustand
der Knotenverbindung auf die Holzschrauben ständige, zum Zentrum der Verbindung
gerichtete Zugspannungen ausgeübt. Durch die gegensinnige Verkeilung werden praktisch
keine in Richtung der Stirnflächen wirksame Schubkräfte auf die Bauteile übertragen,
diese Kräfte werden vielmehr innerhalb des Beschlages aufgenommen.
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Bei der fertigen Knotenverbindung sind die beiden Möbelbeschläge 41
durch die Stirnfläche 33a des (rechten) Bauteiles 34 größtenteils verdeckt. Der
unterhalb dieses Bauteiles noch sichtbare Teil mit dgen Lagerbohrungen 17,17',17"
kann mittels einer (nicht gezeichneten) der Farbe des Holzes der Bauteile entsprechenden,
halbkreisförmigen, flachen Abdeckung aus Kunststoff, die mit drei in die Lagerbohrungen
einzudrückenden, zylindrischen Ansätzen versehen ist, geschehen.
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Zum Lösen der Knotenverbindung wird - gegebenenfalls nach Abnehmen
der Abdeckungen - das Werkzeug 38 in die jeweiligen Lagerbohrungen der beiden Möbelbeschläge
41 eingeführt und zum Lösen der von den Drehscheiben gehaltenen Holzschrauben im
Uhrzeigersinn, zum Lösen der von der mittleren Drehscheibe gehaltenen Holzschrauben
im Gegenuhrzeigersinn gedreht. In der jeweiligen Endstellung der Drehscheiben ist
die Verkeilung der Bauteile mit dem Verbindungsbauteil aufgehoben, und die Holzschrauben
sind innerhalb der Möbelbeschläge freigegeben. Jeder Bauteil 34 kann - in
beliebiger Reihenfolge - einzeln und getrennt von den anderen vom Verbindungsbauteil
30 gelöst werden.