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Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Räumen und Schmelzen von Schnee,
das einerseits Vorrichtungen zum Fördern einer einstellbaren Schneemenge in einen
unter der Einwirkung von Verbrennungsgasen stehenden, mit einem Auslaß für das Schmelzwasser
versehenen Schmelzraum besitz4 in dem Vorratsbehälter zur Beigabe von den Gefrierpunkt
erniedrigenden Chemikalien zum geförderten Schnee angeordnet sind und andererseits
noch mit einer Vorrichtung versehen ist, die dazu dient, Schneemengen zur Seite
zu fördern, welche nicht in das Gerät gefördert werden.
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Es sind feste, keilartige oder einseitige Pflüge mit ausweichbaren
Scharkonstruktionen sowie Kehrblasgeräte und Fräsen mit Schaufelrädern oder schnekkenförmigenEinzugsvorrichtungen
bekannt, mit denen Schnee geräumt bzw. von den Verkehrsflächen geschleudert wird.
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Bei den Kehrblasgeräten handelt es sich meist um Anhängerkonstruktionen,
in denen Kehr- und Gebläse-Komponenten angebracht sind, die mit Ausnahme der Spuren
vom Zugfahrzeug und des Anhängers, die zu säubernde Fläche gründlich reinigen. Das
an der Seite liegende Räumgut wird entweder anschließend auf Lastkraftwagen verladen
und den Schneeabladeplätzen zugeführt oder aber auch von Schmelzmaschinen zu Wasser
verwandelt und in die Kanalisation geleitet. Bei diesen bekannten feststehenden
bzw. fahrbaren Schmelzvorrichtungen wird das Schmelzwasser in einer Schmelzkammer
mit überlaufrohr, das gleichzeitig die Wasserhöhe reguliert, durch Verbrennungsgase,
Dampf, erhitztes Wasser usw. indirekt oder direkt beheizt. Bekannt ist es auch,
dem Schmelzwasser und dem Schnee den Schmelzpunkt des Schnees erniedrigende Chemikalien
zuzusetzen.
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Schließlich wird die Flüssigkeit auch durch Tauchbrenner erwärmt,
bei denen am Tauchrohrende zur Erzeugung und Verteilung kleiner Gasblasen eine poröse
Schicht, eine Prallplatte oder im Tauchrohr eine gelochte Drosselplatte angeordnet
sind.
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Diese umständliche Arbeitsweise erfordert einen großen Personal-,
Zeit-, Geräte- sowie Kostenaufwand. Außerdem blockiert der zur Seite geräumte Schnee
einen Teil der knappen Verkehrsfläche und verursacht erhebliche Verkehrsstauungen.
Darüber hinaus erschweren Stürme die Räumung durch Schneeverwehungen, so daß oft
mehrmaliger Einsatz der Geräte notwendig wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vielzahl der Geräte
mit unterschiedlichem Zweck zu vermindern und die verschiedenen, getrennten Arbeitsmethoden
durch einen mehrschichtigen, geschlossenen Arbeitsgang in einer Maschine zu ersetzen,
mit der eine den jeweiligen Verhältnissen entsprechende Schneeräumung durchgeführt
werden kann, wobei auch erreicht werden soll, daß zur Seite hin geräumter
Schnee nicht verweht wird.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß vor der durch einen Dosierschieber
regulierbaren Zuführungsöffnung des Schmelzraumes eine an sich bekannte, querliegende
Frästrominel mit verschwenkbarem Auswurfkamin angeordnet und der Frästrommel eine
nach rückwärts ansteigende, in den Schmelzraum führende, mit einer einstellbaren
Räumschiene versehene Schaufel nachgeordnet ist, ferner an beiden Seiten und über
dem Schmelzraum zu seiner Isolierung sowie Lagerung von Tausalzen durch Auslässe
mit dem Schmelzraum in Verbindung stehende Behälter angeordnet sind, welche mit
einem mittels Ventilen regelbarem Pumpensystem verbunden sind, damit das im Schinelzraum
entstehende Schmelzwasser während des Kreislaufes umgewälzt wird und das dabei einerseits
als Kühlflüssigkeit für den Mantel eines an der Rückseite des Gerätes angeordneten,
mit an sich bekannten ölbrennern aus-estatteten Brennraumes dient, andererseits
zur Erzeugung einer Lösung die Salzbehälter in Bodennähe durchfließt bzw. über ein
durch Ventile geregeltes, verschwenkbares Sprühsystem entweder auf den geräumten
oder ungeräumten Schnee im vorderen oder seitlichen Gerätebereich versprüht werden
kann, und der Brennraummantel zu einer schlitzartigen Gasaustrittsöffnung geformt
ist, die mit dem Schmelzwassersammelbehälter in Verbindung steht, der eine durch
die Schaufel abgedeckte Überlaufkante hat, über welche längs der gesamten Schaufelrückseite
mit Sohle angereichertes Schmelzwasser auf die von der Räumschiene nicht erfaßte
Schneeschicht läuft, damit das zu Matsch verwandelte Räumgut durch eine an der unteren
Seite des Geräts schräg angebrachten Fegeleiste restlos beseitigt wird.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Ausführungsbeispiele des Geräts sind in der Zeichnung dargestellt
und nachstehend erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine teilweise im Schnitt dargestellte
Seitenansicht des Geräts, wobei aus Gründen der vereinfachten Darstellung die Fräse
weggelassen ist, Fig. 2 eine im Schnitt dargestellte Ansicht des Geräts von vorne,
F i g. 3 eine Teilansicht des Geräts mit Fräse, Auswurfschacht und Dosierschieber,
F i g. 4 eine perspektivische Ansicht mit offener Schneezuführungsöffnung,
wobei die Fräse aus Gründen der Anschaulichkeit weggelassen ist, F i g. 5
einen schematischen und vereinfacht dargestellten Grundriß des Geräts mit ausgeschwenkten
Räumgliedern.
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Durch eine handelsübliche Anbauvorrichtung kann das Gerät an allen
Antriebsmaschinen angebracht werden, die für den Einsatz zur Schneeräumung vor-Eresehen
sind. Für besonders große Arbeitsleistungen wird es zweckmäßigerweise als Sonderfahrzeug
mit eigenem Antrieb gefertigt.
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Gemäß F i g. 1, 2 und 4 besteht das Gerät aus einem Profilrahmen
1, an dem die Räumschiene 2 als verstärkter Kantenschutz der Schaufel
28 dient. Er nimmt die Schub- und Druckkräfte auf, die einerseits durch die
Schubwirkung der Antriebsmaschine und andererseits durch denWiderstand der Schiene
2 bei Unebenheiten des Bodens entstehen. Die Schiene ist ein elastisches, geringfügig
in der Breite gebogenes Stahlblatt mit abgeschrägter und abgerundeter Vorderkante.
Lenkrollen mit Führungsbolzen und Gewinde, durch Muttern nach der Höhe verstellbar,
in einer Rohrführung gelagert, übernehmen die Gewichtsabstätzung.
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Der eingebaute Kasten 3 hat nur an der Vorderseite eine Zuführungsöffnung
4 mit angebauter Fräse 49, deren Welle und Motor am Rahmen 1 gelagert sind.
Ein Teil des Kastens 3 ist als Schmelzwassersammelbehälter 8 ausoebildet
und wird durch mehrere an der unteren Seite des Einsatzes 27 befestigte Streifen
9, die bis zum Kastenboden reichen und siebartig gelocht sind, in kleinere
Räume aufgeteilt.
Davon umgibt einer die Gasaustrittsöffnung
16. Die vordere Seite 10 legt mit der Oberkante 11 die Höhe
des Wasserspiegels lla fest. Im Kasten 3 befindet sich mindestens ein Brennraum
12, der von einem Mantel 14 umgeben ist und an dem Brenner 13 montiert ist.
Seine breite, schmale Gasaustrittsöffnung 16 wird vom Schmelzwasser
18 abgeschlossen. Zur Wärmeisolierung ist auf dem Kasten 3 und an
den Seitenwänden je ein Salzbehälter 19, 23 angebracht. Auf dem Boden
21, 24 liegt je ein gewelltes Sieb 22. Schlitze 25 ermöglichen den Salzwasserabfluß.
Für einen regelbaren Wasserzulauf von der Pumpe 31 zu den Behältern
19, 23 sorgen Rohre 30 mit Ventilen 35 bis 37. Ein Begrenzungsblech
26 trennt Schmelzraum 44 vom Mantel 14 und bildet mit den Kastenwänden ein
Kühlsystem, das nach unten schlitzartige Öffnungen 42 hat. Der Einsatz
27 hat so viele Bohrungen 17 in entsprechender Größe, damit ein Teil
des Abgases in den Schmelzraum 44 entweichen kann. Er sammelt ferner auftretenden
Schmutz und verhindert größere Schwankungen des Wasserspiegels durch die ausströmenden
Abgase. Die Schaufel 28 dient der Schneezuführung 43.
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Die Fräse 49, dargestellt in F i g. 3, mit Auswurfkamin
52 und Dosierschieber 50, Handgriff 51 steigert die Räumleistung
oder fördert Schnee zur Seite.
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Am Rahmen 1 sind, siehe F i g. 5, durch Ösen und Bolzen
56 schwenkbare Räumglieder 55 angebracht. Ihre Verstellung erfolgt
von Hand mittels ineinander verschiebbarer Rohre 53 oder mit einer hydraulisch
gesteuerten Vorrichtung. Zur Handeinstellung sind die Rohre mit einigen Bohrungen
54 und einsteckbaren Stahlstiften versehen.
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Reservetanks mit größeren Mengen Salz und Öl
sind auf der Antriebsmaschine
verladen. Bewegliche Leitungen mit Kupplungsstücken stellen eine mehrstündige Versorgung
der Brenner und die Beimischung von Salz in das Schmelzwasser sicher. Die notwendige
Viskosität des verladenen Heizöls wird bei tiefen Temperaturen durch gute Isolierung
des Öltanks oder durch einen von der Pumpe abgezweigten Warmwasserkreislauf erhalten.
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Zur Verwertung der Kühlwasserwärme bei größeren Antriebsmaschinen
für die Schneeschmelzung ist ein trennbarer Anschluß vom Kühlwasserkreislauf zum
wärmeübertragenden Rohr im Sammelbehälter 8
vorgesehen. Ein eingebauter Thermostat
regelt die Temperaturen, damit der Motor nicht unter seiner Betriebstemperatur arbeitet.
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Bei der Arbeitsweise wird das Gerät von der Antriebsmaschine nach
vorne geschoben. Die Räumschiene 2 gleitet dabei geringfügig über den Boden durch
den Schnee 43, läßt eine dünne mit Sand vermischte Bodenschicht zurück, die vom
überschüssigen, salzhaltigen Wasser beim Austritt aus dem Abflußraum 47 in Schneematsch
verwandelt und von der folgenden Fegeleiste 40 zur Seite geschoben wird, so daß
eine gut gereinigte Straßenfläche ohne Schnee-und Eisglätte zurückbleibt. Die verbleibende,
geringe Bodenfeuchtigkeit hat den weiteren Vorteil, daß sie auch bei strengster
Kälte nicht gefriert, weil die Salzlösung, entsprechend der herrschenden Lufttemperatur,
am Gerät einstellbar ist. Außerdem trocknet sie der starke Kraftfahrzeugverkehr
in kürzester Zeit auf. Die aufgenommene Schneemenge wird von der Fräse 49 über den
Auswurfkamin 52
zur Seite geschleudert. Verstellbare Rohrkrümmungen gestatten
die Einstellung entsprechender Wurfrichtungen und Wurfweiten. Ein bestimmter Teil
des von der Fräse aufgenommenen Räumgutes wird vom eingestellten Dosierschieber
50 abgetrennt und dem Schmelzraum 44 zugeführt. Hier wird es gleichzeitig
vom salzhaltigen Schmelzwasser, das durch den gelochten Boden 21 des Salzbehälters
19 fließt, benetzt und beim Eintauchen ins erwärmte Schmelzwasser
18
von unten durchdrungen und sofort geschmolzen.
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Die große Räumleistung des Geräts wird vor allem durch eine entsprechende
PS-Leistung des Motors der Fräse erreicht. Im Gegensatz hierzu ist beim Schmelzprozeß,
der nur geringe Schneemengen schmilzt, eine größere Steigerung der Schmelzleistung
nur mit erheblichen technischen Schwierigkeiten verbunden. Außerdem wird die Schmelzleistung
nach den verschiedenen Räumvoraussetzungen in Städten, auf Flugplätzen oder Landstraßen,
die vor allem von der zur Verfügung stehenden Zeit, den vorhandenen Ablagerungsflächen
usw. abhängt, geregelt, so daß z. B. auf Landstraßen nur so viel Schmelzwasser erzeugt
wird, als zur Besprühung und Befeuchtung der Schneemassen notwendig ist, damit nachträgliche
Schneeverwehungen auf den geräumten Straßen unterbleiben.
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Eine weitere Vergrößerung der Räumleistung ergibt die zusätzlich angewandte
Pflugräumung durch die Räumglieder 55.
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Beim Betrieb der Brenner 13 wird, wie bekannt, vom Brennergebläse
die Luft unter so hohem Druck zugeführt und Heizöl darin verbrannt, daß die entstehenden
heißen Abgase mit großer Spannkraft aus dem Brennraum 12 durch die schmale Austrittsöffnung
16 bandartig und von den gelochten Streifen 9
in kleine Blasen aufgelöst
ins Wasser entweichen. Dabei wird eine gleichmäßige Strömung der Verbrennungsgase
erreicht, zu große Druckschwankungen werden vermieden und ein ruhiger Verbrennungsablauf
erzielt. Der Wärmeübergang vollzieht sich dabei von den Bläschen ins Wasser durch
die innige Mischung. Durch die Abkühlung verlieren sie immer mehr an Spannkraft
und lösen sich in immer kleinere Bläschen auf. Ein Teil dringt durch den gelochten
Einsatz 27 in den Schmelzraum 44 und entweicht von hier an die Außenluft.
Der Rest des Gases zieht unter dem schräg im Wasser liegenden Einsatz
27 weiter, um zusammen mit dem überschüssigen Schmelzwasser über die Oberkante
11 der Seite 10 durch den Abflußraum 47 auf die Straße zu fließen.
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Die Beimischung von Salz in das Schmelzwasser erhöht die Wirksamkeit,
da Salz zum Schmelzen sehr große Mengen Wärme aufnimmt und bei der Kristallisierung
wieder abgibt. Vor allem ermöglicht die angewandte Temperaturerniedrigung bei Lösungen
eine Absenkung der Lösungstemperatur unter 0' C, damit sie jederzeit unter
der Temperatur des zu sch#melzenden Gutes liegt.
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Die Wasserpumpe 31 wird vom Motor der Fräse oder durch eine
Frontgelenkwelle 39 der Antriebsmaschine angetrieben. Sie saugt laufend das
Schmelzwasser 18 aus dem Behälter 8 ab, drückt es durch das Kühlsystem,
die Salzbehälter19, 23 und Verteilerstücke34, um das Salz aus den Behältern
zu spülen, eine ausreichende Kühlung des Brennraummantels 14 zu sichern, überschüssiges
Wasser aus dem Kreislauf abzuzweigen, um es überbeweglicheDüsen 38 zu versprühen,
damit auch hier der Tauprozeß beginnt, bevor die Pflugräumung einsetzt. Dadurch
werden
auch Schneeflächen zwischen parkenden Kraftfahrzeugen erreicht, die bisher für Räumfahrzeuge
alter Art ein ungelöstes Problem geblieben sind. Im Wasserkreislauf eingefügte Ventile
35 bis 37
regeln automatisch oder durch Handeinstellung die Durchflußmenge
für den jeweiligen Zweck. Feinmaschi-e Körbe 33 an den Ansaugrohren
32 der Pumpe 31 verhindern ihre Verschmutzung. Das erwärmte Kühlwasser
läuft durch die Schlitze 42 in den Sammelbehälter 8 zurück.