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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anordnen von Überraschungsartikeln
in vergleichsweise großen Hohlfiguren aus Schokolade od. dgl. Massen. Ferner betrifft
die Erfindung eine nach diesem Verfahren hergestellte Hohlfigur.
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In manchen Ländern, wie vor allem in Italien, ist es üblich, insbesondere
in große Hohlfiguren aus Schokolade od. dgl. einen oder mehrere meistens nicht zum
Verzehr bestimmte Überraschungsartikel anzuordnen. Diese können verschiedener Art
sein, z. B. vorn Zettel bis zur Blumenvase, die in große Schokoladeneier, die eine
Größenordnung von z. B. 40 bis 70 cm erreichen können, eingelegt wird. Zum Herstellen
von Hohlfiguren aus Schokolade od. dgl. gibt es im Grunde zwei Verfahren. Beim einen
werden in Formen jeweils für sich Figurenhälften geschaffen, die dann aufeinandergesetzt
und miteinander verschweißt oder auf andere Art, z. B. durch eine äußere Folienhülle,
zusammengehalten werden. Beim anderen Verfahren wird flüssige Schokoladenmasse in
eine zweihälftige Form dosiert. Diese wird dann allseitig gedreht, wobei sich die
Schokolade über die Innenwand der Form verteilt und dann zum Erstarren gebracht
wird.
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Es ist bekannt, Hohlfiguren, die überraschungsartikel enthalten sollen,
nach dem ersten Verfahren herzustellen. In eine vorgefertigte Hohlfigurenhälfte
werden der oder die Überraschungsartikel eingelegt, worauf die dazugehörende andere
vorgefertigte Figurenhälfte aufgesetzt und das Ganze durch Verschweißen oder durch
andere Mittel zusammengehalten wird. Dies ist umständlich und führt oft zum Bruch
der Hohlfigurenhälften. Bei einer solchen bekannten aus zwei vorgefertigten Hälften
zusammengesetzten Hohlfigur aus Schokolade ; hängen die Überraschungsartikel dann
an Fäden im Innern der Hohlfigur. Hier besteht die Gefahr, daß die Überraschungsartikel
beim Transport von innen ständig an die Wände der Hohlfigur schlagen und dadurch
nicht nur mit Schokolade verschmiert werden, sondern eventuell auch die Hohlfigur
von innen her zerschlagen. Diese Gefahr besteht vor allem deshalb, weil die Überraschungsartikel
den ganzen Innenraum der Hohlfigur als Bewegungsraum haben und in diesem Innenraum
weite Pendelausschläge machen können.
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Es ist auch schon ein Verfahren zum Herstellen nahtlos geschlossener
Hohlkörper aus Schokolade bekannt, bei dem ein Überraschungsartikel auf die Mitte
eines Spießes gesteckt wird, der an zwei gegenüberliegenden Stellen der beiden Formhälften
bei deren Verschließen so eingezwickt wird, daß er aus der Form ein wenig herausragt,
und daß er nach dem Erkalten des Hohlkörpers aus diesem unter Zurücklassung des
Überraschungsartikels herausgezogen wird. Hier wird zwar die Hohlfigur nach dem
obengenannten zweiten Verfahren in einem Arbeitsgang durch allseitiges Drehen hergestellt,
aber die Arbeitsweise mittels eines Spießes ist nicht für ein schnelles Arbeiten
in großen Anlagen geeignet. Dieses bekannte Verfahren ist deshalb nur für Einzelfertigung
in kleineren Betrieben, in denen die Herstellungsform mit der Hand allseitig gedreht
wird, bestimmt. Außerdem ist nachteilig, daß der überraschungsartikel mit dem Spieß
durchstochen werden muß. Viele Überraschungsartikel sind hierzu nicht geeignet.
Außerdem kann der Spieß nur herausgezogen werden, wenn der Überraschungsartikel
sich dabei auf der Innenseite der Hohlfigur abstützt. Hierbei erfolgt oft Bruch.
Auch besteht die Gefahr, daß der Überraschungsartikel beim Eindosieren der flüssigen
Figurenmasse benetzt wird. Bei der nach diesem Verfahren gefertigten Hohlfigur kullert
der eingebrachte Überraschungsartikel ebenfalls im ganzen Innern der Hohlfigur umher,
wird durch abgeriebene Schokolade unansehnlich und kann die Wand der Hohlfigur beim
Transport von innen heraus zerschlagen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Anordnen
von Überraschungsartikeln in vergleichsweise großen Hohlfiguren aus Schokolade od.
dgl. zu schaffen, bei dem die Hohlfigur nach dem obengenannten zweiten Verfahren
in einem Arbeitsgang durch allseitiges Drehen hergestellt wird, das jedoch unter
Vermeidung der vorstehend angedeuteten Nachteile des bekannten Verfahrens ein schnelleres
und einfacheres Arbeiten in einer großen Herstellungsanlage zuläßt. Die nach diesem
Verfahren geschaffene Hohlfigur soll in bezug auf die vorstehend angedeuteten Nachteile
der bekannten Hohlfiguren verbessert sein.
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In Lösung der gestellten Aufgabe werden erfindungsgemäß der oder die
Überraschungsartikel mit einer etwa schlauchförmigen Kunststoffolie umhüllt, sodann
mit ihren Enden zwischen die Hälften einer bekannten drehbaren Hohlfiguren-Herstellungsform
quer durch deren Innenraum gestrafft eingespannt, derart, daß sie mit dem bzw. den
umhüllten Überraschungsartikeln nach dem Eindosieren der flüssigen Figurenmasse
und während des Drehens - bis auf die Einspannstellen - in einem allseitigen, die
Wandstärke der Hohlfigur beträchtlich übersteigenden Abstand zur Innenwand der Herstellungsform
ist, worauf in bekannter Weise die flüssige Figurenmasse eindosiert und die Hohlfigur
durch Drehen der Herstellungsform hergestellt wird. Auf diese Weise wird das Anordnen
der Überraschungsartikel sehr vereinfacht. Es ist nur noch wenig Handarbeit erforderlich
zum Einspannen der Kunststoffolie zwischen die beiden Formhälften. Bei gegeneinander
abgefederten Formhälften wird der Einspanndruck durch die Abfederung bewirkt. Die
Kunststoffolie wird so gestrafft eingespannt, daß sie mit ihrem Inhalt nicht in
die anschließend eindosierte flüssige Figurenmasse hineinhängt. Sowohl bei nackten
als auch bei folienumhüllte Figuren ist das erfindungsgemäße Verfahren durchführbar.
An den Einspannstellen ist die Wandung der Schokoladenfigur od. dgl. später durchbrochen,
jedoch nur in Form eines schmalen Schlitzes, da die den Überraschungsartikel umhüllende
Kunststoffolie durch die Rahmenhälften an der Einspannstelle plattgedrückt wird.
Diese schmalen Schlitze beeinträchtigen nicht die Festigkeit der gebildeten Hohlfigur.
Es ist möglich, nach der Herstellung der Figur die etwa schlauchförmige Kunststoffolienhülle
einseitig herauszuziehen, wobei der oder die Überraschungsartikel aus ihr herausgeschoben
werden und im Innern der Hohlfigur verbleiben. Auch könnte durch beiderseitiges
Ziehen die Kunststoffolie entlang einer in der Hohlfigur liegenden Sollreißnaht
getrennt und die beiden Enden herausgezogen werden. Zweckmäßigerweise verbleibt
jedoch die Kunststoffolie in der Hohlfigur, so daß der oder die Überraschungsartikel
auch während des Transportes der Hohlfigur nicht etwa durch von der Innenwand abgeriebene
Schokolade befleckt werden.
Zweckmäßigerweise werden der oder die
Überraschungsartikel im Innern der Kunststoffolie fixiert, z. B. durch beiderseitiges
Verdrehen der Kunststofffolie oder durch Festkleben. In Weiterbildung der Erfindung
werden der bzw. die Überraschungsartikel etwa in der Mitte der etwa schlauchförmigen
Kunststoffolie eingeschweißt. Vorteilhafterweise können nach dem Herstellen der
Hohlfigur die aus ihr ragenden Enden der etwa schlauchförmigen Kunststoffolie etwa
entlang der Außenwand der Hohlfigur abgetrennt werden. Durch das Gewicht des oder
der in ihr enthaltenen Überraschungsartikel können dann die stehenbleibenden Enden
ins Innere der Hohlfigur gezogen werden. Die verbleibenden schmalen Durchbrechungsschlitze
können bei folienumhüllten Hohlfiguren durch die Umhüllungsfolie außen abgedeckt
werden. Auch ist es möglich, daß der Käufer selbst einen weiteren flachen Überraschungsartikel,
z. B. einen Zettel oder eine Fotografie od. dgl., durch den Durchbrechungsschlitz
ins Innere schiebt.
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Besonders vorteilhaft ist, daß gemäß der Erfindung der vorgesehene
Artikel oder die vorgesehene Portion von Überraschungsartikeln in ein fortlaufendes
Band von Kunststoffolie eingeschlagen und vorzugsweise eingeschweißt und in dieser
Form den Herstellern der Hohlfiguren zugeliefert werden kann.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Hohlfigur aus
Schokolade od. dgl., die einen oder mehrere Überraschungsartikel enthält, ist dadurch
gekennzeichnet, daß der bzw. die Überraschungsartikel mit einer etwa schlauchförmigen
Kunststoffolie umhüllt sind, die mit ihren Enden in einer der Teilungsebene einer
zweihälftigen Hohlfiguren-Herstellungsform entsprechenden Ebene an einander gegenüberliegenden
Stellen durch die Wand der Hohlfigur greift und so lang ist, daß sie vor der Herstellung
der Hohlfigur zwischen die Hälften der Hohlfiguren-Herstellungsform quer durch deren
Innenraum gestrafft einspannbar und mit dem bzw. den umhüllten Überraschungsartikeln
nach dem Eindosieren der flüssigen Figurenmasse und während des bekannten Drehens
der Form - bis auf die Einspannstellen - in einem allseitigen, die Wandstärke der
Hohlfigur beträchtlich übersteigenden Abstand zur Innenwand der Herstellungsform
gehalten ist.
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Für die erfindungsgemäßen Zwecke genügt es, wenn der oder die Überraschungsartikel
mit einem Stück Kunststoffolienbahn eingeschlagen werden. Zum Einschweißen genügt
ein Punktschweißen. Die flüssige Figurenmasse kann neben der Kunststofffolienhülle
eindosiert werden. Durch diese Hülle werden der bzw. die Überraschungsartikel vor
einem evtl. Beflecken geschützt. Bei dem mehr sackartigen Gebilde, das die in der
schlauchförmigen Kunststofffolie angeordneten Überraschungsartikel bilden, besteht
nicht mehr die Gefahr, daß sie beim Umherkullern die Figur von innen heraus zerbrechen.
Die leeren Enden der schlauchförmigen Kunststoffolie hemmen sehr stark ein Umherkullern.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles.
Hierbei zeigt F i g. 1 einen Querschnitt durch eine Herstellungsform mit gefertigter
Schokoladen-Hohlfigur, F i g. 2 einen Schnitt nach Linie II-II in F i g. 1 und F
i g. 3 eine Reihe von Portionen von überraschungsartikeln, die mit einer fortlaufenden
Kunststoffolienbahn umhüllt sind.
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Zwischen die beiden Hälften 1 und 2 einer nur schematisch
angedeuteten Herstellungsform für Hohlfiguren aus Schokolade od. dgl. ist eine etwa
schlauchförmige Kunststoffolienhülle 3, die eine Portion von Überraschungsartikeln
4 umfaßt, eingespannt. Die Kunststoffolie kann entweder durchsichtig oder
undurchsichtig oder z. B. bedruckt sein. Sie besteht im Ausführungsbeispiel aus
einem Streifen Kunststoffolie, der um die überraschungsartikel4 geschlagen ist.
Dabei überlappen sich seine Längsränder in ausreichendem Maße, um den Inhalt vor
Benetzung mit flüssiger Schokoladenmasse zu schützen.
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Die Formhälften 1, 2 sind durch nicht gezeigte Mittel vorzugsweise
abgefedert aufeinandergepreßt. Die Enden 5, 6 der Kunststoffolie sind dazwischen
eingespannt, so daß die Überraschungsartikel etwa in der Mitte des Forminneren mit
allseitigem, die Wandstärke der Hohlfigur beträchtlich übersteigendem Abstand zur
Innenwand 7 der Form gehalten sind. Dabei sind die Überraschungsartikel
4 zweckmäßigerweise, wie in F i g. 1 und 2 angedeutet, auf der einen oder
auf beiden Seiten durch eine Quernaht 8 eingeschweißt.
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Die durch allseitiges Drehen der mit flüssiger Schokoladenmasse teilweise
gefüllten und dann geschlossenen Formhälften 1, 2 erzeugte Hohlfigur ist
mit 9 bezeichnet. Im fertigen Zustand ist ihre Wand in einer der Teilungsebene
E der Herstellungsform entsprechenden Ebene durch die Enden 5, 6 der Kunststoffolienhülle
3 durchbrochen. Die herausschauenden Enden können nach der Herstellung der
Hohlfigur außen abgeschnitten werden.
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Die Kunststoffolienhülle kann auch aus zwei Stücken bestehen, die
derart geschnitten sind, daß sie zu ihren Enden hin schmäler sind als in ihrer Mitte,
damit die Überraschungsartikel in der Mitte besser aufgenommen werden können.
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Wie F i g. 3 zeigt, können in fortlaufender Reihe die einzelnen Portionen
von Überraschungsartikeln, die selbst nicht näher dargestellt sind, durch Kunststoffolie
umhüllt und durch Querschweißnähte 8 voneinander getrennt sein. Diese Portionenketten
brauchen dann nur noch auseinandergeschnitten zu werden, um die jeweilige umhüllte
Portion in die Form einzulegen.